Traurigkeit transformieren: der Prozess

träumendeKatze

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Hallo liebes Forum

Kennt ihr das ?

aktuell habe ich eine Phase, in der bereits kleinste Enttäuschungen das Gefühl der Traurigkeit in mir auslöst.

Ich kenne Techniken dieses Gefühl umzuwandeln:

Gefühl ansehen
und statt mit dem Gefühl sich zu identifizieren Abstand halten
in Beobachter Position gehen

Gefühl der Traurigkeit willkommen heissen (fällt mir schwer)

ausdrücken (ggf weinen)

Fragen, was das Gefühl sich wünscht
(dass mich jmd seelisch versteht und auch gern sich mit mir über spirituelle Themen austauschen möchte).

Übergeordnetes erwünschtes Gefühl finden : seelische Einheit

weiteres übergeordnetes Gefühl:
Freude eine verkörperte Seele auf Erden zu sein.

Erwünschtes Ergebnis vorstellen
Freude :)

Durch Meditation kann ich das auf diese Weise auflösen, vorübergehend.

Es scheint eine grosse Sehnsucht dahinterzustecken, der Wunsch einer noch unbekannten Person oder Gruppe zu begegnen, die mich seelisch versteht.

Ich habe bereits Schritte unternommen das zu verwirklichen und Teilerfolge erzielt.

Doch sobald kleinste Hoffnungen enttäuscht werden, ist dieses Gefühl wieder auf der Matte,
Wenn ich nicht aufpasse Identifiziere ich mich dann zunächst mit der Traurigkeit
und durch diese Identifikation ist mein inneres Kind am Ruder das erzeugt wiederum ein Gefühl der Ohnmacht und es fällt mir dan schwer mich rückwärts wieder aus diesen beiden Gefühlen zuerst der Ohnmacht dann der Traurigkeit, mich herauszuarbeiten.

Das liegt daran, dass das Gefühl der tiefen Traurigkeit von meinem inneren Kritiker zunächst katastrophal bewertet wird :
'Wenn ich nach einer soo kleinen Enttäuschung eine so tiefe Traurigkeit fühle und in ein tiefes Loch falle, ist das der 'Beweis' dass das Ziel zu hoch gesteckt bzw nicht erreichbar ist' denke ich bzw der innere Kritiker dann. Realitätsprüfung: das Ziel ist erreichbar, jedoch nicht sofort ich brauche Geduld.

Lösung: mir leichter erreichbare Teil Ziele setzen, einen Plan B machen falls A scheitert, Zwischenschritte planen,
mich über jeden allerkleinsten Erfolg freuen.

Ist es unter diesen Umständen überhaupt sinnvoll, das Gefühl immer wieder wie beschrieben rückwärts von Ohnmacht Bewertung transformieren dann Traurigkeit zu Einheit u Freude schrittweise zu transformieren ?

Geht es ggf einfacher ?
Wie macht ihr das?

Wie empfindet ihr selbst ähnliche Situationen (tiefe Traurigkeit nach Enttäuschungen) und mit welchen Strategien findet ihr zur Freude zurück.

Bin dankbar für alle Antworten.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Lösung: mir leichter erreichbare Teil Ziele setzen, einen Plan B machen falls A scheitert, Zwischenschritte planen,
mich über jeden allerkleinsten Erfolg freuen.
sehr gut!
Und auch kann man sich Traurigkeit als Konzept vorstellen, an das man glaubt. Das kann man versuchen aufzulösen. Es handelt sich nur um etwas Gedachtes oder Er-Dachtes.
Man kann im Umkehrschluss auch Fröhlichkeit versuchen zu denken. Diese ist zwingend da aufgrund der Dualität. Den Prozess bezeichnet man in der Psychologie als kognitive Dissonanz.

Hilfreich: Aufschreiben, was man als negativ ansieht und darüber nachdenken, warum es negativ ist. Und im nächsten Schritt, was daran positiv sein könnte, notieren. Denn alles auf diesem Planeten hat zwei Seiten. Das ist die Dualität, zwar ist das doof, aber hat in diesem Fall seine Vorteile. ;)
 
'Wenn ich nach einer soo kleinen Enttäuschung eine so tiefe Traurigkeit fühle und in ein tiefes Loch falle, ist das der 'Beweis' dass das Ziel zu hoch gesteckt bzw nicht erreichbar ist' denke ich bzw der innere Kritiker dann. Realitätsprüfung: das Ziel ist erreichbar, jedoch nicht sofort ich brauche Geduld.
das innere Glück nicht von äußeren Faktoren abhängig machen, wäre ein guter Tipp. Gleichmut entwickeln und alle Situationen, die einem unmittelbar betreffen, wie einen Film betrachten, den man von außen sieht.
 
