Trennungen i.d. Kindheit u.d. Folgen

Babyfee

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15. August 2006
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Hallo Leute, :)

ich möchte heute gerne meine erlebten Trennungen aus der Kindheit und deren Folgen mir von der Seele schreiben.
Gerne hätte ich auch von Euch gewußt, war es aus Liebe wie meine Eltern damals gehandelt haben? Oder wollten sie mich einfach nur loswerden?
Wie kann ich heute damit umgehen, denn es fällt mir schwer meinen Eltern zu vergeben. Z.Zt. habe ich den Kontakt zu ihnen abgebrochen.

Ich war 6 Wochen alt da kam ich zu meiner Oma von Mo.-Fr., weil meine Mutter wohl wieder arbeiten mußte.
Meine Oma stellte dann bei mir in dieser Zeit fest, dass ich mich nicht von alleine hochziehe. Daraufhin ging meine Mutter mit mir zum Arzt und es wurde mir eine Spreizhose verpaßt wegen der Hüfte.
Nach 9 Monaten war meiner Oma dies alles zu viel und meine Mutter nahm mich wieder und kündigte ihren Job.
Mit 3 Jahren stellte meine Mutter dann bei mir fest, dass wohl meine Wirbelsäule nicht ganz gerade ist. Daraufhin rannte sie mit mir von Arzt zu Arzt. Mit 4 Jahren wurde ich zu einer Kur geschickt. Dort sollte wegen meines Rückens mit mir geturnt werden. Zu dieser Zeit wurde mein Bruder geboren.
Nun mußte ich 2 x in der Woche zur Krankengymnastik bis zu meinem 16. Lebensjahr.
Mit 5 Jahren kam ich in ein Krankenhaus für sehr lange Zeit. Eben wegen meinem Rücken. Dort sollte ich an einem Webstuhl sitzen und dies würde gut sein für den Rücken wegen den Streckübungen. Diesen Aufenthalt habe ich noch total schrecklich in Erinnerung. Da ich noch nie warme Milch mochte, steckten sie mir einmal einen Schlauch durch die Nase und so bekam ich die warme Milch zugeführt. Am Abend mußte alle Kinder immer einen Haufen im Töpfchen haben und wehe wenn da keiner drin war, dann kam sofort eine Schwester mit einem Einlauf. Ich kann mich nur daran erinnern, dass meine Eltern mich einmal besuchten dort und dies durch eine Scheibe. Dann bekam ich die Masern und mußte diese bei der Familie meiner Freundin auskurieren. Meine Eltern sagten, es ist besser so, denn mein Bruder hätte sich sonst anstecken können.
Mit 6 Jahren ein erneuter Aufenthalt in diesem Krankenhaus, weil für mich eine Gipsschale vom Kopf bis zu den Knien angefertigt wurde. Dieser Aufenthalt war zum Glück nicht so lange. Jedenfalls wickelte mich meine Mutter jede Nacht wie eine Mumie in diese Gipsschale zu Hause ein.
Es war schrecklich und total ungemütlich zum Schlafen. Könnt ihr Euch ja sicherlich vorstellen.
Zu Hause turnen und in eine Glinsongschlinge im Türrahmen aufhängen zum Strecken war auch noch an der Tagesordnung.
Mit 8 Jahren hatte ich eine Gehirnerschütterung, weil meine Freundin mich mit einem Karren so heftig entlang der Straße zog, so dass ich umkippte. Wieder langer Krankenhausaufenthalt und wieder nur den Blickkontakt durch die Scheibe von meiner Mutter im Krankenhaus.
Mit 10 Jahren hatte ich einen Leistenbruch und kam wegen der OP ins Krankenhaus. An diesen Aufenthalt kann ich mich heute überhaupt nicht mehr erinnern.
Mit 13 Jahren erneut Krankenhaus wegen dem Rücken. Während der gesamten Sommerferien lag ich im Bett und um meinem Hals eine Glinsongschlinge mit Gewichten. Die Wirbelsäule wurde nun gestreckt und für ein Milworkykorsett vorbereitet. Während der gesamten Zeit mußte ich nur Liegen und durfte mich nicht aufrichten. Dieses Korsett, welches vom Kinn bis zum Becken ging trug ich Tag und Nacht bis zum 15. Lebensjahr. Es war eine schwere Zeit, weil die Leute mich so anstarrten und ich ja auch gerade in der Pubertät war und eigentlich wie andere Mädchen sein wollte.
