"Über" etwas meditieren?

cheerfulmoon700 schrieb:


Und wenn Du diesen Eindruck von mir hast, den Du oben beschreibst, werde ich darüber nachdenken.

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Vielleicht kann ich dir mit diesem Texbeispiel von dir zeigen, warum ich diesen Eindruck habe (und diesmal ist es auch nicht mehr offtopic, Ganlog, sorry, aber das Mißverständnis mußte ich nur kurz aufklären ;)):
Bei mir ist es mittlerweile so, und da bin ich so, so happy darüber,
daß ich Gedanken schon so früh von mir weisen kann, in einem Stadium,
wo der Gedanke noch wie ein kleines Staubwölckchen ist, also noch nicht vollständig entwickelt.
Das heißt, daß noch kein Bild oder Wort entstanden ist, so wie wir es kennen. Aber es ist schon was da.

Am Ende bist Du einfach nur ein starkes Bewußtsein, in das kein Gedanke mehr eindringen kann.
So, als ob um Deinen Kopf herum eine Stahlwand sich befindet.

Darf ich, nachdem ich diesen Text noch einmal in aller Ruhe auf mich einwirken habe lassen, kurz erklären, welche Bilder er in mir auslöst?

Von mir weisen. Starkes Bewußtsein, nichts kann mehr eindringen. Eine Stahlwand um meinen Kopf herum.

Dazu sehe ich Bilder in mir, die mir etwas sehr Herrisches vermitteln, so mir ausgestrecktem Zeigefinger, gebieterisch. Und einen dicken festgeschlossenen Stahlhelm mit heruntergelassenem Visier. Abweisend. Gewappnet gegen alle Eindringlinge, meine Gedanken sind meine Feinde und ich werde keinen mehr hereinlassen.

Das sehe ich dabei. Und dieses Bild, das da aus deinen Worten kommt, (und zwar nur nicht nur in diesem Beitrag, du erwähntest schon in mehreren Fällen, wir müßten alles Störende gebieterisch von uns weisen) das hat vermutlich in mir das Empfinden des "Von oben herab dozieren" wachgerufen, weswegen ich Befremden zum Ausdruck brachte.

Dieses Bild paßt mir nämlich irgendwie nicht zu der Frage, wie man denn "über" etwas meditiert. Wenn ich über etwas (und ja, die Möglichkeit gibt es, es ist nur dann eben eine andere Art von Meditation als die konzentrative) meditiere, dann lasse ich dieses ja in mich herein. Wenn ich aber nun in jahrelanger Schwerarbeit gelernt habe, ja nichts mehr hereinzulassen, wie soll ich denn dann? (Ist bitte keine rhetorische Frage...)

Und das Bild paßt mir auch nicht dazu
Wenn wir also "eins" mit allem sind, ist dies auch gleichzeitig die vollkommenste Identifikation.
Getrennt-Sein ist nicht mehr existent.
Mit der von dir geschilderten Abwehrhaltung übst du ja zweimal täglich Trennen. Abblocken. Unterbinden. KalteSchulterzeigen. Mir ist dann nicht nachvollziehbar, wie man, aufs Trennen trainiert, anschließend in die vollkommene Einheit findet. Wie erklärt das dein System der Meditation?

So, das war jetzt ein Haufen Fragen - und noch einmal, sie alle richten sich in Richtung des Themas, privat ist davon keine einzige relevant, versteh mich richtig, mir geht es hier nicht um irgendwelche privaten Dinge. Privat ist das alles hier insofern, als wir alle hier unsere privaten und zum Teil sehr persönlichen Ansichten zum Besten geben...
 
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Sorry Kinnaree,
:confused:

Ich kann Dir nicht folgen und möchte es auch nicht.

Ich weiß auch nicht, was bei Dir los ist.

Du bist mir einfach viel zu anstrengend.

Wir leben vielleicht in verschiedenen Welten.


Gruß,
HELMUT.

Und:

"BE HAPPY"
:)
 
cheerfulmoon700 schrieb:
Sorry Kinnaree,
:confused:

Ich kann Dir nicht folgen und möchte es auch nicht.

Ich weiß auch nicht, was bei Dir los ist.

Du bist mir einfach viel zu anstrengend.

Wir leben vielleicht in verschiedenen Welten.


Gruß,
HELMUT.

