Trauerarbeit - Verstorbene gehen lassen

Ich habe innerhalb von 5 Jahren, meinen Schwager, meine liebe Oma, meine Freundin, meine Tante und meine Mutter betrauern müssen. Jeder Verlust war schmerzlich und tat einige Wochen weh - sie haben mir halt sehr gefehlt, aber dann war auch "gut".

2005 ist dann meine Tochter verunglückt. Das ist heute noch nicht "gut". Ich tausche mich hier im Netz und auch privat mit ebenfalls verwaisten Müttern aus. Das hilt mir sehr und wie Desputia sagt: Reden, reden, reden ... das ist auch für mich ganz wichtig.
Dennoch wird es diese Form von Threads immer wieder geben, denn wenn niemand da ist zum Reden, greift man in seiner Seelennot nach jedem Strohhalm. Mit dem Tod eines geliebten Menschen tun sich gleichzeitig so viele Fragen auf und der Scherz ist so gross, oft hilft dann eben schon nur das Schreiben ein wenig. Jeder Trauernde wird (muss) den für sich "richtigen" Weg finden.
 
Werbung:
Heute vor 3 Wochen ist meine Oma gestorben, ich hab sie im Krankenhaus gesehen noch ein paar Stunden vorher und war auch die letzte, die sich von ihr verabschieden durfte. Es tut sehr weh aber ich komme damit klar, weil ich weiß, daß sie nun nicht mehr leiden muß und das gibt mir innerliche Ruhe. Diese Ruhe habe ich allerdings bei meinem Bruder nicht, wenn ich an ihn denke. Es tut noch genauso weh wie am ersten Tag, als er vor fast 4 Jahren verunglückte. Mit dem Begriff "loslassen" verbinde ich nicht das "gehenlassen", sondern eher das damit leben können. Es gibt heute noch immer wieder Tage, da kann ich es noch nicht, aber ich möchte es dann auch nicht. Ich fange einfach an zu weinen und lasse diesen ganzen angestauten Schmerz raus, damit es mir danach wieder besser geht.
 
hallo mein mann ist am 24-10-09 verstorben er ist noch hier bei mir merke ich an zeichen die er mir gibt usw.ich kann und will ihn nicht gehen lassen obwohl er mir immer mehr energie entzieht symtome sind kopfschmerzen jeden morgen die dann nachlassen und schlapp immer mehr was soll ich tun wie ich sagte ich kann und will ihn nicht gehen lassen lg.veele:umarmen:
 
Hallo Veele,


auch mein Mann ist letztes Jahr gestorben. Man sagt, das man loslassen soll.
Ich versuche es, aber es klappt nicht. Meine Gedanken sind fast ständig bei ihm.
Er fehlt mir einfach sehr.
Woran merkst du, das er bei dir ist?
Würde mich über eine Antwort freuen.


LG
michaela
 
Mein Kind ist in der Schwangerschaft gestorben. Mein trauerbegleiter sagt, man muss nicht los lassen man muss es nur akzeptieren und es annehmen wie es ist...

Lebt eure Trauer den auch dies ist heilsam.

Unsere lieben sie sind ja nicht tot sie sind uns nur vorausgezogen in ein schöneres Haus.

Ich denke wenn man liebt, gönnt man den verstorbenen alles. So kann man vielleicht besser damit umgehen.
Ihnen geht es so gut und wir sind ja noch da, unser weg geht weiter. Dazu noch ein toller Spruch: die lebensspanne ist die selbe- ob man sie nun lachend oder weinend verbringt!!! Dieser Spruch hat mich in der Zeit der Ohnmacht und der Trauer gut getragen!
 
was soll ich tun wie ich sagte ich kann und will ihn nicht gehen lassen

ein buch lesen: jorgos canacakis - 'auf der suche nach den regenbogentränen'

es ist ein wunderbares buch zur trauerarbeit von einem menschen der viel davon versteht

näheres dazu kannst du über meine signatur finden, 'trauerarbeit'

ein auszug: '...es ermöglicht dem verletzten Kind im Erwachsenen wie natürlich Kindern selbst, sich „unbemerkt“ eine Struktur anzueignen, die den kreativen und lebensfreundlichen Umgang mit Trauergefühlen erleichtert und fördert... '

alles liebe :)
 
Hallo

ich habe im August 2004 eine guten Freund verloren. Ich tu mir oft noch sehr schwer mit dem Gedanken das er nicht mehr da ist. davor gab es noch das prägende Erlebnis der Scheidung meienr Eltern als ich ca 11 war. Papa war plötzlich weg. ich glaub seitdem ist verlassen werden gleich allein sein und auch umgekehrt. eben als Alex damals gestorben ist hab ich mich gefragt warum er mich allein gelassen hat. ich hab es ihm vorgeworfen. so wie ich es meinem vater vorwerfe. ich kann beides nicht verarbeiten.
 
Werbung:
Ich find es auch nicht unbedingt nötig, loszulassen. Du hast den Menschen ja geliebt - setz ich mal voraus. Egal ob Eltern, Geschwister, Partner oder Kinder. Der Verstorbene hinterläßt in uns seine Spuren, die ja nicht einfach wegzuzaubern sind. Ich find es gut, ihm einen Platz zu geben, ihn zu ehren. So kannst Du zu dem Gefühl kommen, ihm dort zu begegnen. Das hab ich als hilfreich empfunden, wieder eigenständig ins Leben zurückzukommen.

lg ashes
 
Zurück
Oben