Umgang mit Aggressionen anderer

Den anderen mit seinen Aggressionen ignorieren hilft manchmal. Rausgehen - andere Dinge tun - was auch immer, soll er doch alleine mit seiner Aggression zurechtkommen.

So habe ich das auch jahrelang praktiziert und fand mich auch noch toll und weise dabei.... bis dann mein halbwüchsiger Sohn anfing, mich ebenso als seinen "Abfalleimer" zu behandeln.
Viel zu spät kapierte ich, daß das Abwälzen von Aggressionen auf den vermeintlich geliebten Menschen eher eine Art Respektlosigkeit ist.

Jetzt im Nachhinein würde ich sowas nicht mehr klammheimlich verschweigen, sondern mich dagegen wehren. Hoffentlich finde ich dann die passenden humorvollen Worte. Ein Gegenangriff ist nämlich auch keine gute Lösung.

Genau solche Aggressionen waren bei mir die Ursache vom Ende meiner Ehe.

@Enigmata
Ich finde es gut, daß Du Dir Gedanken darüber machst.
 
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genau, wir sind da einfach viel flexibler :stickout2

ansonsten geb ich den anderen recht - wenn gefahr besteht, dass man auf die "aggressionen" des anderen einsteigt, einfach ein wenig abstand nehmen, was anderes tun oda was auch immer...

man muss ja nicht ständig beieinander kleben

lg, frosch :blume:
 
Also bei mir ist es so, dass ich im Moment, so wie ich bin, genau zwei Möglichkeiten habe, nach denen ich handeln kann:
1. ich steige auf die Aggressionen ein und gebe sie mit gleicher Münze zurück. Das halte ich aber für keine gute Variante, weil es sich dann immer mehr zuspitzen würde keinem geholfen ist - im Gegenteil. Da hat mein Gegenüber ja auch erst recht dsa Gefühl, mit seiner schlechten Laune bzw Aggressionen ne Katastrophe ausgelöst zu haben. Und ich fühl mich dabei auch nicht toll.
2. ich kann wortlos rausgehen und dann halt was für mich machen z.b. spazieren gehen, schreiben, aufräumen oder arbeiten. - ist, finde ich, die bessere der beiden Möglichkeiten, die ich habe. Da schaukelt sich nix auf und wenn beide wieder runtergekommen sind, kann man wieder normal miteinander reden.

Aber Fakt ist: Ich kann auch wenn ich Variante zwei mit Rausgehen wähle, nicht umgehen mit Aggressionen anderer. Denn sonst müsste ich doch gar nicht rausgehen. Sonst würde ich doch ganz ruhig und entspannt bleiben und den anderen einfach machen lasse können und es nicht als persönlichen Angriff nehmen.

Ich möchte so gerne dahin kommen, dass ich es wie mein Freund machen kann: Dass ich genauso ruhig auf Aggressionen reagieren kann und damit einfach ganz sourverän umgehen kann. Indem ich eben dem anderen das Gefühl gebe, er kann sich in meiner Gegenwart fühlen wie er will, es ist für mcih kein Problem.
Selbst wenn ich nix sag in solchen Situationen und z.b. ein Buch les oder am Computer was mach, dann baut sich doch so eine komische Stimmung auf, so eine in der Luft liegende Spannung, dass ich auch wieder den Raum verlassen muss.

lg, Enigmata
 
Selbst wenn ich nix sag in solchen Situationen und z.b. ein Buch les oder am Computer was mach, dann baut sich doch so eine komische Stimmung auf, so eine in der Luft liegende Spannung, dass ich auch wieder den Raum verlassen muss.

lg, Enigmata

Die Spannung ist in einem selbst drin, auch wenn es erst mal nicht so scheint. Mir hat es geholfen, diese Spannung einfach mal zu spüren und auszuhalten, ohne sie loswerden zu wollen. Zuerst war es ätzend, aber nach einer Weile hat sie angefangen sich zu lösen. Am leichtesten war es, wenn ich was am Computer gemacht hab. Solitär gespielt oder sowas.

LG

believe
 
Leider ist die Spannung nicht nur in mir, sondern auch in meinem Partner. Mindestens genauso stark wie in mir. Wenn er sie nicht hätte, dann würde ich wirklich im Raum bleiben udn aushalten.

Aber für ihn wird das dann auch zum Problem und er fängt dann an zu erstarren und ich auch und dann spiegeln wir uns das gegenseitig wider.
Und dann hilft erst mal nur Abstand und später dann drüber reden.

Aber vielleicht ist dsa auch gerade der Weg? Immer wieder erneut versuchen, sich annähnern, wieder Abstand, wieder drüber reden?

Lg, :liebe1:
 
Leider ist die Spannung nicht nur in mir, sondern auch in meinem Partner. Mindestens genauso stark wie in mir. Wenn er sie nicht hätte, dann würde ich wirklich im Raum bleiben udn aushalten.

Aber für ihn wird das dann auch zum Problem und er fängt dann an zu erstarren und ich auch und dann spiegeln wir uns das gegenseitig wider.
Und dann hilft erst mal nur Abstand und später dann drüber reden.

Aber vielleicht ist dsa auch gerade der Weg? Immer wieder erneut versuchen, sich annähnern, wieder Abstand, wieder drüber reden?

Lg, :liebe1:

An der Spannung deines Partners kannst du nix ändern, nur an deiner eigenen. Mit Reden habe ich es zuerst auch versucht, sogar sehr lange. Hat aber in meinem Fall nichts gebracht! Aber ich kann nur für mich sprechen, ob es bei dir genauso läuft, weiß ich nicht. Man probiert halt so lange herum, bis man für sich selbst das Richtige gefunden hat.
Ach ja, Familienaufstellungen waren auch gut, für mich!

LG

believe
 
Ja, daran hängt es! Leider kann man nicht einfach beschließen, es nicht persönlich zu nehmen. Man nimmt es nämlich u. a. deshalb persönlich, weil man noch alte Verletzungen aus der Kindheit mit sich rumschleppt. Die wollen erst mal erkannt und ausgeheilt werden. Meine Erfahrung!

stimmt auch wieda - war ja bei mir auch so...

(und isses auch noch manchmal... aber nur mehr ansatzweise & kurzfristig)
 
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Ja, genau, wie du, Believe, schon sagtest, dass man es persönlich nimmt, kann man nicht einfach so abstellen und es hat seine Ursachen in Verletzungen aus der Kindheit.
Ich wurde z.b. fast meine ganze Schulzeit über gemobbt. Auch ist es so, dass ich mich im Moment sehr stark im Ablösungsprozess von meinen Eltern befinde (räumlich ist der vollzogen, aber innerlich bin ich noch dabei) - und da kommen auch so viele alte Sachen wieder hoch und ich erinnere mich an so viele Dinge, wo ich von denen regelrecht niedergemacht wurde und sie mir verletzende Dinge gesagt haben.

Ich habe bisher mit Reden sehr gute Erfahrungen gemacht. Vor allem, da mein Partner auch bereit dazu ist.

Aber ich muss halt wirklich meinen Weg für mich da finden, um mit all dem umgehen zu lernen.
 
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