Über die Neurobiologie des Bewusstseins

na dann fang mal an zu formulieren, trixi maus!
Wieso sollte ich mehr schreiben als ich bis hierher geschrieben habe? Stellt ja keiner eine Frage.

eine andere Sache wäre danach zu fragen was Seele sein könnte, wenn diejenigen, die soviel darüber wissen, für einen Moment annehmen würden, dass es soetwas wie Seele nicht gäbe. Was bliebe also vom Gespräch über die Seele, wenn es sie nicht gibt und wie könnte man ausschließen, dass es keine seelenlose Welt gibt?
Wieso sollte man das ausschliessen wollen? Ich empfinde da keinen Widerspruch. Der Buddhist als Solches kennt z.B. nicht die Seele wie wir hier im Westen. Den Buddhisten verstehe ich dennoch ganz gut, meine ich. Er sieht die Sache anders. ..ich persönlich laß mich überraschen, was mit dem Tod passiert, mal sehen.
 
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Hallo,

spannendes Thema. Was mir dazu einfällt:
Ich denke immer, der Unterschied zwischen lebendig und tot ist: Energie fließt oder Energie fließt nicht mehr. Um fliessen zu können, braucht es eine Form, den Körper.

In der Astrologie gibt es eine schöne Analogie dazu: Das Zeichen Widder ist sozusagen das Zeichen, mit dem der Tierkreis (und damit der Kreislauf des Lebens) anfängt. Das Zeichen gehört der Feuerdreiheit an und ist das Grundprinzip für Energie. Gleichzeitig ist es als Feuerzeichen ein geistiges Zeichen, es steht für den ersten Bewußtseinsimpuls. Widder bildet nun mit den Folgezeichen Stier und Zwillinge den ersten Quadranten und dieser steht für den Körper. Daraus ließe sich astrologisch folgern: Der Körper ist Träger einer ganz grundsätzlichen geistigen Energie: eines un-bedingtem Willens zum Leben. Körper und Geist(energie) sind demnach eins, und sie sind absolute Vorraussetzung um seelisch-emotionale Entwicklungen zu etablieren.

Entwicklungspsychologisch braucht es immer erst die Einheitserfahrung über den Körper, um ein Ich gebären zu können.

Leben ist Energie. Du brauchst den CD - Player nicht zerstören. Es reicht, ihm den Strom abzudrehen. Das macht den Unterschied aus.

Was geschieht aber mit dem "Strom", wenn er sich nicht mehr im Körper befindet?

Es würde mich interessieren, was die Wissenschaft dazu sagt.


Lieben Gruß,
Baubeau
 
Was passiert nach dem Tod?
Ich glaube, ich habe eine Erklärung parat. Sie ist aber vielleicht nicht so zufriedenstellend.
Es ist ganz einfach: Wird ein Leben beendet (oder beendet es sich von selbst), so ist dieses Leben beendet und mit ihm alle Erinnerungen und Gedanken. Das heisst aber nicht, dass das Leben im Allgemeinen beendet ist. Die anderen Leben existieren trotzdem weiter und es werden weitere Leben hinzugeboren.

Es fällt einem Individuum aber manchmal schwer, die eigene Vergänglichkeit zu akzeptieren. Denn das Individuum kennt nur die eigene Erfahrenswelt.

Alles, was ein Individuum denkt, denkt es aus sich und nur aus sich heraus. Es realisiert, dass dieses "Eigene" mit dem Tod verschwindet.

Man kann dieses Verschwinden, also das Ableben positiv, neutral oder negativ betrachten. Das kommt auf das Individuum und auf die Situation drauf an.

Wichtig ist aber zu erkennen, dass die Welt nicht untergeht, auch wenn das Selbst nicht mehr existiert. So viel Macht haben wir nicht ;)
 
Es ist ganz einfach: Wird ein Leben beendet (oder beendet es sich von selbst), so ist dieses Leben beendet und mit ihm alle Erinnerungen und Gedanken. Das heisst aber nicht, dass das Leben im Allgemeinen beendet ist. Die anderen Leben existieren trotzdem weiter und es werden weitere Leben hinzugeboren.

Meine Meinung:

Mit dem biologischen Tod eines Menschen wird also automatisch die Existenz seiner individuellen Persönlichkeit, seines ich-reflexiven Geistes beendet und geht somit unwiederbringlich verloren. Das Jahr 2200 werden wir also auf ähnliche Weise "erleben", wie wir das Jahr 1700 "erfuhren".

