Umgang mit dem Thema Depression....

@Bridget
aufgearbeitet heißt Therapie? Ich hatte - zunächst - die Fehleinschätzung, meine Kindheit/Jugend betreffe mich nicht mehr. Tatsächlich habe ich in der Therapie aber feststellen müssen, wieviel da noch unterbewusst an gelerntem (Fehl-)verhalten da ist. Für mich war die Erklärung "Depression ist nicht gelebte Aggression" sehr hilfreich. Wie ein Therapeut zu mir sagte: Der Ärger muss dahin, wo er herkommt.

Ja, hatte vor ca. 12 Jahren eine Gesprächstherapie.
Diese hatte mir auch viel gebracht.

Aber vielleicht ist wirklich die Zeit gekommen, mich nochmal mit einigen Bereichen auseinander zu setzen.

Kann ja gut sein, dass noch nicht alles abgearbeitet ist.

Wie gesagt, schaun wa mal.

lieben Dank erstmal
Birgit
 
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Hallo Leute!!!
Also ehrlich gesagt, verstehe ich diese ganze Diskussion gar nicht!!!
Ich gehe jetzt mal von mir aus!!! Ich lese jede Antwort die ich bekomme aufmerksam durch, bin dankbar, wenn sich so viele melden! So, dann suche ich mir doch die Antworten raus, die mich persönlich sehr ansprechen! Aus dem Bauch heraus merke ich doch, wenn mich ein Ratschlag anspricht. Alles andere nehme ich doch für mich gar nicht an!
Und das, was Lightning geschrieben hat war für mich sehr guttuend, es hat mich angesprochen und ging ins Herz.
Und ich denke dass das alle Hilfesuchenden so machen, sie greifen sich das raus, was ihnen gut tut! So ist es doch in einem Forum!

Man sollte die Schulmedizin natürlich nicht nieder machen, anfangs ist es sicher ratsam die ADs zu nehmen, weil ganz ohne funktioniert es auch nicht. Aber wenn man erstmal wieder klare Gedanken fasst, und Wege sucht, das Thema aufzugreifen, das die Depression hervorgerufen hat, kann so ein Forum hilfreich sein! Weil man sich das raussucht, was man gerade braucht! Und Lightning hat mir geholfen, wie auch ein paar andere!!!

So das wollte ich dazu jetzt mal noch loswerden!
 
Hallo,

ich hatte Angst- und Panikattacken mit depressiven Verstimmungen.
Ich bin froh, gut geführt worden zu sein, da bei mir die Verstimmungen und Attacken symbolträchtiger Natur waren und ich die Hintergründe aufarbeiten konnte.
Während dieser Zeit nahm ich keine Medikamente, aber ich habe oft daran
gedacht ...
 
Speziell bei Depressionen hat mich interessiert, ob es sich hier auch um eine genetisch vererbte Veranlagung handelt.
Aber so ganz hundertprozentig klar scheint das ja nicht zu sein.

Ich glaub schon. Jedenfalls muß wohl die genetische Disposition durch Untersuchungen belegt worden sein. Wenn ich etwas mehr Zeit habe, forsch ich mal nach ;)

ciao, :blume: Delphinium
 
@Lightning:
mmh. naja, jetzt bist Du aber a bissl aggressiv, oder?
Projektion - soso. Nachdem nun doch einige andere meine Ausführungen verstanden haben und teilen, glaube ich nicht.
Schade - ich wollte vom konkreten Fall weg und meine Sicht der Dinge formulieren und Du bringst nun wieder Aggression rein. Was ärgert Dich an mir? was spiegele ich Dir? schon mal überlegt?
Hm, vielleicht ist es ja auch Deine Aggression, die ich Dir spiegle. Wer weiß das schon?
 
Hallo zusammen!

Mit der genetischen Disposition ist das so eine Sache wie ich finde. Ohne Frage gibt es sie, doch macht das eine Situation nicht auch ein wenig Hoffnungslos oder kann daraus nicht auch Aggression entstehen, ein "ich will aber nicht", welches dann aber über die Stränge schlägt? *find*

Klar ist, dass man zu den vorgelebten Verhaltensmustern innerhalb der eigenen Familie neigt, sie in sich trägt. Auf die eine oder andere Weise, Annahme oder Ablehnung. In vielen Fällen ist aber die Ablehnung dieser Struktur meiner Meinung nach eher ein Grund dafür, dass Krankheiten ausbrechen, weil man sich selbst ja ausbremst in dem, was man ist. Was natürlich nicht bedeutet, man solle sich jetzt Kopfüber *juhu* in seine Depression oder in seinen Krebs stürzen.

Verhaltensmuster ist vielleicht das falsche Wort: Nehmen wir mal Charakterzüge. Jeder von uns basiert auf den Eigenschaften der Eltern und Vorfahren. Das ganze ist ein "netter" Cocktail und nicht unbedingt leicht zu sezieren. Das Ding aber ist doch, dass, wie ich es eben schrieb, wir viele unserer Eigenschaften ablehnen, weil wir sie als schlecht, negativ, abstoßend empfinden. Auch hier bitte wieder unterscheiden: Eine Depression ist kein Charakterzug und Alkoholismus auch nicht. Es sind Reaktionen auf einen bestimmten Charakterzug, ein gegen-sich-richten, ein unterdrücken von dem, was man selbst ist. Aus diesem Grunde interessiert mich im Grunde die Disposition nicht. Entscheidend ist, was hinter einer Krankheit steht...

