Über Schlafen allgemein

Träumen, wie's im Drehbuch steht

Von Ulrich Kraft
http://www.stern.de/wissenschaft/mensch/570729.html?nv=ma_ct

Mit etwas Geduld können Sie lernen, Ihre Träume zu lenken - wie Filme, in denen Sie Regie führen. Das kann gegen Albträume helfen, vielleicht auch gegen Phobien und Süchte.

Christina Hemmen geht nachts gern fliegen. Oder sie marschiert mitten durch massive Mauern, als wären es Kulissen aus Pappmaché. Auch Sex "der sich übrigens absolut real anfühlt", steht gelegentlich auf dem Programm, wenn die Studentin in Morpheus' Armen liegt. Morpheus, der Gott der Träume, bringt nach der griechischen Mythologie die oft so bizarren Bilder in den Kopf der Schlafenden. Weil der Mensch aber in einer Art bewusstlosen Dämmerzustand vor sich hin schlummert, kann er sich an seine Träume oft nicht einmal erinnern. Geschweige denn, deren Inhalt beeinflussen.

ei Christina Hemmen ist das anders. Auf ihren Reisen in Morpheus' Reich, gestaltet sie das Geschehen nach ihren eigenen Vorstellungen. Die 30-Jährige ist Klarträumerin. "Beim luziden Träumen, wie es in der Fachsprache heißt, weiß der Träumende, dass er träumt", erläutert die Psychologin Brigitte Holzinger. "Durch diese Bewusstheit kann er dann frei entscheiden, was im Traum passiert." Die Leiterin des Wiener Instituts für Bewusstseins- und Traumforschung gehört zu den wenigen Experten, die sich mit dem Phänomen wissenschaftlich beschäftigen.

Für viele Menschen nichts Unbekanntes
Dabei sind Klarträume für viele Menschen nichts Unbekanntes. In einer repräsentativen Umfrage gab jeder vierte Österreicher an, im Schlaf schon einmal bewusste Momente erlebt zu haben. Von den mehr als 400 befragten Studenten der Universitäten Mannheim, Heidelberg und Landau konnten sich gar 82 Prozent an mindestens einen luziden Traum erinnern. Lange tat die Forschung die Berichte vom Träumen bei klarem Verstand als esoterisches Gespinst ab. Bis es Stephen LaBerge von der Stanford University in Kalifornien Anfang der 1980er gelang, den so paradox anmutenden Zustand im Schlaflabor dingfest zu machen. Seine Versuchspersonen, allesamt erfahrene Klarträumer, sollten, sobald sie luzide sind, ihre Augen zweimal hintereinander erst nach links und dann nach rechts rollen.

Eigentlich zappeln die Sehorgane in der traumreichsten Phase der Nacht, dem REM-Schlaf, vollkommen unkontrolliert hin und her. Doch auf dem Elektrookulogramm (EOG), das die Bewegungen aufzeichnet, erkannte der Psychophysiologe inmitten der wirren Zuckungen unverkennbar das vereinbarte Zeichen. Alle sonstigen Daten wie die Muskelspannung oder die Hirnströme belegten aber, dass die Probanden sich im REM-Schlaf befanden. "Regelmäßige Augenbewegungen treten in REM-Phasen nicht auf. Dass die Schlafenden eindeutig die bewusste Kontrolle über ihre Augenmuskeln besaßen, konnte nur bedeuten, dass sie luzide träumen", erklärt Brigitte Holzinger das Revolutionäre an LaBerges Experiment.

Die Forschung liegt brach
"Danach boomte die Forschung ein paar Jahre lang", sagt Daniel Erlacher. "Heute liegt sie wieder völlig brach." Der Sportwissenschaftler von der Universität Heidelberg hat sich daran gemacht, dies zu ändern - mit Unterstützung von Christina Hemmen. Allerdings durfte die Studentin schlafen, während Erlacher nebenan auf einem Monitor Kurven mit verschiedenen Körperparametern betrachtete. Erst in der dritten Nacht schlug das EOG zweimal heftig aus, einmal nach links, einmal nach rechts. Das ersehnte Signal: Kontakt mit der Traumwelt hergestellt.

Rundflüge über New York standen diesmal aber nicht auf Hemmens Traumprogramm. Zehn schnöde Kniebeugen sollte sie machen, damit Daniel Erlacher untersuchen konnte, wie der schlafende Körper auf geträumte Leibesübungen reagiert. 14 solche Klarträume hat er mittlerweile ausgewertet, und fast immer stiegen Puls und Atemfrequenz der Probanden signifikant an. "Die rein virtuelle Bewegung führt zu den gleichen physiologischen Veränderungen wie die real ausgeführte, wenn auch etwas gedämpft."

Ein erster Beleg für seine eigentliche These: Erlacher will zeigen, dass der Körper unter Umständen ganz verzichtbar ist, wenn es darum geht, bestimmte Bewegungsabläufe zu üben. "Viele Sportler betreiben heute mentales Training, weil feststeht, dass sich ihre Leistungen durch das bloße Vorstellen einer Bewegung verbessern." Er glaubt, dass sich die Freistoßtechnik oder der Golfschwung weitaus effektiver verfeinern lassen, wenn man im Klartraum trainiert.

Golf-Training im Traum
Hirnphysiologisch spricht einiges dafür. Zwar feuern bestimmte Nervenzellen der Großhirnrinde beim Gedanken-Golf so, als schwinge der Übende tatsächlich den Driver. Doch diese Aktivität beschränkt sich auf den kleinen Bereich des Gehirns, der die Bewegung entwirft. Im Traum hingegen wird die neuronale Signalübertragungskette erst kurz vor dem Rückenmark unterbrochen. "Das Gehirn kann den Übungsprozess umfassender durchlaufen", erläutert der 33-Jährige. "Wenn mehr aktive Hirnareale mehr Lernerfolg bedeuten - und das legen Studien nahe -, müsste Klartraumtraining deutlich wirkungsvoller sein."

Er kennt einige Klarträumer, die ihre Fähigkeit für berufliche Belange nutzen: Ein Computerspiele-Entwickler testet träumend, ob seine Charaktere funktionieren, eine Designerin erprobt verschiedene Entwürfe für Webseiten. "Die virtuelle Realität eignet sich sehr gut für kreative Prozesse", sagt der Sportwissenschaftler. Abends ins Bett zu gehen und morgens mit präziserem Golfabschlag wieder aufzuwachen muss übrigens kein Wunschtraum bleiben. Denn es gibt Methoden, mit denen sich das luzide Träumen trainieren lässt.

