Traditionelle Heiler und die westliche Medizin

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Schamanismustransfer und westliche Psychotherapie
Probleme der Integration von schamanischen Heilkulturen in unsere westliche Psychotherapie

Von Karin und Kurt F. Richter

Persönlich finde ich diese Ansätze alle sehr interessant, und hoff, das die eine oder der andere auch was von den verlinkten Artikeln hat.

:)
Hab den gestrig verlinkten gestern gelesen.

Ja, danke.:kiss4:, der hier ist interessant.


Decken sich beide mit meinen eigenen Erfahrungen....speziell dies aus dem Artikel:

Da er aufgrund seiner Wertvorstellungen eine Heilanfrage nicht ablehnen darf, gerät er bei nicht selten 10 - 20 Anfragen in eine heillose Überforderungsituation. Die Abfertigung von Patienten im Minutentakt entspricht nicht der traditionell gängigen Vorgehensweise der Schamanen. In seinem kulturellen Umfeld behandelt er nicht nur den Patienten, sondern bezieht dessen sozialen Zusammenhang mit ein. Oft ist die ganze Familie, das ganze Dorf beim Heilritual zugegen und wird mit einbezogen. Im Workshop dagegen sind die Teilnehmer vereinzelt, zunächst ohne Zusammenhang. Jeder will etwas für sich, einen spirituellen Kick, Heilung und so weiter. Es kommt also nicht ein Familienverband mit einem Patienten zum Schamanen sondern 20, 30 vereinzelte, bedürftige Menschen gleichzeitig.



...oder im Stundentakt.

Ich kann dieses Spezielle sehr gut nachvollziehen (die Menschen hier also auch, in ihrer kulturellen Prägung und Bedürftigkeit nachvollziehen kann), dass diese Ansprüche überfordern : Hopp ich bin da, mach was für dein Geld, heile mich gefälligst und stell mir ja keine persönlichen Fragen und schon gar nicht über mein Umfeld/Familie, etc., geschweige denn darüber, wies in mir drin aussieht. Es wird sozusagen meistens die Symptombekämpfung gefordert. Die wenigsten wollen ihre Selbstverantwortung wahrnehmen und etwas ändern, geschweige denn mitarbeiten.

Mich kostet so eine Arbeit viel Kraft und nach einer Arbeit brauche ich oft Tage um mich wieder zu regenerieren. Das versteht auch kaum einer. Es kostet mich so viel Kraft, dass sie mir dann für meine eigenen Belange fehlt und da mach ich nicht mit.
Deshalb lass ichs und arbeite nun nur mehr in Ausnahmefällen.

Ich finde, dass dieses Problem, nicht nur, den traditionellen oder nicht westlichen, Schamanen betrifft, sondern so einige andere "Heiler" und auch andere Systeme.
Ich wage sogar zu behaupten: Alle Systeme und Heiler, die nicht den mainstreem und Geldmache befriedigen wollen oder können.
 
Hi!

Also, in Nepal z.B. ist das aber durchaus so. Da geht der Schamane tagsüber seinem weltlichen Job nach, und in der Nacht stehen die Klienten Schlange. Soweit ich informiert bin, schützen die sich aber ganz gut vor Energievampirismus und machen nicht für jeden eine volle Sitzung, da reichen manchmal ein paar Mantren und bereitgelegte Schutzamulette.

Aus eigener Erfahrung: einfach mal nicht jedem Klienten den Arsch hinterhertragen und ruhig Gegenleistung verlangen. Ich hatte eine Zeit lang so einige Leute, die mir stundenlang ein Ohr abkauten und auch sonst meine Dienste beanspruchten. Das war aber mein eigener Fehler, da ich doof und gutmütig genug war, nix dafür zu verlangen (wozu bin ich eigentlich Heilpraktiker? Ich DARF was dafür nehmen!) und auch immer ein zu offenes Ohr hatte. Bei einem Klienten war das recht eindrücklich:der wollte das Reisen von mir lernen und auch sonst auf Vordermann gebracht werden. Das endete darin, daß der mich immer volljammerte und ich ihm alles hinterhertrug. Und angeblich konnte er nicht reisen. Mir wurde es dann irgendwann zu doof, und ich gab ihm die Hausaufgabe, es mindestens 2x die Woche mitm Reisen zu probieren. Seitdem ward er nicht mehr in meiner Praxis gesehen. Blöd auch. Er hätte einiges dann selber mit seinen Geistern regeln können, aber es war wohl angenehmer, daß ich die Trommel für ihn geschwungen habe. Ich mag ned lästern, aber den Burschen habe ich jetzt mal als Beispiel angeführt. So Leute kann man recht gut rausfiltern, da gehört aber auch Selbstkritik dazu. Ich mußte mir anschauen, warum ich solche "Opfer" anziehe, und das war auch nicht nett.

