Trauer

S

Sayalla

Guest
Hier solls keine Erklärungen geben, sondern eine Bitte. Tragt zusammen, was euch traurig macht. Das mag einfach erscheinen, doch ist es das wirklich?

Kleines Bsp. Ich habe zu rauchen angefangen, als...

jaaa, genau, WAS war denn da genau? Komme ich an das ursprüngliche Gefühl überhaupt heran? Und wenn ja, wieso konnte ich damit nicht umgehen? Wieso fing ich an zu rauchen?
Es geht darum, einfach nur zu lesen, was traurig machen kann- ohne zu bewerten.
Ich stelle mir vor, dass diese zusammen getragenen Berichte so eine Art Stütze / Hilfe sein können, dass jemand anders sich erkennt... wo ihm bislang vielleicht noch Puzzleteilchen fehlten.

Also, ich fange mal an:

ich habe zu rauchen angefangen, weil ich traurig war. Enttäuscht und verraten fühlte ich mich in dem Moment. Statt nun dem Gefühl zu folgen und vielleicht sogar die Wut hochzulassen, die vielleicht gekommen wäre (denn in der Aufarbeitung sah ich die Wut an), wollte ich Herr der Lage sein und griff zur Zigarette. Das erschien mir angemessener, cooler.
Ich wollte nicht noch Öl aufs Feuer kippen, indem ich meine Trauer über den Verrat zeigte. Und als Lösung kam mir die angebotene Zigarette ganz recht. Ich war empfänglich dafür, weil ich nicht zu mir, meiner Trauer und meiner Wut stehen mochte.

Vielleicht hat einer Lust, auch was zu erzählen. Mut gehört dazu, aber irgendwo ist hier ja auch ein geschützter Rahmen für den, der es möchte.

S.:)
 
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Also, ich fange mal an:
ich habe zu rauchen angefangen, weil ich traurig war. Enttäuscht und verraten fühlte ich mich in dem Moment. Statt nun dem Gefühl zu folgen und vielleicht sogar die Wut hochzulassen, die vielleicht gekommen wäre (denn in der Aufarbeitung sah ich die Wut an), wollte ich Herr der Lage sein und griff zur Zigarette. Das erschien mir angemessener, cooler.
Ich wollte nicht noch Öl aufs Feuer kippen, indem ich meine Trauer über den Verrat zeigte. Und als Lösung kam mir die angebotene Zigarette ganz recht. Ich war empfänglich dafür, weil ich nicht zu mir, meiner Trauer und meiner Wut stehen mochte.

Vielleicht hat einer Lust, auch was zu erzählen. Mut gehört dazu, aber irgendwo ist hier ja auch ein geschützter Rahmen für den, der es möchte.

S.:)

schönes Beispiel....:)
ich war schon so oft traurig, dass ich gar nicht weiss welches Beispiel hier passt....
Ich bin krank geworden weil ich traurig war und diesen Trauerschmerz nicht aushielt, es war für mich einfacher den körperlichen Schmerz auszuhalten, so passe ich in die Kategorie der Kranken die ihren Schmerz unterdrückten und der sich dann hjalt im Körper manifestierte.
Man sieht es immer im Körper und im Verhalten eines Menschen, was er verdrängt hat...ist ein interessantes Thema....:)
Hast Du inzwischen aufgehört zu rauchen.?
 
ist ein interessantes Thema....:)
Hast Du inzwischen aufgehört zu rauchen.?

Danke. :)
Ja, ich konnte damit aufhören, als ich mir die Wut endlich eingestand. Das war schon heftig, mich so zu erleben... irgendwo aber auch ein guter Anfang.
Ich habe die Zigaretten einmal quer durch die Küche geschmissen, bin ihnen dann nachgelaufen und habe sie zertrampelt. Als ich damit fertig war, musste ich lachen. Über mich.
Danach bin ich noch öfter wütend geworden in Aufarbeitung verschiedener Dinge. Meiner Ansicht ist das ein absolutes must, ohne welches es keine Heilung geben kann.
Die Trauer wahrzunehmen, die dahinter steckt, ist der Grundstein (erlebte ich so). Wut stellte sich dann von allein ein.
Ich weiss nun nicht, ob Wut ein seperates Gefühl ist, daher bitte ich um Verzeihung, dass ich es der Trauer zuordne.
S.:)
 
