Über den Waffenbesitz

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Aus aktuellem Anlass des jüngsten Amoklaufes in den USA, Aurora, ein paar freisinnige Gedanken über den Waffenbesitz.

Ich sehe das wie die Waffenlobby. Wenn die Leute bewaffnet wären, hätte es weniger Tote gegeben, weil dann früher zurückgeschossen worden wäre. So wie es stattgefunden hat, konnte der Täter die Leute beliebig abknallen ohne, dass sich jemand wehren konnte. Die Leute konnten nichts anderes tun als sich in die Hose zu machen und zu Gott zu beten. Mit etwas Glück verfehlte eine Kugel den Gehirnlappen und ging in die Mauer. Wenn man schon droht zu sterben, dann würde ich lieber die Möglichkeit haben, mich wehren zu können anstatt dass ich darauf angewiesen bin, dass der Täter kein guter Schütze ist.

Davon abgesehen, mindert eine allgemeine Bewaffnung eher den Anreiz für Kriminelle, sich auf solche Schießereien einzulassen, weil der Täter davon ausgehen müsste, dass er sofort niedergeschossen wird, wenn er das Feuer eröffnet. Aber bei dieser Sache war es eben so, dass der Täter als Wolf eine Weide vorgefunden hat auf der hilflose Schaafe grasten. Einmal die Kinotür zugemacht, fand doch der Täter ein gelungenes Fressen vor. Das ist doch der totale Anreiz für potentielle Gewaltverbrecher, Situationen mit Massenauflauf unbewaffneter Zivilisten.

Waffenbesitz bedeutet Selbstschutz und Selbstschutz ist ein elementares Recht eines freien Individuums. Wer nicht frei ist, der braucht sich auch nicht zu verteidigen, denn das Leben wie auch der Schutz des selben, wird von anderen geplant. Nämlich jenen, die herrschen. Dadurch wird die Eigenverantwortung an andere übertragen und delegiert. Analog dazu heißt es immer, Menschen müssten mehr Verantwortung übernehmen. Das ist natürlich unmöglich, wenn andere über einen bestimmen.

Wenn Menschen die Ansicht vertreten, dass sie keine Waffen mögen und sie auch nicht bereit sind, welche zu tragen, so akzeptiere ich das. Ich würde niemanden zwingen, eine Waffe tragen zu müssen. Allerdings möchte ich, dass andere Menschen mir das Recht einräumen, eine Waffe tragen zu dürfen, wenn ich das möchte. Ich möchte nicht, dass mich andere Menschen zwingen können, mich selber nicht verteidigen zu dürfen.

Für die Gesellschaft gilt bei freiem Waffenbesitz nunmal, ganz logisch, dass aus Sicht des Kriminellen, der immer zu einer Waffe gelangt, egal ob legal oder illgegal, dass der Anreiz nicht geringer wird, auf andere Menschen los zu gehen, wenn man weiss, dass die meisten unbewaffnet sind. Bei freiem Waffenbesitz wüsste ein Krimineller nicht, ob die anderen bewaffnet sind. Er geht also ein Risiko ein.

Natürlich ist es in unserer Gesellschaft ein besonderes Problem. Wir leben in einer unfreien Gesellschaft, wo ein Teil dieser Gesellschaft, ohne Chance auf Etablierung am Arbeitsmarkt ist. Der Arbeitsmarkt ist nicht frei und bietet somit nicht jedem die Möglichkeit, sich nach oben zu arbeiten. Man zementiert gewisse Gesellschaftsschichten als Staatsabhängige unten ein. Auch in den USA ist dies der Fall. Es ist nachvollziehbar, dass gewisse Elemente dieser unteren Schichten sich nicht abfinden wollen und versuchen, auf kriminelle oder illegale Weise Geld zu verdienen. Eine Möglichkeit, die ihnen der staatlich regulierte Arbeitsmarkt nicht bietet. In einer solchen Gesellschaft kann es natürlich problematisch sein, einseitig freien Waffenbesitz zu fordern ohne jedoch die Möglichkeiten der Menschen, etwas auf friedlichem Wege aus sich zu machen, anzuheben. Diese Anhebung gelingt nur durch die Abschaffung aller staatlicher Arbeitsmarktregulierung. Es ist vergleichbar, denke ich, mit der Unsinnigkeit, einseitig die Sozialleistungen zu kürzen, ohne den Menschen die Möglichkeit zu geben, auf einem freien Arbeitsmarkt, Verdienstmöglichkeiten zu finden. Und eventuell ist dies auch die Crux an der Forderung nach freien Waffenbesitz in unfreien, staatlich durchregulierten Gesellschaften.