Zum Energetischen: Ist an sich normal, wenn man nach einer Sitzung fertig ist, aber auch dagegen kann man was machen. Mir selber kommen "ein paar Tage Regeneration" etwas zu heftig vor, das würd´ ich mal sondieren, so was habe ich eigentlich nur bei wirklich heftigen Fällen. Abhilfe schafft auch ein guter Bezug zum Körper *zwinker*, weil über den läuft die ganze Manifestation der Magie. Auch hierzu ein Beispiel: als ich das erste Mal in meinem Gewand vor Leuten schamanisiert habe, war ich danach fertig. Ich war einfach klatschnass geschwitzt und verspult. Abhilfe schafften ein ordentliches Schnitzel mit Pommes und ein anschließendes Besäufnis. Muß man nicht immer machen, aber mich hat das in der Situation wieder ordentlich eingenordet. Außerdem mache ich seitdem Hanteltraining, um insgesamt kräftiger zu sein. Da war ich zwar auch mal gerne faul, aber ich habe es nach einigen Arschtritten seitens der Geister und einiger Freunde wieder aufgenommen.

So, war jetzt fast off topic, aber ich bin halt grad in Ratschlaune.
Terrorelf
 
praktisch angewendet an ort und stelle irgenwo im tiefen dschungel am amazonas.

http://youtu.be/nbXtSBVjcAw

um zu erklären für die die kein italienisch können.
der eine patient in der hängematte ist an einer lungenentzündung erkrankt.
in diesem falle hatte also grosse schwierigkeiten den heiler zu überzeugen,
dass er mit einer intramuskulären spritzung von antibiotika den patienten heilen könne.

der grund war, dass dort die trad. überzeugung herrscht, dass ein loch in der haut, zu einem verlust der seele führen kann.
auch konnte er den heiler überzeugen auch nachts während der patient schläft, eine spritze zu setzten.

auch in diesem falle wurde befürchtet, dass durch ein aufwecken aus der traumwelt, die seele schaden nehmen könne.
der patient hat überlebt.
 
Schamanismustransfer und westliche Psychotherapie
Probleme der Integration von schamanischen Heilkulturen in unsere westliche Psychotherapie

Ich kenn' mich da ja nicht sooo aus, aber ich nahm an, dass in der westlichen Kultur ebenso schamanisiert wird, denke da an Kräuterkundige respektive -'hexen' usw., also Heilungsverfahren, die man unter Naturkunde subsumieren könnte. Auch religiöse oder Volksrituale sind ja da. Ich dachte, es sei alles, was quasi innerkulturell vererbt wird - und zwar in der Regel familär-mündlich oder auch regional tradiert.
Dass Schamanismus 'entlegenen' Kulturen und deren 'Weisen' entlehnt ist, wäre mir neu.

Luzi??
 
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Ich kenn' mich da ja nicht sooo aus, aber ich nahm an, dass in der westlichen Kultur ebenso schamanisiert wird, denke da an Kräuterkundige respektive -'hexen' usw., also Heilungsverfahren, die man unter Naturkunde subsumieren könnte. Auch religiöse oder Volksrituale sind ja da. Ich dachte, es sei alles, was quasi innerkulturell vererbt wird - und zwar in der Regel familär-mündlich oder auch regional tradiert.
Dass Schamanismus 'entlegenen' Kulturen und deren 'Weisen' entlehnt ist, wäre mir neu.

Luzi??

kräuterkunde ist nicht gleich schamanismus.

:)
 
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