über vieles einfach nicht sprechen können

@ bucky, sandra, rozo (und noch einige andere hier)

auch wenn es mir lieber wär, wenn ihr das nicht durchmachen müsstet, bin ich froh, dass es hier ein paar leute gibt, die wirklich wissen, wovon ich red und was in mir derzeit ungefähr vorgeht.

ich hoffe, das wird nicht falsch verstanden.
 
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Also ich versteh das schon richtig. Weiss was du meinst.

Es ist einfach ein bisschen besser wenn man weiss das es noch jemanden mit den gleichen Gefühlen und Gedanken gibt. Man weiss einfach das man nicht komisch ist nur weil man gewisse gefühle hat.
 
@Waugerl

Es ist erstaunlich: genau das, was Du über das Loslassen schreibst, habe ich vor einiger Zeit schon an anderer Stelle im Forum geschrieben. Warum loslassen? Er gehört zu mir wie ich zu ihm. Er ist nicht freiwillig gegangen - wie könnte ich ihn freiwillig loslassen.

Und so krank es sich vielleicht anhört: der Schmerz und die Trauer sind das, was jetzt noch übrig ist. Vielleicht will ich ja gar nicht darauf verzichten bzw. "darüber hinweg kommen"?!

Meine größte Angst ist doch, dass ich eines Tages nicht mehr fühlen kann, wie er sich anfühlte. Nicht mehr weiß, wie er gerochen hat oder wie seine Stimme sich anhörte.

Auch mit dem Zeitempfinden stimme ich mit Dir überein. Ich habe zwar die entscheidende Situation noch so vor Augen, als sei sie gestern erst geschehen. Gleichzeitig meine ich aber, ihn schon viel länger als 26 Wochen zu vermissen.

@Hagall

Hoffentlich hast Du außer ihren Eltern sonst jemanden, mit dem Du über sie reden kannst. Ich würde am liebsten den ganzen Tag über mein Schatzi reden, aber langsam erlahmt die Geduld der anderen. Ich glaube, es wird ihnen langsam peinlich, obwohl ich nicht jedesmal anfange zu jammern. Aber er ist eben in Gedanken immer noch bei mir wie früher. Und früher waren wir eben auch immer zusammen. Fast alle Erfahrungen, die ich in den letzten 20 Jahren gemacht habe, sind gemeinsame Erfahrungen. Da ist es doch normal, dass kaum eine Erzählung von mir ohne ihn auskommt.

@Bucky

Du siehst, Du bist nicht allein. Ihr habt vielleicht von Hochzeit und Kindern geträumt, wir von Silberhochtzeit und Enkeln. So groß ist der Unterschied nicht, wenn solche Träume sterben.
Bei Euch kam der Schock unerwartet, weil er noch so jung war. Bei uns war es unerwartet, weil keine Vorerkrankung bekannt war. Ich hatte mich aufgrund unseres Altersunterschiedes darauf eingerichtet, ihn eines Tages pflegen zu müssen. Ich habe gedacht, wir zicken uns dann jahrelang an, bis wir es beide leid sind... Aber auch wir hatten noch so 20 gemeinsame Jahre auf dem Plan.
 
@Bucky

Du siehst, Du bist nicht allein. Ihr habt vielleicht von Hochzeit und Kindern geträumt, wir von Silberhochtzeit und Enkeln. So groß ist der Unterschied nicht, wenn solche Träume sterben.
Bei Euch kam der Schock unerwartet, weil er noch so jung war. Bei uns war es unerwartet, weil keine Vorerkrankung bekannt war. Ich hatte mich aufgrund unseres Altersunterschiedes darauf eingerichtet, ihn eines Tages pflegen zu müssen. Ich habe gedacht, wir zicken uns dann jahrelang an, bis wir es beide leid sind... Aber auch wir hatten noch so 20 gemeinsame Jahre auf dem Plan.[/QUOTE]

ja ich verstehe was du meinst. Zu beginn habe ich gemeint, dass ich jemanden suche der in meinem alter ist, nicht weil ich denke, dass ein älterer mensch mich nicht versteht. sondern weil es vielleicht mehrere parallelen gibt, einfach aufgrund des alters. Man macht sich andere gedanken, als z.B. eine 40-jährige Frau die schon zwanzig jahre verheiratet war. Es liegen bei jedem andere Erfahrungen, Erlebnisse und beziehungstechnische Hintergründe vor. deshalb habe ich jemanden in meinem alter gesucht. ich hoffe ich drücke mich verständlich aus. Wenn jemand gehen muss, dann trifft es einen immer sehr hart, egal ob man 24 oder 40 ist.

Die Angst einmal nicht mehr zu wissen, wie der partner sich angefühlt hat oder gerochen hat, kenne ich auch. Interessant ist auch die tatsache, dass man wirklich kein gespräch führt, ohne den partner zu erwähnen. alle anderen sind dann immer etwas verdutzt und fühlen sich schuldig das gepräch vielleicht in diese richtung gelenkt zu haben. aber ich finde es immer sehr schön in solchen erinnerungen zu schwelgen, da wird einem erst bewusst, was man eigentlich alles miteinander erlebt hat.
 
