Traum über Beerdigung des Vaters

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Ich möchte mich hier auch noch einmal speziell bei Dir, lieber @Solis für Deinen "Input" bedanken, der irgendwie in mir noch nachwirkt und etwas in Bewegung gebracht hat, dass zuerst noch gar nicht so greifbar war. Ist ja nun schon ein paar Tage her, aber ich bemerke wie immer wieder neue kleine Puzzlesteinchen ineinander greifen und so ein für mich besseres Verständnis schaffen und so langsam ein Bild zu zeichnen beginnen.

Ich glaube dass gerade auch dieser Absatz Deines Posts ein gutes Stück dazu beigetragen hat:

So viel Fremdes, Unwohles und Begrabenes stößt auf Vertrautheit, Wohligkeit und Lebendigkeit. - Was empfindest du dabei und vor allem in Beziehung zu deiner Frau?

Daraus ist mir etwas bewusst geworden, was ich unbedingt noch tun will.....

Also mit diesem kleinen Feedback noch ein "Dankeschön" an Dich. Da hast Du was mich anging richtig gelegen. Und ich glaube, meine Frau hat mir das schon lange nahebringen wollen, was ich nun aber erst über Dich verstanden habe. (y) Manchmal ist man in einer Beziehung einfach zu nah dran und es braucht einen Blick aus dem neutralen Abstand heraus.

Ein schönes Wochenende für Dich:)

Tolkien
 
Ich möchte mich hier auch noch einmal speziell bei Dir, lieber @Solis für Deinen "Input" bedanken, der irgendwie in mir noch nachwirkt und etwas in Bewegung gebracht hat, dass zuerst noch gar nicht so greifbar war. Ist ja nun schon ein paar Tage her, aber ich bemerke wie immer wieder neue kleine Puzzlesteinchen ineinander greifen und so ein für mich besseres Verständnis schaffen und so langsam ein Bild zu zeichnen beginnen.

Ich freue mich, dir ein wenig habe helfen können! Deine Traum-Schilderung diente mir als Gerüst, um es in eine Seelensprache zu übersetzen. - Aber ganz beendet will es mir noch nicht erscheinen, da ist noch mehr:

Du hattest deine Frau zum Grabe deines Vaters gebracht. Dort ist der Patriarch begraben, von dem das Gesetz, die Gebote und die Ordnung kamen. Damit hast du deiner Frau gezeigt, davon frei zu sein, du demonstrierst ihr, dass sie für dich wie "ausgeschaltet" sind und dir heute als selbstständiger und unabhängiger Mensch fremd sind.

Du sagst, deine Frau und er hätten sich gut verstanden. Es scheint daher, dass sie eine Beziehung zum Patriarchalen aufweist und du erklärtest ihr durch den Gang zum Grab, davon aber frei zu sein.
Auch ihre Aufgewühltheit über das Schriftstück bezüglich der Grabesstätte ihres Vaters weist darauf hin. Während dein Vater und damit deine Verhältnisse zu ihm unberührt bleiben, ist sie aufgewühlt, da ihre Verhältnisse zu ihrem Vater ihr nicht fremd, sondern vertraut sind, welche nun berührt werden. Sie neigt noch zu den patriarchalen Strukturen, sie werden ihr noch einen Halt bedeuten. Doch der Gang zum Grabe deines Vaters demonstriert ihr, davon frei sein zu können, dass eine erquickliche Freiheit möglich ist, dafür aber vom Patriarchen losgelassen werden muss.

Daraus ist mir etwas bewusst geworden, was ich unbedingt noch tun will.....
Ja, da können neue Impulse zur freiheitlichen Gestaltung seines Lebens auch in Beziehung zur Frau hervortreten sowie die Liebe zu ihr vertieft werden.


In ähnlicher Weise sehen es Nuzu:
Hast du in letzter Zeit etwas abgelegt, was du von deinem Vater übernommen hattest oder was irgendetwas mit ihm zu tun hatte?

und petrov aus den Niederlanden:
Ich "'lese"' diesen traum so.
Du (und deine frau) solltest bestimmte alt hergebrachte ideen/ auffassungen die man dir in der vergangenheit mal beigebracht hat ,
"zu grabe tragen."" also loss lassen .
 
Hallo @Solis,

ich bin mir nicht sicher, ob ich da etwas falsch rüber gebracht habe.
Meine Frau kannte meinen Vater nicht persönlich. Von meinen Erzählungen her, wie ich ihn ihr beschrieben habe meint sie, dass sie sich gut mit ihm verstanden hätte, wenn sie sich begegnet wären. Er hatte einige Gemeinsamkeiten mit ihrem eigenen Vater. Direkte Art u.s.w.

Ich hatte mit meinen Vater die letzten Jahre vor seinem Tod keinen Kontakt mehr und habe ihn so lange ich denken kann abgelehnt. Mein Vater war mir auch zu Lebzeiten fremd. Eigentlich hat meine Frau mir meinen eigenen Vater durch ihr "ihn verstehen können" näher gebracht.
 
Allerdings ist diesbezüglich evtl. wichtig, dass meine Frau letzte Woche seltsamerweise ein Schriftstück bezüglich der Grabstätte ihres Vaters zugesandt bekommen hat, der aber auch schon ewig tot ist.
Meine Frau war wegen des Schreibens auch recht aufgewühlt.
Als wichtiger Schlüssel für die Botschaft des Traumes dürfte nach meinem Verständnis in diesem Beitrag liegen. Der Brief über das Grab des Schwiegervaters wird die Frage aufgeworfen haben: „Wie ist das jetzt mit meinen Gefühlen zu meinem Vater?“ So eine Art vergleichende Bestandsaufnahme.

