Nun, die Möglichkeit, einen Traum bewusst zu steuern und zu beeinflussen, gibt es tatsächlich und dabei spricht man von dem sogenannten "luziden Traum". Ganz einfach ist das allerdings nicht und bedarf einigen Trainings. Wenn wir schlafen, versucht unser Unterbewusstsein uns vorzugaukeln, dass unsere Träume echt sind. Man kann nun mit den sogenannten "Realitätstests" das Bewusstsein darauf trainieren, einen Traum als solchen zu erkennen und wenn das geschehen ist, bewusst einzugreifen und diesen zu steuern. Allerdings gehe ich davon aus, dass es auch nicht unbedingt gesund wäre, jeden Traum luzid zu steuern, denn unsere Träume, welche der unbewussten Verarbeitung von wichtigen Inhalten unseres Gefühls-, und Gedankenlebens dienen, sind ja auch sehr wichtig für unser psychisches Wohlbefinden.
Dennoch ist das Erlernen des luziden Traumes eine sehr interessante und nette Gelegenheit, sich hin und wieder den einen oder anderen "Film" selbst zu erschaffen und Regie zu führen.
Wie ich schon erwähnte, kann man sein Bewusstsein mit den Realitätstests, welche man kontinuierlich im Wachzustand ausführt, trainieren, so dass es dann in die Lage kommt, einen Traum auch als solchen zu erkennen.
Ein ganz einfacher Test wäre zum Beispiel, am Tage wenn man wach ist, mal auf die Uhr zu schauen, kurz den Blick abzuwenden und dann sofort nochmal auf die Uhr zu schauen. Wenn die Uhrzeit dann immer noch die gleiche ist, erkennt unser Bewusstsein, dass wir wach sind. Wenn man diesen Vorgang regelmäßig (mehrmals am Tage, mehrere Tage lang) wiederholt, dann automatisiert sich dieser Vorgang der Uhrzeitüberprüfung und wird automatisch im Traum ebenso durchgeführt. Mit einem kleinen Unterschied: Wenn man Sekunden später das zweite mal zur Uhr im Traum sieht, wird sie mit großer Wahrscheinlichkeit eine völlig andere Uhrzeit anzeigen und somit registriert das Bewusstsein, dass es sich um einen Traum handeln muss. Von nun an hat man die Gelegenheit, in den Traum einzugreifen. Allerdings kann die bewusste Erkenntnis um das Vorliegen eines Traumes ganz schnell wieder verschwinden, denn das Unterbewusstsein wird alles versuchen, um uns weiszumachen, dass es kein Traum ist.^^ Deswegen, Training, Training, Training^^
Ein paar weitere Realitätstest für den Tag:
1. An eine feste Wand lehnen, um festzustellen, dass sie wirklich fest und
stabil ist. Im Traum wird sie dann wahrscheinlich nachgeben, sich
verformen oder sonst irgendwie einer Veränderung unterliegen.
2. Die Hand vor die Nase und den Mund halten und dann versuchen, durch
die Hand zu atmen. Geht nicht? Nun, dann sind wir wach und befinden uns
wohl in der Realtität^^ - Im Traum wird es wohl funktionieren und wir
können atmen, obwohl wir uns die Nase und Mund fest zuhalten.
3. In die Zeitung schauen, ein bestimmtes Wort lesen, wegschauen, sofort
wieder hinschauen. Steht das gleiche Wort noch da? Gut. Dann sind wir
wach. Sobald wir dies automatisch im Traum tun, wird wohl beim 2.
Hinsehen etwas anderes da stehen - aha, ein Traum. Los gehts.!
4. Mal auf und ab springen, greift das Gravitiationsgesetz und wir landen
wieder auf dem Boden? Dann müssen wir wach sein. Im Traum werden wir
gewiss bei diesem Test anfang zu schweben, zu fliegen oder sonst was.
Viel Spass!
Und bloß nicht erwischen lassen bei der Durchführung der Realitätstest erwischen lassen, könnte durchaus peinlich werden
Dies sind wie gesagt nur einige von wahrscheinlich unzähligen Tests, die man im Wachbewusstsein durchführen kann und auch muss, wenn man irgendwann im Traum erkennen will, dass man träumt. Und das ist die Grundvorraussetzung dafür, dass man einen Traum selbst erschafft und steuert.
Ich selbst habe Wochen Realitätstests durchführen müssen, bis es einmal geklappt hat. Ich schaute im Traum auf die Uhr und als ich nochmal wieder hinsah, war sie auf einmal umgedreht^^. Ich registrierte also, dass es sich um einen Traum handeln muss und habe mich so wahnsinnig über diese Erkenntnis und die daraus resultierenden Möglichkeiten gefreut, dass ich wieder aufgewacht bin.
Ich konnte sogar richtig den Kampf "Unbewusstsein VS Bewusstsein" in mir spüren. Seitdem habe ich nicht mehr weitertrainiert und auch nicht mehr luzid geträumt, werde mich aber bemühen, wieder damit zu beginnen.^^ Es ist wie gesagt ein langwieriges Training, in dem sich die Realitätstest automatisieren und dieses Training bleibt nur denjenigen Glücklichen erspart, die von Natur aus in der Lage sind, ohne viel Anstrengung luzid zu träumen. Ansonsten heißt es üben, üben, üben. Aber ich denke, es lohnt sich