Mit 15 Jahren eine Kur und da ich keine Lust hatte wieder weg von zu Hause zu gehen, passierte es, dass ich mir beim Sport die Hand gebrochen hatte. Meine Mutter war total außer sich, denn nun dachte sie, könnte ich nicht zur Kur fahren. Dies war leider kein Hinderungsgrund für die Kurklinik und so turnte ich auch dort wieder fleißig.
Mit 19 Jahren bis zum 29. Lebensjahr bekam ich starke Rückenschmerzen.
Ich war 23 Jahre, da bekam ich eine süße kleine Tochter, mein Sonnenschein.
Als ich 29 Jahre alt war bekam ich öfters Schwindelanfälle und eben sehr starke Rückenschmerzen. Ich ging von Arzt zu Arzt. Ein Orthopäde gab mir dann ein Muskelentspannungsmittel. Am folgenden Tag bekam ich bei Eintritt der Dämmerung wahnsinnige Ängste. Ein anderer Arzt teilte mir mit, dass meine Gehirnhälften vertauscht sind und ich müßte mit links lernen eben zu schreiben. Ich wußte mir keinen Rat mehr und die Ängste wurden immer schlimmer. Dann kam ich zu einer Homöopatin und diese gab mir irgendwelche Kügelchen und machte eine Neuraltherapie mit mir. Ich bekam jedes Mal Spritzen am ganzen Körper. Mein Zustand wurde immer schlimmer und die Ängste nahmen dramatisch zu. Ich kam dann in eine Klinik für Psychatrie und so begann ein körperliches Leiden ersetzt durch ein seelisches Leiden. Eine Angstneurose wurde dort festgestellt. Ich entschied mich zu einer tiefenpsychologisch fundierten Stütztherapie. Diese Therapeutin begleitete mich 13 Jahre. In dieser Zeit ließ ich mich scheiden. Habe meine Tochter alleine groß gezogen und bin täglich arbeiten gegangen. Zwischendurch brach ich noch 3 x zusammen und bekam Weinkrämpfe und panische Ängste meine Tochter zu verlieren. Meine Eltern wußten sich keinen Rat und da ich selbst nicht mehr in der Lage war zu diesen Zeitpunkten Entscheidungen zu treffen, brachten meine Eltern mich in die Psychatrie. Zwei Aufenthalte verbrachte ich in der "Geschlossenen". Dadurch, dass sie mich ohne Grund, nämlich nur, weil ich weinte einsperrten, bekam ich eine Psychose. Nun wurde mir von der Klinik ans Herz gelegt Psychopharmaka zu nehmen zur Prophylaxe. Diese schlucke ich nun seit 8 Jahren. Es kam erst wieder in diesem Jahr zu einem Aufenthalt als ich langsam versuchte diese Tabletten aus meinem Körper auszuschleichen. Dieses führte ich unter ärztlicher Anleitung durch. Meine Oma verstarb in d.J. und mit diesem Verlust u.a. konnte ich nicht umgehen. Wieder weinte ich und konnte eine Woche lang nicht schlafen. Bis ich dann zusammengebrochen bin an meinem 42. Geburtstag. Mein Freund und meine Mutter brachten mich in die Psychatrie. Dort kam ich sogleich wieder in die "Geschlossene". Die Tabletten, welche ich 8 Jahre lang einnahm, wurden radikal abgesetzt und dadurch und weil ich wieder eingesperrt war, kam ich erneut in eine Psychose. Mein Freund habe ich es zu verdanken, dass der Stationsarzt sich dann doch endlich mit meinem Arzt draußen in Verbindung setzte und so kam ich auf die "offene Station" und wieder Tabletten. Diesen Zustand der Trennung von meinem Freund und meiner Tochter hielt ich nicht aus und so entließen mich die Ärzte auf meinen Wunsch nach 3 Wochen. Zu Hause bei meinen Lieben hatte ich dennoch panische Ängste bis Todesängste. Doch, ich faßte all meinen Mut zusammen und ging auf die Straße und versuchte mein Leben wieder zu Leben.
Meine Mutter sagte nur zu mir am Telefon: "Was du bist schon aus der Klinik? Na, Gott wollte eben nicht, dass es so schnell ging!"
Daraufhin brach ich den Kontakt zu meinen Eltern ab.

