Trauer-Sehnsucht nach 36 Jahren?

oldman

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Hallo zusammen,
ich möchte mich Vorstellen und gleichzeit meine Geschichte erzählen. Leider habe ich niemanden, mit dem ich über das
Erlebte, meine Gefühle und Ängste - Angst? Nein habe ich nicht, eher Unsicherheit und Sehnsucht reden kann. Ich stehe
eigentlich mit beiden Beinen voll im Leben, bin verheiratet, habe 2 große Kinder, ein Hund, ein Auto, ein Motorrad,
ein Haus und werde im Frühjahr Opa. Was willste mehr? Denkt man sich.
Nun zu meiner Geschichte..........
Ich wurde 1958 in einem keinen Dorf geboren. Zwei Jahre später, im gleichen Dorf, ein Mädchen Namens "Christa"
Wir wuchsen nebeneinander her auf, ohne direkten Kontakt zu haben und gingen so auch die ganzen Jahre in dieselbe
Schule. Inzwischen sind wir aus dem Kindesalter raus und aus uns wurden Teenager. Mittem im Dorf war der alte
Schulhof, geteert und von einem Grünstreifen mit großen Bäumen und mehreren Sitzbänken eingezäunt. Das war unser
Platz, dort trafen wir uns zu unseren Unternehmungen. (Für die jungen Leser - Handy und Computer gab es zu der
Zeit noch nicht, selbst ein normales Telefon gab es noch nicht in jedem Haushalt). Ich war inzwischen 16 und
Christa somit 14 Jahre alt. Wir waren Freunde - sind miteinander gegangen - es war eine tolle Zeit.
Wir verabredeten uns zum Schwimmen, zum Reden und um in den naheliegenden Wald zu gehen - zum knutschen.
Meine Schulzeit ging zu Ende und stand eine Lehre an, aber nicht in unserem Dorf, nein ich mußte umziehen.
Es sind zwar nur 40km gewesen, aber zur damaligen Zeit und den öffenlichen Verkehrsmittel eine rießige Entfernung.
(Dieser Absatz habe ich noch wie ein Film im Kopf)
Ich fuhr mit meinem blauen Puch Mofa auf unseren alten Schulhof, dort saß sie ganz hinten und wartete schon auf mich,
meine Christa. Sie hat mich gesehen, sprang auf von der Bank und rannte auf mich zu. Sie trug eine dunkelblaue
Gabadin Hose, mit einem Beinschlag daß keine Schuhe zu sehen waren. Ein T-Shirt dessen farbe ich nicht mehr weiß,
aber ich glaube ebenfalls dunkelblau. Ihre blonden gelockten Haare, ihr lächelen auf ihrem Gesicht, für mich
das schönste Mädchen der Welt und sie war meine Freundin. Sie legte ihre Arme um meinen Hals, ein Blick nach rechts
und links, kein Erwachsener in Sicht - dann gab es ein Kuss. Leider mußte ich ihr die Nachricht über meinen
Wegzug überbringen, worauf von ihr die Frage kam: Und was soll ich dann machen? Der Tag ging irgendwie zu Ende.
Am nächsten Tag wartete ich wie üblich auf meine Christa, aber sie kam nicht. Im Laufe des Nachmittags
erfuhr ich, von wem weiß ich nicht mehr - Christa, mein Engel ist tod.
Diese Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer und ich wurde von allen Seiten bedrängt - was ist passiert?
hast du sie geschwängert? usw. usw. Ich wußte es doch selbst nicht. Geschwängert? Ich? Nein! Außer Petting
mehr war nicht - man bedenke wir waren 16 und 14 und wir schrieben das Jahr 1974.
Die Kripo ermittelte und es stand im Abschlussbericht: Im Spiel erhängt, im Galgen am Bett ihrer Großmutter.
Ich kann dies bis heute nicht glauben und auch nicht nachvollziehen.
Die Beerdigung stand an, dann zogen wir weg.
Die Jahre vergingen, 5, 10, 15, wenn ich gerade in der Gegen war, besuchte ich ihr Grab.
(Die folgende Aufzählung passierte mir bisher 3mal, allerdings nicht so heftig wie heute)
Ich habe meine Christa nie vergessen, habe aber auch nicht jeden Tag an sie gedacht.
Vor zwei Wochen war ich wieder an meinem Geburtsort. Bin durchgefahren, habe mir angeschaut was sich so verändert
hat und habe meine Christa besucht. Ihre große Schwester hat in der Ortschaft eine Gärtnerei, dort war ich schon öfters
und habe für Christa Blumen gekauft, sie hat mich aber nie erkannt. Nun habe ich eine so große Sehnsucht nach meiner
Christa, daß ich Nachts nicht schlafen kann. Ich male mir aus, was wäre wenn? Suche nach Zeichen von ihr schaue
Frauen hinterher, die ihr heute vielleicht ähnlich sehen könnten. Werd ich verrückt?
Große Liebe?
Heute mit meinen 52 Jahren weiß ich, Christa war und ist meine große Liebe.
Inzwischen habe ich versucht mit ihrer Schwester kontakt aufzunehmen (EMail über die Firma) bisher allerdings
keine Antwort. Vielleicht als Spam durchgefallen, oder ihr Mann hat sie nicht weitergeleitet, oder sie will
keinen Kontakt. Ich brauch doch jemand zum Reden.
Was mir an mir selbst aufgefallen ist, ich habe derzeitig keine Angst vor dem Tod.
Was meint ihr dazu? Was soll ich tun?

