Trance - was ist das genau?

Trance ist das warme Schaumbad, das die inneren Filme bunt auf die Leinwand lockt. (manchmal angenehm, manchmal unangenehm)
Achtsamkeit ist der Triathlon im Esoterikgeschäft.

Trance ist passiv - wenn man es lassen kann. Achtsamkeit ist aktiv - wenn man es nicht lassen will.
Ich glaube ich verstehe jetzt, was gemeint ist. Aber um diesen Zustand zu errerichen, muss man nicht unbedingt meditieren. Reicht doch schon, wenn man sich in ein gutes Buch vertieft oder auch die Regentropfen das Fenster herunterkullern sieht. Man ist ganz woanders, kann seiner Fantasie freien Lauf lassen und merkt garnicht, wie die Zeit vergeht :)
 
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Ich glaube ich verstehe jetzt, was gemeint ist. Aber um diesen Zustand zu errerichen, muss man nicht unbedingt meditieren. Reicht doch schon, wenn man sich in ein gutes Buch vertieft oder auch die Regentropfen das Fenster herunterkullern sieht. Man ist ganz woanders, kann seiner Fantasie freien Lauf lassen und merkt garnicht, wie die Zeit vergeht :)


Da hast du ganz recht. Es gibt viele, viele verschiedene Arten in Trance zu gleiten. (Oft passiert es ja eher, als dass man es macht.) Du kannst dir eine für dich passende Musik anhören, oder eine speziell dafür ausgelegte HemiSync-CD (soll die Gehirnwellen in Richtung Alphazustand beeinflussen, sagt man). Du kannst Schamanentrommeln lauschen, oder selbst die Trommel rühren, Fernsehen, Tagträumen, deine Katze streicheln, einen geliebten Menschen angucken, die Blätter im Herbstwind betrachten, deine Regentropfen,... . . und bei all dem kannst du, oder wirst du vielleicht automatisch, in eine gewisse Trancetiefe geraten.

Und wenn du es spirituell hochwertig ausdrücken möchtest, kannst du es Meditation nennen, und noch einem bestimmten - zb im Buddhismus vorgeschlagenen - Procedere folgen.


Je nach Lust, und deiner persönlichen Vorliebe.

 
Trance ist ein veränderter Bewusstseinszustand - und es gibt verschiedene Tiefen von Trance - auch Alltagstrance kann es geben, z.B. zählt Tagträumen dazu.

LGInti
 
Ich würde sagen Trance ist eine Form der Exstase. Exstase ist das "Austreten" aus etwas und das Verharren außerhalb dieses Etwas'.

Wenn man zum Beispiel das Bewußtsein als eine Ganzheit sieht, welche aus Teilen besteht. Dann ist es uns allen möglich, Teile unserer Bewußtheit für den realen Augenblick "abzuschalten" und uns in ein inneres Gebiet zurück zu ziehen, man könnte sagen einen "inneren Raum". Und in diesem Raum meditieren wir, träumen wir, kommen wir zur Ruhe und so weiter.

Man sieht: im Grunde befindet man sich bereits in einem klitzekleinen Zustand der Exstase einfach nur, weil man Gedankengefühle hat. Man ist ein wenig "ausgetreten" aus dem Moment, in dem man zum Beispiel auf dem Meditationskissen sitzt, und hängt mit einem Teil der eigenen Bewußtseinsganzheit in Gedanken und Gefühlen rund um die Zukunft und die Vergangenheit fest.

Allein über die Beobachtung der Gedankengefühle kann man "in Trance" geraten. Trance ist der Zustand, in dem man etwas Anderes, das man ist vergißt, zugunsten einer veränderten Wahrnehmung - letztlich von sich selbst. Es benötigt viel Übung, in Trance mit offenen Augen zu schauen und gar zu arbeiten, wie es z.B. die Schamanen tun. Das ist eine außerordentliche Tranceleistung, die durch viel Getrommel, viel Hormonausschüttung, absichtliches Falschatmen und so weiter in lange erarbeiteten Ritualen erreicht wird. Dann kommuniziert der Schamane mit seinen Krafttieren, wird durch sie geführt, und so weiter.


