Triebkraft

Hast du denn schon versucht, in einem ruhigen Moment, da so richtig hineinzuspüren?

Ich würde vielleicht mal versuchen, diesen zwei Seiten - der Triebnatur und der kontrollierenden und bewertenden Instanz in dir - eine Gestalt zu verleihen, vielleicht mit Farbe auf einem grossen Blatt Papier oder mit Ton arbeiten.

:)

Boah, Malve, ich danke Dir. Da hast Du jetzt was angestoßen.........!!!! Ich habe mich gleich - ganz gestalttherpeutisch - ans Werk gemacht, - wenn auch nicht mit Papier und Ton. Es gibt ja so viele Möglichkeiten. Und es hat eine Weile gedauert, aber dann mit Unterstützung einer bestimmten Musik habe ich eine bisher unbekannte Energie in mir gefunden. Plötzlich glühten mich aus der Dunkelheit grüne katzenartige Augen an. Das muss ich jetzt erstmal verdauen und dann langsam besser kennenlernen.
Vielen Dank!

Tanita
 
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Boah, Malve, ich danke Dir. Da hast Du jetzt was angestoßen.........!!!! Ich habe mich gleich - ganz gestalttherpeutisch - ans Werk gemacht, - wenn auch nicht mit Papier und Ton. Es gibt ja so viele Möglichkeiten. Und es hat eine Weile gedauert, aber dann mit Unterstützung einer bestimmten Musik habe ich eine bisher unbekannte Energie in mir gefunden. Plötzlich glühten mich aus der Dunkelheit grüne katzenartige Augen an. Das muss ich jetzt erstmal verdauen und dann langsam besser kennenlernen.
Vielen Dank!

Tanita


Das freut mich! :)
 
Hi:),

ich bin immer noch auf der Spur. Habe offenbar einen ausgeprägten Schnüffeltrieb;). Und ich habe bei mir was gefunden, worüber ich jetzt hier nicht im Detail schreiben möchte, aber......

wie meinst du das genau, mit dem Fokus, der über das Herz oder den Kopf kommt....ist für mich nicht wirklich verständlich.

....es brachte mich auf diese Frage von dir zurück, Malve,.
Ich meine es so, die pure (An-)Triebskraft ist eine ungerichtete Power, die ohne Herz und ohne Verstand ihrem Ureigensten folgt. Dieses Ureigenste ist je nach Kontext und je nach tierischer Energie unterschiedlich, auf jeden Fall agiert es ohne Herz und ohne Verstand.
Also z.B. das Löwenmännchen, das die Jungen, die nicht seine sind, tötet. Der Hintergrund mag sein, dass so die Löwin wieder schneller paarungsbereit ist, um dann Jungen von ihm zu bekommen, aber ich gehe nicht davon aus, dass der Löwenmann sich darüber Gedanken macht. Er tötet einfach und folgt seinem Ureigensten. Und die Löwin wiederum folgt ihrem Ureigensten, wenn sie versucht, ihre Jungen vor ihm zu schützen und sich dann nach Erfolglosigkeit von dem neuen Löwenmann wieder begatten lässt.

Mir scheint diese tierische Energie ziemlich unpersönlich zu sein. Also, ich glaube nicht, dass es da so etwas wie persönliche Liebe gibt. Auch glaube ich, dass man für das bewusste Empfinden von Liebe eine Ich-Persönlichkeit benötigt.
Wo da genau die Schnittstelle zwischen Mensch und Tier ist, das weiß ich nicht. Aber mir scheint der menschliche Versuch, diese Triebe zu unterdrücken und/oder zu sublimieren, ein noch nicht ganz zielführender Versuch zu sein, sich Richtung bewusster Liebe zu bewegen. Nicht zielführend deshalb, weil diese Triebe dennoch in uns wirken, auch wenn wir sie in der Regel veredeln. Und dazu kommt die explosive Kraft, die entsteht, wenn nicht transformierter Trieb und Verstand zusammenkommen. So etwas lässt Atombomben entstehen. Der pure dumpfe tierische Trieb immerhin ist keine Gefahr für das Fortbestehen der eigenen Gattung oder anderer Arten oder aber unserer Erde, während der Trieb im Menschen eine ganze andere Zerstörungskraft entfaltet. Andererseits wiederum haben wir auch ein ganz anderer Entwicklungspotential, weil wir eben auch so etwas wie echte Herzensgüte haben.