Mitbringen sollte man aber eine Portion Durchhaltevermögen. "Jeder kann es lernen, aber der Weg ist mitunter recht beschwerlich", sagt Erlacher. Er selbst habe sich ein Dreivierteljahr lang ebenso intensiv wie erfolglos bemüht, bis es beim Mittagsschläfchen plötzlich klappte.

Kreativität im Schlaf entdecken
Kreativität interessiert auch Victor Spoormaker. Der Psychologe von der Universität Utrecht will prüfen, ob luzide Träume es ermöglichen, auf Ideen zu kommen, die einem am Tage nicht einfallen wollen. "Wenn man träumt, denkt man nicht so logisch wie im Wachzustand, sondern eher intuitiv-assoziativ", so seine Begründung. "Man hat eine andere Sicht auf die Dinge, und daraus ergeben sich neue, kreative Problemlösungen." Mit Probanden, die im Schlaf Aufgaben aus Kreativitätstests lösen sollen, plant der Forscher, die These zu beweisen.

Seine jüngste Studie wird in Kürze veröffentlicht. Sie belegt, dass bewusstes Träumen auch therapeutische Möglichkeiten bietet, und zwar bei der Behandlung von Albträumen. Etwa jeder Zehnte wird gelegentlich von den nächtlichen Schreckensbildern heimgesucht. Bei zwei bis drei Prozent der Bevölkerung sind die Albträume so häufig, dass es ihr Wohlbefinden massiv beeinträchtigt. Weil die Betroffenen schlecht schlafen, haben sie am Tag weniger Energie, leiden unter Konzentrationsschwächen, sind deprimiert, "hängen durch", wie Spoormaker es beschreibt. "Das Problem wird vollkommen unterschätzt. Die meisten wissen nicht einmal, dass es Behandlungsmöglichkeiten gibt." Seine vom Nachtmahr gequälten Probanden machte der Psychologe in einer zweistündigen Sitzung mit der Technik des luziden Träumens vertraut und bat sie dann, selbstständig weiterzuüben. "Durch das Klartraumtraining konnten 75 Prozent der Teilnehmer die Frequenz der Albträume deutlich und dauerhaft verringern", fasst Spoormaker zusammen.

Therapie gegen Alpträume
Brigitte Holzinger plädiert seit langem dafür, dass Menschen mit schweren Albträumen das luzide Träumen lernen sollten. "Das gibt Ihnen die Möglichkeit, sich vor Ort mit den bedrohlichen Bildern auseinander zu setzen", meint sie. "Dahinter steckt der verhaltenstherapeutische Ansatz, dass man Angst auslösenden Situationen am besten dort begegnet, wo sie sich ereignen - in dem Fall also in der Traumwelt." Aus Erfahrungsberichten weiß die Psychologin, dass die Horrorgestalten oft schon ihren Schrecken verlieren, wenn es den Betroffenen gelingt, sich umzudrehen und auf die Verfolger zuzugehen.

In einer Studie konnte sie das jetzt untermauern. Die 16 Probanden, die das luzide Träumen einige Wochen trainierten, hatten drastisch weniger Albträume als vor der Behandlung. Auch ihre Schlafqualität verbesserte sich deutlich. Allerdings erhielten alle Teilnehmer gleichzeitig eine Gestalttherapie.

Holzinger hält eine solche begleitende psychotherapeutische Betreuung für wichtig. "Albträume resultieren oft aus einem traumatischen Erlebnis. Dem bewusst zu begegnen ist auch im Klartraum sehr belastend. Damit sollte man die Menschen nicht alleine lassen." Die Psychologin hat sich zum Ziel gesetzt, das luzide Träumen aus der "Eso-Ecke" herauszuholen. "Ich halte es für ein sehr effektives therapeutisches Tool, doch um das zu beweisen, brauchen wir wissenschaftliche Untersuchungen."

Phobien im Traum bewältigen
Die Experten denken bereits über weitere Anwendungsmöglichkeiten nach. Etwa bei Phobien. "Wenn jemand beispielsweise Angst hat, vor vielen Leuten zu sprechen, kann er sich im Klartraum Schritt für Schritt an die Situation herantasten", sagt Victor Spoormaker. Allerdings seien die dabei empfundenen Emotionen sehr echt und fühlten sich fast an wie im wirklichen Leben. Aber eben nur fast. "Man fürchtet sich auch, aber irgendwie weiß man, dass es nicht real ist."

Brigitte Holzinger berichtet von Alkoholikern, denen es leichter fällt, ihre Sucht zu bewältigen, wenn sie gelegentlich im Klartraum ein Gläschen heben. Und damit virtuell ein Bedürfnis befriedigen, dem sie in der Realität auf keinen Fall nachgeben dürfen. "Der Ansatz ist psychodynamisch plausibel und sollte unbedingt weiterverfolgt werden", meint Holzinger. Als Christina Hemmen davon hört, muss sie lachen. "Wenn ich luzide träume, schlage ich mir manchmal hemmungslos den Bauch mit Leckereien voll. Da brauche ich kein schlechtes Gewissen zu haben, und dick macht es auch nicht."

:weihna1 "Die Psychologin hat sich zum Ziel gesetzt, das luzide Träumen aus der "Eso-Ecke" herauszuholen"

Frieden
 
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Danke vielmals für diesen schönen Artikel.
Ich denke, die "Eso-Ecke" könnte sich ohne Probleme in Richtung Psycho öffnen, eigentlich sind es die Psychos, welche die Mauer bauen.
Allerdings auch verständlich, kämpften sie doch Jahrzehnte, auch nur als Wissenschaft ernst genommen zu werden.

Mit Träumen kann man offensichtlich viel machen, auch in therapeutischer Hinsicht.
Ganz häufig ist, dass Träume klarer aufzeigen, was einen menschen beschäftigt, als er das bewusst aussagen kann. Die bewusste Selbstanalyse ist oft ziemlich verzerrt gegenüber dem was der Traum bietet.

Dass man Träume auch bestellen kann habe ich erst kürzlich wieder ausprobiert und mir abends aufgegeben, dass ich mich am Morgen erinnern werde. Hat auch geklappt.
Aber auch gegen Angstträume kann man sich wappnen und vorbereiten...

Ich bin sicher, wir finden noch eine ganze Menge zu dem Thema.
 