Das Gegenteil von Trance ist die Klarheit. Ich schreibe das dazu, damit man es von Trance unterscheiden kann. Klarheit ist aber auch eine Art Trance, fixiert auf das Hier und Jetzt, man nennt das Achtsamkeit. Man benötigt Klarheit, um Trance überhaupt wahrnehmen zu können.

In Achtsamkeit kann man jedoch stets nur eingeschränkt in Trance gehen, man kann nur einige wenige Teile der eigenen Ganzheit vernachlässigen, weil ja eben Achtsamkeit das Ziel ist. Achtsamkeitsübungen zielen also eher auf das Wahrnehmen der Ganzheit als auf das Wahrnehmen einzelner Teile, wie es bei der Trance der Fall ist. Weil es so ist, diagnostiziert der Schamane auch die "kranken" Teile der Ganzheit in Trance, weil er sie im Zustand der Achtsamkeit nur äußerlich sehen und damit kaum spirituell im schamanischen Sinne behandeln kann.


Man kann auch in Trance schreiben. Bisher bin ich ja so einigermaßen im Achtsamkeitsbereich geblieben bei dem bis hierher Geschriebenen: ich habe geschrieben, was ich schreiben wollte. "Ich" war also anwesend und hat gewählt, wie ich mich mit welchen Worten wozu in Deine Richtung äussere. Das ist ja auch "normal" so, wenn man eine Frage beantwortet.

Wenn ich aber jetzt mal in die Trance wechsele, die Augen zumache und blind tippe (man verzeihe mir also die Druckfehler, die ich aber natürlich nachher noch korrigiere, Anm.), dann ist das in mir wie ein Fluss. Ich gebe mich hin auf ein Wasser, ziehe auf am Horizont eine Oase auf einer Insel mit einer einzigen Palme. Ich fahre näher heran: Da sitzt Du, Flying Fox, auf einer Liege, die rotweiß gestreift ist. Du hältst ein Glas in der Hand mit einem grünen, perlenden Getränk drin und es steht dort "Gosgos" oder so etwas drauf.

(jetzt sitze ich kurz mal in Achtsamkeit und wunder mich darüber, was ich schrieb. Ich denke nach: was ist das für ein Schmarrn? Das heißt: ich unterbreche den Fluss meiner Worte - meine Trance - durch einen eigenen Gedanken meines Ichs. Das ist in der Trance aber unerwünscht, daher setzt ich Klammern drumherum.)

Du hast ein rotes "Schnurrhaar" auf der von mir aus rechten, also auf der linken Seite, das etwas länger ist als die Anderen und etwas tiefer in der Haut drinsteckt als die anderen Haare. Es ist da um einen Mond herum gezeichnet, was die Mutter des Vaters ist. Die Oma. Eine klitzekleine Truhe, Du hast sie aufgemacht und es war etwas drin: eine Brosche? Nein, ein Kettchen mit einem Anhänger. Es ist eine Figur drauf: die Vagina einer Frau.

(info: wenn man in Trance ist, ist also immer "Fluss". Das ist das Wesen von Trance, daß man sie nicht unterbricht wie ich hier, um den Unterschied zwischen Trance und Nichttrance zu zeigen. Und zwar, wie ich bemerke, am Beispiel der Visualisierung von Bildern bzw. dem dann ab dem zweiten Abschnitt stattfindenden Nachforschen in den Bildern, die sich in mir ergeben. Man kann aber auch über die Beobachtung des Atems in Trance geraten oder über die Beoachtung bzw. Nichtbeobachtung des Straßenverkehrs. Es gibt 1001 Möglichkeiten, in Trance zu geraten und noch bestimmt ein paar mehr. Hier geht jetzt nur "Schreiben" in Trance.)