Wie mensch das alles in sich zusammenbringt, um ein wahrer Mensch mit reifer Natürlichkeit zu sein, das weiß ich noch nicht. Und ich weiß auch nicht, weshalb mich dieses Thema jetzt plötzlich so gepackt hat:D.

Viele Grüße

Tanita
 
Ich meine es so, die pure (An-)Triebskraft ist eine ungerichtete Power, die ohne Herz und ohne Verstand ihrem Ureigensten folgt.

Widerspruch!:) Eine Power, die ihrem Ureigensten folgt, kann nicht ungerichtet sein.

Dieses Ureigenste ist je nach Kontext und je nach tierischer Energie unterschiedlich, auf jeden Fall agiert es ohne Herz und ohne Verstand.
Also z.B. das Löwenmännchen, das die Jungen, die nicht seine sind, tötet. Der Hintergrund mag sein, dass so die Löwin wieder schneller paarungsbereit ist, um dann Jungen von ihm zu bekommen, aber ich gehe nicht davon aus, dass der Löwenmann sich darüber Gedanken macht. Er tötet einfach und folgt seinem Ureigensten. Und die Löwin wiederum folgt ihrem Ureigensten, wenn sie versucht, ihre Jungen vor ihm zu schützen und sich dann nach Erfolglosigkeit von dem neuen Löwenmann wieder begatten lässt.

Ich würde sagen, das Ureigenste könnte man als Lebenstrieb bezeichnen, dem alle arteigenen Triebverhaltensmuster unterliegen.
Vermutlich ist es jeweils ein Agieren nach höherem Herz-Verstand (Intelligenz)?....

Aber mir scheint der menschliche Versuch, diese Triebe zu unterdrücken und/oder zu sublimieren, ein noch nicht ganz zielführender Versuch zu sein, sich Richtung bewusster Liebe zu bewegen. Nicht zielführend deshalb, weil diese Triebe dennoch in uns wirken, auch wenn wir sie in der Regel veredeln. Und dazu kommt die explosive Kraft, die entsteht, wenn nicht transformierter Trieb und Verstand zusammenkommen. So etwas lässt Atombomben entstehen. Der pure dumpfe tierische Trieb immerhin ist keine Gefahr für das Fortbestehen der eigenen Gattung oder anderer Arten oder aber unserer Erde, während der Trieb im Menschen eine ganze andere Zerstörungskraft entfaltet. Andererseits wiederum haben wir auch ein ganz anderer Entwicklungspotential, weil wir eben auch so etwas wie echte Herzensgüte haben.
Wie mensch das alles in sich zusammenbringt, um ein wahrer Mensch mit reifer Natürlichkeit zu sein, das weiß ich noch nicht. Und ich weiß auch nicht, weshalb mich dieses Thema jetzt plötzlich so gepackt hat:D.


Ich denke, das ist alles eine Frage des individuellen Bewusstseins, und was es aus seinem triebhaft-psychisch-geistigen "Menschen-Selbst" macht.

:)
 
Ja, so wäre es alltagstauglich, aber irgendwie ist das immer noch nicht das, was ich meine. Ist ja schon wieder irgend so eine Sublimierung, also Veredelung. Nicht, dass das falsch wäre, aber .......ach, weiß auch nicht, wie ich`s sagen soll.
Könnt Ihr mir, die Ihr es fühlen könnt, sagen, wie sich Trieb anfühlt? Also ich kenne Hunger, ich kenne Durst, ich kenne das Bedürfnis, meine Kinder zu beschützen, aber sonst? Allerdings kenne ich den diffusen Antrieb, der mich den ganzen Tag auf Tour hält und auch ermüdet. Ist das Ausdruck irgendeines Triebes, den ich nicht in seinem Ursprung spüren kann? Was ich sonst noch kenne, ist Sehnsucht, aber das ist doch kein Trieb? Oder doch?

Trieb wirkt sich körperlich aus und geistig ...in einer Art Gier und Verlangen extrem ...der Verstand ist ausgeschaltet und alle Fasern deines Körpers haben das selbe Ziel ...und hast du es erreicht bekommst du nicht wirklich genug ...Triebhaftigkeit ist sowas wie eine Besessenheit .
Dies wäre der betonte Trieb ...das kann Herzrasen , Schüttelfrost Fieber und alle möglichen Symtome auslösen.

