trauma nach einer familienaufstellung???

hallo,

hexelexa kennt den direkten, unverblümten umgangston im forum (der zugegeben sicher oft weiterführend sein kann), vielleicht noch nicht!!!

ich würde demnach verstehen, wenn sie sich GAR NICHT MEHR melden würde, so mancher wurde hier schon verschreckt.... . -- was man in SO einer situation, wie sie sich befindet, sicher nicht brauchen kann.....

lg abendsonne

Ich zitiere dich aus einem anderen Thread Abensonne

er schreibst dann weiter, man solle aber dem "eigenen herzen folgen", das bedeutet, uns selbst gegenüber und den anderen gegenüber ehrlich zu sein, und zwar eben auch dann, wenn bestimmte menschen uns dafür verurteilen, ablehnen oder gar hassen.
"wir können nur wir selbst sein und unser einzigartiges potential verwirklichen, wenn wir aufhören, es anderen recht machen zu wollen."


Sorry aber ich sag lieber was ich sehe....als was zu heucheln.
Es gibt ja genug andere die versuchen sie zu verstehen.
 
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Wenn ich etwas Unangenehmes erlebe, gibt es zwei Möglichkeiten, sich damit zu beschäftigen :

1. Schuldverteilungen und Vorwürfe - wer hat was falsch gemacht, wer war rücksichtslos, böse etc.

2. Lösungssuche - was habe ich selbst zu der erlebten Misere beigetragen, was kann ich bei mir ändern, damit ich das nicht nochmal erleben muss.

Das erste ist das sich ewig im Kreis drehende Täter-Opfer-Spiel. (Böser Täter - armes Opfer). Das ist zwar emotional im Moment befriedigend, wenn das arme Opfer von anderen bedauert wird und man sich gegen den bösen Täter solidarisiert - aber geändert wird dadurch kaum was, und man könnte Wetten abschließen, wann das arme Opfer sich wieder melden wird - um wieder zu erzählen, wie schlecht es von jemand anderem behandelt worden wäre.

In der Aufstellungsarbeit wird ernst genommen, wie sehr man durch das eigene seelische Kraftfeld sein Leben gestaltet (auch die eigenen Missgeschicke und Unahnnehmlichkeiten).

Ein mögliches Ziel ist es, aus dem Täter-Opfer-Spiel herauszukommen - in eine freie und eigenverantwortliche Lebensgestaltung. Es ist auffällig, wie schnell Opfer in die Täter-Rolle wechseln können : zB. wie schnell sie aggressiv werden können, wenn jemand ihre Sicht nicht teilt, und sie nicht die erwartete Zustimmung bekommen.

Die "Heilerin" von Hexelexa ist vermutlich in die Helfer-Falle getappt - sie unterstützt Hexelexa anscheinend umfassend und möglicherweise sogar kostenlos (oder kostengünstig - die Frage nach den Kosten wurde ja ignoriert) - und kaum passt der so Unterstützen etwas nicht, wird die "Helferin" im Forum an den Pranger gestellt und öffentlich abgewatscht.

Eine selbstkritische und lösungsorientierte Überlegung ("was habe ich selbst dazu beigetragen, dass es so gelaufen ist", "was kann ich selbst tun, dass mir das nicht nochmal passiert"), ist (zumindest für mich) nicht erkennbar.

Gawyrd
 
Hallo hexelexa,

vor einiger Zeit und nach vielen Familienaufstellungen (hilfreiche wie überflüssige) habe ich festgestellt, dass es sinnvoller wäre, wenn Familienaufsteller sich mit Traumata auskennen würden und um deren Wirkung und Auslösung Bescheid wüssten. Und dann die Teilnehmer auch entsprechend betreuen würden.

