@sara
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Erlaube mir nun einen etwas längeren Artikel einzustellen zum Thema. Er beleuchtet viele Aspekte daher fand ich ihn sehr ansprechend und interessant.
Wem es zu viel wird kann ja springen
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Obwohl Organtransplantation inzwischen alltäglich geworden ist, werden viele Transplantierte ihres neues Lebens nicht recht froh. Zum einen bleiben sie lebenslang von Medikamenten abhängig, um die Abstoßungsreaktion des fremden Organs zu unterdrücken. Zum anderen haben sie mit den seelischen Folgen der Organübertragung zu kämpfen.
"Manchmal fühlte es sich fast so an, als ob ich meinen Körper mit einer zweiten Seele teilte". Die 48jährige Frau, die Herz und Lunge eines tödlich verunglückten Motorradfahrers erhielt, ringt darum, mit der Veränderung ihres Wesens fertig zu werden. Eine Woche nach der Operation bekommt sie plötzlich Appetit auf Hühnerkeulen und Bier - Dinge, die sie vorher nie gemocht hatte. Ihre Lieblingsfarbe wechselt von rot zu grün. "Meine Persönlichkeit veränderte sich und wurde maskuliner." Sie war betroffen, daß es ihr nicht mehr möglich war, "wieder die gleiche Ebene der Spiritualität zu erlangen, die ich während meiner Krankheit erreicht hatte. Ich wollte unbedingt die Lehren, die ich damals erfahren hatte, in mir wachhalten - Vergebung, den tieferen Zugang zu mir selbst, das Gefühl der Gelassenheit und die Zuversicht, daß sich das Universum seiner Bestimmung gemäß entfaltet. Doch jetzt konnte ich fast körperlich spüren, wie die geistige Dimension sich mir immer mehr entzog." Und das, obwohl sie ihre täglichen Meditationen beibehielt.
(Claire Silvia, Herzensfremd - Wie ein Spenderherz mein Selbst veränderte, 1998, S. 154)
Anfänglich führt sie ihre seelische Veränderung auf die vielen Medikamente zurück, die sie täglich nehmen muß. Als dann massive Alpträume einsetzen, sucht sie psychotherapeutische Hilfe auf. Sie findet zu einer Gruppe von Herztransplantierten.
Sie alle berichten über Wesenveränderungen. "Einen Großteil der Zeit waren wir elend oder verstört oder starr vor Angst", schreibt Claire Silvia.
Zehn Jahre nach der Herz-Übertragung wird ihr ein weiteres Organ transplantiert - eine Niere, wegen Nierenversagens infolge der vielen Medikamente. Der Spender ist ihr Freund.
Organspende - ein Akt der Nächstenliebe?
Ein Einzelfall? Wohl nur in dem Sinne, daß sich Betroffene selten in die Öffentlichkeit begeben. Denn in der Regel werden die seelischen Folgen von Organtransplantationen verschwiegen. Auch in der gemeinsamen Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland zur Organtransplantation (1990) ist davon keine Rede. Im Gegenteil: "Die Kirchen sehen ... in einer Organspende durchaus die Möglichkeit, über den Tod hinaus das eigene Leben in Liebe für den Nächsten hinzugeben." Und was sagen die Kirchenmänner zu den seelischen Folgen? Sie werden schlichtweg ausgeblendet: "Der Empfänger eines Organs braucht keine Änderung seines Wesens zu befürchten, kann aber zuweilen bedenken, daß er das Organ eines anderen, meistens eines verstorbenen Menschen in sich trägt."
Dann wird in "bischöflicher Vollmacht" dekretiert: „Der Hirntod bedeutet ebenso wie der Herztod den Tod des Menschen. Mit dem Hirntod fehlt dem Menschen die unersetzbare und nicht wieder zu erlangende körperliche Grundlage für sein geistiges Dasein in dieser Welt. Der unter allen Lebewesen einzigartige menschliche Geist ist körperlich ausschließlich an das Gehirn gebunden ..."
Wie tot ist ein Hirntoter?
Ein Mensch gilt als hirntot, wenn die Gesamtfunktion des Groß- und Kleinhirns und des Hirnstamms unwiederbringlich erloschen ist. Doch der Hirntod ist nicht der Tod des Menschen, sondern nur der Beginn des Sterbeprozesses, der mit dem Herzstillstand endet. Die klassischen Todesmerkmale in der jahrhundertealten Medizingeschichte sind Erkaltung, Leichenstarre und Todesflecken.
Bis 1968 war es üblich, von einem irreversiblen, d. h. nicht mehr rückgängig zu machenden Koma zu sprechen oder von totalem Hirnversagen. Kurz nach der ersten Herzverpflanzung wurde daraus "hirntot", ein Begriff, der an der Harvard-Universität kreiert wurde. Dabei handelt es sich letztlich um eine
Definition zum Zwecke der Organtransplantation. Denn nur der noch lebende Organismus des "Toten" garantiert die Verwertbarkeit seiner Organe. Also wird der Patient per Definition für tot erklärt, d. h. ihm wird der Leichenstatus aufoktroyiert, ohne daß er sich dagegen wehren kann.
