Kvatar schrieb:
Naja, so ganz brandneu ist die Erkenntnis nicht. Die Produktivität hat sich in den letzten 100 Jahren etwa ver42facht, sodass 4,5 Stunden x 5 Werktage ausreichen, um allen (!) einen doppelten Lebensstandard zu gewährleisten. Man muss jedoch Entropieprobleme berücksichtigen, denn unser Wohlstand basiert auf einer Produktivität, die vom Energie- und Naturraubbau lebt.
Das Modell der Zukunft gewährt jedem Bürger jährlich 1000 Entropiepunkte. Für diese 1000 Punkte darf die Umwelt (entsprechend ihrer Belastbarkeit) 'verschmutzt' werden; sie 'verträgt 1000 Entropie-Verschmutzungseinheiten ohne bleibenden Schaden dabei zu nehmen. Darum bekommt jeder Bürger maximal 1000 Punkte - mehr Umweltverschmutzung ist nicht drin! Wir schützen uns selbst, indem wir die Natur vor Verschmutzung und Ausbeutung bewahren.
Wer also gerne 500 Punkte im Jahr für einen protzigen, fetten 4,2-Liter-Mercedes ausgibt oder mal eben für 800 Punkte zum Urlaub auf die Dominikanische Republik fliegen will, hat eben sehr schnell keine Punkte mehr.
Und fast alles kostet Entropie-Punkte!
Plastiktüten, Heizung, Warmwasser, Waschmittel, Obst, Gemüse - alle diese Dinge verbrauchen bei ihrer Herstellung Wasser und Energie / und teilweise Öl. Für eine Cola-Dose aus Weißblech werden bei der Herstellung 30 Liter (!) Trinkwasser verbraucht sowie Unmengen an el. Strom! Folglich kostet eine Dose mal eben 5 Entropiepunkte. Wer es nicht lassen kann, die Umwelt durch seine Dosen-Manie zu verseuchen, wird im Winter keine Entropiepunkte mehr haben, um damit seine Wohnung beheizen zu lassen. Bananen schmecken gut, aber sie zu transportieren kostet Treibstoff. Darum kosten Bananen - neben Geld - auch Entropiepunkte. Egal wieviel Geld jemand hat - ein Produkt kostet nicht nur Geld, sondern vor allem Entropiepunkte. Wenn er keine Entropiepunkte mehr hat, dann hilft ihm sein Geld auch nicht mehr weiter. Er hat seine ökologische Toleranzgrenze erreicht - mehr steht im nicht zu.
hm, hattest du schonmal in einem anderen Thread geschrieben.
Aber ich finde das ist keine Lösung, dadurch würde nur noch alles komplizierter werden. Außerdem glaube ich das dies auch gar nicht funktionieren würde. Ist aber meine Meinung, das ist mir klar, deshalb hier ein paar Gegenargumente bzw Gegenfragen:
1.WER legt die Grenze der Entropiepunkte fest? Der Staat!
2.WER legt fest wieviele E-Punkte jeder bekommt? Der Staat!
3.Wenn jeder 1000 Entropiepunkte hat, wie sicher bist du dir da, daß jeder die gleiche Anzahl behält?
Eine 6 köpfige Familie die kein Geld hat in den Urlaub zu fahren und somit immer ausreichend Punkte hätte, aber das nötige Kleingeld fehlt - was würde diese Familie wohl machen? Die Punkte die sie nicht benötigen verkaufen *g* - Schwarzmarkt ahoi
4.Was ist mit den Menschen, die hier leben, aber im Ausland arbeiten,
d.h. die wöchentlich irgendwohin fliegen müssen um Geschäfte abzuwickeln?
Zum Beispiel: Ein Unternehmer der Krankenhäuser in der dritten Welt baut?
Wenn dieser 4 mal im Monat hin und her fliegt, kostet dies ihm Punkte - wegen Treibstoff. Was macht er wenn seine Punkte alle sind? Er ist arbeitslos!
5.Wie siehts mit der Bürokratie aus?
