Die Modellierung der
radioaktiven Belastung der Böden Österreichs
Ulrike Rappelsberger, Peter Bossew und Eberhardt Henrich
Umweltbundesamt , Österreichisches Ökologieinstitut ,
BM für Gesundheit und Konsumentenschutz
Österreich zählt zu den von der Tschernobyl-Katastrophe am 26. April 1986 am stärksten betroffenen Ländern. Die Spitzenwerte der Bodenbelastung mit Cäsium-137 liegen bei über 150 kBq/m². Höhere Werte der Deposition (über 200 kBq 137Cs/m2) finden sich sonst nur in der Ukraine, in Weißrußland, Rußland und in Teilen Skandinaviens.
Das Umweltbundesamt hat gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit die in Österreich seit dem Reaktorunfall in Tschernobyl durchgeführten Messungen der Kontamination der Böden mit Cäsium-137 in einer Datenbank zusammengefaßt. Damit die Auswirkungen dieser Katastrophe bewertet und etwaige künftige, neue Kontaminationen rascher und besser quantifiziert werden können, wurde eine detaillierte Bestandsaufnahme mit Hilfe des Geographischen Informationssystems des Umweltbundesamts durchgeführt.
Die langlebigen Nuklide Cäsium-137 (Halbwertzeit 30 Jahre) und Cäsium-134 (Halbwertzeit 2 Jahre) aus dem Fallout des Reaktorunfalls in Tschernobyl am 26.4.1986 sind im Boden immer noch meßbar vorhanden. Da die Menge an deponierten radioakiven Nukliden insbesonders vom Niederschlag an den Tagen nach dem Unglück (29.4. bis 10.5.1986) abhängt, ist ihre Verteilung regional sehr unterschiedlich.
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