Ja, auf unsere persönliche Bewertung kommt es an, ob wir unter der Vorstellung des Todes emotional leiden oder nicht. Letztlich könnte man sagen: Da wir nicht wissen, was uns nach dem Ableben erwartet, können wir auch spekulieren, dass etwas Positives eintritt. Es liegt aber in der Natur des Unbekannten, Ängste und Unsicherheiten zu generieren, die wir Menschen normalerweise als etwas Negatives empfinden. Hinzu kommt die offenkundige Unerbittlichkeit des Todes, seine Rigorosität und Omnipotenz, der scheinbar kein Mensch entrinnen kann. Nicht selten geht dem Tod ja auch ein krankheitsbedingtes Leiden als Vorbote voraus, was das Antlitz des Todes zusätzlich hässlich entstellt. Den Tod als Ruhe und Frieden stiftenden Erlöser mag man doch eigentlich nur bei alten Menschen akzeptieren - wenn überhaupt. Insbesondere bei jüngeren Generationen wünscht man sich vielmehr die Genesung.

Biologische Immortalität im Reich des Lebendigen ist kein Mythos, sondern eine konstatierte Realität. So fallen die Individuen der Quallen-Spezies Turritopsis nutricula nach dem Erreichen ihrer sexuellen Reife wieder ins kindliche Stadium zurück, ein Prozess, der sich endlos oft reproduzieren lässt. Das verleiht ihnen zumindest die prinzipielle biologische Unsterblichkeit. Die ökologischen Bedingungen müssen natürlich weitgehend ideal sein. Biotische und abiotische Selektionsfaktoren können selbstverständlich auch zum Tod dieser Quallen-Art führen.

Der menschliche Organismus scheint aber viel zu kompliziert und komplex zu sein, als dass er natürlicherweise eine Unsterblichkeit erlangen könnte. Die Reparatur- und Regenerationsmechanismen unseres Körpers erfordern extrem viel Energie, und täglich kommt es zu neuen Degenerationsprozessen. Diese tragen meines Wissens zur Alterung unserer Zellen bei. Freie Radikale, die auch bei der typischen Verbrennung von Sauerstoff durch die Mitochondrien entstehen, schädigen das genetische Material und die Zellstruktur. Spezielle destruktive Einflüsse aus der Umwelt beteiligen sich daran.
 
Was passiert nach dem Tod?
Ich glaube, ich habe eine Erklärung parat. Sie ist aber vielleicht nicht so zufriedenstellend.
Es ist ganz einfach: Wird ein Leben beendet (oder beendet es sich von selbst), so ist dieses Leben beendet und mit ihm alle Erinnerungen und Gedanken. Das heisst aber nicht, dass das Leben im Allgemeinen beendet ist. Die anderen Leben existieren trotzdem weiter und es werden weitere Leben hinzugeboren.

Es fällt einem Individuum aber manchmal schwer, die eigene Vergänglichkeit zu akzeptieren. Denn das Individuum kennt nur die eigene Erfahrenswelt.

Alles, was ein Individuum denkt, denkt es aus sich und nur aus sich heraus. Es realisiert, dass dieses "Eigene" mit dem Tod verschwindet.

Man kann dieses Verschwinden, also das Ableben positiv, neutral oder negativ betrachten. Das kommt auf das Individuum und auf die Situation drauf an.

Wichtig ist aber zu erkennen, dass die Welt nicht untergeht, auch wenn das Selbst nicht mehr existiert. So viel Macht haben wir nicht ;)

so sehe ich das auch.
die frage nach dem entstehen der welt und nach gott (und was der alles kann) ist damit aber noch lange nicht beantwortet.
denn er kann sehr wohl nach dem ableben des individuums dieses zur rechenschaft ziehen, oder fördern, und wenn es die nachkommen sind.
mfg
 
Die Reflexivität des Bewusstseins hat viele Ebenen. Das fängt schon auf
der Ebene des Verhaltens an, wo man die Bezogenheit auf das Selbst auf
Schritt und Tritt findet. Die Ebene unserer menschlichen Kommunikation
des Wissensaustauschs und der Rationalität, auf der wir auch über uns
selbst Wissen haben und nachdenken, kann man vermutlich bei den Tieren
nicht oder nur in ersten Ansätzen finden.

