Traum vom spiegelbildlich handelnden Löwen

fckw

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Wer kann mir bei der Deutung dieses Traumes helfen? Er ist von heute Nacht. Für Hinweise bin ich dankbar.

Da ist ein Löwe. Der Löwe tut alles auch, was ich tue, aber spiegelverkehrt. Ich muss/will den Löwen umbringen. Das ist aber gar nicht einfach, da er ja immer spiegelbildlich das tut, was ich auch tue. Wenn ich ihn also beispielsweise packe, dann packt er auch mich, wenn ich ihn erschiesse, dann erschiesst er auch mich usw. Übrigens ist er von roter Farbe und relativ klein.
An einer Stelle verschluckt er sich selbst, oder ich bringe ihn dazu, dass er sich selbst verschluckt. Das funktioniert jedoch nicht richtig und führt daher aus meiner Sicht zu keinem brauchbaren Resultat.
Seine Spiegelbild-Aktionen sind allerdings nicht zu hundert Prozent meinen gleich, bisweilen reagiert er beispielsweise mit ein wenig zeitlicher Verzögerung. Das kann ich ausnutzen. Plötzlich ergreife ich seinen Nacken, als er mir den Rücken zukehrt. Ich versuche, ihn zu erwürgen. Das funktioniert deshalb, weil er sich nur zeitlich verzögert mir zudreht. Wenn ich ihn erwürge, bevor er sich umdrehen und wiederum mich würgen kann, dann kann ich ihn töten. Ich fühle mich dabei jedoch ziemlich elend, der Löwe ist in diesem Moment nämlich auch ein Kleinkind. Es gefällt mir gar nicht, ein Kind zu erwürgen, aber ich weiss, dass es einfach sein muss. Es gibt einfach keine Alternative dazu, den Löwen zu töten.
 
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Ach, wie dumm von mir! Den wichtigsten Teil des Traumes hatte ich ja sogar vergessen. Der Traum geht nämlich noch weiter:

Während ich den Löwen würge, sagt mir jemand: "Es geht nicht. Es wird die Skandhas nicht auflösen." Er meint damit, dass ich den Löwen nicht werde töten können, weil durch seinen Tod das Wirken der Skandhas nicht aufhören wird. Das leuchtet mir ein. Noch im Halbschlaf denke ich darüber nach, was denn die Lösung für die Situation sein könnte. Ich muss den Löwen töten, er ist mein Feind, aber es geht nicht, es ist unmöglich ihn zu töten. Plötzlich die entscheidende Einsicht: Wenn du deinen Feind nicht bezwingen kannst, dann mache ihn dir zu deinem Verbündeten. Wenn ich also den Löwen zu meinem Alliierten mache, zu meinem Freund, dann brauche ich ihn auch nicht zu töten.
 
Wer kann mir bei der Deutung dieses Traumes helfen? Er ist von heute Nacht. Für Hinweise bin ich dankbar.

Da ist ein Löwe. Der Löwe tut alles auch, was ich tue, aber spiegelverkehrt. Ich muss/will den Löwen umbringen. Das ist aber gar nicht einfach, da er ja immer spiegelbildlich das tut, was ich auch tue. Wenn ich ihn also beispielsweise packe, dann packt er auch mich, wenn ich ihn erschiesse, dann erschiesst er auch mich usw. Übrigens ist er von roter Farbe und relativ klein.
An einer Stelle verschluckt er sich selbst, oder ich bringe ihn dazu, dass er sich selbst verschluckt. Das funktioniert jedoch nicht richtig und führt daher aus meiner Sicht zu keinem brauchbaren Resultat.
Seine Spiegelbild-Aktionen sind allerdings nicht zu hundert Prozent meinen gleich, bisweilen reagiert er beispielsweise mit ein wenig zeitlicher Verzögerung. Das kann ich ausnutzen. Plötzlich ergreife ich seinen Nacken, als er mir den Rücken zukehrt. Ich versuche, ihn zu erwürgen. Das funktioniert deshalb, weil er sich nur zeitlich verzögert mir zudreht. Wenn ich ihn erwürge, bevor er sich umdrehen und wiederum mich würgen kann, dann kann ich ihn töten. Ich fühle mich dabei jedoch ziemlich elend, der Löwe ist in diesem Moment nämlich auch ein Kleinkind. Es gefällt mir gar nicht, ein Kind zu erwürgen, aber ich weiss, dass es einfach sein muss. Es gibt einfach keine Alternative dazu, den Löwen zu töten.