Die Vagina einer Frau - hm, dazu habe ich mich noch nie in Trance begeben. Mag daran liegen, daß ich gerade einen Thread zum Thema Mann oder Frau habe, daß das in mir so reflektiert mit dem Bild von dem Kettchen und daß ich den Einstieg über den Fliegenden Fuchs gewählt habe war eher schamanische Notdurft. In Ermangelung einer Trommel, bis dann die Tastatur rattert. Dann ist sie ja da, man muß nur hinhören...

...... also öffne ich sie und gehe für uns mal hinein. Es ist rot, ein Tunnel, der gar nicht unangenehm ist, sondern angenehm und warm. Es ist sehr sehr angenehm, oh ja.

Da hinten ist eine Türe, eine weiße, in der Wand. Mal sehen, wo sie hinführt - ob sie überhaupt offen ist? Ich werd's mal sehen: Nein, die ist verschlossen. Mal sehen, habe ich Kleider an oder Taschen mit? Da, meine Umhängetasche, hatte ich noch gar nicht bemerkt. Da ist der Schlüssel bestimmt drin- da ist er. Golden, oben verziert, sehr schön. Schwer, wow, schwer, sehr schwer. Mann, der ist ja aus echtem Gold! :thumbup:

Dann schließ ich jetzt auch noch auf. Das tu ich jetzt aber. Da will ich jetzt - moment, die Türe wechselt ihre Farbe. Sie ist grün geworden. Ich sehe auf ihrem Holz gemalt einen Weg, der in ein Wäldchen führt. Jetzt weiß ich nicht: soll ich das Schloß aufschließen, oder soll ich mich in dieses Bild begeben?

(hier ist jetzt Stille in der Schreibtrance. Warten. Bis es weitergeht. Denn es wird in Trance nicht hinterfragt, nichts wird kontrolliert, es wird ganz einfach in Trance eine Handlung durchgeführt - ein Ritual im glücklichen Falle.)

(ich höre in mir keine Entscheidung. also werde ich eine Weile die Trance schweigend beibehalten und dabei etwas Anderes tun. Ich schreibe dann gleich weiter - Du siehst: Trance hat auch Pausen. Sie beinhaltet Schweigen und geht sogar vom Schweigen aus. Schweigen ist die Basis, zu bemerken, was in Trance gesprochen wird. Man kann es dann aufschreiben - nur um zu erklären, was ich hier mache. Aber jetzt gehe ich erst mal mit dem Bild der grünen Türe mit den beiden Weitergehmöglichkeiten eine Flasche Wein öffnen, weil Samstag Abend ist ----- Mist, durch das Bemerken des Samstag-Abends bin ich wieder achtsam. ;-) Trance beendet. Aber: hast Du es verstanden?)

lg

P.s.: Fazit: es geht um einen Fluss. Den Du nicht kontrollierst. Auch wenn er Dich durch die Vagina einer Frau führt. :thumbup:

P.s.2: Manche Menschen betrachten das als allgemeines Lebensmotto.
 
Im Trancezustand verändern sich auch die Hirnwellen. Fragt mich jetzt aber bitte nicht, was sie genau tun - ich glaube, sie werden langsamer, kann mich aber auch täuschen.
 
Trixi Maus schrieb:
Dann schließ ich jetzt auch noch auf. Das tu ich jetzt aber. Da will ich jetzt - moment, die Türe wechselt ihre Farbe. Sie ist grün geworden. Ich sehe auf ihrem Holz gemalt einen Weg, der in ein Wäldchen führt. Jetzt weiß ich nicht: soll ich das Schloß aufschließen, oder soll ich mich in dieses Bild begeben?

(Oben sehe ich einen Fehler in meiner Trancearbeit: "ich" habe mich ereifert für etwas, das ich wahrgenommen habe. Ich habe eine weiße Türe in der Wand der Vagina wahrgenommen und habe dann beobachtet, wie ich zögerte: es war so angenehm in der Vagina, und ich wollte sie nicht wirklich verlassen. Daher mußte "ich" mir in die Trance herein etwas Mut zu reden und ich weiß aus Erfahrung: das klappt nicht. Gibt man persönliche Energie in die Trance hinein, so bricht dieselbe ab. (Was ja auch so geschehen ist.))

