Transzendiert der Glaube den Intellekt oder entwertet er ihn?

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""wer kein Ziel hat - der lebt nicht""

Das kann ich nicht so stehen lassen....
Ich hab z.B. keine Ziel in meinem Leben, ich auch noch nie eines gehabt. Weil es irgendwie nichts gibt, was für mich so wichtig ist, das ich es für notwendig oder sinnvoll halte es als mein Ziel zu verfolgen.
Außerdem bin ich für sowas sowieso viel zu unkonsequent.

Aber ich lebe eigentlich ganz gut und gern und meine, dass ich interessantes (wenn auch oft etwas chaotisches Leben führe.

Hmmm.. vielleicht leb ich grad deswegen ein bissl mehr als andere die ständig ein Ziel verfolgen müssen.


Love
Mandy
 
Also diesem Thema wurd ich gerne was hinzufügen, wenns auch nicht mehr ganz aktuell diskutiert wird.
Was ist wissen und was glauben?
Vieles glaubt man zu wissen ohne es je gesehen zu haben-
von vielen weiß man das man es glaubt ohne es obj. beweisen zu können.
wie unterscheidet Ihr die Realität an der Ihr Wissen messt?
Alles was Ihr angreifen könnt?
Dann ist alles was Ihr seid und was Ihr empfindet nicht beweissbar und wäre nicht "real"
Meine Interpretation von "was so ist":

Der der zu wissen glaubt sagt darum, der der wissen will fragt warum? Je öfter eine Antwort geben kann auf die Phänomene und Fragen die sich daraus ergeben um so näher kommt er einem Modell der Wirklichkeit.
Mache denken Wirklichkeit? Das ist doch ohnehin klar, aber selbst die Wissenschaft weiß das Wirklichkeit ein relativer Begriff ist.
Licht ist Welle und Teilchen: was ist seine Wirklichkeit?
Wir kennen den Ort eines Teilchens aber nicht den Zeitpunkt an dem es sich dort befindet.
Beide Zustände können wir nicht als Einheit beschreiben Was ist seine Wirklichkeit?
Wir sind Geist UND wir sind Körper, was ist unseere Wirklichkeit?
Ich begegne in meinem Leben viel mehr Gläubigen als Suchenden. Menschen die mir erklären das ist so, ohne sich länger zu fragen: warum ist das so?
Sie STELLEN diese Fragen nicht mehr, weil sie das Wissen an das sie glauben nicht mehr hinterfragen....
Mich hat die Antwort "das ist halt so" bereits als Kind gestört um nicht zu sagen gereizt.
Liebe Grüße an Euch
Regina
 
danke, regina, für deine impulse. mir geht es oft so, dass ich mich über das maß an - meiner meinung nach blinder - gläubigkeit schrecke, das mir entgegenkommt. eine der möglichen erklärungen ist, dass durch die vielfalt des wissens und die vorläufigkeit der antworten des wissens vieles kompliziert erscheint und dass simplifizierte glaubensangebote dieser komplexen welt eine illusion von sinnzusammenhang entgegenstellen, der in die metaphysische nase steigt wie der weihrauch in die physische olfaktorik. und offensichtlich ist vielen eine scheinbare orientierung sehr viel lieber als ein fragen, das zu neuen fragen führt.

meine spiritualität hat sich so entwickelt, dass ich mein potenzial zur frage und zum kritischen hinterfragen als eine gabe ansehe, die ich gern nutze... als ein talent, wie es im NT-gleichnis der verliehenen talente genannt wird. ich sehe meine freude am wissen, dass vor allem weiß, dass es nur ein vorläufiges ist und sich ebenso entwickelt, auch auf um- und irrwegen, wie ich selber, durchaus nicht als hindernis, all die wunderbaren dinge dies- und jenseits der dogmatischen grenzen, die wissenschaftler genauso aufstellen wie esoteriker, mit ehrfurcht und staunen wahrzunehmen. wenn ich auch nur irgendetwas ausblenden würde, wie könnte ich alles in allem nehmen, wie könnte ich von ganzheit reden?

damit fühle ich mich in keinen kirchen heimisch, weder in den formellen noch in den informellen, die mir mit glaubenssätzen kommen wollen. mir ist der satz von reinhold schneider wichtig, der einmal sagte, er fürchte sich nur davor, etwas zu schnell zu verstehen, und auch der des hl. augustinus: herr, ich glaube - hilf meinem unglauben. wie fürchterlich eindimensional wäre doch eine welt ohne all diese wunderbaren paradoxien!

alles liebe, jake
 
Jede beliebige Unwahrheit kann am Ende wie Wahrheit klingen - man muss sie nur lange genug wiederholen.
Wenn man eine noch so groteske Unwahrheit immer und immer wieder wiederholt, beginnt der Verstand allmählich zu denken, dass da vielleicht doch etwas dran sein könnte und beginnt zu glauben.


