Wobei ich fest daran glaube, dass man Verstorbene wiedersieht; vielleicht verbleibt doch ein Teil der Person/Seele immer drüben, so dass es trotzdem möglich ist....
Da Du dies glaubst - ich übrigens auch - wird es vermutlich auch so
für uns sein, dass wir die, deren Körper verstorben ist, wiedersehen. Wir sehen und erkennen das wieder, was nicht stirbt.
Über das "Drüben" und wie es mit der Zeit ist, hab ich mir auch viele Gedanken gemacht. Mich fasziniert das Thema.
Es gibt kein gleichartiges "Hüben und Drüben".
Hier (hüben) leben wir in den räumlichen Dimensionen und in der linear ablaufenden Zeit. Das Drüben ist mehrdimensional und ohne Zeit.
Da ich in der Physik und Mathematik schon immer eine Niete war, hab ich zum Begreifen dessen vor langer Zeit mein Bastelzeug rausgekramt.
Wenn wir auf ein Blatt Papier (denke Dir ein sehr großes Blatt, Postergröße) eine lange durchgehende schwarze Linie malen würden und wir würden eine Ameise darauf setzen, die diese Linie entlang läuft, würden wir dann das Blatt hochheben, dann würde für die Ameise der Boden ein wenig vibrieren, aber sie wüsste nichts von dem, was unter dem Blatt ist.
Würden wir dann das Blatt aufrollen und zusammenkleben, sodass die Linie außen auf der Rolle zu sehen ist, würde dann die Ameise weiter auf der Linie laufen, die Ameise würde meinen, dass die Linie unendlich ist und wüsste nichts von dem Hohlraum im Inneren der Papierrolle.
Für die Ameise ist die Linie das Hüben, das Hier und Jetzt, mit einer
irre langen Straße.
Das Drüben - da sind wir. Das kann die Ameise nur ahnen. Sie weiß aber nichts Genaues
Würden wir nun das Papier mit einer sehr großen Nadel (Stricknadel ..?) behutsam und ohne die Ameise zu treffen durchstoßen, einmal durch die Rolle durch, würde vor der Ameise plötzlich so etwas wie ein Wolkenkratzer auftauchen. Sie sieht die Nadel und denkt sich - irgendwas. In ein Ameisenhirn passt kein Wohnzimmertisch.
Würde sie nun weiter laufen - irgendwann würde sie wohl an einem "zweiten" Wolkenkratzer vorbeikommen. Sie zählt zwei. Wir, die wir die eine Nadel durch das Papier gebohrt haben, die wir im Ameisen-Jenseits existieren, wissen, dass es nur eine Nadel ist und dass wir diese Nadel auch wieder herausnehmen, auf den Tisch legen und wieder hineinlegen können - aber für die arme kleine Ameise ist das alles viel zu kompliziert, weil sie nur in ihren Papierlinien-Bahnen und Läufen denkt. Sie denkt, es gab mal zwei Wolkenkratzer, und die beiden Wolkenkratzer sind nun für immer fort. Sie sieht die ja nicht mehr.
Ich glaube, mit unserem menschlichen inkarnierten begrenzten persönlichen linearen Denken bzw. Bewußtsein sind wir in gleicher Position wie die Ameise.
Die Seele ist ewig und existiert auch in einer weiteren Dimension, wie der Mensch mit Papier und Nadel gegenüber der Ameise. Ohne Zeitablauf und mit der Fähigkeit ausgestattet, dort hinzuschauen und dort zu sein (auf der Rolle) wo man sein (hingucken) will und doch niemals einen Ort verlassend, vielleicht gewissermaßen immer in dem Innenraum der Papierrolle existierend - ist es - denke ich - theoretisch für die Seele möglich, aus der Ewigkeit in jede Zeit und in jedes persönliche Ausleben dessen gleichzeitig zu schauen und dort zu sein.
Das ist allerdings nur dann geistig zu verarbeiten, wenn man das Bewußtsein verwendet, das nicht in der Zeit gefangen ist. So wie für die Ameisen die Rollenaußenseite die vertraute Welt ist.
Ich höre sehr oft die Nahtoderfahrungsgberichte auf youtube - thanatos.tv oder empirische jenseitsforschung. Sehr gut ist das, übrigens.
Es fällt auf, dass die Berichtenden von einer Wahrnehmung sprachen, die alle Eindrücke scheinbar gleichzeitig aufnimmt, ohne dabei verwirrt zu sein - mehrere Perspektiven gleichzeitig, die Empfindungen mehrerer anwesender Personen wahrnehmend und vieles mehr.
Dies ist wohl der geistige Modus des erweiterten Bewußtseins. Es ist nicht mehr das begrenzte Wahrnehmen des menschlichen persönlichen zeitgebundenen Intellekts.
Ich glaube, in dem Moment denkt das in uns, was zeitlos ist und unsterblich. Wenn wir aus dem Innenraum der Papierrolle heraus - irgendwo auf der Papierrolle erscheinend - auftauchen, vielleicht an mehreren Orten gleichzeitig, wie die Nadel - dann "inkarnieren" wir auf der Papierrolle. Und bleiben doch gleichzeitig im für die Ameisen nicht sichtbaren Innenraum der Rolle.
So ungefähr ... hab ich versucht, mir das Ganze vorzustellen. Für die Veranschaulichung habe ich mit Papier und Filzstift und Klebestreifen und Stricknadel hantiert. Aber die Ameise - die hab ich mir nur dazu gedacht. Für mein Experiment musste kein Tier leiden!
Eine andere Frage ist die, ob man sich dann an der Energie wiedererkennt oder ob die Personen in ihrer ursprünglichen Gestalt auftauchen, also so wie sie zu Lebzeiten in ihrem Körper ausgesehen haben ...
Ich glaube dies:
Wir werden die Gestalt sehen, die uns vertraut ist und wir können auch Gestalten, die wir nicht in der Form gesehen haben, erkennen. Es ist ein wenig so, als wenn man jemanden sehr lange nicht gesehen hat und dieser die Haarfarbe, die Mode, ingesamt vieles Äußere verändert hat und vielleicht sogar um Jahrzehnte gealtert ist - wenn wir jemandem begegnen, dessen Inneres uns vertraut ist, werden wir diesen Menschen immer wiedererkennen.
In manchen Berichten ist die Rede davon, dass die verstorbene Person sich in dem Alter und der Mode zeigt, die ihr selbst gefallen hat.
Warum auch nicht.
Liebe Grüße und gute Nacht
eva