*knackknackknackderknochen~augenzwinker~*

(oben eine Tranceinduktion, Anm., die mir im Moment jetzt aureicht. Ich mache sehr lange autogenes Training.)

*knackknackknackderknochen~augenzwinker~*

Trance.Ich gehe auf die Insel, sehe das Schnurrhaar, erkenne die Oma, öffne die Schatulle, ziehe die Kette und sehe das Blatt: eine Vagina. Eine weiße Türe.

(der gaze Körper fängt dann dabei an zu kribbeln, wenn man sich so zurückbegint in die Trance, anm. Das passiert insbesondere, wenn man schon bekannte Wege geht. Es ist gut, Einstiegwege zu haben...)

Die grüne Türe mit dem Bild von der Schneise im Wald, in die ein Weg führt, der, wie ich jetzt sehe, zu einer Lichtung im Wald führt. Es steht ein Reh darauf - ich würde sagen das ist eine bayerische Türe mit Kitsch drauf. Führt die in ein Schloß, zu einer Prinzessen? Könnte doch sein.

Mal sehen was könnte ich noch: der Schlüssel - Mann ist der schwer - also mitnehmen kann ich den nicht. Der ist zu schwer. Den müßte ich hierlassen, wenn ich in das Bild ginge. Aber ich sollte vielleicht durch die Türe gehen und den Schlüssel verwenden?

[Pause, Hören. Hören. Stille. Nichts. Neuanfang ohne Unterlaß.]

Eine Blume erscheint. Wo ist sie? Sie hängt in der Luft. Eine rote Rose. Ein weiterer Schlüssel? Für das Bild.

(Wer hat nun entschieden, daß ich einen zweiten Schlüssel bekomme? Niemand. Daher lerne: in Trance nie entscheiden, sondern solang in Trance bleiben, bis entschieden wird. Ich nehme die Rose. Und lasse den Schlüssel liegen.)

Ich lege den Schlüssel aus der rechten - nein linken Hand und nehme die Rose in die Rechte. Sie schwebte in der Luft, ein Energiewirbel war drumherum.

(ein Bild aus einem Playstationspiel, das ich eine Weile gespielt habe, Anm.. Der Energiewirbel geht mit dem "Pflücken der Rose" weg (!))

Die Rose. Ich halte sie dem Reh im Bild auf der Türe in der Vagina hin, das Reh beißt die Rosenblätter ab und ich stehe in einer Waldlichtung.

aaaaaaah, gute Luft ist hier.

(merke: in Trance den Atem nicht kontrollieren. Der Körper erlebt mit, was der Geist in Trance erlebt. Das ist dann eben "Exstase" - ausgestiegen sein und den Körper machen lassen, egal was sich wo verkörpert.)

Die Luft ist gut hier. Das Reh schaut mich an. Es heißt Lilly. Hallo Lilly. Meine Freundin. :)

(Stille ist auch Trance. Die höchste Form der Trance. Sie entsteht in der Trance oft, wenn man sonst die Stille "beherrscht" - muß man nicht wirklich aber das ist ein anderes Thema.)

Das Reh läuft weg, in den Wald hinein. Es kommt ein Zwerg daraus hervor, der sich als Michael vorstellt. Michael sagt, er habe den Auftrag, mir Musik zu bringen. Er spielt mir ein Lied vor - phrygisch - und sagt, es sei ein Elfenlied, mit dem ich einen Drachen bändigen könne.

(ich dürfte jetzt nicht denken: "hm ja, was soll ich jetzt damit" - sonst würde schon dieser eine einzige Gedanke, diese "doofe Frage" an das Universum meine Trance umgehend beenden. Aber wenn ich's so formuliere ----- falsch- kein Ich kann in einer Trance etwas formulieren.(!))

(Man sieht: man kann mit etwas Übung falsche Handlungen in Trance abwenden, indem man umschwenkt und kürzest reflektiert. Es ist, wie einen Spiegel umdrehen und auf der anderen Seite kann man weitermachen. Man muß die Aufmerksamkeit "im Griff" haben, daher die Achtsamkeitsübung rund um das Entstehen von Trance. Wer sich nicht konzentrieren kann, der kann nie in Trance geraten, sondern wird immer nur seinen Gedankengefühlen nachhängen und träumen.)

