Überwachung? Ich habe nichts zu verbergen.

Kann ich verstehen.
Ich war vor Jahren mal auf einer Attac-Demo, die wurde vom Verfassungsschutz beobachtet. Darauf machte mich ein Teilnehmer dieser Demo aufmerksam. Ich selbst wäre nie darauf gekommen. Kein angenehmes Gefühl, so offen und nah überwacht zu werden,aber andererseits auch verständlich dass es seitens der Staatsmacht Sorgen gab, dass bei der Demo irgendwas aus dem Ruder läuft. Es ging um Atomkraft und die Stimmung war ziemlich aufgeheizt.
 
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Kann ich verstehen.
Ich war vor Jahren mal auf einer Attac-Demo, die wurde vom Verfassungsschutz beobachtet. Darauf machte mich ein Teilnehmer dieser Demo aufmerksam. Ich selbst wäre nie darauf gekommen. Kein angenehmes Gefühl, so offen und nah überwacht zu werden,aber andererseits auch verständlich dass es seitens der Staatsmacht Sorgen gab, dass bei der Demo irgendwas aus dem Ruder läuft. Es ging um Atomkraft und die Stimmung war ziemlich aufgeheizt.

Da hätte aber normale Polizei auch genügt. Und was ist, wenn Du nur durch die Teilnahme an dieser Demo irgendwann Probleme bekommst, weil Du auf einer Liste mit verdächtigen Personen gelandet bist? So etwas gibt es bereits jetzt in Amerika. Irgendwann genügt die Angst, um Menschen von Demonstrationen fernzuhalten und dann ist das Demonstrationsrecht nichts mehr wert.
 
Irgendwann genügt die Angst, um Menschen von Demonstrationen fernzuhalten und dann ist das Demonstrationsrecht nichts mehr wert.
Genau das ist der Aspekt. (und dabei geht es mir nicht mal um politische Inhalte sondern um rein soziale)

Klassisches Beispiel:

In einer Familie und bei Verwandten wird sehr oft geschwiegen. Der Redeschwall dreht sich um Alltagsinhalte, wie der gebackene Kuchen, das gewaschene Auto oder der gestohlene Regenschirm. Tatsächliche Unterhaltungen gibt es dann mal auf nem Geburtstag, zu Ostern oder an Weihnachten, jedoch meist leicht dezent. Die Wirklichen Unterhaltungen gehobenen Inhaltes finden bei "Freunden" statt, früher in "Kneipen", heute in "Foren" oder auf gleichgesinnten Treffen.

Die revolutionierte Offenheit, die hier mitschwingt ist lange nicht so real, wie es geglaubt wird, es mag bei manchen so sein, in der Mehrheit ist dies längst noch nicht der Alltagsfall. (Wie schnell geht eine Familie zu Bruch, wenn sie durch die Medien erfährt.........dass X ...... bei einer solchen Demo war?)

Das mag Einzelnen harmlos erscheinen, doch die Psychotonie ist es nicht.

Fritz, hast du den Rasen gemäht?
Anton, hast du den Müll rausgetragen?
Michaela, bringst du mal den Brief zur Post?

Wer fragt ganz frei ungezwungen und leicht öffentlich

Christine, welche Partei hast du denn gestern gewählt?
Tobias, glaubst du wirklich, die Kanzlerin machts noch 4 Jahre?
Hilde, weißt du schon, dass dein Freund die AFD gewählt hat, wie kommt das, du selbst hast doch die Grünen?
Herbert, das find ich echt stark von dir, hab dich in den Nachrichten gesehen, du warst auf ner Schwulendemo, weiß das dein Vater schon?
 
Da hätte aber normale Polizei auch genügt. Und was ist, wenn Du nur durch die Teilnahme an dieser Demo irgendwann Probleme bekommst, weil Du auf einer Liste mit verdächtigen Personen gelandet bist? So etwas gibt es bereits jetzt in Amerika. Irgendwann genügt die Angst, um Menschen von Demonstrationen fernzuhalten und dann ist das Demonstrationsrecht nichts mehr wert.
Polizei war eh dabei - wie auf jeder Demo. Mich hat die Anwesenheit von Verfassungsschutzleuten eher verwundert als beunruhigt. Ich hatte auch keine Angst auf irgendeiner Liste zu landen. Schließlich ist das Demonstrationsrecht verfassungsmäßig geschützt. Es gingen damals Tausende gegen Atomkraft auf die Straße. Da hätte der Verfassungsschutz viel zu tun gehabt, die Namen der Teilnehmer zu ermitteln - wozu auch, die Demo lief friedlich ab. Allerdings bin ich unbedingt dafür, dass vermummte links-oder rechtsextreme Steinewerfer und Randalierer juristisch zur Rechenschaft gezogen werden und von mir aus auch auf einer "Liste" landen. Das hat für mich auch nichts mit Überwachung zu tun.
 
Überwachung auf öffentlichen Plätzen bei Veranstaltungen und dgl. ist okay, schwierig wird sie, wenn sie den privaten Bereich berühren sollte. Privatleben und Familie gehen niemanden etwas an, gab genug Skandale über Chefs die ihre Angestellten bis vor die Haustüre ausspionierten, das geht entschieden zu weit, finde ich.
 
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Wie wir es auch drehen und wenden .... wir werden übnerwacht, so sehr überwacht, dass die gesammelte Datenmenge kaum mehr ausgewertet werden kann und wird...Wie ist es sonst zu erklären, dass immer wieder Warnungen vor Terroranschlägedn unbeachtet werden ?

Shimon
 
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