Grüße von Oldman
 
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hallo,

habe mir deine Geschichte durchgelesen. Das ist echt traurig :(
Ich kann mir sehr gut vorstellen das du noch an sie denkst und sie immer noch deine große Liebe ist. Hm hattest du schon einmal das Gefühl das sie dich vielleicht beobachtet? Oder das sie neben dir steht und auf dich wartet? Oder Träume über sie in denen sie dir etwas sagen wollte?

Ich wünsche dir vom ganzem Herzen das du sie eines Tages wiedersieht in der nächsten Welt wo auch immer das sein mag. Und das du dann endlich mit ihr vereint bist. Ich könnte mir durchaus vorstellen das ihr beide auch wenn sie schon so lange tod ist zusammen gehört.

liebe Grüße

Sebastian
 
hallo zusammen,
ich möchte mich vorstellen und gleichzeit meine geschichte erzählen. Leider habe ich niemanden, mit dem ich über das
erlebte, meine gefühle und Ängste - angst? Nein habe ich nicht, eher unsicherheit und sehnsucht reden kann. Ich stehe
eigentlich mit beiden beinen voll im leben, bin verheiratet, habe 2 große kinder, ein hund, ein auto, ein motorrad,
ein haus und werde im frühjahr opa. Was willste mehr? Denkt man sich.
Nun zu meiner geschichte..........
Ich wurde 1958 in einem keinen dorf geboren. Zwei jahre später, im gleichen dorf, ein mädchen namens "christa"
wir wuchsen nebeneinander her auf, ohne direkten kontakt zu haben und gingen so auch die ganzen jahre in dieselbe
schule. Inzwischen sind wir aus dem kindesalter raus und aus uns wurden teenager. Mittem im dorf war der alte
schulhof, geteert und von einem grünstreifen mit großen bäumen und mehreren sitzbänken eingezäunt. Das war unser
platz, dort trafen wir uns zu unseren unternehmungen. (für die jungen leser - handy und computer gab es zu der
zeit noch nicht, selbst ein normales telefon gab es noch nicht in jedem haushalt). Ich war inzwischen 16 und
christa somit 14 jahre alt. Wir waren freunde - sind miteinander gegangen - es war eine tolle zeit.
Wir verabredeten uns zum schwimmen, zum reden und um in den naheliegenden wald zu gehen - zum knutschen.
Meine schulzeit ging zu ende und stand eine lehre an, aber nicht in unserem dorf, nein ich mußte umziehen.
Es sind zwar nur 40km gewesen, aber zur damaligen zeit und den öffenlichen verkehrsmittel eine rießige entfernung.
(dieser absatz habe ich noch wie ein film im kopf)
ich fuhr mit meinem blauen puch mofa auf unseren alten schulhof, dort saß sie ganz hinten und wartete schon auf mich,
meine christa. Sie hat mich gesehen, sprang auf von der bank und rannte auf mich zu. Sie trug eine dunkelblaue
gabadin hose, mit einem beinschlag daß keine schuhe zu sehen waren. Ein t-shirt dessen farbe ich nicht mehr weiß,
aber ich glaube ebenfalls dunkelblau. Ihre blonden gelockten haare, ihr lächelen auf ihrem gesicht, für mich
das schönste mädchen der welt und sie war meine freundin. Sie legte ihre arme um meinen hals, ein blick nach rechts
und links, kein erwachsener in sicht - dann gab es ein kuss. Leider mußte ich ihr die nachricht über meinen
wegzug überbringen, worauf von ihr die frage kam: Und was soll ich dann machen? Der tag ging irgendwie zu ende.
Am nächsten tag wartete ich wie üblich auf meine christa, aber sie kam nicht. Im laufe des nachmittags