Und:

"BE HAPPY"
:)
:) Ist auch in Ordnung.
 
lieber opti,

ich glaube jeder mensch befindet sich irgendwo auf einem spirituellen weg.
das menschlein ist ja auch "spirit".
welchen weg ich gehe? hmmm, grübel,.....ich denke meinen. einen anderen kann ich ja nicht gehen.

mag sein, dass man vom posten erleuchtet wird, warum auch nicht?
warum nicht zb beim geschirrspülen erleuchtung erlangen?

geschirrspülen ist gut.

ich kann spülen und denken oh wei ich hasse spülen und was mache ich danach und ist das wasser nicht zu heiss und

zack - hüpfen die gedankenäffchen wild herum und tanzen auf dem tisch.

ich kann spülen und denken ich spüle ich spüle ich spüle ich spüle ich spüle und

rumms - habe ich ein zahmes gedankenäffchen, niedlich anzuschaun.

ich kann spülen und gespült werden und das gespülte sein.

ich kann also etwas bestimmtes auf unterschiedliche weise und mit unterschiedlichem bewusstsein tun. ist etwas davon weniger oder mehr? ich denke nicht.

ich möchte tun was ich tue, hier, jetzt, egal was.
keine springenden gedankenäffchen mehr ("ein gesicht, als tobten tausend affen drin" - kaiserin elisabeth von österreich). keine analyse. kein widerstand.
das geschirr klappert im wasser - silencio.

würde ich über das spülen nachsinnen - vielleicht würde ich dann den moment der ruhe bewusstlos vorbeihuschen lassen.
vielleicht auch nicht.
wer weiss?


lg


samedi
 
Hallo samedi, pass nächstes Mal beim spülen lieber auf, dass das Wasser nicht zu heiß wird. Und bitte nicht an der Spülflasche nippen. Ich hab' mal gehört, man kann davon Hallus (Halluzinationen) bekommen.
 
Fröhliches Hallo erstmal an alle!

Und nun:

@ samedi:
Ich finde deine Worte über das Spülen richtig gut.

@ Ganlog:
also, ich meditiere zwar nicht so oft - in der Form des Hinsetzen und eine zeitlang meditieren und aufstehen - aber bei mir hat es mindestens ein Mal so funktioniert (beim "Hinsetzen"), dass ich einfach daran dachte und nach einer Weile das Bild zur Lösung auftauchte. (es ging um ein Thema, als Frage formuliert: Warum...etc...; als "Antwort" erhielt ich ein Erlebnis in meiner Vergangenheit)
Ok - ist vielleicht nicht unbedingt die beste Antwort auf Deine Frage... aber, was ich damit sagen will: vielleicht hat jeder so seine eigene Art, zu meditieren ( - ich bin dabei, es rauszufinden ohne viele Vorlagen...); vielleicht passt ja gerade Variante B nicht zu Dir...

Alles Liebe an alle,
XY
 
Ganlog schrieb:
Hallo zusammen

Ich bin noch ein wenig ein Greenhorn im meditieren und mache es ca. seit einem halben Jahr regelmässig. Ausser Achtsamkeitsmeditation habe ich auch Vergebensmeditation oder Meditation mit Gefühlen bereits gemacht.

Wie soll ich mir aber nun vorstellen über eine bestimmte Eigenschaft oder Idee zu meditieren?
Wie meditiere ich z.B. über Zorn oder Wut? Oder wie meditiere ich über eine Frage oder Gedankengang?

Was stelle ich mir z.b. bei Wut vor? Versuche ich dabei diese Emotion hervorzurufen und diese dann, abgekoppelt von den begeleitenden Gedankengängen durch Loslassen, als eigenständige neutrale Energie wahrzunehmen? Oder stelle ich mir zur Wut eine bestimmte Frage? Oder stelle ich mir ganz einfach nur das Wort "Wut" vor und lass es während der Meditation im Raum stehen?

Ich hoffe ihr versteht mich was ich meine. :)

Alles Liebe Ganlog

Also, ich denke es kommt drauf an, was Du unter Meditation verstehst, was Du damit bezweckst und wie weit geübt Du in der Praxis bist. Es geht ja um die Erforschung des Innersten, Meditation ist das Untersuchungsexperiment/Instrument für diese Erforschung. Am Anfang, wenn es noch so viele offene Fragen im Geist gibt, finde ich analytische Meditation sehr nützlich. Darum kann man es schon so verstehen und auch nutzen, daß es eine sehr konzentrierte Ausrichtung auf ein bestimmtes Meditationsobjekt ist. Das kann auch durchaus zunächst mal analytisch/begrifflich sein, um einen bestimmten , unvertrauten Sachverhalt oder Gedanken/Gefühl einmal sehr aufmerksam,unabgelenkt und in Ruhe zu durchleuchten. Dafür kannst Du alle denkbaren Objekte nehmen, also auch Wut, oder das Wort Wut. Es ist immer gut da anzufangen, wo einen selbst etwas beschäftigt. Wenn das Meditieren dann den Zweck hat (und überhaupt haben soll!!!), zur Wurzel dieses Objekts zu kommen (das ist im Buddhismus Leerheit), ist es nützlich, weil es dann zum Letzlichen führt, wo die Meditation dann der Zweck an sich wird, nämlich in dieser gefundenen Klarheit und Austariertheit des Geists zu ruhen und immer länger zu bleiben - dann ist aus der zunächst begrifflichen die nicht-begriffliche Meditation geworden. Ich halte darum das genaue Nachdenken über etwas für einen nützlichen und wichtigen Schritt in Richtung der tieferen, nicht-begrifflichen Meditation, wo es kein bestimmtes Objekt mehr gibt und Du Dich in der "Leerheit auflöst". Ich halte es eher für nutzlos, sich einfach so hinzusetzen und ohne Plan drauf los zu meditieren, d.h. ohne sich klar gemacht zu haben, was man eigentlich sucht und ohne sich den Widersprüchen und Fragen im Inneren gestellt zu haben.

