oldman
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- 4. August 2010
- Beiträge
- 29
Hallo zusammen,
ich möchte mich Vorstellen und gleichzeit meine Geschichte erzählen. Leider habe ich niemanden, mit dem ich über das
Erlebte, meine Gefühle und Ängste - Angst? Nein habe ich nicht, eher Unsicherheit und Sehnsucht reden kann. Ich stehe
eigentlich mit beiden Beinen voll im Leben, bin verheiratet, habe 2 große Kinder, ein Hund, ein Auto, ein Motorrad,
ein Haus und werde im Frühjahr Opa. Was willste mehr? Denkt man sich.
Nun zu meiner Geschichte..........
Ich wurde 1958 in einem keinen Dorf geboren. Zwei Jahre später, im gleichen Dorf, ein Mädchen Namens "Christa"
Wir wuchsen nebeneinander her auf, ohne direkten Kontakt zu haben und gingen so auch die ganzen Jahre in dieselbe
Schule. Inzwischen sind wir aus dem Kindesalter raus und aus uns wurden Teenager. Mittem im Dorf war der alte
Schulhof, geteert und von einem Grünstreifen mit großen Bäumen und mehreren Sitzbänken eingezäunt. Das war unser
Platz, dort trafen wir uns zu unseren Unternehmungen. (Für die jungen Leser - Handy und Computer gab es zu der
Zeit noch nicht, selbst ein normales Telefon gab es noch nicht in jedem Haushalt). Ich war inzwischen 16 und
Christa somit 14 Jahre alt. Wir waren Freunde - sind miteinander gegangen - es war eine tolle Zeit.
Wir verabredeten uns zum Schwimmen, zum Reden und um in den naheliegenden Wald zu gehen - zum knutschen.
Meine Schulzeit ging zu Ende und stand eine Lehre an, aber nicht in unserem Dorf, nein ich mußte umziehen.
Es sind zwar nur 40km gewesen, aber zur damaligen Zeit und den öffenlichen Verkehrsmittel eine rießige Entfernung.
(Dieser Absatz habe ich noch wie ein Film im Kopf)
Ich fuhr mit meinem blauen Puch Mofa auf unseren alten Schulhof, dort saß sie ganz hinten und wartete schon auf mich,
meine Christa. Sie hat mich gesehen, sprang auf von der Bank und rannte auf mich zu. Sie trug eine dunkelblaue
Gabadin Hose, mit einem Beinschlag daß keine Schuhe zu sehen waren. Ein T-Shirt dessen farbe ich nicht mehr weiß,
aber ich glaube ebenfalls dunkelblau. Ihre blonden gelockten Haare, ihr lächelen auf ihrem Gesicht, für mich
das schönste Mädchen der Welt und sie war meine Freundin. Sie legte ihre Arme um meinen Hals, ein Blick nach rechts
und links, kein Erwachsener in Sicht - dann gab es ein Kuss. Leider mußte ich ihr die Nachricht über meinen
Wegzug überbringen, worauf von ihr die Frage kam: Und was soll ich dann machen? Der Tag ging irgendwie zu Ende.
Am nächsten Tag wartete ich wie üblich auf meine Christa, aber sie kam nicht. Im Laufe des Nachmittags
erfuhr ich, von wem weiß ich nicht mehr - Christa, mein Engel ist tod.
Diese Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer und ich wurde von allen Seiten bedrängt - was ist passiert?
hast du sie geschwängert? usw. usw. Ich wußte es doch selbst nicht. Geschwängert? Ich? Nein! Außer Petting
mehr war nicht - man bedenke wir waren 16 und 14 und wir schrieben das Jahr 1974.
Die Kripo ermittelte und es stand im Abschlussbericht: Im Spiel erhängt, im Galgen am Bett ihrer Großmutter.
Ich kann dies bis heute nicht glauben und auch nicht nachvollziehen.
Die Beerdigung stand an, dann zogen wir weg.
Die Jahre vergingen, 5, 10, 15, wenn ich gerade in der Gegen war, besuchte ich ihr Grab.
(Die folgende Aufzählung passierte mir bisher 3mal, allerdings nicht so heftig wie heute)
Ich habe meine Christa nie vergessen, habe aber auch nicht jeden Tag an sie gedacht.
Vor zwei Wochen war ich wieder an meinem Geburtsort. Bin durchgefahren, habe mir angeschaut was sich so verändert
hat und habe meine Christa besucht. Ihre große Schwester hat in der Ortschaft eine Gärtnerei, dort war ich schon öfters
und habe für Christa Blumen gekauft, sie hat mich aber nie erkannt. Nun habe ich eine so große Sehnsucht nach meiner
Christa, daß ich Nachts nicht schlafen kann. Ich male mir aus, was wäre wenn? Suche nach Zeichen von ihr schaue
Frauen hinterher, die ihr heute vielleicht ähnlich sehen könnten. Werd ich verrückt?
Große Liebe?
Heute mit meinen 52 Jahren weiß ich, Christa war und ist meine große Liebe.
Inzwischen habe ich versucht mit ihrer Schwester kontakt aufzunehmen (EMail über die Firma) bisher allerdings
keine Antwort. Vielleicht als Spam durchgefallen, oder ihr Mann hat sie nicht weitergeleitet, oder sie will
keinen Kontakt. Ich brauch doch jemand zum Reden.
Was mir an mir selbst aufgefallen ist, ich habe derzeitig keine Angst vor dem Tod.
Was meint ihr dazu? Was soll ich tun?
