Umgang mit "Flashbacks"

Danke, GrauerWolf!
Ich bin auch fest davon überzeugt, dass er immer wieder mal "bei mir vorbei schaut". Ich glaube, dass sein plötzlicher Tod sogar sein sollte, um bei mir einiges in Bewegung zu bringen. Das mit den Schatten ist total schön! Ich hab meinen kürzlich auch ein paar Minuten lang gesehen - als Spiegelung im ausgeschalteten Fernseher. :)
Ich hoffe sehr, dass ich bald wieder in einem Zustand bin, wo ich mich mit Freude an gemeinsame Momente erinnern kann - zwischendurch hatte ich das schon, aber zur Zeit ist es eben wieder schlimmer.

Das mit den Haaren ist total schön, das mach ich auch! Ich hatte in den Tagen (bzw. Wochen) nach seinem Tod beim Staubsaugen jedes Mal, wenn noch irgendwo Haare waren, das Gefühl, irgendwas Falsches zu tun, indem ich sie wegsauge, wusste aber auch nicht, was ich mit den Haaren machen sollte. An eine Haarsträhne hab ich zwar nicht gedacht, aber ich hab seine Handtücher und sein Spielzeug nach seinem Tod nicht mehr angefasst und da sind massenhaft Haare drin. :) Die Urne mit seiner Asche hab ich zwar auch, aber die kann ich nicht mit mir herumtragen und die fühlt sich auch irgendwie nicht nach ihm an. Ich schau die Tage gleich mal nach so einer Metallkapsel! :) :) Beim Gedanken daran geht's mir auch schon direkt besser! :)

Danke auch dir nochmal, ralrene. :)
Es tut mir leid, wenn ich da einen wunden Punkt getroffen habe - das wollte ich nicht. Wenn ich die Bedeutung meines Hundes mit der eines Menschen vergleichen müsste, könnte ich das gar nicht. Das einzige, das ich "vergleichen" kann, ist eben der Schmerz und diesen ganz extremen Schmerz habe ich in der Form noch nie erlebt.
Diese Verlustängste hatte ich bei meinem Hund ganz am Anfang - da bin ich häufig nachts aufgewacht und musste nachsehen, ob er noch atmet...vielleicht war das damals schon irgendeine Vorahnung, ich weiß es nicht. Das ging so ein halbes Jahr lang, dann war's ok. :)
Die Gewissheit, dass er irgendwann gehen muss, wäre für mich aber kein Hinderungsgrund, weil ich mich ohne Hund wirklich kaum lebensfähig fühle.

Ich befinde mich gerade in einer ziemlichen Umbruchphase und wohne vorübergehend bei meinen Eltern - meine Mutter kann mit Tieren so gar nichts anfangen. Mein verstorbener Hund war glaube ich das erste und einzige Tier, das sie jemals angefasst hat. :)
Solange ich nicht wieder alleine wohne, kann ich mir also keinen Hund holen. :-/
 
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Ich liebe Tiere mehr als den Menschen.Tiere lieben bedingungslos, egal wie arm Du bist, wie Du aussiehst......
Ich weine immer noch ab und zu um meinen Kater, als wenn es gestern war,obwohl es am 6.12 3 Jahre her sind.

:) Danke auch dir für deinen Beitrag. Mich beruhigt das wirklich immer, wenn andere Leute erzählen, dass sie auch lange um ihre Tiere trauern. Ich habe oft den Eindruck, dass viele Leute (zum Glück nicht alle) in meinem Umfeld das so gar nicht nachvollziehen können!

Und ja, was die bedingungslose Liebe angeht, sind Tiere uns einfach einen großen Schritt voraus. :)
 
mein Hund ist im April ganz plötzlich gestorben. Seitdem steht meine Welt Kopf
- mir geht das viel näher als der Tod aller Menschen, die ich je verloren habe.
..seit etwa 4 Wochen laufen vor meinem inneren Auge immer wieder plötzlich echt unschöne Filme ab.
Es fühlt sich an, als würde ich alles nochmal durchleben und als hätte ich GAR NICHTS verarbeitet...
Das kommt vor allem nachts, aber manchmal auch tagsüber, wenn ich mich hinlegen will oder einfach so.