Hallo VanTast

Freut mich, dass dir der Artikel gefallen hatte. Jede wissenschaftliche Untersuchung kann uns ein Stück weiter vorwärts bringen, so Gott will

Auf der Seite Neuro-Programmer steht dieser interessante Artikel über luzides Träumen mit vielen Tipps für die Erlernung von Techniken des Klarträumens. Auch das Program Neuro-Programmer wird vorgestellt, und wie man es nutzt.
Der Artikel geht über 3 Seiten. Ich stelle hier den ersten Teil und den Rest kann man ruhig auf der Seite weiter lesen
Das Programm kann man auch downloaden und selber testen hier: http://www.neuro-programmer.de/catalog/neuro-programmer-home-edition-download-version-p-41.html
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Was ist Luzides Träumen (Klarträumen)
http://www.neuro-programmer.de/luzides-traeumen.htm

Luzide Träume werden auch als "Klarträume" bezeichnet. Es handelt sich um Träume, bei denen der Träumende weiß, dass er träumt. Vielleicht haben Sie das auch schon einmal eher zufällig erlebt. Welches Potential dahinter steckt, ist den meisten Menschen aber nicht klar...

Stellen Sie sich vor, welche unglaublichen Möglichkeiten sich aus der Fähigkeit des Luziden Träumens ergeben:

Sie können Ihre Träume und Trauminhalte bewusst steuern!

Im Traum ist nichts unmöglich: Sie können fliegen, unter Wasser atmen, mit Verstorbenen sprechen und im Geld schwimmen. Sie können Ihren "Traumpartner" treffen (keine Angst, Sie sind mit ihm völlig allein und können tun und lassen, was Sie möchten *g*). Oder möchten Sie lieber soviel essen, wie Sie möchten, ohne zuzunehmen? Durch Wände gehen, ja sogar eigene Welten erschaffen, in denen der Himmel grün ist und Sie von Stern zu Stern hüpfen? Ihrer Fantasie und damit Ihren Träumen sind keine Grenzen gesetzt.

Doch Luzides Träumen ist nicht nur Spielerei: Sie haben direkten Zugriff zu Ihrem Unterbewusstsein. Im Traum auftretende Charaktere sind niemand anders als Sie selbst, Ihr Unterbewusstsein, das mit Ihnen kommuniziert.
Manche Klarträumer nutzen ihre Fähigkeit zum Erlernen von Musikinstrumenten oder sogar Sportarten. Es gibt eine Menge seriöser Untersuchungen darüber, wie man den Traum zur Verbesserung verschiedener Fähigkeiten einsetzen kann.

Wir verschlafen im Laufe unseres Lebens ca. 200.000 Stunden. Luzide Träume können eine sehr interessante und lehrreiche Möglichkeit sein, mehr von unserer begrenzten Lebenszeit bewusst zu nutzen.

Sind Luzide Träume eine moderne Erfindung?

Nein. Luzide Träume sind der Menschheit schon seit langer Zeit bekannt. Im Buddhismus oder Schamanismus zum Beispiel werden Luzide Träume häufig eingesetzt. In der westlichen Welt erfuhr die Fähigkeit des Klarträumens erst vor ca. 150 Jahren wissenschaftlich fundierte Aufmerksamkeit.


Luzides Träumen lernen - Vorbereitungen

Im Folgenden zeigen wir Ihnen verschiedene Methoden und Techniken, wie Sie Luzides Träumen Schritt für Schritt erlernen können. Es ist nicht sonderlich schwer und wenn Sie es erst einmal können, wird sich Ihr Leben drastisch verändern. Sie haben dann die Möglichkeit, die "verlorenen" nächtlichen Stunden voll auszukosten. Und keine Angst, der Schlaf ist dabei mindestens genau so erholsam wie sonst auch.

Genug Schlaf

Grundlegend ist zunächst eine ausreichende Menge an Schlaf. Klarträume treten vorzugsweise in den REM-Phasen des Schlafes auf. Je länger man schläft, desto mehr REM-Phasen enthält der Schlaf und desto größer ist demnach die Wahrscheinlichkeit eines Luziden Traumes.

Traumtagebuch

Zu Anfang wird meist das Führen eines Traumtagebuches empfohlen. Dabei handelt es sich um ein Heft oder Notizbuch, in dem Sie jeden Morgen vor dem Aufstehen mindestens ein Traum der vergangenen Nacht aufschreiben. Dies dient dem Zweck, die Fähigkeit der Erinnerung an Ihre Träume zu verbessern. Denn was nützen die tollsten Luziden Träume, wenn Sie sich am nächsten Morgen nicht mehr daran erinnern können?
Am effektivsten wäre es, wenn Sie direkt nach einem Traum aufwachen (darauf können Sie Ihr Unterbewusstsein programmieren, mehr dazu später) und den Traum direkt aufschreiben.

Sie besorgen sich also ein Notizbuch, vielleicht im Din A-5-Format. Es sollte äußerlich ansprechend sein, damit Sie gerne hineinschreiben und sich im Unterbewusstsein verankert, dass es sich um etwas besonderes handelt. Das Traumtagebuch legt man neben das Bett, um es morgens gleich griffbereit zu haben.

In dieses Buch schreiben Sie nun jeden Morgen Ihre Träume, soweit Sie sich an sie erinnern können. Dazu ruft man sich noch vor dem Aufstehen seinen Traum/seine Träume ins Gedächtnis. Es ist wichtig, dass man dies vor dem Aufstehen tut, denn nach dem Aufstehen ist die Gefahr groß, dass man den Traum vergisst. Sie fragen sich also "Was habe ich geträumt?". Jedes Detail ist wichtig, Gefühle, Gerüche, optische Eindrücke, einfach alles wird aufgeschrieben. Insbesondere alles, was für die "normale" Welt ungewöhnlich ist, muss festgehalten werden.

Nach jedem Traum lassen Sie eine Seite frei. Auf diesen Seiten werden später Übungen durchgeführt.

