tote Babys

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Denke schon das es da schon große Unterschiede gibt!

Man vergleiche z.B. mal die Einstellung zu Kindern damals zu heute!
Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurden Kinder eher als "kleine Erwachsene" behandelt/gesehen (wiederspiegelnd u.a. in ihrer Kleidung bzw. der Tatsache das es nicht mal richtige extra Kinderkleidung gab, sondern eben die Erwachsenenbekleidung eben nur kleiner angefertigt wurde oder das es nicht wirklich Kinderspielzeug gab usw.)

Das ist heute ja nu absolut anders!

Dann gibt es da noch den gesellschaftl. Stellenwert bzw. den kulturbedingten.
So ist es in unserer Kultur "schlimmer" wenn ein Baby oder Kind stirbt.........in andern Kulturen (asiatische z.T.?) schlimmer wenn ein alter Mensch (mit all seinem Wissen und Weisheit) stirbt.

Hier heißt es "das Kind hatte sein Leben doch noch vor sich"......dort heißt es "mit dem alten Menschen stirbt Weisheit"!

Ich denke nicht das man das so einfach miteinander vergleichen kann!

So wie es (wie man an dieser Diskussion sieht) eine Frage des persönlichen Empfindens.........der Kultur in der man groß geworden ist..........usw. ist.............so ist es eben auch eine Frage der Zeit..........eben des Jahrhunderts in dem man lebt!

In manchem Science Fiction Film spekulierte man im Bezug auf töten und Tod sogar das es den Menschen eines Tages absolut egal ist.........es niemand mehr wirklich zur Kenntnis nimmt........töten so normal wie einkaufen oder essen und trinken ist/wird........und der Tod an sich eben eine Gegebenheit aber nichts was Menschen tatsächlich noch berührt!

Also der Vergleich mit dem 18. Jahrhundert o.ä. spielt m.E. hier absolut keine Rolle!

Ich meine wenn heute (mit unserm heutigen Rechtsverständnis in unsern Breitengraden) ein Politiker jemanden köpfen ließe würde das sowohl von Gesetzes wegen wie auch moralisch nicht hingenommen.
Ein König im 18. Jahundert konnte das jedoch ohne Weiteres und dieses Recht wurde auch nicht in Frage gestellt.
 
Besonders diesen Passus aus dem vorherigen Bericht der Berliner Zeitung finde ich erwähnenswert:


Zitatanfang:
Getötete Kinder sind unerwünschte Kinder. Damit ist aber noch lange nicht gesagt, von wem sie unerwünscht sind. Eine entsetzte Öffentlichkeit richtet ihre Scheinwerfer auf die grausamen Mütter. Die Rolle der Kindsväter bleibt im Schatten. Über den Druck, den sie ausüben (wenn du ein Kind kriegst, verlasse ich dich), über die Drohungen, mit denen sie einschüchtern (wenn du noch ein Kind kriegst, bringe ich dich um), über die Abhängigkeiten, die eine Gegenwehr unmöglich machen, über die totale Finsternis in der Beziehungswelt kommt wenig ans Licht. Mit Verwunderung liest man immer wieder, dass genau jene Familienmitglieder, die die Frauen zuvor unter Druck gesetzt haben, von der Schwangerschaft nichts bemerkt haben wollen, selbst wenn sie das Schlafzimmer teilten. Co-Verdrängung aus Verantwortungslosigkeit. Für das Kinderproblem ist die Frau allein zuständig, auch für seine Lösung.

In einem Fernsehbeitrag, der im Gefängnis gedreht wurde, sagte die "Eismutter", die drei Babyleichen in der Tiefkühltruhe aufbewahrte, der Mann habe oft gedroht, sie umzubringen, wenn sie noch ein Kind bekäme. Zwei Kinder waren bereits da. "Sicher schaltet sich da der Verstand aus", kommentierte sie. Der Vater der getöteten Kinder hatte vor Gericht angegeben, er habe nichts gewusst und nichts bemerkt. Eine Mittäterschaft konnte ihm nicht nachgewiesen werden.
Zitatende


Tja, ich hab mich das auch immer gefragt: Wo steckten die Väter dieser getöteten Kinder? Warum wollen sie die Schwangerschaft nicht bemerkt haben? Richtig ist wohl, dass sie die Tötung durch massive Einwirkung auf die schwangere Frau/Freundin mit zu verantworten haben! Denn eine Frau, die sich bei ihrem Mann aufgehoben und geborgen fühlt, wird m.E. in den seltensten Fällen Ihr Kind töten oder abtreiben!



LG
Urajup
 
Hallo Eberesche!:)

Ja, empfand ich auch so, deswegen dachte ich, stellst ihn mal hier rein.......




LG
Urajup
 
Liebe Urajup,

vielen Dank für diesen link. Langsam beginnt es bei mir zu klingeln, weshalb ich mich für dieses Thema interessiere, obwohl ich gar keinen emotionalen Bezug dazu zu haben scheine.