Schon mal versucht ein Visum zuerhalten? Weißt du wie lange das dauern kann, wenn du es gerade mal dringend benötigst Zwecks wichtigen Termin im Ausland?
Was glaubst du wie lange es dann dauern wird, wenn vorher noch die E-punkte überprüft werden müssen?
Das Thema Globalisierung ist dermaßen komplex, daß ich
da bis heute noch keine richtige Meinung zu habe.
Zwar wird viel über dieses Thema gesprochen aber
meiner Meinung ist das ne Gleichung mit viel zu vielen
Unbekannten.
..ähm was ich noch sagen wollte. Geld ist ein Tauschmittel und hat sich nicht von heute auf morgen entwickelt, sondern es war ein langwieriger Prozess, der auf der Basis eines Bedürfnisses beruht. Und zwar auf das Bedürfnis für wirtschaftlichen Austausch. Mehr dazu
hier
..und was mir auch noch einfällt hier in diesem thread, daß wir MANIPULIERT werden durch die medien.
Ich bezweifele, daß wir hier in unserem Hühnerstall -,
der zivilisierten Menschheit des 21. Jahrhunderts
in der westlichen Welt, uns im Spiegelkabinet betrachtend und meinen, wir wären ein Stückchen von den Armen weg,
aufgrund der Tatsache das wir Zeitung lesen, Schreiben und philosophieren können, und wissen wie unser Fernseher und unser Rechner an und aus geht -
überhaupt wissen, was da draußen im echten Leben los ist.
Schmeiß den Hühnern ihr Futter hin und sie sind erstmal
beschäftigt.
Zeig den Leuten ein paar Filmchen von da oder dort -
und schon meinen sie, sie wissen über alles bescheid ...
Die eigentliche Manipulation bezieht sich nicht auf die
Inhalte, sondern viel schlimmer darauf, daß der ganze
Medien-Rummel 'ne Beschäftigungstherapie ist -
und er hat nur ein Ziel :
Die Leute kommen nicht zur Ruhe,
die Leute kommen nicht zur Reflexion,
über das, was mit und in ihnen selbst los ist.
Auf der einen Seite gibt's die tägliche Möhre,
damit jeder auch schön ein Ziel vor sich sieht.
Am andern Ende zeigt man ihm das ganze Elend.
So denkt ein Teil, gut daß mir nicht so schlecht geht
und ein anderer Teil kriegt sein schlechtes Gewissen.
also rennt er ...
weil irgendwas musser ja tun ...
Daher ...
Meine Meinung ist:
Die Menschheit ist viel schlimmer dran, als wir hier alle glauben zu wissen.
Egal auf welcher Seite der Mauer jeder steht.
Zur Ruhe kommen, damit mein ich still sein.
Das ewige Geschwätz über das ganze Zeug jeden Tag,
was auf uns einrieselt, beiseite legen können,
damit wir in uns selbst, unser Herz reinhorchen können,
still sein, damit wir zu dem kommen, was wirklich essenziell ist.
Oder ist da irgendetwas, was sich sonst lohnt,
zu erreichen, wenn wir hier über den "weg"
reden ?
Alle Diskussion, die nichts an uns ändert, so wirklich,
in unserem Inneren, scheint mir müßig.
Wir kommen so nicht vorwärts, wenn wir immer
weiter diese andressierte Nummer fahren,
uns selbst für wichtig nehmen, mit unseren
klugen Sätzen uns selbst oder den anderen beweisen können,
wie clever wir doch sind, weil wir dies oder jenes erkannt haben.
Wenn wir davon ausgehen, daß wir nur von profitgierigen
Verbrechern umgeben sind, die Industrie Absatz machen muß,
damit unser Wohlstand erhalten bleibt, haben wir wieder
Probleme ohne Ende in unserem Kopf installiert.
Da bekommt man schon ganz fluggs das Gefühl, daß es kein
Entrinnen gibt aus dem ganzen Irrenhaus.
dabei fällt mir ein:
Wer hat gesagt, daß es gerecht in der Welt zugehen soll ?
Gail