Das gefährliche , : es macht dich sehr lebendig und es frißt dich dabei auf .

Tiere folgen ihrem Trieb als Instinkt ...
sie haben nicht "vom Baum der Erkenntnis gegessen"

sie leben ihre Triebe natürlich aus , nicht zu viel und nicht zu wenig , wenn möglich ...

vielleicht hast du dies gemeint ?:)
 
Hallo Tanita,

mir fällt auf, dass Du von deinen Kindern kurz erzählt hast und deinen "Muttertrieb", sie zu schützen, sehr stark spürst.

Nun, das kenne ich auch. Und ich habe für mich festgestellt, dass der Sexualtrieb dadurch recht gering ausfallen kann, vom Muttertrieb (und den damit zusammenhängenden Hormonen) sozusagen klein gehalten. Wenn die Kinder größer sind, ändert sich das wieder.

Mit dem Sexualtrieb selbst ist es so eine Sache. Ich behaupte mal, dass eine natürliche Sexualität gar nicht mehr in der Gesellschaftsnorm liegt. Entweder von Regeln überfrachtet, oder unnatürlich ausschweifend. Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit darin sind selten zu finden.

Da wir im Alltag selten in lebensgefährliche Situationen kommen, ist auch der Überlebenstrieb nicht wirklich spürbar.

Liebe Grüße
Terrara
 
Hm. Komplexes, schwieriges Thema. Und ich habe keine Lust, jetzt alles zu lesen, was Ihr schon erarbeitet habt.

Ich finde es bietet sich eine spirituelle Herangehensweise geradezu an:
- göttliche Triebe
- satanische Triebe.

Das Gut und Böse im Menschen - das sind seine "Triebe".

Folgt der Mensch seinen Trieben ausschließlich und entwickelt er nicht den Verstand, um seine Triebe zu kontrollieren, so kommt es im zwischenmenschlichen Bereich häufig zu Problemen. Hat man festgestellt. Eine Schlüsselkompletenz des Menschen ist also die Triebkontrolle. Diese zeichnet ihn aus und hebt ihn vom Tier ab: er ißt nicht, wenn er muß, sondern wenn er will. Er pinkelt nicht an jeder Ecke und kackt auf jedem Klo, sondern er ist "zivilisiert". Zivilisiertsein heißt letztlich, nicht mehr nur trieb-, sondern v.a. vernunftgesteuert zu sein. Die Voraussetzung dafür ist wohl Bildung, nehme ich an und sagt man so. Menschen mit höherer Bildung erliegen ihren Trieben meist weniger als Menschen mit geringer Bildung.

Der Trieb entsteht organisch, ohne denkendes Zutun. Meine ich.

Aber: auch in Gedanken sind Triebe. Die geistige Welt ist ja sehr kreativ - mein Gedanke treibt zum Beispiel gerade den Trieb, daß dieser Satz hier entsteht. Dieses Wort hier ist ein Trieb - ich bin nicht dazu getrieben worden.

"Trieb", lerne ich, ist also nicht etwa das, wozu man "getrieben ist". Sondern Treib ist eine positive Geschichte. Vermutlich sollte man den Menschen von klein auf beibringen, diese Triebe wahrzunehmen, um dann zu entscheiden: wer will ich sein? Will ich derjenige sein, der den Regenwurm da plattgetreten hat? Dann sollte ich drauftreten. (Fast jeder kennt wohl den Trieb, als Kind mal etwas töten zu wollen, wenn sich die Gelegenheit bietet.)


Das, wozu man "getrieben wird" ist etwas, das von aussen kommt. Von innen heraus können wird nicht getrieben werden - wir könnten uns höchstens selbst antreiben. Es ist also etwas in uns hineingegeben worden, das eigentlich nicht zu unserem Innen gehört, und von dem wir "getrieben werden". Das passiert durch Bildung, Sozialisation, Gesellschaft gleichermassen, daß wir aufnehmen in unser Inneres, von dem wir uns dann "getrieben fühlen".
Hinter all diesem von aussen aufgefüllten ist jedoch ein einzigartige Person mit einem einzigartigen Charakter und mit einzigartigen Trieben verborgen. Diese gilt es kennen zu lernen, sie zu befreien von der Beeinflussung durch das Aussen und zur Selbsterkenntnis zu "treiben". ;-)


Vom Trieb abgrenzen würde ich den Instinkt. Den Mutterinstinkt zum Beispiel. Triebhaftigkeit bezüglich des Mutterseins würde ich eine Frau zusprechen, die ganz früh von sich weiß: mein Ziel im Leben ist, Mutter zu sein. Diese entwickelt oder hat in sich den "Trieb", Mutter zu werden, es ist ihr ein inneres Bedürfnis.

