tote Menschen

FIST

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Tote Menschen

Scheintod – im Gedanke schon im Grab
Wandelnd in der Finsternis
Abgelöst vom kalten Licht böser Gedanken
Gestärkt von Gerstensaft und dererlei Gebräu

Alles schöne ausgeätzt
Weggesprengt im täglich tätlichem Kugelhagel
Kalter – toter – totwünschenden Blicke
In denen jene Traurigkeit
Nicht auszubrechen wagt
Aus der Wüste des verdorrten inneren Auges

Kein Lachen und kein Weinen
Deren Zeiten sind vergangen
Nur noch klagen um das Paradies
Das auf ewig verborgen scheint im Tode

Wahnsinn steht auf unser Menschgesicht geschrieben
Geschnitzt mit den Rasierklingen
Schneidende Zwiespalt elenden Daseins
Eingebrannt von heisskalt lodernder Flame
Blanken und getarnten Hasses
Der immer und immer der Liebe golden Schweif
In seinem Schmutz ertränkt
Mit seinem Schlamm bespritzt
Sie dem Spott und dem Hohn der Inquisition aussetzt
Zerreist und in Fragmente beisst
Bespuckt und verlacht
Doch im kleinen kalten Kämmerlein
Der Einsamkeit vor Furcht erzittert

Wenn die Risse, die Brüche in sich selbst
Reissend zu Strömen aufgerissen
Um den Blick auf das eig’ne tote Fleisch
Schamhaft zu entblössen
Siegt die Wahrheit dieser Toten Menschen
Und wird zu deren Mitte

by Fist
 
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