Trmmerfrauen

JoyeuX schrieb:
Ich glaube eine Diskussion darüber wer damals für Hitler gestimmt hat und wer nicht ist ziemlich unnötig.
Wenn man sich vorstellt wie es damals zugegangen ist...
Es gab keine Arbeit, man konnte sich glücklich schätzen irgendwo mal tageweise was zu bekommen.
Man musste schauen dass man seine Kinder durchfüttern konnte.
Und nirgendswo eine Änderung in Sicht.
Dann kommt plötzlich einer daher der Abhilfe verspricht, genug Arbeit für alle, genug Lebensmittel für alle.
Ich glaube nicht dass ich damals gesagt hätte "nein, den wähl ich nicht"
Es war damals nicht vorauszusehen dass sich das Ganze derart entwickelt...

Dem ist nichts hinzuzufügen.
Diese Frauen, um die es hier geht haben währed des Krieges sicher nicht in den KZs geholfen Menschen umzubringen, sie haben versucht, so gut es ging, ihre Kinder durchzubringen, haben teilweise schlimmste Dinge
erleben müssen auf der Flucht vor den Russen, die teilweise nicht einmal vor alten Frauen haltmachten.Sie haben ihre Heimat verloren,ihr Hab und Gut, sie kamen in den Westen, es gab nur Lebensmittelrationen, die einen kaum am Leben hielten und sie haben trotzdem gearbeitet und das fast rund um die Uhr.
Nicht umsonst wurde ihnen ein Denkmal gesetzt.
Leider werden sie hier von einigen als dümmliche Hausfräuchen rechter Gesinnung dargestellt, die kein Anrecht auf Anerkennung haben und das ist gelinde gesagt eine bodenlose Frechheit. Ich möchte diese Damen mal sehen, wie sie ohne Waschmaschine, Geschirrspüler und die heißgeliebte Microwave einen Haushalt mit Mann und Kindern in Schuß halten und gleichzeitig noch Karriere machen würden.

Sage
 
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sage schrieb:
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Diese Frauen, um die es hier geht haben währed des Krieges sicher nicht in den KZs geholfen Menschen umzubringen, sie haben versucht, so gut es ging, ihre Kinder durchzubringen, haben teilweise schlimmste Dinge
erleben müssen auf der Flucht vor den Russen, die teilweise nicht einmal vor alten Frauen haltmachten.Sie haben ihre Heimat verloren,ihr Hab und Gut, sie kamen in den Westen, es gab nur Lebensmittelrationen, die einen kaum am Leben hielten und sie haben trotzdem gearbeitet und das fast rund um die Uhr.
Nicht umsonst wurde ihnen ein Denkmal gesetzt.
Leider werden sie hier von einigen als dümmliche Hausfräuchen rechter Gesinnung dargestellt, die kein Anrecht auf Anerkennung haben und das ist gelinde gesagt eine bodenlose Frechheit. Ich möchte diese Damen mal sehen, wie sie ohne Waschmaschine, Geschirrspüler und die heißgeliebte Microwave einen Haushalt mit Mann und Kindern in Schuß halten und gleichzeitig noch Karriere machen würden.

Sage
und wenn man bedenkt,wieviele frauen und kinder von den Russen z.b. damals brutal vergewaltigt wurden ...komisch,darueber verliert nie jemand ein Wort!!!!!
 
Meine Großmutter hat mir auch erzählt dass damals alle (durchaus berechtigte) Angst vor den Russen hatten.
Sie selber hat mal einen, der bei ihr ruppig werden wollte, gehörig die Meinung gesagt, und von da an hatte sie einen Verehrer. :stickout2
Später warens dann schon 2 Russen die regelmässig gekommen sind, um ihr im Haushalt zu helfen und ihr Schokolade brachten. :clown:
 
JoyeuX schrieb:
Ich glaube eine Diskussion darüber wer damals für Hitler gestimmt hat und wer nicht ist ziemlich unnötig.
Wenn man sich vorstellt wie es damals zugegangen ist...
Es gab keine Arbeit, man konnte sich glücklich schätzen irgendwo mal tageweise was zu bekommen.
Man musste schauen dass man seine Kinder durchfüttern konnte.
Und nirgendswo eine Änderung in Sicht.
Dann kommt plötzlich einer daher der Abhilfe verspricht, genug Arbeit für alle, genug Lebensmittel für alle.
Ich glaube nicht dass ich damals gesagt hätte "nein, den wähl ich nicht"
Es war damals nicht vorauszusehen dass sich das Ganze derart entwickelt...