Hallo!
Das ist auch meine Erfahrung. Vor allem wäre wünschenswert, wenn dissoziierte Personen als solche erkannt würden. Vieles, was in der Gruppe geschieht und nicht zuletzt die Aufforderung einer von der ganzen Gruppe als solche bestätigten Autorität kann triggern. Dann handelt schon im Interview ein Überlebensteil, der typischerweise total überstresst ist und sich nicht mehr spüren oder abgrenzen kann. Eine Re-Traumatisierung geschieht.
Traumatisierte sind auch besonders anfällig ungesunde Beziehungen. Mit untrügerischer Spürnase empfinden sie Vertrautheit bei Menschen, die sich ihnen gegenüber auf dieselbe Weise übergriffig und ausbeuterisch verhalten, wie früher die wichtigen Bezugspersonen und binden sich oft gerade an solche Menschen sehr stark.

Diese Enttäuschung ist aus meiner Sicht sehr heilsam, liebe Hexealexa.
Man kann nicht mit seinem Therapeuten befreundet sein, das tut einfach nicht gut.
Wer ein Trauma erlitten und noch nicht versöhnt hat, der braucht Trauma-erfahrene Aufsteller.
Manchmal merkt man als Klient halt einfach erst auf diese schmerzhafte Weise, dass man traumatisiert ist und kann sich in der Folge dann auch die richtige Hilfe holen.
Aufsteller lassen sich in der Regel bestätigen, dass ihre Klienten psychisch stabil sind, bzw. fordern dazu auf, gegebenenfalls mit dem Haustherapeuten abzuklären, ob eine Aufstellung momentan Sinn macht. Damit wird eigentlich schon klar, was man vom Aufstellen im Gegensatz zu einer länger begleitenden Psychotherapie erwarten kann.Insofern bist du natürlich "selbst schuld". Vermutlich kannst du auch gar nicht in wünschenswerter Weise mit deiner HeilerBekannten aufarbeiten, was passiert ist.
Oder konntest du das inzwischen? Erwarte bitte nicht von ihr (oder sonst jemandem), dass sie weiss, wie du fühlst. Diese Annahme ist leider auch Merkmal einer tiefen seelischen Wunde und der damit einhergehenden Sehnsucht.
Lieber Gruß,
Eva
 
Leider sind auch Aufsteller nicht vor den Dingen gefeit, die auch für alle anderen Menschen gelten. Man muss sich die Person, die da leitet, schon sehr genau anschauen, bevor man eine eigene Aufstellung "riskiert".

Ich habe einige Jahre Erfahrung in systemischen Aufstellungen und dabei eine große Zahl von Stellvertretungen gehabt, außerdem auch ein paar eigene Aufstellungen. Ich habe auch eine spezifische Fortbildung auf dem Gebiet absolviert und halte mich selbst für fortgeschritten.

Ohne diese Erfahrung wäre es mir (und ein paar anderen) einmal übel ergangen, als ich einmal an einen Aufsteller geraten bin, der die Aufstellungen benutzt hat, sein eigenes Ding (das war Missbrauch) rüberzubringen. Er ging in eine neue Aufstellung mit der für mich klar sichtbaren Frage "OK, und wo ist hier der Missbrauch?" hinein und ist auch während der Aufstellungen immer mehr ins Feld eingetreten und dort übergriffig geworden.

In einer Aufstellung habe ich eine Frau, deren Mann ich vertrat und die ich in der Rolle mit Distanz und Ablehnung traktierte, in den Arm genommen, auf den inzwischen ins Feld getretenen Aufstellungsleiter gezeigt und zu ihm gesagt: "Ich muss sie schützen... vor DIR" Er hat auch mehrfach versucht, Stellvertreter dazu zu bewegen, herabwürdigende Äußerungen zu tun, was die Erfahreneren verweigert haben. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass Neulinge hier einfach überfahren werden und hinterher echten Hilfebedarf haben.

