frage -
ist überlegenheitsdenken nicht immer nur der versuch ein unterlegenheitsgefühl durch dominanz zu kaschieren?
Den Unterschied zwischen Denken und Fühlen zu machen... Das ist einerseits m.A.n. richtig und schlüssig, aber wiederum nicht ganz, da die Unterlegenheit ebenfalls eine Verstandes-Sache ist. Damit meine ich:
Jemand wird z.B. krass gedemütigt, kommt damit nicht klar (kommt niemand), und die Reaktion ist sowohl eine Art Unterdrücken dieser Gedanken (was dann negative Emotionen erzeugt) wie auch Kompensation. Kompensation wäre z.B. jemand anderen irgendwie zu dominieren, was natürlich einem Kaschieren vor sich selbst entspricht.
Aber es ist nicht direkt. Man dominiert nicht "das/den/die" dem man sich unterlegen glaubt, sondern immer etwas/jemand anderen. Je selbstbewusster man ist, desto weniger wird man sich in die Überlegenheit denken und versuchen andere zu dominieren. Es ist ein guter Gradmesser für einen selbst, wenn man erkennt, wann man das anstrebt und warum, weil dann "da" etwas nicht stimmt, man irgendetwas nicht kennt oder erkennen will.
Erste Instanz ist auf jeden Fall immer das Denken, zweite das Handeln. Es gibt z.B. eine Theorie, dass sich die größten Loser am ehesten in Helden-Fantasien hineinsteigern. Sie retten die Welt oder die schöne Frau usw. Schul-Amokläufe wurden auch auf so etwas hin untersucht. Fast immer wurde irgendwie deutlich, dass dem eine längere Phase von Fantasien vorausging. Dummerweise lassen sich destruktive Fantasien deutlich leichter in Handlungen übersetzen als etwa Weltrettung oder was auch immer..