Grüße von Oldman
ich möchte mich Vorstellen und gleichzeit meine Geschichte erzählen. Leider habe ich niemanden, mit dem ich über das
Erlebte, meine Gefühle und Ängste - Angst? Nein habe ich nicht, eher Unsicherheit und Sehnsucht reden kann. Ich stehe
eigentlich mit beiden Beinen voll im Leben, bin verheiratet, habe 2 große Kinder, ein Hund, ein Auto, ein Motorrad,
ein Haus und werde im Frühjahr Opa. Was willste mehr? Denkt man sich.
Nun zu meiner Geschichte..........
Ich wurde 1958 in einem keinen Dorf geboren. Zwei Jahre später, im gleichen Dorf, ein Mädchen Namens "Christa"
Wir wuchsen nebeneinander her auf, ohne direkten Kontakt zu haben und gingen so auch die ganzen Jahre in dieselbe
Schule. Inzwischen sind wir aus dem Kindesalter raus und aus uns wurden Teenager. Mittem im Dorf war der alte
Schulhof, geteert und von einem Grünstreifen mit großen Bäumen und mehreren Sitzbänken eingezäunt. Das war unser
Platz, dort trafen wir uns zu unseren Unternehmungen. (Für die jungen Leser - Handy und Computer gab es zu der
Zeit noch nicht, selbst ein normales Telefon gab es noch nicht in jedem Haushalt). Ich war inzwischen 16 und
Christa somit 14 Jahre alt. Wir waren Freunde - sind miteinander gegangen - es war eine tolle Zeit.
Wir verabredeten uns zum Schwimmen, zum Reden und um in den naheliegenden Wald zu gehen - zum knutschen.
Meine Schulzeit ging zu Ende und stand eine Lehre an, aber nicht in unserem Dorf, nein ich mußte umziehen.
Es sind zwar nur 40km gewesen, aber zur damaligen Zeit und den öffenlichen Verkehrsmittel eine rießige Entfernung.
(Dieser Absatz habe ich noch wie ein Film im Kopf)
Ich fuhr mit meinem blauen Puch Mofa auf unseren alten Schulhof, dort saß sie ganz hinten und wartete schon auf mich,
meine Christa. Sie hat mich gesehen, sprang auf von der Bank und rannte auf mich zu. Sie trug eine dunkelblaue
Gabadin Hose, mit einem Beinschlag daß keine Schuhe zu sehen waren. Ein T-Shirt dessen farbe ich nicht mehr weiß,
aber ich glaube ebenfalls dunkelblau. Ihre blonden gelockten Haare, ihr lächelen auf ihrem Gesicht, für mich
das schönste Mädchen der Welt und sie war meine Freundin. Sie legte ihre Arme um meinen Hals, ein Blick nach rechts
und links, kein Erwachsener in Sicht - dann gab es ein Kuss. Leider mußte ich ihr die Nachricht über meinen
Wegzug überbringen, worauf von ihr die Frage kam: Und was soll ich dann machen? Der Tag ging irgendwie zu Ende.
Am nächsten Tag wartete ich wie üblich auf meine Christa, aber sie kam nicht. Im Laufe des Nachmittags
erfuhr ich, von wem weiß ich nicht mehr - Christa, mein Engel ist tod.
Diese Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer und ich wurde von allen Seiten bedrängt - was ist passiert?
hast du sie geschwängert? usw. usw. Ich wußte es doch selbst nicht. Geschwängert? Ich? Nein! Außer Petting
mehr war nicht - man bedenke wir waren 16 und 14 und wir schrieben das Jahr 1974.
Die Kripo ermittelte und es stand im Abschlussbericht: Im Spiel erhängt, im Galgen am Bett ihrer Großmutter.
Ich kann dies bis heute nicht glauben und auch nicht nachvollziehen.
Die Beerdigung stand an, dann zogen wir weg.
Die Jahre vergingen, 5, 10, 15, wenn ich gerade in der Gegen war, besuchte ich ihr Grab.
(Die folgende Aufzählung passierte mir bisher 3mal, allerdings nicht so heftig wie heute)
Ich habe meine Christa nie vergessen, habe aber auch nicht jeden Tag an sie gedacht.
Vor zwei Wochen war ich wieder an meinem Geburtsort. Bin durchgefahren, habe mir angeschaut was sich so verändert
hat und habe meine Christa besucht. Ihre große Schwester hat in der Ortschaft eine Gärtnerei, dort war ich schon öfters
und habe für Christa Blumen gekauft, sie hat mich aber nie erkannt. Nun habe ich eine so große Sehnsucht nach meiner
Christa, daß ich Nachts nicht schlafen kann. Ich male mir aus, was wäre wenn? Suche nach Zeichen von ihr schaue
Frauen hinterher, die ihr heute vielleicht ähnlich sehen könnten. Werd ich verrückt?
Große Liebe?
Heute mit meinen 52 Jahren weiß ich, Christa war und ist meine große Liebe.
Inzwischen habe ich versucht mit ihrer Schwester kontakt aufzunehmen (EMail über die Firma) bisher allerdings
keine Antwort. Vielleicht als Spam durchgefallen, oder ihr Mann hat sie nicht weitergeleitet, oder sie will
keinen Kontakt. Ich brauch doch jemand zum Reden.
Was mir an mir selbst aufgefallen ist, ich habe derzeitig keine Angst vor dem Tod.
Was meint ihr dazu? Was soll ich tun?
Grüße von Oldman