Trauma

ja, es gibt auch die wa-scha Methode. So ne Art Schattenboxen für aktue Wut. Dazu stellt man sich wie ein Boxer hin. Mit dem einen Arm schreit (sagt man voller Kraft) wa , mit der anderen Hand, die auch zu einer Faust geballt ist, sagt man bei zuschlagen scha Dabei stellst du dir deine Therapeutin vor. (oder den auf den du gerade wütend bist.

LG Pluto

Hallo pluto,

diese Methode hat mir meine Therapeutin auch gezeigt;)

LG
 
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Hallo,

ich muss die ganze Zeit an diesen Text hier bei dem Thema denken:


Das Loch in der Straße

Ich gehe eine Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich falle hinein.
Ich bin verloren.

... Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos, wieder hinauszukommen.

Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.

Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich falle schon wieder hinein...
aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiß, wo ich bin.
Es ist meine Schuld.
Ich komme auch sofort wieder heraus.

Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich gehe darum herum.

Ich gehe eine andere Straße.

(Sogyal Rinpoche)


Take care!
:zauberer1
 
hallo Ahorn
mein Vater ist ja nicht offensichtlich psychisch krank - "nur" emotional behindert, aber das sind viele Männer seiner Generation ("ein Junge kennt keinen Schmerz" "ein Indianer weint nicht" und ähnliche Sprüche mussten sich Jungs früher desöfteren anhören, dass man dabei lernt, Gefühle zuzulassen, kann mir keiner erzählen)
sich am eigenen Kind zu vergehen, ist krank. Ich seh das einfach so. Liebevolle Gefühle auszudrücken, ist für manche wahrscheinlich schwierig, da gibt es sicher Prägungen aus der eigenen Kindheit,usw....


Mit meiner gesamten Familie habe ich heute eine telefonische Beziehung. Ich habe keine Lust, meine Eltern zu besuchen, wohne am anderen Ende des Landes und so sind auch einfache Kaffeebesuche nicht einfach mal drin (das könnte ich vielleicht noch aushalten).
Meine Brüder leben ihr Leben, der eine hat heute Familie uns sowieso kaum Zeit, um sich mal zu melden und der andere ruft ab und zu mal an. Meine Mutter möchte einfach regelmässig ein Lebenszeichen von mir hören (und würde sich gewiss auch über einen Besuch freuen.
Das Thema wurde innerhalb eurer Familie also nie angesprochen?

Meine schlimmsten Gefühle, die ich dazu hatte, reichten von Ekel und Lähmung über Wut und dann schliesslich noch Trauer...dies sind allerdings nur die Gefühle, die ich auch benennen kann...vielleicht hab ich auch ein paar Schritte inzwischen vergessen, die ich gegangen bin...

ich meinte auch nicht, dass es harmlos war, aber es waren zwei Vorfälle - und ich glaube, das war in dem Bereich auch schon alles, was mir als Kind passiert ist, als ich jugendlich war, hat sich mein Vater mit mir auch Softpornos angeschaut, einfach weil er zu feige war, mich aus dem Zimmer zu schmeissen...sorry, aber ein Vater sollte solche Filmchen nicht gemeinsam mit seinen Kindern anschauen, da hat er dafür zu sorgen, dass die Kinder das Zimmer verlassen...ich hab doch nur seine Nähe gesucht...wollte mir den Scheiss doch gar nicht reinziehen...
Dein Vater....:wut1::wut1:


aber meine Mutter ist immer noch der Meinung, dass mein Vater keine Pornos schaut. Sie ist da wohl ein "wenig" betriebsblind
Ein "wenig" ist wohl sehr untertrieben. Es ist erschütternd, wie man solche Dinge verdrängen kann.

naja, da ist einiges schief gelaufen. Im nächsten Leben suche ich mir andere Eltern aus...

Inzwischen kann ich es jedoch als vergangen betrachten - es verfolgt mich nicht mehr...nur die Trauer ist noch manchmal da...
Worüber bist du traurig?


Was mich aber heute noch richtig ankäst, ist, wenn ich meine Eltern anrufe, mein Vater ist am Telefon und er sagt: "Ach, Du willst bestimmt die Mutter sprechen!" Da denke ich dann jedes Mal: "Hey, WILL der Kerl nicht mit mir schwätzen?" Sind Väter denn nur dafür da, um das Telefon an die Mutter weiterzureichen, oder was?????
Du suchst nach wie vor die emotionale Nähe zu deinem Vater?