Nach der Aufstellung habe ich ihn darauf angesprochen. Und der Vorwurf, ins Feld zu treten und dort übergriffig zu werden ist aus meiner Sicht der schwerste Vorwurf, den man einem Aufstellungsleiter machen kann. Aber er hat mich niedergeredet (und ich bin auch nicht gerade sprachlos) und als Störenfried hingestellt. Als ich dann gemerkt habe, dass sich alle hinter ihn stellten, einschließlich der Frau, deren hochsensible Aufstellung er eben gerade missbraucht (im mehrfachen Wortsinne) hatte, da blieb mir nichts mehr zu tun, als zu gehen.

Das heißt aber nicht, dass es so typischerweise abgeht. Im Gegenteil habe ich viele sehr gute, sehr einfühlsame und menschliche Aufstellungen erlebt, bei denen es in kritischen Fällen auch an der Nachbetreuung nicht gefehlt hat. Mir selber haben Aufstellungen geholfen, aus einem tiefen Loch heraus zu kommen und viel familiären Ballast abzuwerfen. So bin ich auch auf einen spirituellen Weg gekommen.

Ich gehe immer wieder gerne zu Aufstellungen, auch weil mir die Stellvertretungen oft mehr bringen als meinen eigenen Aufstellungen. Aber aufstellen werde ich nur, wenn ich die Vorgehensweise eines Aufstellers über mehrere Sitzungen hinweg beobachten konnte und seine menschlichen Qualitäten in mir volles Vertrauen erweckt haben. Wenn das Vertrauen irgendwo den kleinsten Kratzer bekommt, indem etwa irgendetwas ohne Zustimmung oder gar gegen den Willen des Klienten gemacht wird oder Druck oder Zwang ins Spiel ist, dann gibt es nur eines: gehen.
 
@Alibaba

Ich teile deine Erfahrungen. Irgendwie ist das ja auch gar nicht anders zu erwarten, wenn man über Jahre viele Aufsteller erlebt hat und sich aus vielen Stellvertreter-Erfahrungen viel Sicherheit erworben hat, was die Wahrnehmungen in der Rolle betrifft.

Gleichzeitig bejahe ich jede Erfahrung, auch meine üblen und bin in gewisser Weise auch allen "schlechten" Aufstellern dankbar für das, was sie mich (ungewollt und ohne eigenen Verdienst, wohlgemerkt!) gelehrt haben (und was ich gelernt habe, ist mein Verdienst!)
Kinder sind Opfer (und Tiere übrigens), Patienten und Klienten sind Opfer, denn ab einem gewissen Punkt geht es darum, sich leiten zu lassen, da hört die Eigenverantwortung einfach auf.
Vorher, ja da muss ich prüfen, wählen, entscheiden. Hinterher kann ich hatl nur noch feststellen, ob es die richtige Entscheidung war.
Traumatisierte Menschen stossen oft erst durch neue schlimme Erfahrungen auf ihr tieferes Problem. Im Gegenteil, ihr überlebens-Ich ist stark, fröhlich, sicher - da vermutet niemand ein verstörtes Kind dahinter, das sich nicht abgrenzen oder adäquat auf die warnenden Wahrnehmungen reagieren kann.
Kein Thema, das können nur entsprechend geschulte Menschen und darum ist auch Aufstellern kein Vorwurf zu machen.
Gleichzeit ist wahr, dass es auch unter Aufstellern, wie überall, schräge Typen gibt, die tatsächlich, wie du beschreibst, auf Kosten ihrer Klienten ihr eigenes kompensieren. Nur leider findet, wer schon beschädigt ist, gerade solche Therapeuten besonders anziehend.
Und auch wahr ist, dass es genug Klienten gibt, die ihre Aufstellung nicht annehmen können/wollen. Ob die nun so verurteilenswert sind, oder einfach nur während der Aufstellung überholt und abgehängt wurden, das mag nun jeder für sich entscheiden.
Meines Erachtens liegt bei solchen Verträgen stets deutlich mehr Verantwortung beim Aufsteller, als beim Klienten. Ud doch könnte jeder, auch der der sich für geschädigt hält, diese Ereignisse als seinen persönlichen Weg der Erkenntnis, der Heilung und des inneren Wachstums annehmen.
Lieber Gruß,
Melodie
 