Tote kann man nicht beatmen
Eine hirntote Frau konnte nach Monaten noch ein Kind austragen, das gesund zur Welt kam. Ein hirntoter Mann kann noch Erektionen haben. Der "Hirntote" wird bis zur Organentnahme beatmet. Beatmen aber kann man nur einen lebenden Menschen, keinen Toten. Den könnte man allenfalls "aufblasen". Der Hirntote hat vor der Organentnahme einen normalen Blutdruck und eine stabile Herzfrequenz. Kurz vor dem Eingriff kommt es in der Regel zu einem dramatischen Blutdruckanstieg auf Werte von 230 zu 115. Gleichzeitig steigen bestimmte Hormone an wie das Adrenalin. Bekanntlich werden Organspender bei der Explantation narkotisiert. Warum, wo sie doch tot sind? Sie sollen keine unkontrollierten Bewegungen machen. Trotzdem kommt es immer wieder vor: Die Patienten machen spontane, unkontrollierte (Abwehr-) Bewegungen - die Arme bewegen sich, eine Hand hebt sich, beide Hände werden zum Kinn geführt, um in dieser Haltung zu verharren. Mediziner sprechen vom "Lazarussyndrom".
"Nachklingende Prozesse an einem Leichnam ..."
Die Gleichsetzung des Hirntodes mit dem Tod des Menschen blendet die Frage aus, was mit dem Menschen in der Übergangsphase vom Leben zum Tod geschieht. Der katholische Moraltheologe Johannes Gründel, ein Befürworter der Hirntod-Theorie, sagte dazu in einer Rundfunksendung: "Nach dem Auseinanderbrechen dieser Einheit Mensch mit dem irreversiblen Ausfall der Gehirnfunktionen hört diese Form von Leben auf, aber Lebensprozesse bleiben, und diese Lebensprozesse haben jetzt nichts mehr mit dem Leben zu tun, wo ein Mensch noch erfährt, wo er sensibel ist, wo er etwa denkt und dergleichen, sondern das sind nachklingende Prozesse an einem Leichnam ..." Darauf die Moderatorin: "
Können wir denn wissen, was ein Mensch will? Kann man denn das, was in der Seele eines Menschen oder in seiner Psyche vorgeht, messen?" Die Antwort von Prof. Gründel: "Lassen Sie mal den Begriff Seele weg ..." Die Seele weglassen? Und das aus dem Mund eines "Gottesmannes"? Offensichtlich hängt er der in Wissenschaftskreisen verbreiteten Meinung an, die Seele sei ein Anhängsel des Gehirns.
Das Organ überträgt seelische Information
Die Hirntod-Theorie ist der makabre Höhepunkt eines Materialismus, der die Seele schlichtweg zu einer Funktion der Gehirntätigkeit erklärt. Doch die Seele ist unser geistiger Leib, der vor der Geburt existiert und nach dem Tod weiterlebt. Dabei ist die Seele die Trägerin des Lebens. Leben ist Bewußtsein, Schwingung, Kommunikation - in jeder Zelle, in jedem Organ, das mit dem gesamten Organismus in Verbindung steht und das Informationsmaterial des ganzen Menschen in sich trägt. Die Seele überträgt dem Körper die Programme, die sie in diesem Leben bereinigen möchte.
Mit dem Herzen wird nicht nur das Herz übertragen
Wird nun ein Organ, z. B. das Herz, transplantiert, so kann das Herz nur leben, wenn die Seele weiterhin die Lebensenergie für das Herz gibt. Die Seele des Spenders kann sich also gar nicht vom lebenden Organ trennen. Sie hält den Kontakt zum transplantierten Organ. Dabei überträgt sie ihre Programme auch den Körperzellen des Empfängers.
Hier liegt zugleich eine Antwort auf die Frage, warum eine permanente Abstoßung des Fremdorgans stattfindet. Es treffen Schwingungen aufeinander, die sich abstoßen, weil sie nicht zusammenpassen.
Fremdorgan ist Fremdschwingung
Das transplantierte Organ bringt also das Bild- und Informationsmaterial der Seele des Spenders in den Körper des Empfängers und in dessen Seele. Es wird ihm aufgezwungen, wodurch eine Fremdbestimmung stattfindet. Die eigenen Lebensprogramme des Organempfängers einschließlich seiner seelischen Belastungen werden von den Programmen des Spenders überlagert.
Dadurch wird es dem Empfänger schwer wenn nicht gar unmöglich, seine eigenen Fehlprogramme zu erkennen und zu bereinigen - worin der eigentliche Sinn unseres Erdendaseins besteht. Die Fremdprogramme funken ständig dazwischen. Die unverwechselbare Identität des Menschen geht verloren. Spätestens hier wird offensichtlich, daß eine Transplantation wohl kaum ein Akt der Nächstenliebe sein kann.