Man kann das sicher noch etwas weiter auseinander nehmen, ich möchte hier zunächst aber mal keinen 2-Seiten Roman schreiben. Eines aber halte ich für wichtig: Die sog. genetische Disposition sagt aus, dass man anfällig ist. Sie sagt nicht aus, dass man sich so entwickeln muss. Man kann etwas dagegen tun. Mir ist natürlich klar, dass das viel Arbeit ist und sie ist sicher nicht leicht. Ist ja nicht ungewöhnlich das Menschen jahrelang in Therapie sind, um Strukturen aufzudecken und zu verändern. Aber, man kann. Es gibt in meinen Augen keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, was ich bei manchen Menschen manchmal schon als Eindruck habe. So unter dem Motto "ich muss eigentlich nur drauf warten bis es losgeht, das war in unserer Familie schon immer so". Für mich gibt es eine Lösung.

Wenn ich den Gedanken "Krankheit als Weg" ganz zuende denke und weiß, dass man sich nicht mal aus versehen den Ellbogen im Türrahmen stößt, dann kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Problem im Gehirn "zufällig" entsteht oder nicht in irgendeiner Form zu korrigieren ist, solange nicht direkt z.B. durch Krankheit/Unfall etwas beschädigt ist, was nicht reparabel ist. Ich spreche hier eher von Dingen wie Botenstoffen, die "falsch" dosiert werden.

Auch aus diesem Grund bin ich selbst stehts bemüht, Gedanken in Bewegung zu bringen, nachzuhaken und bei der Suche zu unterstützen. Und zu allerletzt ist es bisher immer so gewesen, dass Schmerz der Teil in uns ist, der uns bindet. Somit hat es nicht veraltetem christlichem Brauch (keine Retourkutsche nur ein allg. Hinweis) zu tun sondern damit zu sagen, man müsse in und vor allem durch den Schmerz gehen. Bei allen anderen Formen und Ideen die es zu diesem Thema gibt kann ich immer nur wieder beobachten, dass der Boomerang irgendwann zurückkommt. Und wenn es im schlimmsten Falle in Form von Krankheit ist. Wer diese Verknüpfung natürlich ausschließt wird diese Form der Arbeit natürlich nicht nachvollziehen können.

Zu guter letzt halte ich es für sinnvoll, zu jedem Zeitpunkt "Herrscher" über das eigene Leben zu sein. In meinem eigenen Reich kann ich alles entscheiden was ich möchte und es wird geschehen. Auch das ist kein biblischer Spruch sondern Fakt. Viele entscheiden sich auch nichts zu tun und auch das, wie schon oft gesagt, ist eine Entscheidung. Und viele machen auch so weiter wie bisher. Alles sollte man respektieren, es wird seine Gründe habe. Allerdings ist ebenso zu beobachten, wie die Unzufriedenheit bei denen, die nicht weitergehen wollen (und hier bewusst "wollen") immer größer wird. Auch dahinter steckt am Ende Angst vor dem was kommt und auch das verdient Achtung. Aber *augenzwinker* vielleicht ist da manchmal auch ein kleiner Schubser gut um zu zeigen, dass es alles gar nicht so schlimm wird...

Ich hör jetzt auf, das ist schon wieder so viel und es ist noch nicht alles gesagt...

Andreas
 
Das Problem sehe ich - nach unzähligen Therapien - darin, Verantwortung zu übernehmen. Insofern hat mich die genetische Disposition nie interessiert - es ist halt nur ein Erklärungsversuch, wenn man in der Krise steckt und sich fragt: warum ich?
Natürlich ist die Aufarbeitung dann bisweilen sehr schmerzhaft - schließlich muss man sich schmerzhafte Erfahrungen ins Bewußtsein holen und sich dem wieder und wieder stellen.
Ich kann heute - nach 20 Jahren Krankheit - sagen, der Prozeß ist nie abgeschlossen. Von den Therapien hätte ich mir im Nachhinein gewünscht, daß sie mehr aktuellen Bezug haben und weniger ständig in der Vergangenheit kramen. Beides ist wichtig, aber der Alltag muß ja auch bewältigt werden. Kenne leider nur die Ansätze von M. Linehan - sowas in der Richtung hätte mir an mancher Stelle gutgetan.
 
Ich kann heute - nach 20 Jahren Krankheit - sagen, der Prozeß ist nie abgeschlossen. Von den Therapien hätte ich mir im Nachhinein gewünscht, daß sie mehr aktuellen Bezug haben und weniger ständig in der Vergangenheit kramen.

Jau, das ist das ätzende v.a. an der Tiefenpsychologie. Schön, daß Mama, Papa, Oma und whoever schuld an whatever sind, aber was Mensch braucht sind Lösungsstrategien für die Gegenwart.

ciao, :blume: Delphinium
 
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Der skurillste "Behandlungsansatz" war der meines ersten Neurologen: ein Jahr Analyse in einer Klinik - wenn ich das nicht wolle, sei ich nicht krank genug.
Der dürfte mir heute nicht mehr im Dunkeln begegnen;-)
Aber keine Sorge - habs dankend abgelehnt..
 
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