Hi Eric,
Ehrlich, 550 Euro ist Halsabschneiderei, wenn der Kurs nicht mind. 1 Woche geht (und auch dann eigentlich noch immer viel zu teuer).
Der Punkt ist, wir haben immer das Gefühl, nur etwas was viel kosten würde, müsse auch etwas Wert sein. Das nutzen diese Leute aus. Sie behaupten implizit, ihr Wissen wäre so viel Geld wert.
Durch meine eigene Erfahrung kann ich einfach sagen, das allerwichtigste an Meditation ist, dass du es regelmässig - möglichst täglich - tust. Egal was für einen Kurs du machst, niemand kann dir das abnehmen. Es ist die Konstanz, welche letztlich etwas ausmacht. Natürlich gibt es darüberhinaus noch viele verschiedene Techniken, alle mit Vor- und Nachteilen und für die einen geeigneter als für die andern. Aber diese Techniken sind letztlich nebensächlich, es geht in Meditation gar nicht allzu sehr darum, was du machst, sondern nur dass du es machst.
Frage dich mal: Angenommen, der Referent hätte wirklich ein paar Supertipps auf Lager. Glaubst du, er könnte die nicht auch in ein Email reinschreiben und dir senden? Wozu braucht er 550 Euro von dir? Paar Leute meinen auch, es sei vorteilhaft, wenn du direkten Kontakt mit einer Lehrperson hast. Ok, dazu kann ich nichts sagen. Ein wirklich erfahrener Lehrer kann nicht ersetzt werden. Aber gerade in Meditation ist es für den Lehrer wichtig, den Menschen in der ganzen Erfahrung zu begleiten über längere Zeit. Der Meditierende könnte in einer persönlichen Krise beispielsweise die Meditation missbrauchen, um aus der Krise aus dem Weg zu gehen und davor zu flüchten. Dann wäre es Aufgabe des Lehrers, das wahrzunehmen und den Schüler darauf hinzuweisen und ihn zu unterstützen in der Bewältigung der Krise. Sowas geht aber nur auf Vertrauensbasis und Vertrauen muss über eine gewisse Zeit hinweg gegenseitig aufgebaut werden, das geht sicher nicht an einem Wochenendseminar.
Bereits dadurch disqualifiert sich ein Lehrer, dass er nämlich an einem einzigen Wochenende dir verspricht, eine gute Technik zu geben und sich danach überhaupt nicht mehr um dich kümmert (ausser du besuchst regelmässig weitere teure Seminare desselben Lehrers...). Wenn er ein guter Lehrer ist, kennt er auch die Gefahren und Nachteile der Technik und ist daher nicht gewillt, diese einfach ohne weiteres dem Schüler mitzugeben, ohne dass er die Möglichkeit hat, dem Schüler im Bedarfsfall tatkräftig zur Seite zu stehen.
Wenn du nur ein bisschen aufmerksam bist, dann merkst du überaus rasch selbst, was dir liegt und was nicht, aber natürlich nur, wenn du regelmässig meditierst.