Es liest sich für mich, als würdest du mit deinen eigenen Seelenanteilen kämpfen. Der Löwe als Repräsentant für dein Ich, steht für Macht, Erhabenheit und Leidenschaft. Der König halt :) Er ist rot und auch dies symbolisiert für mich das Emotionale und du beschreibst ihn als relativ klein. Wie sieht es mit deiner Leidenschaft und deinen Emotionen aus? Hältst du sie klein? Oder lebst du sie eher aus?
Der Löwe als Symbiose aus deinem Ego und deinem inneren Kind. Dein Verstand möchte gerne beide überlisten und aus dem Weg räumen, er suggeriert dir, dass es so sein muss, aber etwas in dir wehrt sich und du weißt innerlich, dass es nicht richtig ist sie zu töten, bzw. durch das Traumtor zurückgesehen, sie im wirklichen Leben zu unterdrücken. Tötest du sie, tötest du dich selbst! Aber in Wirklichkeit, und auch das ist dir gewahr – bist du kein Mörder!

Lange Rede, tiefer Sinn - Du bist sehr intelligent aber zu sehr ‚verkopft‘ und die Lösung des Mordes (Emotionen/inneres Kind) ist keine wirkliche Lösung, und das weißt du eigentlich auch.

Was meinst du dazu?

LG, Livie
 
Ach, wie dumm von mir! Den wichtigsten Teil des Traumes hatte ich ja sogar vergessen. Der Traum geht nämlich noch weiter:

Während ich den Löwen würge, sagt mir jemand: "Es geht nicht. Es wird die Skandhas nicht auflösen." Er meint damit, dass ich den Löwen nicht werde töten können, weil durch seinen Tod das Wirken der Skandhas nicht aufhören wird. Das leuchtet mir ein. Noch im Halbschlaf denke ich darüber nach, was denn die Lösung für die Situation sein könnte. Ich muss den Löwen töten, er ist mein Feind, aber es geht nicht, es ist unmöglich ihn zu töten. Plötzlich die entscheidende Einsicht: Wenn du deinen Feind nicht bezwingen kannst, dann mache ihn dir zu deinem Verbündeten. Wenn ich also den Löwen zu meinem Alliierten mache, zu meinem Freund, dann brauche ich ihn auch nicht zu töten.

Oh es geht noch weiter ... siehst du, du gibst dir selbst die Lösung ...

UNITY ! :)
 
Während ich den Löwen würge, sagt mir jemand: "Es geht nicht. Es wird die Skandhas nicht auflösen."
Hast du am Tag vor dem Traum über bestimmte Lehren
des Buddhismus bzw. Skandhas o.ä. nachgedacht?
Oder sonstige philosophische Überlegungen angestellt?

Dann hast du die Antwort erhalten: Es geht nicht.
 
Hast du am Tag vor dem Traum über bestimmte Lehren
des Buddhismus bzw. Skandhas o.ä. nachgedacht?
Oder sonstige philosophische Überlegungen angestellt?

Dann hast du die Antwort erhalten: Es geht nicht.
Wir hatten am Abend zuvor in der Meditationsgruppe noch über die Skandhas gesprochen, vor allem über die Vedanas (Gefühlstönung).

Aber was vermutlich für den Traum viel eher den Ausschlag gegeben hatte, war eine Passage aus "Atlas Shrugged" von Ayn Rand (2. Kapitel):
What did they seek from him?—thought Rearden—what were they after? He had never asked anything of them; it was they who wished to hold him, they who pressed a claim on him—and the claim seemed to have the form of affection, but it was a form which he found harder to endure than any sort of hatred. He despised causeless affection, just as he despised unearned wealth. They professed to love him for some unknown reason and they ignored all the things for which he could wish to be loved. He wondered what response they could hope to obtain from him in such manner—if his response was what they wanted. And it was, he thought; else why those constant complaints, those unceasing accusations about his indifference? Why that chronic air of suspicion, as if they were waiting to be hurt? He had never had a desire to hurt them, but he had always felt their defensive, reproachful expectation; they seemed wounded by anything he said, it was not a matter of his words or actions, it was almost . . . almost as if they were wounded by the mere fact of his being. Don't start imagining the insane —he told himself severely, struggling to face the riddle with the strictest of his ruthless sense of justice. He could not condemn them without understanding; and he could not understand.

Und dann weiter unten:

He thought: What do I care about the nature of his [a friend's] desire?—it's his, just as Rearden Metal was mine—it must mean to him what that meant to me [...]
(Hervorhebungen von mir.)

Vor allem der zweite, fett markierte Satz hatte beim Lesen wie ein Schock auf mich gewirkt.
 
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