...Ich halte in der heutigen, allumfassend aufgeklärten Welt, diesen Glauben nicht mehr für zeitgemäß. Jeder auch nur halbwegs intelligente Mensch muss doch einen anbetungswürdigen "guten" Gott in Frage stellen wenn er Nachrichten sieht oder eine Tageszeitung liest.
Ein Gott kann doch nicht nur für mich und mein Umfeld in einer satten, sicheren, westlichen Welt sein, ein Gott müsste doch auch für alle anderen Menschen da sein, auch wenn sie in der Dritten Welt leben wo Mütter ihren Kindern beim Sterben zusehen.
R.
Ich verstehe dich vollkommen und gebe dir auch recht.
Ich habe für mich eine andere betrachtungsweise, die bereits beim bild eines 'guten männlichen Gottes' beginnt.
Ich betrachte die Gottfigur als alles umfassend, männlich, weiblich, 'gut, böse',etc... ich erspar mir jetzt die aufzählung.
Ich bleibe beim
er, weil es für mich ok ist und ich mir bewusst bin, dass er genauso eine
sie sein kann, eine über-/transpersonale essenz.
Dadurch sehe ich ihn als ein abbild von uns und uns als ein abbild von ihm und trage ihn in mir. Ich habe die wahl, welcher anteil von ihm in mir vorherrschen soll, denn er selbst 'tritt' ungetrennt 'auf'.
Ich betrachte Gott als einen
aufruf an mich selbst (bsp.: In der taufe wird vom pfarrer oft gesagt: 'Ich
rufe dich bei deinem namen'), Gott ist keine person.
Ich habe um mich immer wieder menschen, die mir diese essenz durch ihr wesen zeigen, wo ich die gleiche erkenne, die mich 'aufrufen' durch dinge, die sie sagen, tun, etc. und mir deshalb ihre 'Göttlichkeit' zeigen.
Darum gibt es für mich keinen guten, männlichen Gott und ich nenne ihn lieber essenz, auch, wenn ich den begriff Gott gerne mag.
Er vereinigt alles in sich, weshalb er
für alle und an allen orten präsent ist.
Je nach dem, wie man zu (s)einer einenden essenz steht und sich ihrer bewusst ist, drückt sie sich mehr oder weniger aus.