Ich weiß gar nicht, woher ich die Kraft nehme und immer wieder auf die Beine komme und mein Leben lebe und auch arbeiten gehen kann.

Danke, dass Du mir zugehört hast!

Liebe Grüße
Babyfee
 
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Hallo liebe Babyfee,

wow, bin ganz geplättet von deiner Biographie!!! Ist ja eine schlimme sache, leider war es damals so, das Eltern keinen oder wenig Kontakt zu ihren Kindern im Krankenhaus hatten, das waren damals die Krankenhausregeln. Natürlich bleibt da eine oder mehrere Wunden in der Seele zurück, und ich denke das sind auch die Auslöser für deine "Psychosen", wenn es den welche sind!!!
Ich ziehe total den Hut vor dir, welch eine Stärke du in dir trägst und wie du es immer wieder schafst dein Leben zu meistern!!!!!


Wünsche dir weiterhin viel Kraft und Liebe!!!

lg

Bastit

P.S. Gott sei Dank, das es heute normal ist, das es Mutter-Kind- Zimmer gibt!!
 
Hallo Babyfee,

für meinen geschmack.......haben immer wieder andere dein leben bestimmt. natürlich konntest du als kind nicht einwirken, doch nu hast du die möglichkeiten verantwortung für dein eigenes leben zu übernehmen........!!! das hast du erstmalig getan, als du den kontakt zu deiner mutter abgebrochen hast. wie geht es dir damit?

was tust du für dich, damit du mit all dem geschehenen fertig wirst?

ich bin überzeugt davon, dass deine situation.....sprich, man hat dich von deinen liebenden(deinen freund deine tochter) getrennt, damit du nochmal und nochmal ......und immer wieder zu spühren bekommst...........was in deiner kindheit für gefühle in den schatten gedrängt wurden. erst wenn du diese gefühle(traurigkeit, wut, hass, schmerz ) zulässt. wird sich dein trauma auflösen können. pack es an.......öffne all deine schubladen. es ist ein harter weg, er kostet viel kraft...........doch er befreit, deine lasten werden geringer und du wirst dadurch platz für neues in deinem leben schaffen.

aus eigener erfahrung hilft es, wenn du lernst deinen mitmenschen zu verzeihen. glaub mir, ich weiss wovon ich spreche.............doch hass wird dich auffressen............und wenn du begreifst, dass es sinnlos ist, bei anderen die schuld zu suchen, alles so annehmen wie es kommt...........wird auch dein gesundheitlicher zustand immer besser. du musst nicht wieder kontakt zu deinen eltern aufnehmen, aber vergebe ihnen. es ist eines der sinnvollsten dinge, die du für DICH machen kannst.

LG

Evian
 
Liebe Babyfee,

furchtbar, ich bin sprachlos!

Versuch mal einen guten Homöopathen!

Alles Liebe
Indigomädchen
 
babyfee
ich kann dir keinen rat geben
mein freund war 3 jahre in der psychiatrie und war so stark von medikamenten mitgenommen daß er sich vor ein paar tagen das leben genommen hat
 
Liebe Babyfee,
dein Name spricht schon einiges...
Trotz allem: du bist eine starke Frau und hast Mut und Kraft!

Mir kommt vor, du bist in allem viel zu gefangen, du hast dich von anderen zu sehr leiten lassen, hast viel zu wenig auf DEINEN EIGENEN Beinen gestanden und DEINE eigenen Wünsche nicht oder nur selten geltend gemacht....

Aber jetzt bist du am Weg in die Selbstsständigkeit, so wie du es erzählt hast. du hast dich getrennt von deiner anscheinend lieblosen, dominanten Mutter...Das war für dich ein großer bedeutender Schritt.

Du selbst bist deines Glückes Schmied und nur du kannst dein leben so gestalten, wie DU es willst, denn du bist erwachsen.
Du brauchst dir von niemanden mehr Vorschriften anhören, außer vielleicht von deinem Chef am Arbeitsplatz - aber das ist was anderes, denn er bezahlt dich ja dafür, dass du seine Vorschriften durchführst :weihna1

Ich wünsche dir alles alles Gute und Liebe und dass du dein Leben weiterhin erfolgreich meisterst, denn mit "erfolgreich meistern" hast du bereits ganz toll begonnen:banane:
Und: du hast einen lieben Menschen , der für dich da ist!

Lg Gabrielle
 
eine gute bekannte von mir wurde als kind einfach von ihren bruder getrennt, sie sind zwillinge aber er kam nach der scheidung zum vater und hat seine schwester etwa 10 jahre nicht gesehen, jetzt sind sie erwachsen und haben zufällig zu einander gefunden die folge daraus: Sie haben sich ineinander verliebt und sind jetzt fix und fertig deswegen, beide sind 17 und haben eine ziemliche wut auf ihre eltern, weil sie denken das sie niemals diese verbotenen gefühle entwickelt hätten wenn man sie zusammen gelassen hätte.
 