Inzwischen geht's mir echt an die Substanz - zwischendurch gibt's zwar auch gute Tage,
aber im Großen und Ganzen bin ich depressiv, erschöpft, nah am Wasser gebaut und auch extrem leicht reizbar.

da willst du also endlich mal ausspannen, schwupp, kommt ein unschöner Film auf.
na klar, wann sonst? irgendwelche emotionalen Inhalte sind quasi aktiviert worden,
und das kommt hoch, wenn du zur Ruhe kommst. wenn du nicht in Ruhe bist,
bist du vollgedotzt mit Ablenkung und all den eingeschliffenen Mechanismen,
aber in der Ruhe wittert dieser gewisse Inhalt seine große Chance.

ich könnt mir vorstellen, wenn du dem, was da mal raus will, nicht dauernd Einhalt gebietest,
sondern wenn du´s einfach mal zuläßt, dann braucht es nicht ständig wieder anklopfen.

du bist jetzt also alleine, kein anderes Wesen mehr da, jedenfalls kein Hund.
du kriegst womöglich jetzt überhaupt erstmal mit, wie es DIR geht.
ich meine damit DEIN Lebensgefühl. du in der Welt. den Hund bei dir zu haben
war möglicherweise eine Krücke, und das wird jetzt offenbar.

was sagst du dazu?
 
Einerseits hast du damit absolut Recht - mir wurde tatsächlich erst nach bzw. durch seinen Tod meine eigene Bedürftigkeit mal so richtig bewusst und auch, welche Funktionen er für mich hatte - zum Beispiel hatte er diese absolut erdende Wirkung auf mich, die mir anfangs extrem gefehlt hat. Ich musste erstmal lernen, das allein hinzubekommen. Das ist eins der Dinge, die ich meinte, als ich vorhin schrieb, dass ich glaube, dass auch sein Tod von Bedeutung für mich und meine Entwicklung war.

Aber bewusst getrauert und geweint habe ich mehrere Wochen lang. Danach ging es mir relativ gut, auch wenn es einige Situationen gab, die mich nochmal getriggert haben (da sind dann noch einige fremde Tiere vor meinen Augen gestorben). Ich habe auch sehr viel darüber gesprochen. Das ist das, was es mir so schwer macht, das Ganze zu begreifen. Ich konnte mit anderen Hunden spielen, tollen, Zeit verbringen, ohne, dass mich das getriggert hat und dann kam das so auf einen Schlag nochmal ganz extrem ohne erkennbaren Auslöser vor ein paar Wochen. Da hab ich nochmal zwei Tage am Stück nur geweint, dann war's wieder besser, ich konnte auch Zeit mit anderen Hunden verbringen, ohne dass mich das irgendwie getriggert hat und nun bin ich seit einigen Tagen wieder "voll drin" und es fühlt sich an, als wäre er gestern erst gestorben. Das schiebe ich auch nicht weg, es ist nur schwer zu begreifen und vor allem echt zermürbend.
 
Das mit den Haaren ist total schön, das mach ich auch!
Gut, tu das! :thumbup: Ich trage diese Hals"kette" Tag und Nacht, lege sie nur kurz beim Waschen ab.

Die Urne mit seiner Asche hab ich zwar auch,...
Die stehen bei mir im auf einem Regal, mit einer Kerze, dem Lieblingsspielzeug und den Trophäen, die meine Gefährten/Gefährtinnen erreicht haben, immer ein bißchen passend zur Jahreszeit geschmückt. Und natürlich jede Menge Bilder an der Wand...