Nichts desto trotz, aus moralischer Sicht heraus gilt nur die Ethik des Einzelnen. Nämlich, dass wenn man die Freiheit des Einzelnen ernst meint und ernst nimmt, sie auch für Selbstschutz gelten muss.

Was könnte dazu die Alternative sein ? Eine Alternative dazu wäre, wenn jetzt auch wieder Leute sagen, nein, wir wollen keinen freien Waffenbesitz, lieber mehr Polizei. Das heißt, noch mehr Staatsangestellte, noch mehr Staatsausgaben, noch mehr Staatsmacht, weniger individuelle Freiheit, mehr Überwachung und genau das ist der absolut falsche Weg. Es muss in die Richtung individuelle Freiheit gehen, auch beim Waffenrecht.






waffenbesitz bedeutet: selbstjustiz und dass es füher geschossen wird.
wollen dir das? ich nicht!



shimon
 
Es ist sinnlos, auf die steilen Thesen in den *Casagrande*-Threads zu antworten, da der Autor ganz offenbar nur Verlautbarungen von sich gibt und keine seiner schrillen Thesen zu diskutieren wünscht.
 
7. In den USA gibt es 30000 Tote durch Schusswaffen pro Jahr

Hier auch eine Statistik:
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_firearm-related_death_rate

England http://de.wikipedia.org/wiki/Waffenmissbrauch#Gro.C3.9Fbritannien
hat harte Waffengesetze und wie man oben in der Statistik sieht kaum Todesfälle durch Schusswaffen, obwohl es in England ja durchaus auch Jugendkriminalität usw gibt.

Damit ist ja auch eigentlich die wirre *Cassagrande*-These, allgemeine Bewaffnung führe zu weniger Toten, weil der Täter eher erschossen werden könne, empirisch widerlegt. Allgemeine Bewaffnung führt zu einer drastisch ansteigenden Zahl von Getöteten aufgrund der gesteigerten Möglichkeit, Menschen zu Tode zu bringen. Das sagt eigentlich schon der gesunde Menschenverstand, aber es schwarz auf weiß zu haben - umso besser.
 
Verbot von Schusswaffen, Sprengsätzen etc. jeglicher Art, ausnahmslos, weltweit!!!

Weder sinnvoll noch durchsetzbar.

Sprengsätze haben neben den gefährlichen Anwendungen durchaus auch technisch sehr sinnvolle. Um mal ein paar zu nennen:
  • kostengünstiger und relativ schneller Gebäudeabriss
  • Sprengschweißen
  • Formgebung (in einem Wassertank wird die Druckwelle der Detonation verwendet, um Metallteile in eine Form zu pressen)
  • Geologische Messungen
  • Lavinentriggerung
  • Tunnelbau
  • Bergbau
  • ...

Daneben gibt es noch die äshetische Anwenung von Feuerwerk. Darüber kann man jetzt streiten, wie sinnvoll es ist... aber schön ist es; zumindest nach meinem Geschmack.