Wenn ich mir die Wahlplakate von damals ansehe, bin ich mir da nicht so sicher. Es wird mit den Widerstandskämpfern argumentiert. Jura Soyfer hat seine kritischen Texte ab 1929 veröffentlicht, und dies in der Arbeiterzeitung. Warum konnte er das sehen? Weil er es WOLLTE?
Problematisch wird es für mich, dass Entschuldigungen gesucht werden anstatt sich der Tatsache zu stellen, dass es in Ö und Dtld eine faschistische Diktatur gegeben hat. Das "Niemals wieder" in verschiedenen Gedenkjahren wird so unglaubwürdig. Auf den Kriegerdenkmälern für den 2. Weltkrieg steht noch immer "pro patria", aber in diesem Krieg starb kein einziger Österreicher auf dem Schlachtfeld fürs Vaterland. Pro patria gestorben wurde in den KZs...

Meine Meinung ist dennoch: es hat einen Krieg gegeben und danach Aufräumarbeiten. Eine Generation, die aus welchen Gründen auch immer Krieg führt, hat diese Pflicht ihren Nachkommen gegenüber! Nein, dafür gibt es kein Lob von mir. Sie haben die Trümmer weggeräumt, aber sie haben es mit ihren Gedanken vergessen, auch wenn es die Sühnegesetzgebung gab. Wie viele Emigranten wurden zurück geholt? Es wurden noch immer nicht alle geraubten Güter zurück gegeben, seht euch nur das Theater um die Klimt-Bilder an.

Mondgöttin, es geht mir nicht darum, einen dementen alten Menschen aus dem Bett zu zerren und an den Pranger zu stellen. Nein, es ist schon gut, dass du bei ihnen bist, ihnen zuhörst und ihre Hand hältst, wenn sie in ihrer Verwirrung wieder den Krieg erleben müssen... Die Demenz ist grausam genug wenn sie den Menschen zu den unerledigten Dingen seines Lebens zurück führt. Aber sieh dir auch die an, die ruhig und gelassen sein können. Wie willst du sein? Egal, woran man glaubt, am Lebensende bekommt man die Rechnung. Du kennst gewiss die Einteilung der Lebensphasen, denke darüber nach.

Es geht mir darum, dass wir die Arbeit vollenden, dass wir in den Köpfen aufräumen. Dass wir die Opfer nicht vergessen. Dass wir die Parallelen zu heute ziehen und das machen, was die Menschheit noch nie geschafft hat: aus der Geschichte lernen.

So. Das ist MEINE Meinung. Es ist nicht meine Absicht, damit zu provozieren. Ich werde gewiss wieder Beschimpfungen ernten.
 
Auch wenn´s jetzt off toppic gerät, es sind nicht nur in den Kzs Menschen unfreiwillig für´s Vaterland gestorben.
Ein Soldat hat keine Chance, sich zu entscheiden. Das sogen. 3.Reich war ein totalitärer Staat.Die Kinder wurden zwangsweise in die HJ und den BDM gesteckt. Wer sich weigerte, wurde verhaftet und vergessen.
Ein Soldat, der dient, wird wegen Fahnenflucht standrechtlich erschossen, wenn er abhaut. Also, was hätten die denn machen sollen. Zum Schluß wurden 16jährige zum Dienst an der Waffe gezogen.
Ja, es gab eine kleine Gruppe linientreuer Soldaten, die auf das Naziregim schworen, der Rest waren genauso Opfer des Faschismus wie die Millionen, die durch diesen wahnsinnigen weltweit sterben mußten.
Zurück zum Thema.Die Frauen, die damals die Trümmer wegräumten, die ,die heute noch leben, aber auch die, die damals bei den Einsetzen ihr Leben ließen und all die, die bereits gestorben sind, haben kein Mitleid verdient sondern unsere Hochachtung.Leid tun mir nur die, die glauben, sie hätten damals alles besser gemacht, wenn sie in Nazideutschland gelebt hätten.


