Über den Tellerrand

LoneWolf

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Wien
Über den eigenen Tellerrand zu blicken, das ist eine Sache, vom eigenen Teller zu springen und auf dem Teller eines anderen Platz zu nehmen, eine andere.
Im ersten Fall werden Grenzen überblickt und Schlüsse gezogen, im zweiten Fall werden Grenzen übertreten. Das kann ziemlich ins Auge gehen, wenn man zuvor nicht genug "geschaut und gefolgert" hat.

Ich bin gesprungen ohne erst viel zu schaun, ohne lange Schlüsse zu ziehen, habe dabei meine Grenzen missachtet und auch die Grenzen des anderen verletzt. Das ist dieser Trieb in mir, dem man gerne einen Namen gäbe, einen Namen, den ich heute nicht aussprechen werde, weil es einfach der falsche Name ist für so ein Treiben. Dieser Trieb, der mich blind macht für die Realität und mein Herz mit Sehnsucht und Verlangen füllt. Dieser Trieb, der nicht fragt, sondern experimentiert, dieser Trieb, der keine Grenzen kennt und der nur vereinen will, was getrennt ist. Selbst wenn es sich niemals vereinen lässt, weil die Wirtschaft auf beiden Tellern zu verschieden ist. Dieser Trieb, der vom Verstand nur schwer zu fassen ist.

Ich bin gesprungen ohne zu schauen, wohin ich springe. Dann hab ich gesehen, dass die Wirtschaft auf dem anderen Teller nicht mit meiner zusammen passt und bin zurück gesprungen. Kaum war ich wieder auf meinem Teller gelandet, meldete sich die Sehnsucht zu Wort. Sie wollte nicht wahr haben, dass die Wirtschaft nicht passt und ich sprang wieder. Zwölf mal sprang ich hin und her, ehe mein langsamer Verstand begriff, wie sinnlos dieses Treiben ist.

Und mir ist voll bewusst, dass ich bei meiner akrobatischen Übung meine Authentizität, mein Selbst und meine Glaubwürdigkeit eingebüßt habe, denn weit, sehr weit habe ich mich von mir selbst entfernt. Über den eigenen Tellerrand zu springen ohne zu realisieren, wohin man springt ist wie geistiger Suizid. Aber ich weiß auch: der Weg zurück, zur Mitte meines eigenen Tellers, ist nur ein kleiner Schritt und bedarf nur der Entscheidung, ihn zu tun.

Ob ich diesen Schritt auch tue, darüber sag ich hier an dieser Stelle nichts, ich betrachte nur meine Optionen. Es macht keinen Sinn über Wege zu reden, die man - möglicher Weise, eventuell, vielleicht -gehen will. Entweder geht man sie oder man geht sie nicht. Kurz gesagt: ich weiß nicht, ob ich aufgewacht bin. Ich traue mir selbst nicht mehr und das wird keinen wundern, der mich kennt.
 
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Über den eigenen Tellerrand zu blicken, das ist eine Sache, vom eigenen Teller zu springen und auf dem Teller eines anderen Platz zu nehmen, eine andere.
Im ersten Fall werden Grenzen überblickt und Schlüsse gezogen, im zweiten Fall werden Grenzen übertreten. Das kann ziemlich ins Auge gehen, wenn man zuvor nicht genug "geschaut und gefolgert" hat.

Was hältst Du von einem "Zwischenschritt"??? Den eigenen Teller verlassen und BIS zum anderen Teller springen. Die "neue Umgebung" auf sich wirken lassen und dann einen weiteren Sprung, noch näher an den anderen Teller heran, springen. Den großen Sprung im Auge und sich in kleinen bewegen. Da sind dann alle Facetten des Auslotens möglich. Eine sichere "Landung" gibt es auch bei dieser Vorgehensweise nicht und ich selbst bin bei dieser Taktik oft zu Boden gegangen. Was ich schon fast "perfekt" kann, ist immer wieder aufstehen.:D
Du schreibst in einem Deiner Threads, dass Du aufstehen kannst und den Mut dazu hast Du ...:D kein Zweifel :umarmen:
 
Nie wieder verlass ich meinen Teller.
Der ist mein Leben.
Billigstes Porzellan, aber meins.
Auf keinen Fall kompatibel mit Gmundner Keramik.
 
Nie wieder verlass ich meinen Teller.
Der ist mein Leben.
Billigstes Porzellan, aber meins.
Auf keinen Fall kompatibel mit Gmundner Keramik.

mhhh. vielleicht siehst du dann die schüssel mit der nachspeise nicht. die ist auch deine. allerdings nicht auf deinem teller. mit der nachspeise ist dein radius nicht mehr der teller vor dem du sitzt (Eigentlich sitzt; du stehst auf deinem teller, klingt verrückt und ich liebe es darum)

wenn du auf die nachspeiße verzichtest, dann bist unabhänig davon deinen teller zu verlassen, aber wer dir auch immer nachspeise verweheren will, auf dessen teller würd ich hüpfen bis derjenige selbst selbstlos wird, ohne verlangen und versuche. es ist ja auch nur ein versuch über den eigenen tellerrand zu blicken. nur weil man drüber blickt, ist es ja nicht mehr als ein versuch, oder? wo ist der unterschied zwischen versuch und eigener teller zu sein?
 
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