Desweiteren ist es nicht schwierig Sprengstoff herzustellen. Wenn Du konsequent Sprengstoffe verbieten wolltest, müsstest Du auch reglementieren, wie man an die Zutaten kommt. U.a. der Verkauf von Düngemittel müsste kontrolliert werden. Und sowas wie eine naturwissenschaftliche Aus- oder Weiterbildung wäre dann auch unmöglich. Den Chemiebaukasten, den man als nerdiger Jungendlicher gerne hat, könntest Du schonmal knicken. Und sonst an Chemikalien für chemische Experimente Deines Interesses (wobei NICHT einmal gefährliche Experimente gemeint sind), ist heutzutage ohnehin schon schwierig, weil man mit den Chemikalien immer auch etwas gefährliches anstellen könntetete.

Fazit: Sprengsätze jeglicher Art zu verbieten, wie es hier wörtlich gefordert wird, ist weder sinnvoll noch handhabbar.

Kommen wir zu den Schusswaffen. Auch das ist heikel. Zum einen gibt es nicht wenig Leute, die Sportschützen sind. Ich habe in den Sport mal reingeschnuppert und kann die Faszination dahinter verstehen.

Wie sieht es eigentlich mit Bogenschießen aus? Auch eine Schusswaffe?

Desweiteren haben wir auch hier mitunter technische Anwendungen... zumindest im weitesten Sinne. Zählt beispielsweise eine Nagelpistole als Schusswaffe? Immerhin kannst Du Menschen auch damit relativ effektiv umbringen. Auch damit kann man Amok-Laufen.

Und simple Schusswaffen lassen sich auch einigermaßen einfach herstellen.

Fazit: Ebenfalls weder sinnvoll noch handhabbar zu verbieten.

Solche kurzsichtigen Pauschal-Kurzschlussgesetze zu fordern löst das Problem nicht.
 
Zitat: Das sagt eigentlich schon der gesunde Menschenverstand, aber es schwarz auf weiß zu haben - umso besser.

Und selbst wenn es um Selbstverteidigung gehen würde kann man sich "fragen", warum man in den USA legal Sturmgewehre (Angriffswaffen) kaufen kann die 50 - 60 Schüsse pro Minute abfeuern können?! Hätte diese Waffe keine Ladehemmung gehabt, hätte es sicherlich noch mehr Opfer gegeben.

Siehe auch: http://www.faz.net/aktuell/gesellsc...moklaeufer-erstmals-vor-gericht-11830026.html

Da zweifle ich nicht nur an dem Verstand des Amokläufers.
Manche haben wohl einfach nichts in der Hose, dass sie so etwas brauchen (man muss es einfach so sagen, wobei ich das vor allem auch im übertragenden Sinne meine) :rolleyes:
Kann man da noch von einem zivilisierten Land sprechen...

LG PsiSnake
 
Weder sinnvoll noch durchsetzbar.

Sprengsätze haben neben den gefährlichen Anwendungen durchaus auch technisch sehr sinnvolle. Um mal ein paar zu nennen:
  • kostengünstiger und relativ schneller Gebäudeabriss
  • Sprengschweißen
  • Formgebung (in einem Wassertank wird die Druckwelle der Detonation verwendet, um Metallteile in eine Form zu pressen)
  • Geologische Messungen
  • Lavinentriggerung
  • Tunnelbau
  • Bergbau
  • ...

Daneben gibt es noch die äshetische Anwenung von Feuerwerk. Darüber kann man jetzt streiten, wie sinnvoll es ist... aber schön ist es; zumindest nach meinem Geschmack.

Desweiteren ist es nicht schwierig Sprengstoff herzustellen. Wenn Du konsequent Sprengstoffe verbieten wolltest, müsstest Du auch reglementieren, wie man an die Zutaten kommt. U.a. der Verkauf von Düngemittel müsste kontrolliert werden. Und sowas wie eine naturwissenschaftliche Aus- oder Weiterbildung wäre dann auch unmöglich. Den Chemiebaukasten, den man als nerdiger Jungendlicher gerne hat, könntest Du schonmal knicken. Und sonst an Chemikalien für chemische Experimente Deines Interesses (wobei NICHT einmal gefährliche Experimente gemeint sind), ist heutzutage ohnehin schon schwierig, weil man mit den Chemikalien immer auch etwas gefährliches anstellen könntetete.