Traumzeichen

Schreiben Sie die sogenannten "Traumzeichen" auf. Das sind Anzeichen, an denen Sie merken, dass es Sie sich in einem Traum befinden. Meist handelt es sich dabei um Kleinigkeiten, die sich von der Realität unterscheiden. LaBerge nennt 4 Kategorien von Traumzeichen:

Innere Vorgänge (Gefühle und Gedanken im Träumenden selbst; hierzu zählt zum Beispiel der Gedanke "ich träume" oder ein starkes Gefühl des Realitätsverlustes),

Aktionen (Handlungen bzw. Bewegungen des Träumenden bzw. der anderen Traumgestalten, zum Beispiel Atmen unter Wasser oder Fliegen),

Formen (Dinge in der Traumwelt weisen manchmal seltsame Formen auf, zum Beispiel ein rundes Buch) und

Kontext (die Personen, Objekte usw. erscheinen völlig normal, passen jedoch nicht in den Kontext, zum Beispiel ein bereits verstorbener Bekannter oder eine Palme am Nordpol).


Machen Sie sich eine Liste mit den verschiedenen Traumzeichen, die in Ihren Träumen auftauchen und ordnen Sie diese in die 4 Kategorien ein. Sobald später eines dieser Zeichen im Traum auftaucht, wird Ihnen schlagartig klar, dass Sie sich in einem Traum befinden. Mir persönlich passiert es im Traum sehr oft, dass Uhren nicht richtig funktionieren oder sich beim Lesen der Text ändert (siehe auch der folgende Abschnitt über Reality Checks). Reality Checks

Ein sehr wichtiges Element beim Erlenen von Luziden Träumen sind Reality Checks. Dabei handelt es sich um die Frage, ob man träumt oder wach ist. Diese Checks sollte man sehr oft am Tag durchführen. Dadurch gewöhnt man sich daran und führt sie früher oder später auch im Traum durch. Erkennt man dann anhand des Reality Checks, dass man träumt, wird man im Normalfall luzid.

Ganz wichtig ist, dass Sie beim Durchführen der Reality Checks erwarten, dass Sie Traumergebnisse erhalten. Stellen Sie sich genau vor, wie es wäre, wenn Sie wirklich träumen würden und der Check das auch anzeigen würde. Wie würde der Check ausfallen? Was würden Sie fühlen? Wenn Sie die Reality Checks nur oberflächlich ausführen, werden Sie das im Traum auch tun und keine korrekten Ergebnisse erhalten.
Es gibt unter anderem folgende Arten von Reality Checks:

Uhr: Zeigt die Armbanduhr eine vernüftige Zeit an? Oft sind Uhren im Traum nicht ablesbar, zeigen eine unsinnige Zeit an oder ändern die Zeit, wenn man mehrere Male draufschaut. Mit einer digitalen Uhr funktioniert das Ganze besser als mit einer analogen.

Lichtschalter:Funktionieren die Lichtschalter oder andere elektrische Geräte?

Fliegen:Können Sie fliegen, wenn Sie es sich intensiv vorstellen? Wenn Sie hüpfen, schweben Sie ganz sanft zu Boden?

Eigener Körper:Können Sie bei einem geschlossenen Auge Ihre Nase sehen? Haben Sie 5 Finger und haben Ihre Hände eine normale Farbe? Spüren Sie Berührungen Ihrer Haut?

Gegenstände:Können Sie durch Spiegel oder Wände gehen oder fassen?

Gedächtnis:Erinnern Sie sich, wie Sie an den Ort gekommen sind, an dem Sie sich befinden? Was ist in den letzten fünf Minuten passiert? Was in den letzten Stunden, was gestern? Im Traum hat man oft keine Erinnerung an die Zeit vorher, so dass dies ein Zeichen dafür sein kann, dass man sich in einem Traum befindet.

Lesen: Ein sehr effektiver und leicht durchzuführender Reality Check ist auch das Lesen irgendeines Textes. Bleibt der Text gleich, wenn Sie ihn mehrmals lesen? Ergibt er überhaupt einen Sinn?

Diese Tests sollten Sie immer dann durchführen, wenn im Laufe des Tages Traumzeichen auftauchen. Wenn Sie zum Beispiel durch Ihr Traumtagebuch festgestellt haben, dass Sie regelmäßig von Hunden träumen, führen Sie die Reality Checks immer dann durch, wenn Sie einen Hund sehen. Nach einiger Zeit werden Sie die Checks dann auch im Traum ausführen, wenn ein Hund auftaucht, und voilá: Sie sind (hoffentlich) luzid :o)

Stephen LaBerge empfiehlt in seinem Bestseller "Exploring The World Of Lucid Dreaming" (siehe unten), das Durchführen der Reality Checks gezielt zu planen. So kann man sich zum Beispiel eine Reihe von Möglichkeiten aufschreiben, z.B. immer, wenn man einen bestimmten Raum betritt, immer, wenn man Bäume, Tiere, Geschäfte, Fahrzeuge oder sonst irgendetwas sieht, immer, wenn man mit einem Kollegen spricht usw. Morgens sucht man sich dann einige wenige dieser Möglichkeiten aus, bei denen man an diesem Tag die Reality Checks zusätzlich zum Auftauchen der Traumzeichen durchführt. Auf diese Weise schult man seine Erinnerung, was hilfreich ist, wenn man im Traum das Durchführen der Reality Checks häufig oder immer vergisst.

Einleiten von luziden Träumen

Zum Einleiten von luziden Träumen existieren zahlreiche Techniken. Einige davon sollen hier näher erläutert werden.

Entspannen

Vor dem Einschlafen ist es zunächst wichtig, sich tief zu entspannen. Ziel aller Techniken ist es, den Körper zu entspannen, aber den Geist wach zu halten, um mit möglichst aktivem Geist einzuschlafen. Dafür sind zum Beispiel die Entspannungstechniken im Bereich über Mentaltraining sehr gut geeignet. LaBerge erwähnt in seinem Buch auch eine Technik, mit der man den Körper an 61 Punkten bewusst entspannt und so ein hohes Maß an Entspannung erreich. In der kostenlosen Dokumentation des Neuro-Programmer 2 finden Sie weitere hilfreiche Hinweise und Techniken zur Entspannung.

So verwenden Sie den Neuro-Programmer 2 zum Einleiten von luziden Träumen

Der Neuro-Programmer 2 enthält einige Hilfsmittel, mit denen Sie Luzide Träume leichter erreichen können. Zum Beispiel Sitzungen zur Einleitung des Schlafes, die einen in tiefere Schlafphasen führen. Durch die Verwendung gefilterter Sounds bzw. Musik erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Klarträumen stark.