"Keine Süße", sagt da gerade jemand. Ich stehe noch immer auf der Lichtung. Ich muß mich mal genauer umschauen: da sitzt wieder der Flying Fox auf seiner Liege. :rolleyes:

(Man sieht: Trance verläuft schleifenförmig. Man kommt immer wieder zum Gleichen zurück. Daher ist sie auch nicht das, was man durch Meditation "anstrebt". Sondern im Gegenteil ist dies die Klarheit und die Präsenz im Hier und Jetzt, im Augenblick. Und der Weg dahin, der führt aber über die Wahrheit, und über die Wahrheit lohnt es sich zum Beispiel, in Trance zu gehen. Dann wird man eine andere Realität erleben und wird ggf. ganz einfach durch diese meditative Übung "Energien" lösen, die im hiesigen Leben von Bedeutung sind. Im Sinne einer der Beschleunigung einer Katharsis, also einer Reinigung.

lg!)

P.s.: Das Wort "Trance" ist übrigens abgeleitet aus dem lateinischen Wort transire, das ist "herübergehen". Daher kann man verstehen, daß beim Beschreiben einer vor dem Inneren Auge entstehenden Visualisierung - eine zwar nur oberflächliche Form der Trance, aber eine gute Achtsamkeitsübung - das "Herübergehen" nur sehr wenig geschehen kann. Denn der Körper muß ja sehr zielgerichtet funktionieren (tippen), es ist also gar nicht so "viel" von der Ganzheit übrig, welche sich in eine Trance verabschieden und "herübergehen" könnte.

P.s.2: Daher würde ich persönlich etwas machen, das ich häufig tue und schon gut kenne, um Trance kennen zu lernen. Das kann beim Joggen geschehen, beim Musizieren, sogar beim Lesen. Alles was man gerne hat und schon gut kennt, bringt das Potential mit sich, daß man gut darüber in Trance geraten kann. Man muß es nur etwas "anders" machen.

P.s.3: Was immer gut ist, ist ein Trance- Induktor. Das kann Musik sein, Trommeln, mit etwas Übung ist es ein einziges Wort oder auch nur jede beliebige Silbe in jedem Wort. Oder es geschieht auch ganz ohne Induktor, einfach nur durch ein Herübergehen. Es ist gaaaaaaanz einfach, gar nicht kompliziert.

P.s.4: Was auch gut ist, ist ein Trance-Beender. also ein Ritual, mit dem man selber die Trance vollständig beendet. Das kann auch nur ein Wort sein, ein Atemzug - aber ich würde unbedingt auch ein Wort oder mehrere empfehlen: "meine Trance ist vollständig beendet" zum Beispiel. Man kann aber auch nur "Schnipp" denken und alle Muskeln einmal anspannen, oder man kneift sich mal - wenn man oberflächlich in Trance ist im Bereich des Tagträumens.

P.s.: 5: Schnipp, hexmex und kauderwelsch. Dieses hat mir Spaß gemacht, doch bin ich jetzt wieder achtsam im Augenblick. Auf Wiedersehen, lieber Leser, halte mich für bekloppt ---- auch wichtig für die Trance: sich niemals für bekloppt halten. Regel Nummer Eins, sozusagen. Alles Er-Möglichen.

P.s.6: Bis zur 5 ist man schon recht sicher.

P.s.7: Falls ich irgendwen durch meine betörenden Worte bezaubert haben sollte wachst auch Du jetzt wieder vollständig auf, wenn Du dies gelesen hast.

P.s.8: Für alle Ungläubigen lösche ich noch alles, was ich an Schaden angerichtet habe aus dem Spiegel dort vorne. (Hach, was bin ich schön.)

P.s.9: Oh guck mal, da fliegt ein Frosch an die Wand!

P.s.10: Platsch.





Und tschüss.
 