erfuhr ich, von wem weiß ich nicht mehr - christa, mein engel ist tod.
Diese nachricht verbreitete sich wie ein lauffeuer und ich wurde von allen seiten bedrängt - was ist passiert?
Hast du sie geschwängert? Usw. Usw. Ich wußte es doch selbst nicht. Geschwängert? Ich? Nein! Außer petting
mehr war nicht - man bedenke wir waren 16 und 14 und wir schrieben das jahr 1974.
Die kripo ermittelte und es stand im abschlussbericht: Im spiel erhängt, im galgen am bett ihrer großmutter.
Ich kann dies bis heute nicht glauben und auch nicht nachvollziehen.
Die beerdigung stand an, dann zogen wir weg.
Die jahre vergingen, 5, 10, 15, wenn ich gerade in der gegen war, besuchte ich ihr grab.
(die folgende aufzählung passierte mir bisher 3mal, allerdings nicht so heftig wie heute)
ich habe meine christa nie vergessen, habe aber auch nicht jeden tag an sie gedacht.
Vor zwei wochen war ich wieder an meinem geburtsort. Bin durchgefahren, habe mir angeschaut was sich so verändert
hat und habe meine christa besucht. Ihre große schwester hat in der ortschaft eine gärtnerei, dort war ich schon öfters
und habe für christa blumen gekauft, sie hat mich aber nie erkannt. Nun habe ich eine so große sehnsucht nach meiner
christa, daß ich nachts nicht schlafen kann. Ich male mir aus, was wäre wenn? Suche nach zeichen von ihr schaue
frauen hinterher, die ihr heute vielleicht ähnlich sehen könnten. Werd ich verrückt?
Große liebe?
Heute mit meinen 52 jahren weiß ich, christa war und ist meine große liebe.
Inzwischen habe ich versucht mit ihrer schwester kontakt aufzunehmen (email über die firma) bisher allerdings
keine antwort. Vielleicht als spam durchgefallen, oder ihr mann hat sie nicht weitergeleitet, oder sie will
keinen kontakt. Ich brauch doch jemand zum reden.
Was mir an mir selbst aufgefallen ist, ich habe derzeitig keine angst vor dem tod.
Was meint ihr dazu? Was soll ich tun?

Grüße von oldman

hallo!sprich mit deiner lieben christa:nicht mit den angehÖrigen;
dass wird dir auf dauer nichts bringen:
Ihr habt die sache zwischen euch nicht zu ende gebracht:
Dass muste irgendwann so weit kommen
liebe grÜsse!
 
Nun habe ich eine so große Sehnsucht nach meiner Christa, daß ich Nachts nicht schlafen kann. Ich male mir aus, was wäre wenn? Suche nach Zeichen von ihr

Ich brauch doch jemand zum Reden.
Was mir an mir selbst aufgefallen ist, ich habe derzeitig keine Angst vor dem Tod.
Was meint ihr dazu? Was soll ich tun?
Hallo @oldman und Willkommen im Forum


Deine Geschichte ist furchtbar traurig und ich vermute, Du schleppst diese Trauer mehr oder weniger bewußt all die Jahre mit Dir herum

aber so wie es aussieht, ist jetzt die Zeit gekommen, da Ihr beide Euch 'aussprechen' könnt, was Dir Deine plötzliche Sehnsucht anzeigt und Dein Bedürfnis zum DarüberReden

da ich nicht weiß, wie Du mit diesen 'Kommunikations-Methoden' vertraut bist, weiß ich nicht genau, wie ich es Dir sagen soll, es genügt eigentlich, daß Du Dich mit ihr in Gedanken verbindest und auf ihre Antwort, ihr Zeichen wartest, sie kann nicht eher zu Dir sprechen, bevor Du bereit bist, sie zu hören, Du mußt sozusagen den Startschuß abgeben

ich hoffe, es kommt Dir nicht abwegig vor?
 