Audrina schrieb:
Solange ich nicht wieder alleine wohne, kann ich mir also keinen Hund holen
Irgend wann wird da draußen ein kleiner Welpe sein, der Dir bestimmt ist und dem Du bestimmt bist. Dem wirst Du nicht entgehen! :)

LG
Grauer Wolf
 
Danke, GrauerWolf!
Ich bin auch fest davon überzeugt, dass er immer wieder mal "bei mir vorbei schaut". Ich glaube, dass sein plötzlicher Tod sogar sein sollte, um bei mir einiges in Bewegung zu bringen. Das mit den Schatten ist total schön! Ich hab meinen kürzlich auch ein paar Minuten lang gesehen - als Spiegelung im ausgeschalteten Fernseher. :)
Ich hoffe sehr, dass ich bald wieder in einem Zustand bin, wo ich mich mit Freude an gemeinsame Momente erinnern kann - zwischendurch hatte ich das schon, aber zur Zeit ist es eben wieder schlimmer.

Das mit den Haaren ist total schön, das mach ich auch! Ich hatte in den Tagen (bzw. Wochen) nach seinem Tod beim Staubsaugen jedes Mal, wenn noch irgendwo Haare waren, das Gefühl, irgendwas Falsches zu tun, indem ich sie wegsauge, wusste aber auch nicht, was ich mit den Haaren machen sollte. An eine Haarsträhne hab ich zwar nicht gedacht, aber ich hab seine Handtücher und sein Spielzeug nach seinem Tod nicht mehr angefasst und da sind massenhaft Haare drin. :) Die Urne mit seiner Asche hab ich zwar auch, aber die kann ich nicht mit mir herumtragen und die fühlt sich auch irgendwie nicht nach ihm an. Ich schau die Tage gleich mal nach so einer Metallkapsel! :) :) Beim Gedanken daran geht's mir auch schon direkt besser! :)

Danke auch dir nochmal, ralrene. :)
Es tut mir leid, wenn ich da einen wunden Punkt getroffen habe - das wollte ich nicht. Wenn ich die Bedeutung meines Hundes mit der eines Menschen vergleichen müsste, könnte ich das gar nicht. Das einzige, das ich "vergleichen" kann, ist eben der Schmerz und diesen ganz extremen Schmerz habe ich in der Form noch nie erlebt.
Diese Verlustängste hatte ich bei meinem Hund ganz am Anfang - da bin ich häufig nachts aufgewacht und musste nachsehen, ob er noch atmet...vielleicht war das damals schon irgendeine Vorahnung, ich weiß es nicht. Das ging so ein halbes Jahr lang, dann war's ok. :)
Die Gewissheit, dass er irgendwann gehen muss, wäre für mich aber kein Hinderungsgrund, weil ich mich ohne Hund wirklich kaum lebensfähig fühle.

Ich befinde mich gerade in einer ziemlichen Umbruchphase und wohne vorübergehend bei meinen Eltern - meine Mutter kann mit Tieren so gar nichts anfangen. Mein verstorbener Hund war glaube ich das erste und einzige Tier, das sie jemals angefasst hat. :)
Solange ich nicht wieder alleine wohne, kann ich mir also keinen Hund holen. :-/

Verlustangst

da würde ich ansetzen

ein halbes Jahr zu gucken ob der Hund noch atmet ist nicht normal.
meine ich.
 
Irgend wann wird da draußen ein kleiner Welpe sein, der Dir bestimmt ist und dem Du bestimmt bist. Dem wirst Du nicht entgehen! :)

Davon bin ich auch überzeugt! :)


Verlustangst

da würde ich ansetzen

ein halbes Jahr zu gucken ob der Hund noch atmet ist nicht normal.
meine ich.

*Schultern-zuck* Naja..ist irgendwas von dem, was hier so geschrieben wird, "normal"? :D
Die ersten Tage, die ich ihn hatte, waren ein Kampf um sein Überleben. Vielleicht liegt's daran, vielleicht war's auch eine Vorahnung. Letztendlich ging das ein paar Monate so und dann hatte ich diese Angst jahrelang nicht mehr, daher sehe ich da keinen Zusammenhang zu meiner jetzigen Situation. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Davon bin ich auch überzeugt! :)