Im Trancezustand verändern sich auch die Hirnwellen. Fragt mich jetzt aber bitte nicht, was sie genau tun - ich glaube, sie werden langsamer, kann mich aber auch täuschen.
Ja, sicher. Man benötigt einen Teil der visuellen Zentren im Gehirn, um zum Beispiel ein inneres Bild tatsächlich zu sehen.

Am Alltereinfachsten gelingt es ja unserem Organismus offensichtlich, innere Bilder im Traum herzustellen. Wenn wir wach sind, müssen wir das dagegen üben, wenn wir es wahrnehmen wollen. Und der Weg dies zu tun ist die Visualisierung: man erschafft erst bewußte Bilder in sich. Man fängt ganz klein an, mit weißen Linien, Punkten, beobachtet was man sieht erst mal mit geschlossenen Augen.

Wenn das Bild dann vorhanden ist (und das ist eigentlich bei Jedem vorhanden, wenn man nur etwas Ablenkung hat (z.B. die Trommel) und einen klaren Einstieg in die Trance hat) - wenn also das Bild erkannt wurde, dann kann man es entwickeln. Man sieht auch alles Mögliche erst mal dann, bis das Bild wirklich "klar" wird und man einwandfrei erkennen und sich in dieser Trancewelt umblicken und dort handeln kann.

Ich denke mein kleines Schreibexperiment hat ja gezeigt, bzw. sollte es das, daß Trance zwar ein Zustand der Freiheit ist. Jedoch unterliegt er Regeln, die man erlernen muß, um Trance von Träumen und Phantasieren zu unterscheiden. Trance ist das konzentrierte, aber losglöste Verfolgen einer einzelnen Absicht, sich wahrzunehmen. Man geht mit einem Teil des eigenen Selbstes auf Reisen und muß den eigenen Körper dabei teilweise mitnehmen: man muß die Kontrolle abgeben zum Beispiel über die Atemfunktion. Man gibt damit auch die Gewohnheit der Sauerstoffversorgung des Körpers ab und ergo ergibt sich ein anderes Sauerstoffniveau im Körper und daher ist eine "Induktion" einer anderen Geistebene möglich. Versucht man aber nun, aus der Geistebene des Ego-Ich's heraus, dieses herausgetretene Ich -Erleben zu beeinflussen, dann scheitert man. Was man jedoch tuen muß, ist "sich" kontrollieren, daß man nicht falsch handelt im Geist. Daher ist Trance abhängig von Übung, ebenso wie die Fähigkeit, in Trance ein- oder auszusteigen.

Und übrigens: Aussteigen zu lernen ist wichtiger als Einsteigen zu lernen. Denn durch das Aussteigen aus der Trance auf einer immer höheren Energieebene erlangt man letztendlich eine Bewußtseinserweiterung, die sich in das Tagbewußtsein ausweitet. Daher ist es wichtiger, die Qualität des Aussteigens zu erhöhen, als die Qualität des Einsteigens. Ganz allgemein ist das ein Grundsatz bei ernstgemeinter Meditation, die nicht verklären soll und nicht verdummen.

Das "Ergebnis" von Traum oder Trance ist aber im Grunde genommen das Gleiche. Sowohl in Trance als auch im Traum löst unsere Psyche auf der ihr zur Handlung zur Verfügung stehenden Ebene (die gedankengefühle, Anm.) unsere Probleme. Unser Gehirn erhält so die neuronalen Verknüpfungen, die wir im Alltag benötigen. Wie jedes unserer Organe arbeitet das Gehirn erst nachts in der Ruhephase auf, was an Belastung erfahren wurde. Darüber hinausgehend bereitet es sich angemessen auf das Morgen vor, das heißt: habe ich heute geübt, dann wird mein Gehirn über Nacht bereits etwas mehr gelernt haben, aus der Trance auszusteigen. Und umso besser ich aussteige, umso eher erfahre ich, was Einsteigen bedeutet. Das ist nun mal so.