hallo oldman,

herzlich willkommen hier im forum :)

ich habe keinen weisen ratschlag für dich, aber vielleicht erhahnst du es in dir selber, ob es für dich besser ist, den kontakt zu ehemaligen angehörigen / freunden zu suchen oder ob du einen weg suchen solltest, der dich mit christas seele verbindet. vielleicht wären beide wege begehbar.

schreib dir alles von der seele, wenn es dir hilft. ich lese gerne mit.
 
hi oldman...
mein beitrag dazu...

du denkst an sie...
das ist schön..
sie weiss es..
und dankt...
sie weiss es, es war nicht wegen dir...
es war zeit zu gehen....

ihr seht euch wieder , ganz gewiss...
ohne reue, ohne selbstvorwürfe....
sie ist da... wenn es soweit ist
 
Also,erstmals Herzlich Willkommen:umarmen::umarmen:

Deine Geschichte,die geht so richtig unter die haut..auch ich möchte dir sagen,sprich mit ihr,sie ist ja um dich oder bei dir,darf ich dich Fragen,ob du jemals deinen Engel losgelassen hast? Innerlich? Ich vermute,das bei diesen drei Erlebnissen es deshalb so heftig gewesen ist,weil sie da wahrscheinlich sehr nah bei dir war..
 
Hallo
Eine wunderbare Geschichte.
Danke dafür.

Liebe ist unsterblich.

Du stehst mit beiden Beinen im Leben.
Hast Du mit Deinen Angehörigen darüber gesprochen?

Wenn nein - warum nicht
Wenn ja - wie reagierten sie?

Ich will das nicht wissen.

Rede mitDeinen Lieben über Dich.
Du wirst staunen, wie dankbar Deine Kinder sind, wenn Du mit ihnen über Dich, und was Dich bewegt, redest.
Die "Kinder" sind sehr lebendig.
Sie werden zunächst denken - was?
Sie nehmen Dich an und tragen Dich.
Sie müssen wissen, was mit Dir los ist.
Nimm Sie mit.
Versuche es zu erklären, auch deiner Frau.

Wenn ich mir Deinen Nicknamen ansehe "oldman"
Das passt ja nun mal gar nicht.
Du bist hellwach.

Übrigens - An Deiner Stelle würde ich mir einen Therapeuten/Therapeutin Deines Vertrauens suchen.
Das hilft.
Zuerst mit Therapeuten reden oder mit der Familie? Keine Ahnung.
Aber mach das.
Jeder will Deine Geschichte hören.
Die ist zu schön.
 
Hallo Oldmann,

ich an deiner Stelle würde folgendes tun. Da ich an Wiedergeburt glaube, ist sie mit großer Wahrscheinlichkeit wieder inkarniert. Ich würde darum bitten, dass es mir vergönnt wird ihre Seele wieder zu treffen, wenn es sein soll.

Um den Schmerz und die Sehnsucht aufzulösen würde ich eine Rückführung machen, um zu erfahren warum ich diesen Verlust erleiden musste, warum der Schmerz. Durch die Zusammenhänge die ich dann erfahre und durch das Auflösen der Gefühlsenergien (Trauer, Schmerz, Wut, Verzweiflung, Sehnsucht usw.) und trennen der karmischen Verbindungen, komme ich mit mir selbst und meinem Schicksal ins Reine.

Ich weiß dann auch, dass ich sie wiedersehen werde, nicht nur in der geistigen Welt, ziemlich sicher auch in einer der nächsten Inkarnationen, weil wir uns ziemlich sicher immer wieder gegenseitig helfen in unseren Inkarnationen, um unsere Lektionen zu lernen, lernen zu lieben ohne Bedingungen zu stellen, ohne Schmerzen zu haben beim Loslassen. Denn nur was ich auch loslassen kann, das kann ich auch lieben, alles andere ist festhalten und haben wollen.
Liebe kann nur entstehen wenn sie auch gehen darf, wenn sie nichts tun muss...

Ja, das würde ich an deiner Stelle tun, weil ich an Wiedergeburt glaube. Aber das wäre nur mein Weg...

Schöne Grüße
omnitak
 
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Zitat von omitank
"weil ich an Wiedergeburt glaube. Aber das wäre nur mein Weg..."

Dann geh mal...Deinen Weg

Und Tschaui
 
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