Diesen Aspekt finde ich auch außerordentlich interessant. Meines Wissens ist in der Tat nur eine ausgesprochen geringe Anzahl von Tierspezies bekannt, deren Bewusstsein auch reflexive Eigenschaften besitzt. In welchem Maße die Individuen jener Tierarten tatsächlich reflektieren können, halte ich für ungeklärt. Ermittelt hat man lediglich, dass z. B. Elefanten, Schimpansen, Orang-Utans, Delphine, Orcas, Rhesus-Affen und Elstern imstande sind, sich selber im Spiegel zu identifizieren. Man kann also vermuten, dass jene Tiere zumindest über ein Ich-Bewusstsein verfügen. Ansonsten bleibt der Mensch etwas Einzigartiges in dieser Hinsicht.

Ja, es gibt im Tierreich Schimpansen, die sich bei Wurminfektionen selbstständig "Wurmkuren" verpassen, indem sie spezielle Pflanzen verspeisen, deren Blätter beim Verdauungsprozess zur Entwurmung beitragen, indem die Würmer daran haften bleiben und aufgrund dessen forciert ausgeschieden werden. Dieser "therapeutischen Aktivität" geht aber sicherlich kein rationales Erwägen voraus, sondern es ist entweder ein instinktiv bedingtes Verhalten, das sich im Laufe der Zeit im Verhaltensrepertoire durchsetzte, weil es sich als selektionspositiv erwies, oder es handelt sich um ein imitatives Verhalten. Dass der Schimpanse weiß, was er da vollzieht, dass er all dies reflektieren kann, glaube ich kaum.

Die Komplexität und Spezifität unseres Bewusstseins macht uns Menschen neben unserem kommunikativen Potenzial zu etwas ganz Speziellem in der Natur.
 
Niemand hat jemals behauptet, dass es sich bei dieser Thematik um eine simple Angelegenheit handelt. Um Irritationen zu vermeiden oder mindestens zu minimieren, ist es aus meiner Sicht von Relevanz, ein wenig Klarheit und Struktur in die Diskussionen bezüglich der Natur des Geistes und der Seele zu bringen. Die Frage nach Geist, Seele, Ich und Bewusstsein betrifft ja letztlich alle Menschen im Kern.

Nur dass die Menschen oft auch sehr viel Wissen sehr negativ gegeneinander verwenden können. Daher finde ich, dass der Mensch gewisse Dinge nicht vor seiner entsprechenden Reifung erfahren darf.
In einem Zustand egoistischer Verblendung, in dem er nicht davor zurück schreckt, anderen Menschen aus egoistischen Gründen zu schaden, ist er nicht reif für gewisse Fragen. In dem Sinne....ist Unwissenheit ein Segen für alle.
 
Ermittelt hat man lediglich, dass z. B. Elefanten, Schimpansen, Orang-Utans, Delphine, Orcas, Rhesus-Affen und Elstern imstande sind, sich selber im Spiegel zu identifizieren. Man kann also vermuten, dass jene Tiere zumindest über ein Ich-Bewusstsein verfügen.

Nein, das lässt sich nicht vermuten! Wer seine Gedanken beisammen hat, merkt leicht, dass solche Experimente bzw. ihre Interpretationen nur zur Verwirrnis des Bewusstseins beitragen, wobei Körper und Ich fälschlicherweise miteinander gleichgesetzt werden. Stattdessen muss es heißen: Der im Spiegel erkannte Körper ist nicht das Ich!
 
Der im Spiegel erkannte Körper ist nicht das Ich!

Trotzdem ist „man“ auf dieses Abbild eines nicht „naturgetreuen“ spiegelverkehrten Körpers konditioniert.
Ich hab mich ersatzweise mal mit gleichzeitigem Blick auf den Monitor einer Videokamera rasiert,
war anfangs gar nicht so einfach, die Körperbewegungen dabei richtig zu koordinieren. :D
 
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Trotzdem ist „man“ auf dieses Abbild eines nicht „naturgetreuen“ spiegelverkehrten Körpers konditioniert.
Ich hab mich ersatzweise mal mit gleichzeitigem Blick auf den Monitor einer Videokamera rasiert,
war anfangs gar nicht so einfach, die Körperbewegungen dabei richtig zu koordinieren. :D
Aber ich würde mal tippen, daß es bei der Elster bei der neuronalen Reaktion auf das Spiegelbild bleibt und daß kein Ich-Bewusstsein da irgendein Ich im Spiegel erkennt. Schließlich rasiert sich die Elster auch nicht, sie muß also auch nicht wissen, wen sie da rasiert.
 
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