Überlegungen zum Familienaufstellen

Z

Zauberin

Guest
Hallo!

In dem Buch von Ch.& A. Sautter: Alltagswege zur Liebe steht:
Häüfig kann ein Kind in der Position eines Erwachsenen die Liebe zu
einem oder beiden Eltern nicht spüren. Hellinger nennt dies "unterbrochene
Bewegung". Doch warum ist es so wichtig, die Eltern zu ehren, dass es sogar in der Bibel als Gebot verankert wurde?
Wahrscheinlich haben viele Kinder als Erwachsene gute Gründe, Ihre Eltern nicht zu lieben. Warum sollte man die Liebe mit der Ehrung, Achtung gleich-
setzen?
Ich glaube, man kann seine Eltern (genauso wie ALLE Menschen) achten, aber man muss sie deswegen nicht zwangsläufig lieben.
Prentice Mulford sagt in seinem Buch: Unfug des Lebens und des Sterbens etwas sehr Befreiendes dazu:
"Sollte man nicht seine Kinder über alles lieben?" Das Wort "sollen"
ist dem Wesen der Liebe fremd.
"Liebe geht, wohin sie will und zu wem sie will - nach den tieferen Gesetzen
ihres Lebens." Es gibt Eltern, die keine wirkliche Liebe zu ihren Kinder fühlen,
wie auch diese ohne Liebe zu ihren Eltern sind. Keinen Teil trifft die Schuld.
Im Buch von den Sautters steht weiter:
Jeder Mensch besteht jeweils zur Hälfte aus den Genen des Vaters
und den Genen der Mutter.
Die Gene sind für den Bau des Körpers und des Gehirns (des Verstandes,
des Denkens) verantwortlich, aber was ist mit der Seele= dem göttlichen
Funken?
Nach dieser Behauptung müssten alles Geschwister gleich sein, aber das
stimmt nicht.
Vielleicht sind die meisten Gene, die ich von meinen Eltern bekommen habe,
bei den Eltern selbst nicht zum Ausdruck gekommen. Also habe ich in Wirklich-
keit Gene von vielen meinen Vorfahren und nicht DIREKT von meinen Eltern
bekommen.
Der Satz:" Du BIST deine Eltern" bedeutet für mich nicht, dass ich NUR meine
Eltern bin - ich bin viel mehr als das.

Alles Gute :)
P.
 
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Hallo!

Aus dem Buch von den Sautters:
Tief in jedem von uns existiert ein Bild, das genau weiß, wie es richtig gewesen wäre. Wir haben ein archetypisches Wissen von wirklichen Vater und von der wirklichen Mutter...
In diesem Lösungsbild lassen wir die Stellvertreter von Vater und Mutter oft
als archetypische, als ideale Eltern nebeneinanderstehen.

Was haben diese ?WIRKLICHEN? Eltern mit den REALEN Eltern zu tun?
Natürlich wünscht sich JEDES Kind (auch das Kind in uns, wenn wir erwachsen
sind) die idealen Eltern zu haben. Es ist schwierig, eigentlich unerträglich (da-
rum der Schutz des Kindes - das Verdrängen) für ein Kind an die Eltern ausge-
liefert zu sein, die in keiner Weise dem Bild der idealen Eltern entsprechen.

Wenn die Lösung beim Famillienaufstellen mit diesen ?wirklichen? und nicht
realen Eltern stattfindet, was geschieht dabei wirklich?
Aus meiner Sicht handelt sich nur um ein positives Visiualisieren. Und so
können wir an unserer Beziehungen zu JEDEM Menschen, mit dem wir Kon-
takt haben, arbeiten.
Also hat es in Wirklichkeit nichts mit dem sogenannten systemischen Familien-
aufstellen zu tun, außer: wenn wir =ALLE Menschen eine große Familie sind.

Alles Gute :)
P.
 
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Hallo!

Ich glaube schon, dass das Familienaufstellen helfen kann, die Beziehungen
zu den Angehörigen besser zu gestalten.
Was für mich nicht so überzeugend ist, ist die Erklärung von Hellinger, warum
es so funktioniert. Es ist natürlich nur eine Theorie von ihm, die dem Einem
gefällt und dem Anderen nicht. Also mir gefällt sie nicht. Für mich ist sie zu
konservativ, zu viel traditionell orientiert. Als wäre sie von einem Menschen
erstellt, der dem Alten nachweint und sich dem Neuen nicht öffnen kann.

Wenn sich etwas ändert, entsteht immer als erstes das Chaos. Das ist für
die meisten Menschen sehr unangenehm (für mich auch). Aber sich deswegen
nach den alten Ordnungen zurückzusehnen, ist auch nich das Vernünftigste.

Die Familie wird sich ändern und es wird noch sehr lange dauern, bis es zu sehen sein wird, wie das Ergebnis ausschauen wird. Es ist die Evolution und niemand kann sie stoppen, obwohl das viele versuchen.

Es ist die Frage, wofür der Einzelne reif ist, wofür er sich entscheidet:

Für die Gesetze des Alten Testaments - "Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Lande, das der Herr, dein Gott dir gibt!" - aber auch Aug um Aug, Zahn um Zahn

oder für die Gesetze des Neuen Testaments - "Du sollst deinen Nächsten
lieben wie dich selbst" - aber auch "Denkt nicht, ich sei gekommen, Frieden
auf die Erde zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, einen
Menschen >zu entzweien mit seinem Vater, die Tochter mit ihrer Mutter
und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter, und des Menschen
Feinde werden seine Hausgenossen sein< ... Wer Vater oder Mutter mehr
liebt als mich, ist meiner nicht wert, und wer Sohn und Tochter mehr liebt
als mich, ist meiner nicht wert.

Alles Gute :)
P.
 
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