Ein armer Bauer aus einem griechischen Dorf kaufte sich einmal in der Stadt ein kleines Zicklein. Ein paar Jungen aus der Stadt sahen ihn mit dem Zicklein auf den Schultern nach Hause gehen und ihnen lief das Wasser im Mund zusammen - Ziegenbraten.... Freunde einladen .... ein Fest feiern. Aber wie sollten sie an die Ziege herankommen? Der Bauer war gross und stark und sie waren zwar zur Viert, aber schwach. Sie heckten eine List aus.

Als der Bauer eben die Stadt verlassen wollte, kam ihm der erste der vier Jungen entgegen und sagte zu ihm: "Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich dir. Was ist das für ein Hund, den du da auf der Schulter trägst?" - dabei saß da doch nur eine kleine Ziege auf seiner Schulter. - "Wo hast du denn diesen Hund her? Das ist aber ein lieber Hund!" Der Bauer lachte und sagte: "Spinnst du? Das ist doch kein Hund! Ich habe eine Ziege gekauft, ein Ziegenjunges." Der Junge erwiderte: "Willst du wirklich mit diesem Hund auf der Schulter in dein Dorf zurückkehren? Die Leute werden dich für verrückt halten. Du hälst ihn doch nicht etwa für eine Ziege?" Danach trollte sich der Junge und der Bauer ging weiter.

Dem Bauer kam das Ganze merkwürdig vor. Er lachte über den Jungen, gleichzeitig überprüfte er die Beine der Ziege, ob es Ziegen- oder Hundebeine wären.

In der nächsten Gasse begegnete ihm der zweite Junge, der sagte: "Guten Tag. Das ist aber ein feiner Hund, den du da hast. So einen hätte ich auch gerne. Wo hast du denn den gekauft?" Jetzt war sich der Bauer schon nicht mehr so sicher, dass es kein Hund war, denn jetzt sagten es schon zwei und zwei Leute können sich doch nicht täuschen. Trotzdem lachte er und sagte: "Das ist doch kein Hund, sondern eine Ziege." Der andere sagte: "Wer hat dir denn sowas erzählt? Da hat dich jemand reingelegt." Und er ging davon. Der Bauer nahm die Ziege von der Schulter um nachzusehen, aber es war zweifelsohne eine Ziege - die beiden Jungen hatten sich geirrt.

Trotzdem sah er mit Unbehagen einen dritten Jungen auf sich zukommen. Der sagte: "Hallo! Wo hast du diesen Hund gekauft?" Diesmal wagte er schon nicht mehr zu sagen, dass es kein Hund wäre. Er antwortete bloß noch: "Ich habe ihn in der Stadt gekauft." Er brachte es nicht mehr über die Lippen zu sagen, dass es eine Ziege sei und bekam Zweifel, ob er das Tier mit nach Hause nehmen solle. Im Dorf würden ihn alle auslachen und für verrückt erklären.

Während er noch nachdachte, kam schon der vierte Junge und sagte zu ihm: "Wie seltsam. Noch nie habe ich gesehen, dass jemand einen Hund auf der Schulter trägt. Haltest du ihn etwa für eine Ziege?"

Der Bauer sah sich um. Er war allein. Also setzte er das Zicklein ab und lief nach Hause so schnell er konnte. Er war zwar ein bisschen ärmer - aber wenigstens würde ihn keiner für verrückt erklären. Und die vier Jungen feierten ihr Fest ....



Vier Jungen haben in der Geschichte ausgereicht um aus der Wahrheit, eine glaubwürdige, eine geglaubte Lüge zu machen. Und wenn diese Kinder einmal Mütter und Väter, Tanten und Onkeln, Lehrer, Bürgermeister, Präsidentin, Direktor, Pfarrer etc. geworden sind, lassen wir uns von ihren Märchen noch leichter täuschen. Und meistens wurden diese Menschen selbst getäuscht; sie geben auch nur das weiter, was sie glauben.

Glauben ist das stillschweigende Hinnehmen mit geschlossenen Augen.

Die Wahrheit kann Dir niemand geben.
Aber Du kannst die Augen aufmachen und sehen.
 
Original geschrieben von Regina.Svoboda
Liebe Regina,

ich denke, es ist immer besser seine eigene aufmerksame Suche auf das zu richten, in dem eine Ordnung erkannt wird, in der das Wirkliche getrennt wird vom Unwirklichen, als Sklave der vermeintlich Wissenden (Meister) zu sein.

In dieser Übung habe ich nicht viele Menschen getroffen; es ist eher umgekehrt, dass es mehr Meister des Wissens zu geben scheint, als es überhaupt genügend Sklaven für jeden Meister gibt.

Ich denke oft wird hier verkannt, dass niemand Wahrheit besitzen kann, wie niemand und auch keine Nation und kein Philosoph oder ein Meister eine 7 besitzen kann. Es sind nicht die Menschen wichtig oder die Religionen oder Nationen, die den Anspruch erheben mehr über die 7 zu wissen, als ‚Unwissende’, es ist nur wichtig unbeugsam selbst zu erkennen, dass die 7 eingebunden ist in eine ewige Ordnung, die wahr ist.