Man müsste noch unterscheiden (wollen): wenn ein Mädchen in sich den Trieb verspürt, unbedingt Mutter werden zu wollen, dann ist die Frage: war dieser Trieb schon vor der Geburt in ihr drin? Oder hat das Kind den Trieb erst entwickelt, weil es die Vorbildperson und -rolle in der eigenen Mutter gesehen hat und so werden will, wie sie?

Egal wie man diese Frage beantwortet: die eigenen Triebe zu beherrschen dürfte die Voraussetzung sein, sie im Leben auszuleben und zu entwickeln so, wie man es möchte. Und nicht zum Sklaven der eigenen Triebe zu werden.

lg
 
Widerspruch!:) Eine Power, die ihrem Ureigensten folgt, kann nicht ungerichtet sein.

Stimmt:)! Obwohl, Folgen ist ja eigentlich was anderes als Focussieren, oder?


Ich würde sagen, das Ureigenste könnte man als Lebenstrieb bezeichnen, dem alle arteigenen Triebverhaltensmuster unterliegen.
Vermutlich ist es jeweils ein Agieren nach höherem Herz-Verstand (Intelligenz)?....

Das hast du ja mal wieder schön gesagt:). Aber was meinst Du mit höherem Herz-Verstand? Den Big Boss im Himmel?
 
Hallo Tanita,

mir fällt auf, dass Du von deinen Kindern kurz erzählt hast und deinen "Muttertrieb", sie zu schützen, sehr stark spürst.

Nun, das kenne ich auch. Und ich habe für mich festgestellt, dass der Sexualtrieb dadurch recht gering ausfallen kann, vom Muttertrieb (und den damit zusammenhängenden Hormonen) sozusagen klein gehalten. Wenn die Kinder größer sind, ändert sich das wieder.

Mit dem Sexualtrieb selbst ist es so eine Sache. Ich behaupte mal, dass eine natürliche Sexualität gar nicht mehr in der Gesellschaftsnorm liegt. Entweder von Regeln überfrachtet, oder unnatürlich ausschweifend. Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit darin sind selten zu finden.

Da wir im Alltag selten in lebensgefährliche Situationen kommen, ist auch der Überlebenstrieb nicht wirklich spürbar.

Liebe Grüße
Terrara

Gut, dass Du das ansprichst. Da merke ich wie fein ich differenzieren muss, wenn ich da weiterkommen möchte.
Meine Kinder sind ja schon relativ groß, - die jüngsten sind 13. Und die haben mich nie als besorgte, sondern immer als recht coole Mutter wahrgenommen. War ich auch. Wenn ich also von meinem mütterlichen Schutztrieb spreche, dann beschränkt er sich tatsächlich darauf, meine weibliche Brut vor dem unkontrollierten Sexualtrieb des Mannes zu schützen. Und das ist ja wohl eher eine Angst als ein Trieb, oder?
Dann gibt es da ja noch diesen typisch mütterlichen Versorgungstrieb, der wohl besonders stark ist, wenn die Kinder noch klein sind. Der war bei mir , glaub ich, ganz normal, ausgeprägt. Heute sind diese typisch mütterlichen Versorgungsaufgaben, wie z.B. das Kochen, für mich eher etwas nervige Dinge.
Dann gibt es den "ich will Mutter werden-Trieb". Den hatte ich einmal mit 22 Jahren. Dass ich heute 5 Kinder habe, ist also nicht auf diesen "ich will Mutter werden-Trieb" zurückzuführen. Das führt mich zum Sexualtrieb. Und ich glaube, da muss man echt nach Männchen und Weibchen differenzieren. Als tierischer Trieb ist der beim Männchen immer latent da und sofort aktivierbar, beim Weibchen dagegen nur zyklusbedingt. Wie sich da der bundesdeutsche Durchschnitt von 2 bis 3 mal pro Woche erklärt, verstehe ich nicht:D. Vielleicht jemand anders? Wieso haben menschliche Weibchen so relativ häufig Sex?
 
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