Fazit: Sprengsätze jeglicher Art zu verbieten, wie es hier wörtlich gefordert wird, ist weder sinnvoll noch handhabbar.

Kommen wir zu den Schusswaffen. Auch das ist heikel. Zum einen gibt es nicht wenig Leute, die Sportschützen sind. Ich habe in den Sport mal reingeschnuppert und kann die Faszination dahinter verstehen.

Wie sieht es eigentlich mit Bogenschießen aus? Auch eine Schusswaffe?

Desweiteren haben wir auch hier mitunter technische Anwendungen... zumindest im weitesten Sinne. Zählt beispielsweise eine Nagelpistole als Schusswaffe? Immerhin kannst Du Menschen auch damit relativ effektiv umbringen. Auch damit kann man Amok-Laufen.

Und simple Schusswaffen lassen sich auch einigermaßen einfach herstellen.

Fazit: Ebenfalls weder sinnvoll noch handhabbar zu verbieten.

Solche kurzsichtigen Pauschal-Kurzschlussgesetze zu fordern löst das Problem nicht.

Welche Wirkung sollte so ein verbot auch groß haben. Menschen töten ist auch verboten und es hindert nicht wirklich einen Amokschützen daran, sein Vorhaben umzusetzen:rolleyes:
 
In den USA hat kein Politiker Eier, sich gegen die Waffen-Lobby zu stellen und das Waffenrecht zu überarbeiten.

Lediglich ein paar mutige Abgeordnete wie die Demokratin Carolyn McCarthy und New Yorks parteiloser Bürgermeister Michael Bloomberg stellen sich gegen den politischen Mainstream und lassen sich nicht von der Furcht leiten, Wählerstimmen zu verlieren, sollten sie den Waffenbesitz restriktiv reglementieren wollen. Der Rest schweigt und betet. Oder befasst sich mit den Motiven des Einzeltäters. Das ist einfacher.

Dabei ist es in den USA die Wahrscheinlichkeit, erschossen zu werden 40-mal größer als in Kanada, England oder Deutschland. Über 30 000 Menschen sterben in Amerika pro Jahr durch Schusswaffen. In der Hälfte der Haushalte liegt wenigstens eine Pistole in irgendeiner Schublade, und selbst Sturmgewehre in vielen Bundesstaaten sind leicht und ganz legal zu bekommen. Zudem kann man Munition heutzutage bequem im Internet bestellen, so wie es der Schütze von Aurora getan hat. Statt jedoch den Verkauf von Sturmgewehren oder anderen Waffen zu verbieten, mit denen sich 100 Schuss am Stück abgeben lassen ohne nachzuladen, schlagen konservative Politiker vor, es solle erlaubt werden, Waffen in Flughäfen oder Kindergärten zu tragen.

http://www.fr-online.de/weblog--cou...ika-schweigt-und-betet,11777598,16676942.html

Man darf nicht nur die Toten sehen, sondern auch die Verletzten.

Nach Behördenangaben erleiden in den USA im Laufe eines Jahres rund 100.000 Menschen Schussverletzungen, darunter viele Kinder. Mehr als 31.500 Menschen werden im ganzen Land jährlich durch Waffengewalt getötet.

http://www.welt.de/aktuell/article108352830/Waffenbesitz-fuer-jedermann-Obama-unter-Beschuss.html

Wer aufgrund dieser Lage für eine allgemeine Bewaffnung der Bevölkerung auch hier in Deutschland plädiert, muß nicht alle Tassen im Schrank haben.
 
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Zitat:Welche Wirkung sollte so ein verbot auch groß haben. Menschen töten ist auch verboten und es hindert nicht wirklich einen Amokschützen daran, sein Vorhaben umzusetzen

Doch, durchaus. Der Täter wäre sonst kaum an ein so großes Waffenarsenal gekommen. Und wenn er es versucht hätte, wäre er eventuell aufgeflogen.
Das gilt noch mehr für einen Schüler (oft Außenseiter ohne kriminelle Verbindungen), der Amok laufen will.
 
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