Hallo zusammen!
Mit der genetischen Disposition ist das so eine Sache wie ich finde. Ohne Frage gibt es sie, doch macht das eine Situation nicht auch ein wenig Hoffnungslos oder kann daraus nicht auch Aggression entstehen, ein "ich will aber nicht", welches dann aber über die Stränge schlägt? *find*
Klar ist, dass man zu den vorgelebten Verhaltensmustern innerhalb der eigenen Familie neigt, sie in sich trägt. Auf die eine oder andere Weise, Annahme oder Ablehnung. In vielen Fällen ist aber die Ablehnung dieser Struktur meiner Meinung nach eher ein Grund dafür, dass Krankheiten ausbrechen, weil man sich selbst ja ausbremst in dem, was man ist. Was natürlich nicht bedeutet, man solle sich jetzt Kopfüber *juhu* in seine Depression oder in seinen Krebs stürzen.
Verhaltensmuster ist vielleicht das falsche Wort: Nehmen wir mal Charakterzüge. Jeder von uns basiert auf den Eigenschaften der Eltern und Vorfahren. Das ganze ist ein "netter" Cocktail und nicht unbedingt leicht zu sezieren. Das Ding aber ist doch, dass, wie ich es eben schrieb, wir viele unserer Eigenschaften ablehnen, weil wir sie als schlecht, negativ, abstoßend empfinden. Auch hier bitte wieder unterscheiden: Eine Depression ist kein Charakterzug und Alkoholismus auch nicht. Es sind Reaktionen auf einen bestimmten Charakterzug, ein gegen-sich-richten, ein unterdrücken von dem, was man selbst ist. Aus diesem Grunde interessiert mich im Grunde die Disposition nicht. Entscheidend ist, was hinter einer Krankheit steht...
Man kann das sicher noch etwas weiter auseinander nehmen, ich möchte hier zunächst aber mal keinen 2-Seiten Roman schreiben. Eines aber halte ich für wichtig: Die sog. genetische Disposition sagt aus, dass man anfällig ist. Sie sagt nicht aus, dass man sich so entwickeln muss. Man kann etwas dagegen tun. Mir ist natürlich klar, dass das viel Arbeit ist und sie ist sicher nicht leicht. Ist ja nicht ungewöhnlich das Menschen jahrelang in Therapie sind, um Strukturen aufzudecken und zu verändern. Aber, man kann. Es gibt in meinen Augen keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, was ich bei manchen Menschen manchmal schon als Eindruck habe. So unter dem Motto "ich muss eigentlich nur drauf warten bis es losgeht, das war in unserer Familie schon immer so". Für mich gibt es eine Lösung.
Wenn ich den Gedanken "Krankheit als Weg" ganz zuende denke und weiß, dass man sich nicht mal aus versehen den Ellbogen im Türrahmen stößt, dann kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Problem im Gehirn "zufällig" entsteht oder nicht in irgendeiner Form zu korrigieren ist, solange nicht direkt z.B. durch Krankheit/Unfall etwas beschädigt ist, was nicht reparabel ist. Ich spreche hier eher von Dingen wie Botenstoffen, die "falsch" dosiert werden.
Auch aus diesem Grund bin ich selbst stehts bemüht, Gedanken in Bewegung zu bringen, nachzuhaken und bei der Suche zu unterstützen. Und zu allerletzt ist es bisher immer so gewesen, dass Schmerz der Teil in uns ist, der uns bindet. Somit hat es nicht veraltetem christlichem Brauch (keine Retourkutsche nur ein allg. Hinweis) zu tun sondern damit zu sagen, man müsse in und vor allem durch den Schmerz gehen. Bei allen anderen Formen und Ideen die es zu diesem Thema gibt kann ich immer nur wieder beobachten, dass der Boomerang irgendwann zurückkommt. Und wenn es im schlimmsten Falle in Form von Krankheit ist. Wer diese Verknüpfung natürlich ausschließt wird diese Form der Arbeit natürlich nicht nachvollziehen können.
Zu guter letzt halte ich es für sinnvoll, zu jedem Zeitpunkt "Herrscher" über das eigene Leben zu sein. In meinem eigenen Reich kann ich alles entscheiden was ich möchte und es wird geschehen. Auch das ist kein biblischer Spruch sondern Fakt. Viele entscheiden sich auch nichts zu tun und auch das, wie schon oft gesagt, ist eine Entscheidung. Und viele machen auch so weiter wie bisher. Alles sollte man respektieren, es wird seine Gründe habe. Allerdings ist ebenso zu beobachten, wie die Unzufriedenheit bei denen, die nicht weitergehen wollen (und hier bewusst "wollen") immer größer wird. Auch dahinter steckt am Ende Angst vor dem was kommt und auch das verdient Achtung. Aber *augenzwinker* vielleicht ist da manchmal auch ein kleiner Schubser gut um zu zeigen, dass es alles gar nicht so schlimm wird...
Ich hör jetzt auf, das ist schon wieder so viel und es ist noch nicht alles gesagt...
Andreas