Sage
 
Wenn ich mir die Wahlplakate von damals ansehe, bin ich mir da nicht so sicher. Es wird mit den Widerstandskämpfern argumentiert. Jura Soyfer hat seine kritischen Texte ab 1929 veröffentlicht, und dies in der Arbeiterzeitung. Warum konnte er das sehen? Weil er es WOLLTE?
Problematisch wird es für mich, dass Entschuldigungen gesucht werden anstatt sich der Tatsache zu stellen, dass es in Ö und Dtld eine faschistische Diktatur gegeben hat. Das "Niemals wieder" in verschiedenen Gedenkjahren wird so unglaubwürdig. Auf den Kriegerdenkmälern für den 2. Weltkrieg steht noch immer "pro patria", aber in diesem Krieg starb kein einziger Österreicher auf dem Schlachtfeld fürs Vaterland. Pro patria gestorben wurde in den KZs...

Meine Meinung ist dennoch: es hat einen Krieg gegeben und danach Aufräumarbeiten. Eine Generation, die aus welchen Gründen auch immer Krieg führt, hat diese Pflicht ihren Nachkommen gegenüber! Nein, dafür gibt es kein Lob von mir. Sie haben die Trümmer weggeräumt, aber sie haben es mit ihren Gedanken vergessen, auch wenn es die Sühnegesetzgebung gab. Wie viele Emigranten wurden zurück geholt? Es wurden noch immer nicht alle geraubten Güter zurück gegeben, seht euch nur das Theater um die Klimt-Bilder an.

Mondgöttin, es geht mir nicht darum, einen dementen alten Menschen aus dem Bett zu zerren und an den Pranger zu stellen. Nein, es ist schon gut, dass du bei ihnen bist, ihnen zuhörst und ihre Hand hältst, wenn sie in ihrer Verwirrung wieder den Krieg erleben müssen... Die Demenz ist grausam genug wenn sie den Menschen zu den unerledigten Dingen seines Lebens zurück führt. Aber sieh dir auch die an, die ruhig und gelassen sein können. Wie willst du sein? Egal, woran man glaubt, am Lebensende bekommt man die Rechnung. Du kennst gewiss die Einteilung der Lebensphasen, denke darüber nach.

Es geht mir darum, dass wir die Arbeit vollenden, dass wir in den Köpfen aufräumen. Dass wir die Opfer nicht vergessen. Dass wir die Parallelen zu heute ziehen und das machen, was die Menschheit noch nie geschafft hat: aus der Geschichte lernen.

So. Das ist MEINE Meinung. Es ist nicht meine Absicht, damit zu provozieren. Ich werde gewiss wieder Beschimpfungen ernten.


@ Pelisa

Wer waren dann deiner Meinung nach diejenigen die Hitler wählten?
Was waren das für Menschen?
Menschen die um jeden Preis andere Menschen, in dem Fall größtenteils die Juden; ausrotten wollten? Waren das Leute die Vernichtung und Blut sehen wollten?

Mein Großvater war übrigens im Widerstand. Trotzdem wurde er zum Arbeitsdienst gezwungen. Hätte er das nicht getan, wär er mit Sicherheit im KZ gelandet, er war Halbjude.
Der Bruder meiner Großmutter musste als Junge in den Krieg. Hätte er das nicht getan, wäre er heute nicht mehr am Leben. So fehlt ihm heutzutage "nur" ein Bein, aber er lebt.