Geht es ggf einfacher ?
Du machst alles richtig.
Was erscheint dir noch zu schwer? Möglicherweise ist da was, wovon du dich nicht lösen kannst. Möglicherweise etwas, das du noch nicht als solches erkannt hast.

Das Lösen der Identifikation von dem Gefühl ist etwas, das mit Zeit und Erfahrung immer besser gelingt - ich "kämpfe" auch, fast jeder tut das, allerdings mit unterschiedlichen Gefühlen.
Wir kämpfen solange, bis wir uns absolut nicht mehr damit identifizieren. Du hast ja das wichtigste bereits erkannt, nämlich dass es essentiell ist, zu erkennen, dass nicht du es bist, um es zu verabschieden.
Es kann also eigentlich nur einfacher werden. (y)

Hilfreich könnte auch sein, oder möglicherweise sowieso damit einhergehen, Meditation und Alltag zu vereinen.
Den Alltag zur Meditation zu machen, das Innen zum Außen, und damit nicht zuletzt die Trennung von "Himmel" und "Hölle" aufzuheben.
 
das innere Glück nicht von äußeren Faktoren abhängig machen, wäre ein guter Tipp. Gleichmut entwickeln und alle Situationen, die einem unmittelbar betreffen, wie einen Film betrachten, den man von außen sieht.

Mein erwachsenes Ich kann das.

Probleme gibt es
wenn mein inneres Kind
in Sekundenbruchteilen
so stark getriggert wird
(sich ohnmächtig fühlt)
dass
mein erwachsenes Ich
nicht sofort
mit korrigierenden Massnahmen eingreifen kann.

Vermute, ich brauche etwas einfaches
ein Mantra wie
'Ich bin beschützt und sicher in der Einheit '
o.ä.
damit mein inneres Kind das versteht.
 
Mein erwachsenes Ich kann das.
Das ist der rationale Verstand, das berührt nicht das Innere im Entferntesten. Das Innere, was es zu transformieren gilt, findet sich da, wo das Denken aufhört.
Vermute, ich brauche etwas einfaches
ein Mantra wie
'Ich bin beschützt und sicher in der Einheit '
o.ä.
damit mein inneres Kind das versteht.
ja, ein Mantra ist sicherlich ganz gut, allerdings ist es etwas monoton und schafft ein neues Gefängnis, wenn du dein Unterbewusstsein damit umprgrammiern willst.
Eher eine tiefe Einsicht, dass das Glück im Inneren ist und sonst nirgends, hilft da.
Stelle dir mal die Frage, was du im Außen benötigst, um warum du es benötigst. Kannst du es nicht in dir selbst schöpfen? Kannst du es dir selbst zukommen lassen?

Ansonsten wäre für das innere Kind das ganz gut:
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Du machst alles richtig.
Was erscheint dir noch zu schwer? Möglicherweise ist da was, wovon du dich nicht lösen kannst. Möglicherweise etwas, das du noch nicht als solches erkannt hast.

Das Lösen der Identifikation von dem Gefühl ist etwas, das mit Zeit und Erfahrung immer besser gelingt - ich "kämpfe" auch, fast jeder tut das, allerdings mit unterschiedlichen Gefühlen.
Wir kämpfen solange, bis wir uns absolut nicht mehr damit identifizieren. Du hast ja das wichtigste bereits erkannt, nämlich dass es essentiell ist, zu erkennen, dass nicht du es bist, um es zu verabschieden.
Es kann also eigentlich nur einfacher werden. (y)

Hilfreich könnte auch sein, oder möglicherweise sowieso damit einhergehen, Meditation und Alltag zu vereinen.
Den Alltag zur Meditation zu machen, das Innen zum Außen, und damit nicht zuletzt die Trennung von "Himmel" und "Hölle" aufzuheben.

Zur Zeit übe ich mich in 'Ich bin ...' um ethisch leichter so zu handeln wie ich sein Möchte
und mich so zu fühlen
wie ich mich fühlen möchte
identifiziere mich also mit ethischem Verhalten und unconditional Love.
Und ich wünsche mir wegen diesem ich bin Kontakte die ähnlich ticken.
Dadurch enge ich den Kreis passender Kontakte künstlich ein.

Das ist die Lösung : weniger ich bin... Das war mal vorübergehend nützlich, ist inzwischen zu eng und ich vermisse ein exakt gleiches Gegenüber.

Ich mag die Weite der ganzen Einheit.

Ein passendes Mantra das mir gerade einfällt : ich kann und möchte von jedem lernen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ja, ein Mantra ist sicherlich ganz gut, allerdings ist es etwas monoton und schafft ein neues Gefängnis, wenn du dein Unterbewusstsein damit umprgrammiern willst.
Eher eine tiefe Einsicht, dass das Glück im Inneren ist und sonst nirgends, hilft da.
Stelle dir mal die Frage, was du im Außen benötigst, um warum du es benötigst. Kannst du es nicht in dir selbst schöpfen? Kannst du es dir selbst zukommen lassen?