*Schultern-zuck* Naja..ist irgendwas von dem, was hier so geschrieben wird, "normal"? :D
Die ersten Tage, die ich ihn hatte, waren ein Kampf um sein Überleben. Vielleicht liegt's daran, vielleicht war's auch eine Vorahnung. Letztendlich ging das ein paar Monate so und dann hatte ich diese Angst jahrelang nicht mehr, daher sehe ich da keinen Zusammenhang zu meiner jetzigen Situation. :)

Also ich finde du bist es wert, um deinen Hund, mit dem du eine intensive Beziehung eingegangen bist, zu trauern. Wer dieses Gefühl nicht erlebt hat, was du durchgemacht hast, kann das nicht nachempfinden.
Und die meisten Menschen haben Vorurteile und Werten viel zu schnell. Audrina, du hast etwas erfahren, was die wenigsten erfahren. Und ich wünsche dir viel Kraft in deiner Trauerarbeit.

Lg FengShuiLiebe
 
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Danke auch dir nochmal, ralrene. :)
Es tut mir leid, wenn ich da einen wunden Punkt getroffen habe - das wollte ich nicht. Wenn ich die Bedeutung meines Hundes mit der eines Menschen vergleichen müsste, könnte ich das gar nicht.
Nichts zu Danken:umarmen:
Nein, Du hast keinen wunden Punkt getroffen, denn ich habe meine Trauer verarbeitet, & heute zähle ich mich wieder zu einem sehr glücklichen Menschen.:)
Ich liebte meine Hunde wirklich unendlich, & doch kann ich ihren Tod nicht mit dem Tod meines Lebensgefährten vergleichen.
Das wollte ich zum Ausdruck bringen, mehr nicht.
Aber Du sagst ja jetzt selbst, Du kannst nicht vergleichen.
Alles gut.:umarmen:
Das einzige, das ich "vergleichen" kann, ist eben der Schmerz und diesen ganz extremen Schmerz habe ich in der Form noch nie erlebt.
Ich denke auch, daß der Schmerz eines Verlustes, immer die gleiche Beschaffenheit hat.
Wir gehen lediglich unterschiedlich damit um, wenn wir nach Linderung suchen.
Diese Verlustängste hatte ich bei meinem Hund ganz am Anfang - da bin ich häufig nachts aufgewacht und musste nachsehen, ob er noch atmet...vielleicht war das damals schon irgendeine Vorahnung, ich weiß es nicht. Das ging so ein halbes Jahr lang, dann war's ok. :)
Das kann ich nachvollziehen, denn ich hatte auch mal einen sehr kranken Hund.
Ich finde es gut, daß Du nachts aufgestanden bist, denn es gibt sicherlich auch genug Menschen, die dafür zu faul gewesen wären.
Die Gewissheit, dass er irgendwann gehen muss, wäre für mich aber kein Hinderungsgrund, weil ich mich ohne Hund wirklich kaum lebensfähig fühle.
Da liegt m.E. der Punkt den es anzuschauen gilt.
Lebensfähig sollten wir schon sein, auch ohne einen Menschen oder ein Tier an unserer Seite.
Aber diesen Punkt kannst Du Dir erst anschauen, wenn Du Deine Trauer verarbeitet hast,
& dafür darfst Du Dir so viel Zeit nehmen, wie Du benötigst.

Ich befinde mich gerade in einer ziemlichen Umbruchphase und wohne vorübergehend bei meinen Eltern - meine Mutter kann mit Tieren so gar nichts anfangen. Mein verstorbener Hund war glaube ich das erste und einzige Tier, das sie jemals angefasst hat. :)
Solange ich nicht wieder alleine wohne, kann ich mir also keinen Hund holen. :-/
Das ist sehr schade, denn ein neuer Hund würde Dich m.E. bei Deiner Trauerarbeit unterstützen, ohne das Du den "Alten" dabei vergessen mußt.
Ein neuer Hund würde Deine Aufmerksamkeit benötigen, die Du zur Zeit auf Deinen Schmerz legst.
Könntest Du nicht nochmal mit Deiner Mutter reden, & ihr verständlich machen, wie sehr ein Hund dazu beitragen kann, Deinen Schmerz zu überwinden?
 
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