Warum wollten die einen die im Widerstand waren, Dinge sehen, die die anderen nicht sahen? Vielleicht weil sie keine Familie und Kinder zu ernähren hatten. Vielleicht waren diejenigen die "nichts" sahen, ärmer, und man dachte sich, jede Veränderung ist besser als nichts...
Ich weiß es nicht.
Ich kann nur sagen, ich würde mich nicht sagen trauen, dass ich damals ganz sicher NICHT für Hitler gestimmt hätte.
 
sage schrieb:
Auch wenn´s jetzt off toppic gerät, es sind nicht nur in den Kzs Menschen unfreiwillig für´s Vaterland gestorben.
Ein Soldat hat keine Chance, sich zu entscheiden. Das sogen. 3.Reich war ein totalitärer Staat.Die Kinder wurden zwangsweise in die HJ und den BDM gesteckt. Wer sich weigerte, wurde verhaftet und vergessen.
Ein Soldat, der dient, wird wegen Fahnenflucht standrechtlich erschossen, wenn er abhaut. Also, was hätten die denn machen sollen. Zum Schluß wurden 16jährige zum Dienst an der Waffe gezogen.
Ja, es gab eine kleine Gruppe linientreuer Soldaten, die auf das Naziregim schworen, der Rest waren genauso Opfer des Faschismus wie die Millionen, die durch diesen wahnsinnigen weltweit sterben mußten.
Zurück zum Thema.Die Frauen, die damals die Trümmer wegräumten, die ,die heute noch leben, aber auch die, die damals bei den Einsetzen ihr Leben ließen und all die, die bereits gestorben sind, haben kein Mitleid verdient sondern unsere Hochachtung.Leid tun mir nur die, die glauben, sie hätten damals alles besser gemacht, wenn sie in Nazideutschland gelebt hätten.


Sage

Oh, da habe ich mich unklar ausgedrückt:
Die politischen Gefangenen, die in den KZs oder durch Hinrichtung starben, traten für bestimmte Werte ein, auch fürs "Vaterland". Sie nahmen dafür den Tod in Kauf, den Tod pro patria, pro libertate (für die Freiheit).
Die Soldaten kämpften zum Großteil nicht freiwillig. Wie drücke ich das jetzt aus, damit es nicht falsch verstanden wird? Sie waren aber Soldaten des Regimes, sie haben - ohne eine echte Entscheidungsmöglichkeit - für dieses Regime gekämpft. Nicht fürs Vaterland. Ich kann und will dieses Regime nicht mit Vaterland gleichsetzen. Dabei bin ich eigentlich dafür, dass man Werte wie "Vaterland" überwindet und durch andere ersetzt...

Ich habe nie behauptet, dass ich es besser gemacht hätte. Ich kann es nur hoffen. Nochmals: wie gehen wir heute damit um? Wie können wir verhindern, dass es nochmals passiert? Die Aufarbeitung ist noch lange nicht abgeschlossen, ob es uns Nachgeborenen passt oder nicht. Die Glorifizierung halte ich für keinen guten Weg. Ich glaube nicht einmal, dass ich Mitleid habe, aber ein alter kranker Mensch ist für mich der persönlichen Kritik entzogen.
 
Das wäre aber ein neues Thema.
Und nebenbei, einer KZaufseherin von Dachau, ob krank oder nicht, würde ich niemals verzeihen.
Die würde ich auch noch mit 100 in den Knast bringen.


Sage
 
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Es geht mir darum, dass wir die Arbeit vollenden, dass wir in den Köpfen aufräumen. Dass wir die Opfer nicht vergessen. Dass wir die Parallelen zu heute ziehen und das machen, was die Menschheit noch nie geschafft hat: aus der Geschichte lernen.

treffend geschrieben, finde ich => um den roten faden im kopf bei den betrachtungen nicht zu verlieren. vieles ist nach wie vor tabuisiert, ein reizthema. oder es wird etwas verwässert, zu schnell entschuldigt, sich zu einfach gemacht. manchmal auch nicht mehr genau hingesehen. die trümmerfrauen gehören für mich mit in diesen großen komplex. bei diesen themen scheue ich aus respekt vor zu flotten antworten zurück und finde, dass eher viele fragen aufgeworfen werden.

nachdenklich*la mer
 
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