Traum von schlechter Stimmung und geplatzter Hochzeit

M

maiila

Guest
Hallo,

hatte heute Nacht einen gefühlsmäßig sehr üblen Traum und frage mich was er mir sagen möchte...

Zur Erklärung: Bin gerade in den USA zu Besuch bei einem Freund/mehr als Freund und gestern Abend gabs in ihm ne schlechte Stimmung...und ich hab mich glaub ich wiedermal zu sehr emotional dafür geöffnet und vielleicht was mit in den Schlaf genommen.

Der Traum war, dass ich und ein mir unbekannter Mann heiraten sollten. Es gab ein großes Fest, viele Menschen. Die Verbindung zwischen uns war nicht gut, es lief alles irgendwie nicht sehr herzlich und warm ab, sondern mehr verstandesgesteuert...so fühlte es sich im Traum an. Ich fühlte mich nicht sehr wohl, aber wir versuchten es trotzdem und würden in ein paar Minuten heiraten... mehr Gäste kamen, auch seine Mutter. Sie war Pariserin, stellte sich kurz vor, war aber sehr 'luftig' und kühl...es fand kein Gespräch statt und sie flirrte weiter. Später warf mir mein 'Fast- Ehemann' vor, dass ich seine Mutter nicht wirklich beachtet hätte, mich nicht auf sie eingelassen hätte und er machte mir noch viele weitere Vorhaltungen und nörgelte an mir rum. Dann kam meine Mutter in den Saal, war irgendwie ganz warm und weich, stürzte sich vor uns auf eine Art Bühne und sagte, ich solle ja nicht denselben Fehler machen wie sie und mich auf die Falle der Ehe einlassen. (Meine Mutter hat sich im realen Leben dieses Jahr von meinem Vater getrennt) Alle im Raum hatten großes Mitgefühl mit ihr und meine Pariser Schwiegermutter in Spe nahm sich dann ihrer an.
Irgendwie kam es dann am Ende nicht zur Hochzeit; mein Verlobter und ich einigten uns dann wegen der schlechten Stimmung irgendwie in letzter Minute darauf, doch nicht zu heiraten... wie gesagt war alles recht kühl und nicht sehr warm zwischen uns und es gab Nörgelein, ich fühlte mich nicht geliebt und angenommen.


Heute Morgen wachte ich dann mit einem schalen Gefühl auf - hatte die ganze Nacht nicht tief geschlafen und es kam mir vor als hätte ich den Traum live miterlebt. Wir sprachen mehr oder weniger aus Spaß vor ein paar Tagen darüber zu heiraten und sagten, wir würden schauen was für Visionen wir darüber in unseren Träumen bekämen.
Heut Nacht gbs ne Schreckensvision, auch wenn der Mann im Traum NICHT der Mann ist, mit dem ich hier gerade bin....

Ich frag mich nun, wie ich den Traum zu deuten habe. Mein erstes Gefühl war, ich soll mich vielleicht vor einer zu nahen Bindung zu ihm in Acht nehmen? In der Vergangenheit hat er mich schonmal sehr verletzt als ich mich emotional zu sehr einließ und ich befürchte, das wird vielleicht wieder passieren....jedenfalls hab ich immer mal wieder ein dumpfes Gefühl, bin aber noch ein paar Wochen hier bei ihm und frage halt, wie ich mich gut verhalten kann.... wir sind uns eben sehr nah auf einer Ebene, auf einer anderen ist es aber eben schwierig.

Also, Frage: Will mein Unterbewusstsein mich vor einer nahen Verbindung zu ihm warnen oder worum geht es? Soll ich den Traum vielleicht gar nicht auf IHN deuten sondern auf mich selbst? Bin gespannt auf eure Ansichten...

LG
maiila
 
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Liebe Maiilla,

in Deinem Traum geht es schon um das Thema Partnerschaft, aber jetzt nicht so direkt um Deine augenblickliche Situation, sondern um Deine Befindlichkeit zu diesem Thema ganz allgemein. Aus diesem Grund ist der Protagonist in diesem Traum auch nicht der reale Freund.

Wie man in diesem Traum sehen kann, fühlst Du Dich mit dem Gedanken zu einer Verbindung eigentlich sehr wohl, aber da ist die Mutter aus Paris, sie verkörpert Dein Überich in Sachen der Liebe und Leidenschaft. Du bemerkst dabei, daß Dir hier die Leichtigkeit im Umgang mit diesen Dingen fehlt.