Du fragst weiter: WIE man z.B. über Zorn meditieren kann.
Ich mache das so: ich frage erst: wo ist Zorn in mir? und suche z.B. einen konkreten Umstand, in dem ich echten Zorn erlebt habe. Dann durchleuchte ich das Gefühl und die Zusammenhänge drumherum, also Personen, Situationen etc. die damit zusammenhängen, erstmal ganz konkret. Ich spüre auch die körperlichen/geistigen "Schwingungen" die den Zorn ausmachen bzw. als die er sich in mir manifestiert undmöglicherweise lässt das das Gefühl wieder aufkommen. Das ist gut so, denn so kann ich es besser sehen und untersuchen. Dann frage ich weiter analytisch: wie setzt sich Zorn zusammen? Sicher findet man einen Haufen Ursachen für Zorn, unterschiedliche Abstufungen, Vorstufen, Eskalationsstufen, die Entstehung und das Vergehen von Zorn, die Begriffsbildung dahinter usw. Dann analysiere ich, daß Zorn kein stationäres, sondern dynamisches, veränderliches Ereignis ist. Dann stelle ich fest, daß der Zorn ein völlig von anderen Umständen abhängiges Gefühl ist, Dann suche ich die INstanz in mir, in dem der Zorn stattfindet, dann finde ich, daß diese Instanz ebenfalls nichts festes, unabhäniges sondern ganz und gar flüchtiges und Vergängliches ist usw.usw.usw. - Das ist nur ein Beispiel, wie die Erforschung vonstatten gehen kann. Am Ende komme ich durch konzentriertes Nachdenken immer zu dem selben Schluss: Zorn oder irgendein anderes momentan in mir aktuelles Gefühls-oder Gedankenobjekt hat keine eigene Existenz, ist völlig abhängig von anderen Umständen, welche, wenn ich diese wiederum untersuche ebenso keine eigene Existenz haben, ebensowenig wie das Ich, das das alles feststellt. Das geht dann allmählich ins Bodenlose über und aus der Analyse kommt mit viel Übung nach und nach die tatsächliche Erfahrung dieser Bodenlosigkeit. Doch das ist dann nichts mehr, was man irgendwie benennen oder beschreiben könnte. Für viele ist nur diese letzte Stufe "wahre Meditation", aber ich sehe nicht den zwingenden Grund, warum man da so dogmatisch sein sollte.
 
Hab' noch was vergessen:

Binde die Erfahrungen aus der Meditation dann immer in meinen Alltag ein, wie es eben zur Situation passt.
Finde, dass man nicht nur "Erkennen" sondern auch "Erleben" muss...

...irgendwie so wollte ich das sagen...

Schönen Abend noch...!
XY
 
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Hallo Leute

Ich kanns einfach nicht lassen und danke euch allen herzlich für die vielen hilfreichen Zeilen!:danke:

Am Anfang von diesem spirituellen Weg ist man einfach meistens noch ein wenig orientierungslos oder besser gesagt ein wenig verwirrt, da es soviel zu diesem Thema zu lesen, zu sagen und vor allem zu praktizieren gibt.

Ich muss einfach ein wenig ausprobieren und dasjenige finden das meinem Selbst entspricht und mich auf dem Weg weiterbringt.

Ich muss halt einfach auch immer wieder erkennen, dass Geduld nicht meine Stärke ist und ich darüber noch viel lernen muss.
Dann meditiere ich doch gleich mal über Geduld :lachen:

@ Haris:Für einen Anfänger eine gute Möglichkeit in Meditation hineinzuwachsen.

@Helmut: Es ist phantastich deine Beiträge zu lesen! Sehr einfach zu lesen und auch sehr einleuchtende Beispiele dazu.

Bis ich jedoch soweit bin, gehts wahrscheinlich noch ein Weilchen.

Alles Liebe Ganlog
 
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