hallo ,ich war vor ca 1 woche das 3. mal als helfer bei einer familienaufstellung dabei (was ich bis dahin auch immer gerne gemacht habe ). ich wurde dann ohne vorher gefragt zu werden ,ich kann es nur so sagen ,zu einer familienaufstellung genötigt(ich fühle mich auch jetzt noch so!). gezwungenermaßen stellte ich also meine familie auf ,wurde mit situationen konfrontiert die für mich wenn ich besser vorbereitet gewesen wäre ,zu verarbeiten gewesen wären.....die ganze gruppe hat das wunderbar gemacht, keine frage !!! aber ich habe die ersten tage danach ganz schreckliche depressionen gehabt und auch jetzt noch .....ich kapsele mich ab und meide gespräche mit meine besten freundin und der heilerin die dabei war !!! ich wollte das so nicht und mein vertrauen ist weg........ich möchte nicht zu so was gezwungen werden ,es kann mir doch kein anderer sagen wann der beste zeitpunkt ist für sowas??? od

Na das erinnert mich doch an Zeiten wo ich für jemanden hier geschrieben habe, der das selber nicht mehr konnte und jemanden den das Resultat der Aufstellung zwar nur an Rande betraf aber dennoch stark irritierte. Letztere Person hatte damals noch kein Internet.
Damals wurde mir gesagt, sowas was Du beschreibst gibt es nicht, und wenn es das doch gäbe, dann sei es für genau diese Person und genau so bestimmt. :party02:
Ausserdem sagte man mir noch, ich solle mich da raushalten, Tenor war: ich solle den Heilenden Prozess der Aufstellung nicht stören. :clown: Junge junge, was hab ich mich geärgert über den Driss der mir hier unter die Augen kam. :foto:
hexelexa69, geh zu einem Allgemeinmediziner Deines Vertrauens und erzähle ihm alles was Dich bedrückt.
Man kann das überwinden. :)
 
Ich zitiere dich aus einem anderen Thread Abensonne




Sorry aber ich sag lieber was ich sehe....als was zu heucheln.
Es gibt ja genug andere die versuchen sie zu verstehen.
liebe mouna,

klar, immer nur zustimmung bringt einen nicht weiter.

es kommt aber immer drauf an, in welcher situation man sich befindet, und WIE einem etwas gesagt wird. wenn man eh ein trauma durchlebt, wie hexelexa gerade, dann hat man bestimmt nicht die stärke, sich gleich zu beginn, wo das wesentliche noch gar nicht durchdiskutiert ist (für mich ist das wesentliche die unvorbereitete konfrontation und demzufolge der SCHOCK, der daraus entstand), sich mit dem UNWESENTLICHEN auseinanderzúsetzen.

sicher hat hexelexa das zum thema gemacht, dass sie sozusagen ins kalte wasser gestoßen wurde, aber meineserachtens gehts nicht um "schuldzuweisungen", sondern eher darum, wie sie jetzt umgehen soll mit dem, was da an die oberfläche kam.

aber egal, sie meldet sich ja jetzt eh nicht mehr, hätte ICH gleich zu beginn meiner forumszeit so einen "dämpfer" bekommen, dann wäre ich auch nichts-wie-weg gewesen.


lg abendsonne
 
Passend zu diesem Thread ist von Franz Ruppert ein neues Buch erschienen.
Darin ist nicht nur das Phänomen der seelischen Spaltung erklärt, sondern auch was in diese Spaltung führt und was heilt.
Speziell dem Thema Spaltung /Trauma und Familienaufstellung ist mit diesem Buch sehr gedient.
Im Bereich "Familienaufstellung: Bücher" ist das Buch verlinkt.
 
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