Daher ist es bezüglich der Hirnwellen so wichtig, in der Tat das Gehirn zu verwenden bei geistiger Arbeit. Und nicht den Körper dabei zu mißbrauchen, ihn nicht absichtlich mit zu wenig Luft oder Nahrung zu versorgen, damit man in diese Bewußtseinszustände besser kommt. Von Drogen ganz zu schweigen.

Das Gehirn zu verwenden ist immer besser, wenn es um Trance geht. Man muß "sich selbst überzeugen", daß man in Trance ist. Im wahrsten Sinne des Wortes. Das ist "der Trick" des Hypnbotiseurs: er weiß, daß er in Trance ist, aber die anderen wissen es nicht, und daher kann er einfach nur sagen 1 2 3 es ist vorbei.








Am Geschicktesten bist Du in der Trance mit Beta-Wellen unterwegs, weil die Wahrnehmung da fluide ist und durchgängig. So gab es in der Wahrnehmung meiner Traumreise Türen, Schlösser, Spiegel, sogar eine Vagina - obwohl ich erst einmal im Leben in einer drin war. Und das war eng - erinnere ich - meine Trance hat mir also vielleicht den momentanen Heilungszustand meines inneren Kindes gezeigt, nachdem der Paulus mir geholfen hat. (der Paulus hier im Forum, nicht der Bibel-Paulus, Anm.)

Beta-Wellen ermöglichen es, Ebenen zu verlassen. Durch Türen zu gehen, sich klein und groß zu machen, ohne Hindernis durch eine Umgebung zu gehen. Wenn Du in Beta-Wellen unterwegs ist, dann ist es wichtig, daß Du nichts mitnehmen willst, das Du nicht brauchst. Daß Du Dir alles anguckst, das Dir wichtig erscheint. Du darfst Dich absolut so verhalten wie im sonstigen Leben auch - allerdings darf Dein Ich die "Stille", in die Du hörst nicht unterbrechen. Sonst bricht die Trance ab.

Um in den Bereich der Alphawellen bei der Meditation zu gelangen, muß man die Grenze zwischen Tag und Nacht durchschreiten, muß man erlernen, wach zu bleiben während das Gehirn auf das Traumniveau organisch herunterfährt. Das gelingt nur in einem tiefenentspannten Körper und Geistkörper, das heißt: der Geist beschäftigt sich nicht mehr mit dem Körper. Genau das passiert ja, wenn wir einschlafen.

Was passiert danach, im Bereich der Alphawellen, wenn man sich in den eigenen Körper eingekuschelt hat, das Bild angestellt hat, den Körper tiefenentspannt hat und man "herübergeht" in den Traum?

Ich will's beschreiben. Was sich um die Wahrnehmung des in den Traum Herübergleitenden herum öffnet, ist ein neuer Raum. Auch im Traum träumen wir ja, und wenn wir aber noch präsent sind als Wahrnehmende beim Träumen, sind wir also in dem gleichen Raum. Im "Traumraum", könnte man sagen.

Die Bedingungen des Traumraumes kennt Ihr alle: man kann fliegen. Man kann gehen auf einer Erde. Man kann Tieren begegnen. Man kann auch Türen öffnen oder mit Menschen sprechen, an Gemeinschaftsveranstaltungen teilnehmen oder ein sexuelles Erlebnis haben auf die Schnelle. Ein 1-Night-Stand im wahrsten Wortsinne - in diesem Raum ist schlichtweg alles möglich.

Allerdings: die Bedingungen im Traumraum (Alphawellen) sind nicht zu vergleichen mit den Beta-Wellen, die man im fluiden Bereich hat, in dem man z.B. schreiben kann. Nicht "normal" schreiben, sondern in einer oberflächlichen geistigen Trance. (Das geht einem natürlich nicht einfach so von der Hand. Daher habe ich auch eine Weile gebraucht, bis ich reingekommen bin. Mache ich nicht mehr so oft, habe ich aber eine Weile ganz oft gemacht - daher kann ich's. Natürlich: auch der Poet schreibt aus dem gleichen Raum heraus seine Geschichte, in der wir Normalos unsere Träume erspähen.)