:umarmen:friendlyviolet
 
Ich geh aufs Laufband und hör dabei Linkin Park, das hilft auch.
Und für die Figur ist es auch gut.
Das mit dem Schattenboxen mach ich auch. Nur schreien möchte ich nicht, da mach ich meinem Hund sonst Angst.
Mach alles, was dir gut tut.


@Ahorn, ja sollte ich irgendwann mal wieder eine Therapie machen, dann frag ich lieber fünfmal nach und lass mir jemand empfehlen.
[/QUOTE]
Zur Therapie geht man ja nur, wenn man mit der Situation allein nicht klarkommt. Einen Therapeuten mit spezieller Ausbildung zu finden, ist nur die Schwierigkeit. Ich habe da einmal ein Angebot der Diözeses Seckau in Anspruch genommen u hab mich dort gut aufgehoben gefühlt.
In Wien gibt es diese Möglichkeit auch, im Familienzentrum der Caritas Wien. Beratung in Lebenskrisen u bei traumatischen Erfahrungen.....

Vielleicht hiflt dir das weiter.

Liebe Grüsse friendlyviolet
 
Hoi freundliches Veilchen,

zu meinem Vater: naja, er ist mein Vater...mein Aussehen hab ich z.B. von ihm geerbt, ich kann ihn also gar nicht verleugnen. Früher hätte ich das gerne mal getan, aber ich habe nur einen Vater, einen anderen gibt es nicht.

Und das ist auch genau der Punkt, warum ich immer noch traurig bin. Weil mein Vater nicht Vater sein kann, es nie konnte und auch in Zukunft wahrscheinlich nie können wird.

Der Missbrauch selbst...der macht mich nicht mehr traurig (das scheine ich schon recht gut verarbeitet zu haben), aber die Dinge, die mir als Kind alles gefehlt haben, machen mich traurig.

Derzeit brauche ich keine Therapie mehr, habe vor ein paar Monaten die letzte beendet, weil ich gemerkt habe, dass mir die Therapeutin gar nicht mehr soviele Hilfestellungen geben muss (nämlich keine mehr), damit ich gut durch den Alltag und eventuelle Krisen komme.
 
hallo ahorn

Und das ist auch genau der Punkt, warum ich immer noch traurig bin. Weil mein Vater nicht Vater sein kann, es nie konnte und auch in Zukunft wahrscheinlich nie können wird.
Dann akzeptiere das so. Erwarte dir nichts, dann bist auch nicht enttäuscht.


Der Missbrauch selbst...der macht mich nicht mehr traurig (das scheine ich schon recht gut verarbeitet zu haben), aber die Dinge, die mir als Kind alles gefehlt haben, machen mich traurig.
Dann hast du schon viel erreicht, lebst in der Gegenwart, bist du selbst. Nimm für dich an, das deine Kindheit nicht so war, wie du es dir vorgestellt hast. Dein "inneres Kind" kannst du lieben und beeltern. Es gibt da so Methoden, viell. verschwindet dann auch die Traurigkeit.

Derzeit brauche ich keine Therapie mehr, habe vor ein paar Monaten die letzte beendet, weil ich gemerkt habe, dass mir die Therapeutin gar nicht mehr soviele Hilfestellungen geben muss (nämlich keine mehr), damit ich gut durch den Alltag und eventuelle Krisen komme
Hast du auch aktuell Probleme, oder hängt das mit den Kindheitserlebnissen zusammen?

:umarmen: friendlyviolet
 
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Hast du auch aktuell Probleme, oder hängt das mit den Kindheitserlebnissen zusammen?
das sind vor allem die Dinge, die immer mal wieder hochkommen...so, wie jetzt z.B. die Traurigkeit

Aktuell ist mein Leben ungefähr so, wie bei vielen anderen...ein paar gute Dinge hier, ein paar nicht so gute Dinge dort...normal würde ich sagen...hat ja niemand ein perfektes Leben - aber dafür geht es mir sogar recht gut, weil ich auch nicht so gute Dinge häufig akzeptieren kann
 
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