Viele der Probleme in den Fragen der Wirklichkeit und der Unwirklichkeit scheinen daher zu rühren, dass nicht das, was ist, respektiert wird, sondern dass das Bestimmen von Wirklichkeit - aus welchen Gründen auch immer - mit der Wirklichkeit kollidiert.

Ich hab mich deswegen auch zurück gezogen aus dem Markt der Glaubenskriege, in der nicht das Gemeinsame und Wahre gesucht wird, sondern das Bestimmen den Platz des Erkennens einnimmt.
Was ist wissen und was glauben?
Es gibt ein Wissen das Wissen ist, weil man es selbst als wahr erfahren hat und es ist nicht das Wissen, das Menschen als Wissen bezeichnen, wie z.B. das Wissen, dass die Stadt Köln am Rhein, am Rhein liegt, und nicht an der Donau.

Das, was jemand nicht selbst als wahr (wieder-)erfahren hat, ist Glauben.
wie unterscheidet Ihr die Realität an der Ihr Wissen messt?
Wissen ist nicht messbar, weil es nicht handelbar ist. Deswegen muss jeder das, was wirklich ist, selbst erfahren und erkennen, weil das Selbst die einzige Realität ist, die wir als Referenz haben.
... aber selbst die Wissenschaft weiß das Wirklichkeit ein relativer Begriff ist.
Wenn das richtig wäre, dann wäre diese beanspruchte Wahrheit nur eine relative Wahrheit. (?)
Licht ist Welle und Teilchen: was ist seine Wirklichkeit?
Licht hat eine Amplitude, eine Phase, eine Polarisation und eine Energie oder Frequenz. Es wechselwirkt mit Gravitation, mit magnetischen und elektrischen Feldern und jeder sehende Mensch kann ein einzelnes Photon (Lichtquant) sehen. Das ist alles wahr und nicht eines davon kann getrennt werden aus dieser Einheit des Lichtes, auch nicht durch Meister, Nationen oder Religionen, die das bestimmen wollen, was das des Lichtes sei.

Ich denke, dass abstrakte Dinge nicht hilfreich sind um das Wirkliche vom Unwirklichen zu unterscheiden; das erkennbar Wahre oder das erkennbar Falsche von dem wir herausgefordert werden in jeder Gegenwart ist unsere Wirklichkeit, die wir erkennen, aber nicht bestimmen können. So können wir z.B. erkennen, das wir z.B. bestimmen wollen aber nicht erkennen wollen, und es mag zeigen, dass es nicht abstrakte Dinge außerhalb der eigenen Unvollkommenheit sind, die das Wirkliche und das Unwirkliche betreffen, sondern dass es das eigene individuelle Selbst ist, dass diese beiden Dinge nicht klar trennt oder nicht trennen will.

Namo
 
Ich gebe Dir recht nur die Wirklikeit die erfahren wird oder die Du in Deinem innersten wiederfindest solltest Du zu Deiner Wirklichkeit machen und JA
alles im Erfahrungsraum ist eine relative Wirklichkeit und eine Frage des Bewußtseinsfokus .
Da Du ein Bewustseinsfokus bist kannst Du die umfaasendere Realität nur erfassen wenn Du Ihn änderst oder zu ändern im Stande bist.
Alles Liebe
Regina
 
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Original geschrieben von Regina.Svoboda
Ich gebe Dir recht nur die Wirklikeit die erfahren wird oder die Du in Deinem innersten wiederfindest solltest Du zu Deiner Wirklichkeit machen
Liebe Regina,
ich denke nicht, dass eine gemachte Wirklichkeit eine Wirklichkeit ist. Das Machen ist ein Bestimmen und kein Erkennen. Man kann nur das sein, was man ist, nicht das, was man macht. Ein Sein das macht, ist immer in Konflikt zwischen dem Sein und seinem Machwerk, das immer ein Phantom ist.
Da Du ein Bewustseinsfokus bist kannst Du die umfaasendere Realität nur erfassen wenn Du Ihn änderst oder zu ändern im Stande bist.
Ich denke, dass nicht durch ein Handeln (Ändern) des Unvollkommenen das Bewusstsein der Wirklichkeit inne wird, sondern im Gegenteil durch das Nichthandeln, dass in der Stille des Denkens die Wirklichkeit wahrnimmt, so wie sie ist.

Schade, daß du nichts zu dem schriebst, das ich zu Deinen Gedanken geschrieben habe. Warum denkst Du, dass das Bestimmen in der Weise wie Du den anderen bestimmst, eine Wirklichkeit schafft (und keine Illusion) und woraus? Kannst Du eine Wirklichkeit schaffen, die vorher nicht da war als Wirklichkeit?

Lieber Gruß

Namo
 
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