Wählen Sie eine Sitzung Ihrer Wahl aus, vorzugsweise eine Thetasitzung oder alternativ auch eine Alphasitzung. Unterlegen Sie die Sitzung mit klassischer Musik und stellen Sie die Filterung relativ stark ein (keine Angst, diese Einstellungen sind in der Dokumentation alle ausführlich beschrieben). Besonders effektiv sind Suggestionen, die Sie nach Wunsch in die Sitzung einbauen können. Nehmen Sie zum Beispiel mit der eingebauten Aufnahmefunktion eigene Suggestionen auf (z.B. "Heute nacht werde ich erkennen, dass ich träume. Ich kann den Traum dann nach meinen Wünschen gestalten" und "Nach dem Aufwachen werde ich mich an meine Träume lebhaft erinnern"). Diese Suggestionen werden dann während der Sitzung so oft und so lange wiederholt, wie Sie voher im Sitzungseditor eingestellt haben.

Eine weitere sehr nützliche Funktion zur Induktion von Luziden Träumen ist die Screen Flashing-Funktion des Neuro-Programmer 2. Hierbei werden Ihre Gehirnwellen nicht nur durch die akkustischen Reize stimuliert, sondern auch durch ein rhythmisches Flackern des Bildschirms in Farben, die Sie vorher selber festlegen können. Wenn der Computer in Ihrem Schlafzimmer steht, können Sie vor dem Einschlafen eine Sitzung starten und die Screen Flashing-Funktion aktivieren.

Durch eine spezielle Technik ist es erstmals auch möglich, die meisten Sitzungen ohne Kopfhörer zu hören und den vollen Nutzen zu genießen (diese Sitzungen sind entsprechend markiert).

Legen Sie sich ins Bett und schließen Sie Ihre Augen (die Augen müssen ohnehin bei der Anwendung visuellen Entrainments geschlossen sein). Die Wirkungen der verschiedenen Farben sind in der Dokumentation beschrieben.
Sie können sogar im Sitzungseditor festlegen, dass der PC nach Beenden der Sitzung in den Stand-By-Modus fährt oder sogar ganz ausschaltet. So können Sie getrost während der Sitzung einschlafen und Ihre Luziden Träume genießen, ohne sich über den laufenden Rechner Gedanken machen zu müssen. Demnächst folgen weitere Induktionstechniken, wie zum Beispiel die MILD-Technik, sowie weitere Informationen zu luziden Träumen.

Techniken zur Induktion von Klarträumen

Suggestion/Autosuggestion

Eine recht einfache Technik zum Einleiten von Klarträumen ist die Verwendung von Suggestionen oder Autosuggestionen. Bei Autosuggestionen gibt man sich während des Einschlafens immer wieder selber die Anweisung, einen luziden Traum zu haben. Suggestionen sind Affirmationen, die einem eingegeben werden, entweder von einer fremden Person oder von der eigenen Stimme, die man vorher aufgenommen hat (wobei hierbei strittig ist, ob es sich nicht schon um Autosuggestionen handelt). Der Neuro-Programmer 2 eignet sich hierfür hervorragend, da er eine Funktion zum Aufnehmen von Suggestionen beinhaltet. Die Suggestionen können dann in die Sitzungen eingebaut werden und im Zustand der absoluten Entspannung und sogar noch während des Schlafens abgespielt werden.

Diese Techniken können auch für die Steigerung der Traumerinnerung verwendet werden. Bei einigen Menschen funktionieren (Auto-)Suggestionen recht gut zum Einleiten von luziden Träumen, bei anderen eher weniger. Hier sind dann die weiteren Techniken in der Regel erfolgreicher.

MILD-Technik

Das Akronym "MILD" steht für "Mnemic Induction of Lucid Dreaming". Man konzentriert sich dabei während des Einschlafens darauf, sich zu erinnern, dass man träumt. Diese Technik geht dabei über bloße Autosuggestion hinaus.
Der Knackpunkt bei dieser Methode ist, dass man sich im Traum auch wirklich daran erinnert, dass man träumt. Dafür ist auch im Wachbewusstsein die Fähigkeit notwendig, sich an Dinge zu erinnern. Sie können diese Fähigkeit trainieren, indem Sie sich, ...... >> http://www.neuro-programmer.de/luzides-traeumen.htm

Viel Spass :)
 
Dazu gibt es sicher auch noch einiges unter Hypnose und Selbsthypnose.

Ich weiß nicht, ob es das Thema sprengen würde, wenn wir auch ein wenig darauf eingingen, was Symbole sind und wie sie entstehen und alle diese Zusammenhänge.
So können wir diesen Thread auch ein wenig an der Oberfläche halten, denn über Symbole gibt es echt viel zu sagen.

Auch würde mich sehr interessieren, was Symbole im persönlichen Bereich der User speziell anders sehen, dem einen ist ein Bleistift ein Werkzeug, dem anderen macht es Angst als Waffe und einem Dritten ist es ein Symbol für Handelsware oder Geld, wieder einem anderen kann der Schreibstift das geschriebene Wort und somit das Gesetz bedeuten.

Die individuellen Ausprägungen ein und desselben Symbols sind sehr vielgestaltig, und doch kommen wir mit archetypischen Bedeutungen immer wieder an jene Punkte der Träumer, welche wirklich was zu arbeiten für sie geben und somit auch einen Fortschritt fördern können.
Allerdings gibt es bereits einen Thread über Archetypen, mal suchen, der ist etwas vergessen gesunken.
 
Hallo VanTast

Ja das Thema Begriffe der Traumdeutung ist wirklich vielfältig und enorm groß. Bei solchen Themen würde ich eher thematisch und strukturierter arbeiten, sonst könnte vieles durcheinander kommen, wo letztendlich nicht viel dabei rauskommt.
Viele würden sich in erster Stelle (besonderes in diesem Thread) interessieren, die Stufe zwischen Wach- und Schlafzustand zu verstehen.
Wir können sicher einen neuen Thread eröffnen, wo das Thema Traumsprache besprochen werden kann.
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Was ist der Schlaf?
http://www.newaeon.de/index.php?act=viewChapter&chapterID=179929#u2

Hier wird der zyklische Verlauf des nächtlichen Schlummers erläutert, wie Augenbewegungen mit dem Träumen zusammen hängen und einiges mehr.