In dieser Sequenz wechselt dann der Freund seine Rolle vom Ziel Deiner Wünsche in die Symbolik Deiner rationalen Logik. Du trittst also durch in einen inneren Dialog mit Dir selbst und bemängelst damit alle Dinge, welche Dich in diesem Zusammenhang bewegen. Du solltest deshalb nochmals darüber nachdenken, was er zu Dir alle gesagt hatte.

Mit Deiner Mutter betritt nun ein weiteres Überich die Bühne des Geschehens, das Dir vertraut ist und mit der Sicherheit und Wärme Deiner Gefühlswelt verbunden ist. Sie verkörpert jedoch nicht die Intuition, denn dann währe eine Freundin oder eine Schwester aufgetreten.

In dieser Sequenz meldet sich nun dieses Überich zu Wort und erinnert Dich an die möglichen Folgen. Mit dem Mitgefühl aller Gäste über das Schicksal Deiner Mutter soll in Dir ein Mitgefühl für Deine eigene Seelenwelt erzeugt werden. Es sollen damit auch alle Gefühle in Dir vereint werden, damit alles gut werden könnte. Deshalb nimmt sich die Dame aus Paris, mit ihrer Leichtigkeit auch Deiner Mutter an.

In Deiner Rezension zu Deinem Traum beschreibst Du diese unterkühlte Distanz zu den Gefühlen, die sich auch im Traumgeschehen selbst wiederfindet. Selbst bei der Dame aus Paris kann man von L´amour oder einem Laissez-faire nichts erkennen.

Merlin :zauberer2
 
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Lieber Merlin

danke, das ist sehr interessant. Ich kann einen guten Bezug zwischen den Müttern und meinem Über-Ich herstellen, so wie du es beschreibst.....

Im Traum trat die Pariserin so auf, dass ich ihre distanziert-kühle Leichtigkeit bewundern würde, aber auch einen gewissen Respekt hatte und dadurch keine warme Herzverbindung entstehen konnte..... meine eigene Mutter hingegen trat in ihrer warmen- üppigen Gefühlswelt vor aller Leute auf und schmiss sich regelrecht auf die Bühne in ihrer emotionalen Verletztheit was Bindungen betrifft. Ich war im Traum pikiert über ihr dominantes Auftreten und hatte einen kurzen Gedanken, dass es kein Wunder ist dass mein eigenes Gefühlsleben so im A**** ist, wenn meine Mutter selbst so verletzt ist...und war dann sehr froh, als die Pariserin sich ihrer annahm- die Peinlichkeit war damit vorbei und die Gesamtsituation schien erleichtert....

Am Ende fand ja leider gar keine Bindung statt- weil das als klüger erachtet wurde.... und jetzt mit den Begriffen des Überichs kann ich das als Botschaft meines Unterbewusstseins sehen.... was da für Verletztheiten auftreten in mir, die eine Bindung verhindern wollen (nicht nur in Partnerschaften sondern auch im Leben allgemein......).... danke nochmal, ich werde mich dem mal widmen, wie ich den Traum verändern könnte damit sich dieses unterkühlte Grundgefühl in Wärme und Mitgefühl verändert.

Gestern hab ich den Traum mit ins Tagesgeschehen einfließen lassen und mich der Stimmung ein bisschen gewidmet...und in mir selbst dann zum Abend hin Mitgefühl und Frieden gefunden. Hatte eine gute, entspannte Nacht. Heute beim Aufwachen war mein Freund dann ganz verwandelt, sagte er hätte gemerkt dass er mehr Zeit mit mir verbringen möchte und mir näher sein möchte, und plante mit mir die nächsten Wochen, immer unter Berücksichtigung meiner Wünsche und dass wir genügend Zeit hätten.
Das fand ich sehr süß und denke, dass der Traum mir da sicher auch eine Botschaft übermittelt hat, was falsch lief......und dass jetzt dadurch dass ich in mein eigenes Mitgefühl mehr eintauche, sich die Dinge auch zum Positiven entwickeln können.

Lieben Dank nochmal für deine wertvollen Anstöße
Grüße,
maiila
 
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