Danke. :)
Ja, ich konnte damit aufhören, als ich mir die Wut endlich eingestand. Das war schon heftig, mich so zu erleben... irgendwo aber auch ein guter Anfang.
Ich habe die Zigaretten einmal quer durch die Küche geschmissen, bin ihnen dann nachgelaufen und habe sie zertrampelt. Als ich damit fertig war, musste ich lachen. Über mich.
Danach bin ich noch öfter wütend geworden in Aufarbeitung verschiedener Dinge. Meiner Ansicht ist das ein absolutes must, ohne welches es keine Heilung geben kann.
Die Trauer wahrzunehmen, die dahinter steckt, ist der Grundstein (erlebte ich so). Wut stellte sich dann von allein ein.
Ich weiss nun nicht, ob Wut ein seperates Gefühl ist, daher bitte ich um Verzeihung, dass ich es der Trauer zuordne.
S.:)

Grins, ja das Bild dazu war sicher lustig...die armen Zigarretten können doch nichts für ihren Hersteller...:D
 
Ich war das erste Mal richtig traurig, als mein bester Freund starb. Das ist zwar schon lange her, aber das spielt keine Rolle. Dazu muss ich sagen, daß es mir immer so vorkam, als wäre er von einem anderen Stern. Verrückter Kerl. Er passte nirgends rein... So einen findest du nur in Filmen, die Typen zeigen, die es eigentlich gar nicht gibt. Er war einzig in seiner Art und genauso liebenswert als Mensch. Er war der menschlichste Mensch den ich für lange Zeit kennen lernen durfte, und er war für mich ein Licht in dieser verrückten Welt. Schade, daß er so früh sterben musste. Das Gefühl, daß ich nach seinem tödlichen Autounfall hatte war ohnmächtig, würde ich sagen. Ich erfuhr zu jenem Zeitpunkt bereits plötzlich einen schmerzlichen Verlust, konnte mir dieses Gefühl aber nicht erklären. Erst am nächsten Tag wusste ich was es damit auf sich hatte, als ich in ihn in der Firma anrufen wollte, weil wir Tickets für einen gemeinsamen Urlaub gebucht hatten…
 
Die erste abgrundtiefe Traurgkeit erlebte ich mit knapp 3 Jahren.

Ich hatte zuhause irgendetwas über eine Kindergärtnerin gesagt, und mein Bruder (2 Jahre älter) wollte es am nächsten Tag dieser Frau erzählen.

Ich war am Boden zerstört, weil ich wußte, niemand wird mich in Schutz nehmen, auch meine Eltern nicht. Dieses Gefühl werde ich wohl nie vergessen...und habe die Ahnung, ganz verarbeitet habe ich es bis heute nicht. Bin jetzt 48 Jahre...

LG Fina

@Neomorph: Hat du den Verlust Deines Freundes verarbeiten können?
 
Ok, es folgt etwas trauriges. Vielleicht wird dadurch auch wieder etwas klarer, wer sich hinter dem Pseudonym Sayalla verbirgt.
Aber ich ahne, es werden ähnliche Berichte kommen.
Das erste Mal war ich als Baby traurig. Ich selber bin da nicht mehr alleine dran gekommen, aber mit Hilfe gelang es mir dann doch.
Jemand hielt mich auf dem Arm und fütterte mich. Keine Liebe, nur Fütterung. Ich wollte mehr, mehr, mehr- doch ich wurde nicht satt davon. Mir fehlte ja auch was ganz anderes. In der Folge davon konnte ich keine Menschen essen sehen. Es erinnerte mich offenbar an mein eigenes Unglück. Ich schaute jemandem beim Essen zu und schmatzte mit. Da war ich ca. ein halbes Jahr alt. Von da an schob man mich hinaus, wenn die anderen essen wollten...
S.
P.S. Bitte nicht bewerten.
 
Hallo Ihr Lieben,

ich schaue mir jeden Tag Bäume an, nehme sie für das Baumkasteramt auf. Es macht mich sehr sehr traurig, wenn sie mir erzählen, wie krank sie sind...ich bin der Natur sehr verbunden...jedem Baum begegne ich mit tiefer Ehrfurcht und kann ihre Energie spüren...es tut sehr weh...

eine lichtvolle Zeit Euch allen, Orion7
 
Ich habe gestern wieder mal einen fürchterlichen hautausschlag bekommen, weil man mich mehrmals hintereinander angegriffen hat, da ich mein eigene meinung vertreten habe - und auch dabei geblieben bin. Ich fühle mich "verletzt" und es macht mich wütend und traurig, dass ich mich nicht selbst genug schützen kann.

:)
 
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Die meiste Traurigkeit empfinde ich, wenn ich wiedermal nicht der Spur meines Lebens nachging, die ich leben wollte bevor ich geboren wurde.
 
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