Zurück zu den anderen Bedingungen (man sieht, wie schwer mir das überhaupt von der Konzentration her fällt, zu beschreiben, was ich im Traumraum erlebe:

Man kann atmen. Unabhängig vom Körper. Man kann schnell und rasch ausatmen, aber der physische Körper bleibt in Tiefenentspannung liegen.

Man kann in keinster Weise irgendetwas beeinflussen. Sobald man dies auch nur im Ansatz versuchen will, verläßt man sofort die Alpha-Welle und gerät wieder in den fluiden Bereich der Beta-Welle, in der man verhandeln kann, ob man wieder einschlafen kann, ohne "wach" zu werden oder wenigstens körperlich bewußt.

Man kann die gesamte Umgebung selber gestalten. Man kann zum Beispiel die Wohnung umdekorieren: aber wenn man dann auf die Toilette geht und wieder kommt, ist alles schon wieder anders. Das heißt: man lebt, wenn man in einem Traum in einem Haus lebt, in einem "Änderhaus", wie es Michael Ende in seiner Unendlichen Geschichte beschrieben hat. Nichts ist im Traum so, wie es bleibt. Dagegen ist in den Beta-Wellen vorhersehbarer, was geschehen wird: hier lohnt es sich, einfach abzuwarten, um auf den Beta-Schlüssel zu warten. Man rutscht dann mit dem Bewußtsein kurz in den Alpha-Bereich durch das Warten und dann schnellt der Schlüssel aus dem Alpha-Bereich in den Beta-Bereich hinein. Eine Vertiefung des Zustandes führt also zur Lösung der Anspannung im Geschehen.


Unser Bewußtsein ist wie ein Uhrwerk, das man kennenlernen kann. Es ist die Hirnphysiologie, die so tickt, wie sie tickt. Beherrschen läßt es sich nicht- würde ich sagen aus meiner heutigen Erfahrung heraus. Ich glaube dafür gibt es dann aber einen Gott.


Ein Wort noch zu diesem, zu Gott, weil es fahrlässig wäre, ihn in diesem Zusammenhang der Trance nicht zu erwähnen bei all dem, was es da so gibt an Scharlatenerie:

Gott ist nicht nur ein Wort, sondern die Möglichkeit, aus Trance zu erwachen. Gott lädt uns ein, unsere Ganzheit trotz der täglichen Wahrnehmung unserer Rollen heraus nicht nur zu vermuten, sondern sie auch in Gemeinschaft zu leben und ihn zu unserem Zentrum zu machen. Dadurch, daß wir in uns allen eine höhere Bedingtheit anerkennen, geben wir unserer Gehirnphysiologie die Möglichkeit und damit eben auch uns selber, etwas "Grösseres" als uns selber zu denken.

Daher birgt sich in Gott zugleich die Hauptgefahr jedes Trance-Suchenden und die Erlösung, das Erreichen des Ziels: Klarheit. Die klare Unterscheidung: was ist von meinem Ich gewollt, was will mein Ego-Ich, was ist der Wille, der mir meine Aufgabe zeigt, zu der ich berufen bin? All dies sind ja verschiedene Ebenen der Trance Gottes, in der wir uns ja möglicherweise befinden. :rolleyes:
 
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Im Trancezustand verändern sich auch die Hirnwellen. Fragt mich jetzt aber bitte nicht, was sie genau tun - ich glaube, sie werden langsamer, kann mich aber auch täuschen.

Man unterscheidet folgende Formen der Hirnströme, die mit einem EEG gemessen werden können:
a) Gammawellen (40-70 HZ) - wird noch geforscht - tritt bei komplexen Bearbeitungen des Gehirns auf, bei der Synchronisation von Hirnarealen
b) Betawellen (13 bis 30 Hz) - Wachzustand
c) Alphawellen (8 bis 18 Hz) - Entspannung
d) Thetawellen (4 bis 7 Hz) - Intensive Entspannung oder Meditation
e) Deltawellen (0,5 bis 4 Hz) - kindlicher Hirnzustand oder Schlaf beim Erwachsenen

LGInti
 
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