Als Seele sehne ich mich hauptsächlich nach dem Gefühl, mit der Einheit eins zu sein.

Mit Advaita vedanta kann ich auch alles aus einem Punkt heraus wahrnehmen : alles ist in mir.
allerdings ist es für mich ein kopfgesteuertes Erleben
faszinierend jedoch eine Sackgasse,
mich zieht es in die andere Richtung.

Als verkörperte Seele habe ich viele soziale Bedürfnisse u.a. soziales Lernen mich austauschen weiterentwickeln.
Ich weiss es ist eine Illusion es ist alles schon vorhanden.
dennoch ist es sinnvoll und notwendig alles neu zu erforschen Gefühle und Soziales
so ähnlich wie in die Schule gehen und Freude daran haben zu lernen mit andern die auch lernen und sich gegenseitig helfen und Erfahrungen austauschen.
Das finde ich wunderbar.
 
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ein Mantra wie
'Ich bin beschützt und sicher in der Einheit '
o.ä.
damit mein inneres Kind das versteht.

Was Du beschreibst ist mir vertraut. Was ich machte .. und noch mache:

Das innere Kind kannst Du immer trösten, bei jedem Anflug eines Gefühls der Traurigkeit, es reicht ein Atemzug und nach innen "sprechen", der Satz, den Du schriebst, ist sicherlich gut, ich habe mir für mein tieftrauriges inneres Kind für schwierige Momente auch folgende noch einfachere oder schlichter formulierte Sätze einfallen lassen:

  • Ich bin geborgen (oder eher: Wir sind geborgen, also Dein erwachsenes Ich spricht zu Deinem inneren Kind so)
  • Du darfst traurig sein, das geht auch wieder vorbei, wir machen gleich (heute, morgen früh) etwas Schönes und darauf kannst Du Dich freuen.
  • Schau mal, was Du und ich schon geschafft haben!
  • Weißt Du eigentlich, wie viel Liebe es in uns und um uns herum gibt? Sooo viel ... man kann es nicht fassen.
  • Erinnere Dich, war (dies oder jenes..) nicht wunderbar? So etwas Schönes kommt wieder.
  • Ich bin / Du bist vollkommen in Ordnung, wenn mal was schiefgeht, dann gehts beim nächsten Mal besser, dann sind wir klüger.
  • Was da gerade ist, ist nicht gut, Du darfst wütend sein - gleich entdecken wir, wie es wieder besser geht -


Viele Anregungen hab ich auch aus einem Buch, "Hand in Hand mit dem inneren Kind". Das hatte ich neulich verschenkt, hab es nicht mehr.

Es ist so, Du kannst Dich mit dem erwachsenen Ich schon sehr weit entwickelt haben und da funktionieren die ganzen Methoden auch, welcher Art auch immer, weil Du das mit kognitiven Fertigkeiten machst. Diese kognitiven Fertigkeiten werden aber ausgeknockt, wenn man getriggert wird. Einem Kind-Ich kann man nicht mit dem Intellekt kommen. Nur mit Trost, Liebe, Geborgenheit, Spiel, Spaß.

Nach und nach wächst die psychische Instanz "Kind" auch heran und hat "mehr Kindheitserinnerungen, die gut sind" angesammelt - nämlich genau das, was Du jetzt als erwachsener Mensch machst im Bewußtsein.

Es ist für den Geist unerheblich, ob Du eine tatsächliche Erfahrung in der Kindheit hattest, die schön war und Du Dich dran erinnerst oder ob Du in der Gegenwart durch Visualisierung und heutige Aktivitäten mit dem Gedanken an das innere Kind die Erlebnisse hast und die "Erinnerung" aktuell jetzt dem Kindsein zuordnest. Es hat die gleiche Auswirkung auf Körper und Psyche.

In der Psychologie spricht man vom "Reframing".

Am meisten geholfen hat mir aber dieser Gedanke und mein Versprechen an das innere Kind:

Ich verspreche Dir, inneres Kind, dass ich für uns sorge, dass ich alles mache, was gut ist für uns. Du ruhst in mir. Wenn Dich etwas bedrückt, schaue ich, ob ich uns in eine unangenehme Situation gebracht habe - und befreie uns daraus. Versprochen! Du kannst Dich zu hundert Prozent immer auf mich verlassen.** Ich bleibe immer bei Dir.

**Wenn das innere Kind ruht - also wenn Du wieder raus bist aus der Meditation oder der Ansprache an das innere Kind und bei Dir, der erwachsenen Version bist - dann prüfe, ob es einen Umstand gibt im Leben, mit dem Du Dich nicht wohlfühlst und was Du damit machen kannst. Was immer Dir einfällt, mach es - und so halte Dein Versprechen gegenüber Deinem inneren Kind.

Alles Liebe

Eva
 
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