Zwei Seelen kämpfen um einen Körper
Transplantation ist also ein Eingriff, der weit über das Irdische hinausgeht. Beim normalen Leibestod hat die Seele ihre Aufgabe für diese Inkarnation abgeschlossen. Wird sie in der Materie festgehalten, so kann sie den ihr gemäßen Entwicklungsweg nicht weiter gehen. Der Mensch wiederum hat für die Fortsetzung des Lebens auf der Erde kein Lebensprogramm mehr. Lebt er dennoch weiter, ist er vielfach orientierungslos, wie mittlerweile zahllose Erfahrungen belegen, oder er wird zum Spielball fremder Einflüsse.
Die meisten Organspender sind Unfallopfer. Dabei kann es sein, daß die Seele des Spenders diese Erde gar nicht verlassen will. Vielleicht dankt sie sogar den Ärzten, weil sie glaubt, diese hätten ihren Körper wieder zum Leben erweckt. Ihr Herz schlägt ja weiter ... Im Organempfänger hat sie ein Instrument gefunden, durch das sie weiterleben und wirken kann.
Unter Umständen kann es der Seele gar nicht bewußt sein, daß es sich um einen ganz anderen Körper handelt. Dann beginnt der Streit zwischen den beiden Seelen: Wer geht in den Körper rein? Auch dadurch bleiben die beiden Seelen an die Materie gebunden.
Ein seelenloses Konzept
Kann aber das der Wille Gottes sein? Und wenn es nicht Gottes Wille ist, wessen Wille ist es dann? Und wenn die Kirchen die Organspende fördern, in wessen Diensten stehen sie dann?
Bei einer Organtransplantation werden Prozesse in Gang gesetzt, deren sich die Beteiligten in der Regel nicht bewußt sind - weder der hilflose Patient, noch der Arzt, noch der Politiker, der um die gesetzgeberische Entscheidung ringt. Die Kirchen, die es wissen könnten, haben einmal mehr die Lehre des Jesus von Nazareth ignoriert: Kann man sich vorstellen,
daß Christus empfehlen würde, Körperorgane zu übertragen, um die Lebensspanne eines Menschen gewaltsam zu verlängern?
Die Transplantationsmedizin ist ein Produkt des materialistischen Denkens. Sie huldigt einer Ersatzteilmentalität, die vorgaukelt,
daß sich jede Krankheit heilen und jedes Verschleißteil auswechseln ließe. Hinter ihr steht der medizinisch-industrielle Komplex, der auf Expansion und Gewinnmaximierung drängt. Die moralische Basis für die Transplantationsindustrie liefern die Kirchen.
Beschädigung der Seelen
Wer ist an dieser seelenlosen Entwicklung der modernen Medizin schuld? Jeder, der die materielle Existenz für den Höhepunkt der Schöpfung hält, die es um jeden Preis zu erhalten gilt und der damit die Lehre des Jesus von Nazareth ignoriert. Jesus sagte: »Mein Reich ist nicht von dieser Welt«. Sein Reich ist ein geistiges Reich, das in der Tiefe der menschlichen Seele zu finden ist: »Das Reich Gottes ist inwendig in euch«.
Der Gegenspieler Gottes will dieses Reich bekämpfen. Sein Ziel ist die Auflösung der Schöpfung. Da aber jede Seele den Christus-Erlöserfunken in sich trägt, ist dies nicht möglich. Die dämonischen Kräfte geben trotzdem nicht auf. Sie wollen die Seelen durcheinander bringen und schädigen, so daß sie sich nicht mehr weiterentwickeln und ihre eigene Identität finden können. Wer hier von Nächstenliebe spricht, muß sich fragen lassen, wem er hier dient.
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Rechtzeitig Vorsorge treffen
Nach deutschem Recht ist die Organentnahme nur zulässig, wenn eine schriftliche Einwilligung vorliegt. Fehlt sie und liegt auch kein schriftlicher Widerspruch vor, sind die nächsten Angehörigen des Sterbenden zu befragen, ob ihnen eine entsprechende Erklärung bekannt ist. Wissen die Angehörigen nichts davon, müssen sie nach dem "mutmaßlichen Willen" des Sterbenden entscheiden.
In Österreich ist die Organentnahme nur unzulässig, wenn ein schriftlicher Widerspruch des Sterbenden vorliegt. In der Schweiz gilt in einzelnen Kantonen teils die Zustimmungs- , teils die Widerspruchslösung. Eine einheitliche Regelung durch ein Bundesgesetz ist seit kurzem in Aussicht genommen.
Wer weder von wechselnden gesetzlichen Regelungen noch von fragwürdigen Entscheidungen seiner Angehörigen abhängig sein möchte, sollte eine mit Datum versehene und unterzeichnete Erklärung bei sich führen, in der er sich klar für oder gegen eine Organentnahme ausspricht. Er könnte sich gleichzeitig auch dazu äußern, ob er selbst ein Fremdorgan empfangen will oder nicht.
Es empfiehlt sich, ein Duplikat dieser Erklärung einem Angehörigen zu übergeben. In manchen Ländern können solche Erklärungen auch öffentlich registriert werden, z. B. in Österreich beim Zentralen Widerspruchsregister für Organentnahme (ÖBIG, Stubenring 6, 1010 Wien).
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So das wars, geschaft