Ich weiß nun nicht ob man bei einer so tiefen seelischen Ablehnung gegenüber dem Vater versuchen sollte eine versöhnliche Brücke zu bauen? Es wäre eventuell sinnvoller einen Status quo herzustellen, mit dem man leben kann. Ich halte nicht so viel von seelischen Vergewaltigungen, die mit dem Mäntelchen vom Loslassen zugedeckt werden soll.

Es gibt da eine gewisse Logik der Seele, die unbestechlich ist und sich mit einem solchen Ergebnis nicht zufriedengibt. Das scheinbare Loslassen ist da also eher ein Unter-den-Teppich-Kehren, das dann bei jeder Gelegenheit wieder nach einer adäquaten Lösung durchsucht wird. Man muss und kann einfach nicht jeden lieben, nur weil es eine gesellschaftliche Moral verlangt.

Sich das zugestehen, ist etwas, das von dieser Seelenlogik auch akzeptiert werden kann – so wie eine Wiese nicht blau ist, sondern grün. Ich kenne dieses Problem mit dem Vater aus eigener Erfahrung und habe da auch lange versucht nach irgendetwas zu suchen, das ich loslassen könnte.

Den Frieden in mir hatte ich aber erst gefunden, als ich mich von den Erwartungen befreit hatte, sich versöhnen zu müssen. Bei bei seiner Beerdigung und auch wenn ich vor seinem Grab stehe, geht es mir, wie Tolkin in seinem Traum – ein Gefühl der Fremde, die mich umgibt und sich einfach nicht überbrücken lässt. So ist mein Vater, wie er einfach war und ich, wie ich nun einmal bin.


Merlin
 
Als wichtiger Schlüssel für die Botschaft des Traumes dürfte nach meinem Verständnis in diesem Beitrag liegen. Der Brief über das Grab des Schwiegervaters wird die Frage aufgeworfen haben: „Wie ist das jetzt mit meinen Gefühlen zu meinem Vater?“ So eine Art vergleichende Bestandsaufnahme.

Ich weiß nun nicht ob man bei einer so tiefen seelischen Ablehnung gegenüber dem Vater versuchen sollte eine versöhnliche Brücke zu bauen? Es wäre eventuell sinnvoller einen Status quo herzustellen, mit dem man leben kann. Ich halte nicht so viel von seelischen Vergewaltigungen, die mit dem Mäntelchen vom Loslassen zugedeckt werden soll.

Es gibt da eine gewisse Logik der Seele, die unbestechlich ist und sich mit einem solchen Ergebnis nicht zufriedengibt. Das scheinbare Loslassen ist da also eher ein Unter-den-Teppich-Kehren, das dann bei jeder Gelegenheit wieder nach einer adäquaten Lösung durchsucht wird. Man muss und kann einfach nicht jeden lieben, nur weil es eine gesellschaftliche Moral verlangt.

Sich das zugestehen, ist etwas, das von dieser Seelenlogik auch akzeptiert werden kann – so wie eine Wiese nicht blau ist, sondern grün. Ich kenne dieses Problem mit dem Vater aus eigener Erfahrung und habe da auch lange versucht nach irgendetwas zu suchen, das ich loslassen könnte.

Den Frieden in mir hatte ich aber erst gefunden, als ich mich von den Erwartungen befreit hatte, sich versöhnen zu müssen. Bei bei seiner Beerdigung und auch wenn ich vor seinem Grab stehe, geht es mir, wie Tolkin in seinem Traum – ein Gefühl der Fremde, die mich umgibt und sich einfach nicht überbrücken lässt. So ist mein Vater, wie er einfach war und ich, wie ich nun einmal bin.

Merlin

Mit Gänsehaut beim Lesen und mit Dank an dich für diese auch mich
sehr berührenden Informationen von dir und deine wunderbare Deutung für
Tolkien.

Man muss und kann einfach nicht jeden lieben, nur weil es eine gesellschaftliche Moral verlangt.

Das kann ich innerlich gut nachvollziehen und auch so empfinden....
wenn auch nicht bezogen auf meinen eigenen Vater.....
 
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Sich das zugestehen, ist etwas, das von dieser Seelenlogik auch akzeptiert werden kann – so wie eine Wiese nicht blau ist, sondern grün. Ich kenne dieses Problem mit dem Vater aus eigener Erfahrung und habe da auch lange versucht nach irgendetwas zu suchen, das ich loslassen könnte.

Den Frieden in mir hatte ich aber erst gefunden, als ich mich von den Erwartungen befreit hatte, sich versöhnen zu müssen. Bei bei seiner Beerdigung und auch wenn ich vor seinem Grab stehe, geht es mir, wie Tolkin in seinem Traum – ein Gefühl der Fremde, die mich umgibt und sich einfach nicht überbrücken lässt. So ist mein Vater, wie er einfach war und ich, wie ich nun einmal bin.

Das ist eine sehr gute und schöne Erklärung. Ich danke Dir, @DruideMerlin Geht mir gerade richtig "rein" und es ist, als ob sich ein Portal/ein neuer Weg öffnet. Irgendwie fühle ich mich jetzt ein Stück besser. :)
 
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