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Chinnamasta

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*traumsequenz teil zwei*

Zigeuner scheinen in meinen träumen den alten Afrika-motiv entgültig verdrängt zu haben.

heute von einem jungen, ja fast kindischen, sehr lebensfrohen zigeuner-mädchen geträumt, das in meinen früheren freund verliebt ist. dieses mädchen, das ich ja gar nicht kannte, löste in mir ein unglaublich zartes, liebevolles gefühl aus – als ob es meine kleine schwester wäre, - und ich versuchte ihr vorsichtig zu erklären, warum dies mit meinem früherem freund nicht gut gehen kann: weil er ja gar nicht mehr derselbe ist, den ich damals kannte, sondern eine ganz andere person, das ist ja gar nicht er, er nur so tut als ob, meint es aber überhaupt nicht ernst mit ihr... – laut habe ich es aber nicht gesagt, nur versucht anzudeuten, denn ich wusste ja im voraus – sie lässt sich nicht überreden. auf meine andeutungen hat sie lachend jedesmal nur mit „ja... aber ich liebe ihn!!“ geantwortet. ich fühlte aber eine unendliche traurigkeit in ihr aufsteigen, und bereute fast schon, dieses gespräch überhaupt angefangen zu haben...

später war ich bei ihr zu hause. es war wie ein zelt oder ein nicht zu ende gebautes haus, man hatte den eindruck, daß die winde drin wehen und die leute kommen und gehen „einfach so“ – also, keine richtige tür, obwohl eine art wände (gerüst?) schon da stand. sie hat mir ihren bruder vorgestellt – einen großgewachsenen, kräftigen mann, viel älter als sie selbst, der ebenfalls auf anhieb sehr sympatisch, aber auch „unklar“ und undurchsichtig wirkte. er saß an einem tisch und war mit irgendeiner handarbeit im licht einer kleiner tischlampe beschäftigt (ansonsten war es ziemlich dunkel im „haus“). ich fragte, was er da macht. er stand auf, kam zu uns und zeigte eine handvoll silberschmuck. einen ohrring nahm er heraus (es war ein einfacher kreisförmiger ohrring, mit einer eingebauter kleiner kugel aus geschliffenem farbigem stein drin), und erklärte mir: siehst du, ich mache solche ohrringe. wer ihn trägt, wird nie auf den falschen geraten. die kleine streichte sich lächelnd die haare zur seite und zeigte mir, daß sie genau so einen trägt. da spürte ich wieder, wie sie ganz plötzlich traurig wurde – in dem moment erinnerte sie sich bestimmt, was ich ihr von dem freund erzählte, und begriff, daß diese ohrringe anscheinend doch nichts bewirken..

der große bruder bot uns inzwischen eine brennesselsupe an – in großen schüsseln, mit riesigen fleischigen rippchen drin. ich aß und aß und konnte nicht genug bekommen, so gut das alles duftete und schmeckte. die kleine hat aber nur ein bisschen an den rippchen geknabbert und ließ den rest stehen. ihr bruder lachte: gut, wenn man so klein ist, da braucht man gar nicht viel zu essen!.. er schien ihre traurigkeit gar nicht bemerkt zu haben. sie war auch nicht auf den ersten blick zu erkennen – das mädchen lachte ja immer weiter und blödelte herum, genauso wie am anfang des traumes.
nach dem essen machten wir uns auf den weg (zum markt? zum zirkus? kann mich nicht mehr genau erinnern). das mädchen lief noch kurz zu den frauen, die hinter einem vorhang saßen, und sagte, sie sollen ein paar schwarze schuhe für ihre freundin (also mich) geben, sie (also ich) kann ja nicht barfuß dorthin! sie brachte mir die schuhe, der bruder gab mir noch eins von seinen ohrringen als geschenk, mit einem zartrosa stein in der mitte, und wir gingen durch dunkle verwickelte gänge hinaus. - -

- - der weg hat länger gedauert, war aber etwas wirr und ist mir nicht vollständig im gedächtnis geblieben.
ich erinnere mich nur, es war ganz hell geworden, die sonne schien, wir standen da und mussten einen überfüllten platz überqueren – die menschen, autos, pferdekutschen, alle in großer eile, ein aufgeregtes hin und her.. ein taxi quietschte mit bremsen uns direkt vor der nase, jemand stieg ein, und es raste ebenso quietschend davon. die fast-überfahrene passanten gackerten empört wie die hühner. der große bruder zeigte mir etwas auf dem gehsteig, stück weiter von uns entfernt, es glitzerte im sonnenlicht. ich schaute genauer hin, hob es auf – es war ein stückchen gold, ein paar schritte weiter – noch eins... ich ging in die hocke und fing an, diese goldsplitter einzusammeln. als meine hände schon fast voll waren, sah ich weiter am straßenrand ein goldenes waldhorn liegen, von dem anscheinend auch diese kleine stücke abgebrochen waren. mit vollen händen, ganz erschöpft, setzte ich mich an einen steinernen springbrunnen in mitte von dem platz und überlegte mir, was ich nun mit all dem mache.. da kam wieder dieses quietschendes taxi angerast, eine gestalt undefinierbaren geschlechtes stieg aus und schritt direkt zu mir. augenblicklich wurde mir klar: sie hat dieses waldhorn beim wegfahren aus dem fenster geschmissen, weil sie so wütend war.. aber warum? die gestalt hatte ein langes weißes leinenhemd an, bis zum boden. ein engel! – dachte ich mir, obwohl sie keine lange locken (wie auf den bildchen), keine flügel hatte; sie schaute vielmehr wie ein sträfling aus, oder ein verrückter aus geschlossener anstalt.. eine enttäuschung und auch weltschmerz in person, könnte man sagen.. etwas ganz schreckliches muss ihr zugestoßen sein.. aber was? sie kam noch näher, ich streckte ihr das waldhorn mit der handvoll abgebrochener splittern entgegen, sie schaute mich unsagbar traurig an, die augen waren rot vor tränen, ganz rot, fast blutend, mit einem dichtem netzt von adern bedeckt. sie stand vor mir, wollte es aber nicht nehmen; schaute mich nur die ganze zeit an, ihre augen wurden dabei immer größer und ihr schmerz immer deutlicher zu spüren. ist es deins? - fragte ich endlich. kannst es bahalten... – sprach sie mit stockender stimme aus, es fiel ihr ganz schwer zu reden – ich weiß nicht mehr, ob ich damit noch spielen will...
 
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Here ist the sequence of Incident 1:

Occurs at Start of Track.

Loud snaps. Waves of light.

Chariot comes out, turns right and left.

Cherub comes out.

Blows horn, comes close.

Shattering series of snaps.

Cherub fades back (retreats).

Blackness dumped on thetan.


aus: The Pied Pipers of Heaven by L. Kin

:winken1:
 
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