Schlaf ist ein regelmäßig wiederkehrender Ruhezustand. Während des Schlafens verlangsamen sich viele körperliche Vorgänge, etwa Atmung, Kreislauf und Pulsschlag. Wir bewegen uns kaum und reagieren wesentlich langsamer in geringerem Ausmass auf Reize aus der Wachen Welt.
Schlafen ist nicht nur das passive Ruhigstellen von Körper und Geist. Während wir schlafen durchlaufen wir eine hochkomplexe und organisierte Abfolge verschiedener körperlicher und geistiger Zustände. Schlafen und Träumen sind aktive Verhaltensweisen.
Man könnte paradoxerweise sagen, das wir im Traum nicht schlafen. Werden wir aus dem Schlaf geweckt können wir nach sehr kurzer Zeit schon wieder auf unsere Umwelt reagieren. Bei Zuständen, in denn Körper und Geist wirklich "abgeschaltet" werden, etwa einer Narkose oder Bewusstlosigkeit, brauchen wir wesentlich länger, bis wir uns wieder orientieren können.
Zuerst können wir im Schlaf zwei unterschiedliche Zustände auseinander halten: den traumlosen Schlaf und den Traumschlaf. In welchem Zustand sich ein Schläfer gerade befindet, lässt sich recht einfach feststellen. Eines der deutlichsten Merkmale des Traumschlafs ist, das sich die Augen unter den geschlossenen Lidern bewegen. Wenn Du einmal nicht schlafen kannst, beobachte ruhig einmal Deinen Bettgefährten; die Augenbewegungen sind wirklich leicht zu sehen.
Also haben die Schlafforscher den Traumschlaf REM-Schlaf genannt, dabei steht "REM" für "Rapid Eye Movement", also "schnelle Augenbewegungen". Der traumlose Schlaf wurde hingegen "Non-REM-Schlaf" getauft.
Als sich später herausstellte, das sich die Augen des Schläfers auch im traumlosen Schlaf bewegen, nur sehr viel weniger und langsamer, wurde die Bezeichnung SEM-Schlaf vorgeschlagen, was für "Slow Eye Movement", also "langsame Augenbewegungen" steht). Wie wir diese beiden Zustände nun auch nennen, beide unterscheiden sich deutlich vom sogenannten "Wachsein". (Genaueres dazu im Folgenden.)
Diese drei Geisteszustände - Wachen, Schlafen und Träumen - haben schon die alten Inder in den Veden beschrieben. Sie nannten sie Wachheit vaiswanàra (Wachheit), taijasa (Traumschlaf) und prajna traumlosen Schlaf. Sie hielten dabei den Traumschlaf für den höchsten und umfassensten Bewusstseinszustand, da er an den anderen beiden Anteil hat, während jene nichts über die anderen wissen.

Der Schlafzyklus

Der Schlafzyklus
Nach dem Einschlafen, durchlaufen wir mehrere deutlich unterscheidbare Schlafstadien: den leichten und mittleren Schlaf, den Tiefschlaf und danach erst den Traumschlaf.
Die körperliche Unterscheidungsmerkmale der Schlafstadien sind Augenbewegungen, Muskelspannung und die vorherrschende Frequenz unserer Hirnströme. Einen ausführlichen Überblick findest Du in der Übersichtstabelle über die Schlafstadien
Dieser Schlafzyklus ist bei allen lebendgebärenden Säugetieren zu beobachten. Wir können also davon ausgehen, das auch Mäuse, Wale und Nashörner träumen.
Unter normalen Umständen brauchen wir etwa 90 Minuten, um diesen Zyklus einmal zu durchlaufen. In einer Nacht mit 6 Stunden Schlaf wird der komplette Schlafzyklus also vier mal durchlaufen.
Den ersten Traum der Nacht, der auch der kürzeste ist, erleben wir also nach etwa anderthalb Stunden. Die Schlafkurve wird gegen Morgen immer flacher und unsere Träume werden länger. Die Tiefschlafphase wird gar nicht mehr erreicht. Wenn wir uns nicht durch elektronische Wecker oder ähnlich unnatürliche Apparaturen aufwecken lassen wachen wir aus dem letzten Traum der Nacht auf.
Eine wichtige Funktion des Non-REM-Schlafes scheint die Regeneration des Körpers zu sein. Nach schweren körperlichen Anstrengungen oder bei Nahrungsmangel nimmt der Anteil der REM-Phasen am Gesamtschlaf ab.

Der Traumschlaf
Der Traumschlaf ist auch als paradoxer Schlaf bekannt. "Paradox", weil das Aktivitätsniveau genauso hoch oder teilweise sogar höher liegt als im enspannten Wachsein. Der einzige Grund, warum wir während des Traumschlafes nicht herumlaufen und die Handlungen unserer Träume ausagieren ist das die muskuläre Aktivität im Zentralnervensystem gehemmt wird.
Durchschnitlich berichten 80% der Menschen, die man aus einer REM-Phase weckt, das sie gerade geträumt haben. Neuere Forschungen haben aber ergeben, dass der Geist auch in Non-REM-Phasen aktiv sein kann. Die Inhalte dieser Träume scheinen aber archaischer und weniger ausgearbeitet zu sein.
Der Anteil von REM-Phasen am Schlaf liegt um die 25 Prozent. Ihre Dauer verlängert sich mit jedem Schlafzyklus. Im Durchschnitt beträgt sie 20 Minuten, nach mehreren Stunden Schlaf können REM-Phasen von über einer Stunde Länge auftreten!
Die Dauer des REM-Schlaf beeinflusst direkt die geistige Leistungsfähigkeit. Ein Entzug von Traumschlaf geht mit einem messbaren Nachlassen der Verstandesleistungen einher. Lernen und abstraktes Denken werden erschwert bis unmöglich.
Über die Funktion des REM-Schlafes bzw. des Träumens gibt es viele Spekulationen. Einige davon kannst Du im Kapitel [ FIXME: Kapitel anlegen ] bewundern. Sicher ist aber: der REM-Schlaf ist lebenswichtig. Wird Versuchstieren versagt, in den REM-Schlaf zu fallen sterben sie nach einigen Wochen. Um den REM-Schlaf zu vermeiden bedarf es dabei ausgeklügelter, computergesteuerter Verfahren, weil der Körper mit allen Mitteln versucht, "ausgefallenen" REM-Schlaf nach zu holen.