Hallo ihr lieben Leute,

vielen Dank für Eure Zeilen und Tipps. Es gibt mir unendlich viel Kraft verstanden und gefühlt zu werden, denn bisher waren es nicht sehr viele Menschen in meinem Leben die mich gefühlt oder verstanden haben.
Vielen Dank! :kuss1:
Ja, es ist richtig, dass ich viel zu sehr mit mir machen ließ.
Damit ist jetzt Schluß!
Ich denke, ich habe es endlich durch einen erneuten Klinikaufenthalt erkannt.
Daraufhin brach ich, wie schon erwähnt, den Kontakt zu meinen Eltern ab.
Dennoch fällt mir der Abbruch schwer.
Es kommen jetzt Gefühle wie Wut und Traurigkeit hoch. Doch ich denke, es ist ok, denn so kann ich es vielleicht aufarbeiten und loslassen.
Ich weiß nur nicht wie ich es jemals umsetzen kann meinen Eltern zu vergeben. Dies wird noch ein schwieriger Weg werden.
Wenn ich mir auch sage, dass es sicher einen Sinn gehabt haben wird, dass ich diese Eltern bekam, bleibt es dennoch schwierig.
Zu diesem Thema empfahl mir jemand ein Buch und eine CD mit dem Titel: "Ich vergebe" von Collin C. Tipping.
Hat jemand von Euch zufällig dieses Buch gelesen? Oder Erfahrung mit der dazu gelieferten CD?
Ich habe mich jetzt entschieden unter Anleitung einen spirituellen Weg zu gehen und daher auch der Name "Babyfee".
Diese Frau nimmt Kontakt mit meinem Schutzengel auf und so werden in Gesprächen die damaligen Probleme aufgearbeitet. Die Anwendung von Aura Soma Pomander unterstützen mich dabei. Es tut mir jedenfalls sehr gut. Ansonsten vertraue ich da noch auf meine langjährige Homöopatin und ihre Kügelchen.
Meine Gefühle drücke ich durchs Malen oder in einem Gospel Chor aus.
Von meiner langjährigen Therapeutin habe ich mich nun auch endlich verabschiedet, denn auf die Frage zu ihr, ob sie mit mir meine Traumatas richtig aufarbeitet, kam die Antwort von ihr, dass ich nicht geheilt werde dadurch wenn alle Gefühle von Wut und Traurigkeit losgelassen sind. Auch würde dieses wohl keinen erneuten Klinikaufenthalt verhindern. Es wäre wohl sehr schwierig in meinem Fall, da ich darin so verletzlich bin.
Diese Aussage von ihr empfinde ich unmöglich. Jetzt ist wohl wirlich die Zeit gekommen neue Wege zu gehen!:)

Sonnige Grüße
Babyfee
 
Liebe Babyfee,

was ich heute von dir gelesen habe hört sich so gut an!!!!!!!!!
Ja es ist wichtig seine Gefühle aufzuarbeiten, und es ist sicherlich gut wenn du derzeit keinen Kontakt zu deinen Eltern hast. Den verzeihen kannst erst, wenn du mit dir und deinen Gefühlen klar kommst und dich mit ihnen auseinandergesetzt hast.
Was ist den das für eine Aussage von deiner Ex-Therapeutin??? Ich hätte auch den Kontakt abgebrochen!!!!!!!!
Heilen kann man nur, wenn man an die Ursachen geht und sie Verarbeitet un das müsste eingentlich eine gute Therapeutin wissen!!!
Also meine alte Hausärztin würde dazu sagen, die ist ja noch grün hinter den Ohren!!!!
Habe selber meine Ausbildung in einem Psychatrischen Krankenhaus gemacht und konnte dort jemanden kennenlernen, die an einem Borderlainstörung gelieten hat, und völlig am Boden zerstört war. Jahre später habe ich sie lachend an mir vorbeiradeln gesehen und ich hatte sofort das Gefühl, sie hatts geschaft, es geht ihr gut!!!!
Also ich wünsche dir für deinen neuen Weg viel Kraft, das du immer die richtigen Menschen um dich hast die dich weiterbringen und auch viel Licht und Liebe, den ich weiß, du schafst das, bist nämlich eine sehr starke Frau!!!

lg

Bastit
 
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babyfee, weisst Du, was in mir kommt, wenn ich Dich lese?

Dieses Wort hier:

SCHREIE!

Schrei alles raus, brüll die ganze Welt zusammen, das wäre mein Tip. Geh irgendwohin, wo das geht und dann brülle, brülle einfach, einfach so laut Du kannst und mit aller Energie, die Du hast. Mit soviel Energie, wie Du sie noch nie gespürt hast.

MACH DICH FREI.

Es ist unglaublich erlösend, einfach laut zu brüllen. Es mag sein, dass man dann zusammenbricht- heult, kaputt ist, wie man halt kaputt ist, aber wenn man kaputt ist, dann ist man eben kaputt.

Du hast eine Stimme.

Und Du schreibst so wunderschön.

Mach Dich frei.

..Liebe..
 
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