Ich denke das man den schlimmsten Tag seines Lebens nie vergessen wird. Ich wache jetzt immer noch sehr oft in der Nacht auf weil ich von diesem Tag geträumt habe. Auch wenn ich immer mehr in die Vergangenheit rückt, wird dieser schlimme schlimme Tag immer in unserem Gedächtnis haften, als wäre er gestern gewesen.

Auch ich fürchte mich sehr davor bald nicht mehr zu wissen wie er sich angefühlt hat, wie er gerochen hat oder wie seine Stimme war.

Auch ich rede sehr viel und sehr oft über ihn. Er ist nunmal ein Teil von mir und hat mich die letzten Jahre durch das Leben begleitet. Das wird man niemals vergessen. Andere erzählen doch auch wie es z.B. vor einem Jahr war als sie in der Schule noch waren, oder wie sie einen Ausflug dorthin gemacht haben oder sonst irgenwelche Erinnerungen. Warum soll dann gerade ich auf das verzichten?? Ich muss leider sagen das ich zur Zeit so egoistisch bin und mir die anderen Leute egal sind. So schlimm es sich auch anhört, aber ich steh nunmal jetzt an 1. Stelle. Ich bin die die ihr Leben wieder irgendwie in den Griff bekommen muss. Da sind mir die anderen Leute relativ egal. Obwohl ich nicht 20 Jahre mit ihm verbracht habe, sondern nur 4, hat man trotzdem eine sehr lange Zeit miteinander verbracht und gemeinsame Erinnerungen und Erfahrungen gesammelt. Nur weil jemand nicht mehr die Zukunft mit uns verbringen kann, hört man doch nicht auf über ihn zu reden.
Ich finde das Trauerzitat: "Tot sind nur jene, die vergessen werden" passend. Nur weil die Leute es nicht mögen über dieses Thema zu reden, werde ich nicht aufhören. Für mich ist und bleibt er auf ewig unvergessen. Manche stört es vielleicht, aber mich stört es noch viel mehr wenn die Leute so tun als wäre er nie unter uns gewesen und es einfach vergessen wollen. Aber sind es nicht gerade die Erinnerungen und Erfahrungen die uns zur Zeit am Leben erhalten?? Wenn ich diese Erinnerungen nicht hätte, würde es mir glaube ich noch viel viel schlechter gehen als es im Moment eh schon tut.
 
Das Problem ist, daß wir nicht wissen wie wir mit trauernden Hinterbliebenen umgehen sollen - (ich bin auch diejenige, die darüber reden muß - ist für mich persönlich nachher eine Erleichterung) denn man kann so und so keinen klaren Gedanken fassen, es dreht sich im Kopf immer um das gleiche Thema ... das dauert und nur die Zeit bringt uns stückweise den Alltag zurück und wie soll man seine Menschen rund um sich, die wir lieben und die mit uns eine Wegstrecke in diesem Leben zurückgelegt haben "vergessen" *NEVER* und die "Erinnerung" bleibt am Anfang tut es jedesmal verdammt weh *heul* aber ich weiß auch, daß es leichter wird und diese Gedanken *wunderschön* sind, jedesmal wenn mich so ein Gedankengang einholt - halte ich inne und ganz still - um sie ein wenig festzuhalten ... in manchen Situationen spreche ich auch laut mit ihnen und weiß ich selben Moment die Antwort, die sie mir natürlich zu Lebzeiten gegeben hätten und dann lächle ich einfach vor mich hin.
Eva
PS:. Heuer wird es 20 Jahre, daß mein jüngster Neffe im 25. Lebensjahr bei einem Motorradunfall tödlich verunglückt ist und es gibt Zeiten wo ich sehr oft an ihn denke und dann wieder weniger, es kommt auch darauf an wie unser eigenes irdisches Leben verläuft, aber vergessen kann und will man nicht!!!
 
Ich bin ein eher manchmal oberflächlicher mensch und wenn ich das hier lese werde ich ganz einfach still und nehme anteil.doch ich möchte einen Hinweis euch zukommen lassen ,nämlich das man vorsichtig sein sollte wenn man sich allzu leicht beim schichsal beschwert .das gebt ihr mir und es ein trost und es bringt mich wie gesagt in die eigene mitte .danke kann ich schlecht sagen .fühlt euch durch mich angenommen.Ich hab versucht ein paar worte zu schreiben.biite verzeiht -wenn ich der situation nicht gerecht geworden sein sollte.
Alles liebeHW
 
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Ich bin zwar neu hier, aber ich möchte trotzdem zu dem Thema was schreiben. Ich verstehe sehr gut wie es Euch geht, mein Freund ist am 5. Jänner 2008 gestorben. Er wurde plötzlich krank, ist dann vier Wochen lang im künstlichen Tiefschlaf gelegen und dann haben leider einige Orange von ihm versagt, zum Schluß das Herz.

Wir hatten auch viele Pläne für die Zukunft gemacht die wir jetzt nicht mehr haben. Ich finde es so traurig das ich nicht mehr mit ihm sprechen konnte bzw er mit mir und ganz viele andere Dinge.
 
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