Abgrenzung zu Wachen und SEM-Schlaf

Vom Wachsein unterscheidet sich der REM-Schlaf durch die fehlende Muskelaktivität. Die Augenbewegungen und die Hirnströme sich sich bei beiden Zuständen sehr ähnlich.
Im Vergleich mit dem traumlosen Schlaf sind im REM-Schlaf Atmung, Herzschlag und Blutdruck höher und unregelmäßiger. Der Sauerstoffverbrauch, die Hirntemperatur und Durchblutung der Hirnrinde sind erhöht. Im Gesicht und in den Gliedmaßen sind deutliche Muskelzuckungen sichtbar. Bei Männern ist der Penis erigiert, bei Frauen die Vagina deutlich stärker durchblutet.
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Auf der Seite sind noch andere Themen, die vielleicht dem einen oder anderen interessieren:

Schlaf, Traum und Lebensalter
http://www.newaeon.de/index.php?act=viewChapter&chapterID=179931

Die Entwicklung von Traum und Schlaf
http://www.newaeon.de/index.php?act=viewChapter&chapterID=179992

Tierische Träume
http://www.newaeon.de/index.php?act=viewChapter&chapterID=179993

Bis später
Frieden
 
interessant sind auch Beobachtungen unter Extrembedingungen, z.B. bei Schlafentzug.

Wenn ein normaler erwachsener Mensch daran gehindert wird zu schlafen, beginnt er ähnliche Erscheinungen zu zeigen, wie Menschen unter Drogen dies tun:
Halluzinationen
veränderte Wahrnehmung der Schwerkraft: Gleichgewichtsstörungen
akustische Halluzinationen, Stimmen hören
Sekundenschlaf​

Ebenso interessant ist, wie manche Menschen selber Schmerzmittel im Körper produzieren.
Körpereigene Dopamine bringen ähnliche Erscheinungen hervor, wie Schmerzmittel das können.
Insofern erstaunt es nicht, zu sehen dass manche mystische Initiation unter besonderen Umständen stattgefunden hat, wie das auch bei Bernadette Soubirous von Lourdes der Fall war, welche eine schmerzhafte Erkrankung des einen Knies hatte, was in Wikipedia nicht erwähnt wird:
Wallfahrtsort
1858 soll Bernadette Soubirous, nahe der Grotte Massabielle (massevieille = „alter Fels“), mehrfach Erscheinungen in Form einer weiß gekleideten Frau (die Mutter Gottes) gehabt haben. Später offenbarte sich die Erscheinung als die "unbefleckte Empfängnis", was der Pfarrer als Dogma von der Unbefleckten Empfängnis erkannte.
Die Quelle in der Grotte soll während einer dieser Erscheinungen entsprungen sein. Die Erscheinung beauftragte Bernadette Soubrious damit, eine Kirche auf der Grotte zu errichten. Heute ist die Kirche ein bedeutender Wallfahrtsort. Der Quelle werden Heilkräfte zugeschrieben.
Es ist von vielen Wunderheilungen berichtet. Bernadette Soubrious wurde am 8. Dezember 1933 heilig gesprochen.

Es entwürdigt die Erscheinungen nicht, zu wissen, dass sie unter einer Art körpereigener Droge gemacht wurden, denn Heilungen haben tatsächlich stattgefunden.

Für unser Thema interessant ist, wie weit die Traumwelt und die Welt des Wachbewusstseins zusammenhängen, und wie individuell dies ist.
Die Wahrnehmungen im Übergangszustand sind klar abhängig vom allgemeinen befinden und bestimmte Arten von Träumen können als Symptom in einem Syndrom auftreten als zusätzlichen diagnostischen Hinweis.
 
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Reparaturwerkstatt für das Gehirn von MARGIT MERTENS

SCHLAF / Müdigkeit im Winter ist ein Produkt der Evolution
Ruhephasen werden im Kopf erzeugt - Nachts genauso aktiv wie am Tag

Seit jeher hat der Schlaf etwas Geheimnisvolles. Mittlerweile hat die Forschung viele Rätsel gelöst: Man weiß, was guten und was schlechten Schlaf ausmacht. Das Gehirn ist die Schaltzentrale für den Schlummer. Schlaf frischt Energievorräte auf und verjüngt die Organe.


Ausgeschlafen? Nach einer stressigen Vorweihnachtszeit und den mit Terminen voll gestopften Feiertagen sehnen sich viele Menschen vor allem nach Ruhe und ausreichend Schlaf. Einige fühlen sich schon ab Herbst mit den kürzer werdenden Tagen müde und antriebsarm. Dieses gesteigerte winterliche Schlafbedürfnis könnte ein Relikt unserer steinzeitlichen Vorfahren sein: ein Drang zum Winterschlaf. Denn die Hirnchemie, die unseren täglichen Schlaf-Wach-Rhythmus regelt, verändert sich mit dem Tageslicht: Bei Helligkeit steigt der Spiegel des aktivierenden Botenstoffs Serotonin, bei Dunkelheit und kürzeren Tagen gewinnt das für Müdigkeit zuständige Melatonin hingegen die Überhand.

"Der Mensch ist das Produkt von zehntausenden Jahren Evolution", sagt Thomas Schläpfer, leitender Oberarzt der Bonner Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. "Die verschiedenen Jahreszeiten rufen stammesgeschichtlich uralte Verhaltensmechanismen hervor. Zu Jäger- und Sammlerzeiten bedeutete der winterliche Rückzug in die warme Höhle einen Überlebensvorteil, weil der Mensch den Gefahren entging, die draußen lauerten." Und es hatte bei kargem Nahrungsangebot durchaus Sinn, dass der Körper im Winter den Energiestoffwechsel zurückfuhr und auf Sparflamme schaltete. Wenn die Tage im Frühjahr länger werden, steigt zunächst durch die längere Lichtdauer wiederum der Serotoninspiegel.

Von Mensch zu Mensch sehr verschieden ist das Verhältnis zum täglichen Schlafen: Lust, Angst oder Trost - Schlaf weckt bei jedem andere Gefühle. Ob er uns sinnlich umschlingt oder drohend durch die Nacht hetzt, hängt von Einflüssen wie Ruhe, dem passenden Bett und einer entspannenden Schlafatmosphäre ab. Insgesamt schlummert derjenige gesund und genussvoll, der seinem individuellen Schlafbedürfnis folgt.



Nicht verlottert

Langschläfer sind durchaus nicht fauler als Frühaufsteher und Nachteulen nicht verlottert. Sie alle haben nur unterschiedliche Tagesrhythmen. Allerdings wird Langschläfern in unserer von morgendlichen Aktivitäten geprägten Gesellschaft das Leben schwerer gemacht als den Frühaufstehern. Berühmte Figuren wie Goethe und Einstein schliefen leidenschaftlich viel, während Edison oder Napoleon mit zwei bis vier Stunden auskamen.

Der Schlaf übt Nacht für Nacht Macht auf uns aus und lässt uns in Träumen durch die Seele wandern. Daher galt er seit jeher als geheimnisvoll. Erst seit es mit modernen Methoden möglich wurde, Gehirnaktivitäten zu beobachten, weiß man, dass "der Schlaf genauso vital ist wie die Wachheit", sagt der Hamburger Neurobiologe Peter Spork. "Das schlafende Gehirn hat ähnlich viel zu tun wie das wache."

Der Schlaf ist eine Achterbahn durch fünf Schlafstadien pro Zyklus: Nach der Einschlafphase folgt eine Leichtschlaf-, dann zwei Tiefschlafphasen. Stufe fünf ist die Zeit der Träume, REM-Schlaf genannt - Rapid Eye Movement, die Augen bewegen sich hinter den Lidern schnell hin und her. Dann findet das nächtliche Privatkino statt. Nach etwa 90 Minuten beginnt der Zyklus von vorn. Besonders Tief- und REM-Schlaf bringen Kraft für den nächsten Tag.

Warum man aber überhaupt schlafen muss, weiß die Schlafforschung nicht genau. Fest steht: Ohne Schlaf kann der Mensch nicht leben. Versuchstiere, die nicht schlafen dürfen, sterben innerhalb weniger Wochen. Auch ist Schlafentzug eine Foltermethode und damit international geächtet.

Der Schlummer funktioniert wie eine Reparaturwerkstatt. Das Immunsystem wird gestärkt, Zellen regeneriert und Energievorräte aufgefrischt. Wichtige Organfunktionen wie der Hormonhaushalt werden verändert und neu eingestellt. "Herzfrequenz und Blutdruck werden gesenkt, die Atemfrequenz nimmt ab und die Atmung wird flacher", erläutert der Frankfurter Schlafmediziner Albert Möller.

"Während vorübergehender Schlafmangel vom gesunden Körper in der Regel schnell wieder aufgeholt wird, führt anhaltender Schlafmangel oder schlechte Schlafqualität zu steigender körperlicher Erschöpfung mit vielen Symptomen", erklären die Forscher vom Schlaflabor der Regensburger Uni-Klinik. Dazu zählen Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Kopfschmerzen, Verstimmungen und sexuelle Antriebsstörungen.

Im Tiefschlaf schüttet der Körper Wachstumshormone aus. "Diese lassen Wunden heilen und verjüngen die Organe", erklärt Spork. Studien zeigen, dass junge Menschen, die sechs Nächte zu kurz schlafen, Blutwerte haben wie Alte mit einem hohen Risiko für Diabetes oder Herzinfarkt. "Wer zu wenig schläft, wird schneller alt", ist sich der Forscher sicher. "Und dick."

Blutwerte und Hormone
Je weniger Menschen schlafen, umso mehr nehmen sie zu. Denn Normalschläfer haben geringere Blutwerte des Hungerhormons Ghrelin und hohe Werte des körpereigenen Appetitzüglers Leptin.

Inzwischen sind sich die Forscher ziemlich sicher, dass das Gehirn den Schlaf erzeugt und auch das Organ ist, das ihn am dringendsten braucht. "Offenbar knüpft und verstärkt es während des Schlafens Kontakte zwischen häufig benutzten Nervenzellen", meint Spork. "So sortiert und gewichtet das schlafende Gehirn die Eindrücke des Tages. Uninteressantes wirft es weg." Wichtiges und neu Gelerntes hingegen verankert es im Gedächtnis. Die Fähigkeit zu erinnern und die Erinnerung zu bewerten wiederum ist die Grundlage des Bewusstseins.

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Allerdings, sofern die Korrelation abnehmender Schlafdauer mit zunehmendem Gewicht richtig ist, müssen da noch eine Menge anderer Faktoren mit berücksichtigt werden, denn auffällig ist das sicher nicht und ich kenne viele, welche kurz schlafen und so dünn wie ich sind und andere die lang schlafen und sich zünftig übergewichtig ansehen.
 
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Was hat die Lichtwahrnehmung von Grünalgen mit dem Schlafrhythmus der Wirbeltiere zu tun?

Wir besitzen einen gemeinsamen Botenstoff:

Originalartikel

Ausschnitt davon:

Was Algen den "Durchblick" verschafft schrieb:
...."Interessanterweise besitzt dieser primitive Augenfleck auch Eiweiße, welche in den Augen von Tieren und vom Menschen vorkommen", sagt Prof. Mittag und nennt als Beispiel ein Eiweiß mit Namen "SOUL-Häm-Bindeprotein".
Hinweise darauf sind auch in der Netzhaut im Auge höherer Organismen zu finden. Ebenso sind diese auch in der Zirbeldrüse enthalten, jenem Organ im Gehirn, das bei Menschen und Tieren an der Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus beteiligt ist. Diese Ähnlichkeiten sind kein Zufall. "Ganz ähnlich wie Auge und Zirbeldrüse bei Säugern oder uns Menschen, steuert der Augenfleck die Lichtwahrnehmung und könnte somit an der Synchronisation des Tag-Nacht-Rhythmus' der Algen beteiligt sein", erläutert Prof. Mittag.

Außerdem fanden die Forscher, dass die Modifikationen sogenannter Rhodopsine im Augenfleck der Algen konserviert sind. Diese Moleküle sind als Lichtrezeptoren auch in den Augen von Wirbeltieren mit diesen Modifikationen zu finden. "Das lässt darauf schließen, dass der Lichtsignalweg bei den Grünalgen und Wirbeltieren nach ähnlichen Mechanismen gesteuert wird", macht Prof. Mittag deutlich. Auch hinsichtlich der übrigen Eiweiße unterscheidet sich der Augenfleck deutlich von den übrigen Zellstrukturen der Algen. So finden sich viele Eiweiß-Bausteine, die wasserabweisende Eigenschaften besitzen.....

Warum sollte man als Wirbeltier denn auch was Neues erfinden, wenn sich diese Reizwege schon seit den Anfängen organisierter Moleküle bewährt haben?

Interessant wäre nun die Erforschung der Stoffe, welche mit diesen zusammen arbeiten und je nach Bedarf die Lichtwahrnehmung als Faktor für Schläfrigkeit hemmen oder bestätigen, denn bekanntlich liegt in Polarkreisen und darüber nicht winters alles Leben im Schlaf.
 
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