Relativ am Ende des Beitrages ist die Rede davon, dass diese ihre Babys tötenden Mütter eigentlich gute Mütter sein wollen und an diesem Anspruch scheitern. Um sozusagen das Baby vor sich selbst zu retten und es nicht an diese "schlechte Mutter" auszuliefern, töten sie es und schicken es in den Himmel zurück.
Kürzlich sah ich in einer Fernsehsendung ("Zwei bei Kalwass") die gespielte Psychoszene einer jungen Mutter, die ihren Mann und ihren 4 Monate alten Säugling von jetzt auf gleich verlassen hatte und knallhart jeglichen Kontakt und auch die Rückkehr ablehnte, weil "es besser so sei". Schließlich kam hinter der knallharten Fassade dieser Frau die absolute Verzweiflung zum Vorschein. Sie hatte nämlich tatsächlich nach einem Notkaiserschnitt niemals so richtig ein Verhältnis zu ihrer kleinen Tochter entwickeln können und fühlte sich mit dem ständig schreienden Baby total überfordert. So sehr, dass sie sie schließlich hasste und sich eines Tages mit einer Decke in den Händen vor dem Babybettchen wiederfand......... Das war der Punkt, wo sie Hals über Kopf die Familie verlassen hatte. Sie wollte ihr Kind vor sich selbst schützen und betonte immer wieder, was sie für eine "schlechte Mutter" sei.
Nun, jedenfalls habe ich bei diesem Fernsehbeitrag mit einer sehr brennenden Kehle zu kämpfen gehabt und war fast ebenso mitgenommen wie die Schauspielerin. Es stimmt also nicht, dass ich da nichts fühle. Allerdings fühle ich eher die Mutter als das Kind.

Gibt es energetisch/psychologisch aus spiritueller Sicht einen Unterschied zwischen den Varianten,
- sein Kind während der Schwangerschaft abzutreiben,
- sich mit Abtreibungsgedanken intensiv zu befassen, es aber dann doch nicht zu tun
- das Kind nicht zu wollen, ohne jemals Abtreibung in Erwägung zu ziehen
- das Kind nach der Geburt zu töten
- das Kind später zu verlassen ?

Ihr fragt Euch sicherlich, wieso ich da einen solchen Zusammenhang herstelle.
Ich sag`Euch, was ich glaube: Ich glaube, dass mit der so vielgespriesen und gelobten Mutterliebe ein enormer "Mutterhass" korrespondiert und das scheint mir nicht nur in Einzelfällen so zu sein. Und es wird noch "schlimmer": je intensiver eine Mutter ihr Kind liebt und es braucht, desto mehr hasst sie es. Das ist meine Hypothese. Man kann seine Hass-/Liebe ausdrücken, indem man sein Kind umbringt. Man kann sie aber auch ausdrücken, indem man sein Kind mit seiner Liebe erdrückt.
Das einzige Problem bei uns Menschen ist, dass wir aus allem ein Problem machen. Es gibt Tiermütter, die töten ihre Kleinen oder überlassen sie sich selbst. Da urteilt kein Tiergericht. Bei uns Menschen ist das völlig anders und zusätzlich leben wir in einer Zeit und einer Kultur, in der ein Mutterbild vermittelt wird und und alle prägt, dass Mütter unter einen enormen Druck setzt.

Wir wollen alle "gute Mütter" sein, oder? Was heißt das auf Deutsch? D.h. dass wir uns als schlechte Mütter fühlen, denn nur wer sich schlecht fühlt, will gut/will besser sein. Andernfalls wären wir einfach, was wir sind, - wie die Tiere. Und in der Absicht "gut zu sein", ist das "schlechte" mit inbegriffen. Und so treiben wir unsere Kinder ab oder töten sie nach der Geburt oder später oder verlassen sie oder erdrücken sie mit unserer Hass-/Liebe, gegen die sie sich dann zur Wehr setzen. Klar leben wir in einem Leben nicht alle diese Facetten, aber da kann man zum einen das Modell mit der Reinkarnation bemühen oder sich auch vorstellen, dass wir alle Teile eines großen Ganzen sind, Mitglieder derselben Familie. Ich z.B. habe in diesem Leben nie ein Kind abgetrieben, aber das ist wurscht, - dafür gab es andere in meiner Familie.

Lange Rede, kurzer Sinn: gerade wir Mütter sollten der Tatsache ins Auge schauen, dass wir nicht nur Liebe, sondern auch den Gegenpol für unsere Kinder empfinden. Wenn wir das wirklich annehmen können und uns und der Welt nicht mehr beweisen müssen, was wir für "tolle Mütter" sind, dann können wir vielleicht auch unsere abgetriebenen, verlassenen und gemordeten "inneren Kinder" heilen.

Katarina :)
 
grundsätzlich sehe ich das wie Du, allerdings gehe ich einen Schritt weiter. Die wirklichen tiefen Emotionen, der Haß auf den Täter, das Unverständnis, das jemand so eine Tat begehen kann, zeigt auf, daß da in einem selbst noch etwas ist, was nicht geheilt ist. D.h. man hat diese Situation in irgendeiner Form schon einmal erlebt, in irgendeinem Leben, sei es als Täter (man verdrängt es, weil man Schuldgefühle hat) oder als Opfer (in dessen Rolle man immer noch steckt, weil man es noch nicht geheilt hat).
Hallo Gabi,
habe da zwei Einwände:
1. Oben gehst du davon aus, dass es eine über die Zeitalter gleichbleibende Ethik gibt (und von Reinkarnation) - andernfalls lässt sich so eine "Lernaufgabe über Leben hinweg" nicht bewerkstelligen. Nun gab es aber bspw. im alten Rom unterirdische Ablegestellen für unerwünschte Babys, die dort (legal) starben. Im alten Griechenland war das Töten von Feinden in Ordnung usw. usf. Du nimmst hier also eine Wertung aus der Sicht des aufgeklärten Mitteleuropäers der Postmoderne vor (Schuldgefühle des Täters) und gleichzeitig schreibst du weiter unten, dass man Wertungen überkommen soll.

Es kann sein, daß man derart verdrängt, daß man NICHTS fühlt, man ist absolut blockiert, weil man dieses Erlebte einfach nicht hochkommen lassen will. Ist man allerdings auch nur ein klein wenig offen, lebt aufmerksam, dann kommen diese Dinge hoch (sofern da etwas ist, was geheilt werden will). Je größer der Haß zum Beispiel auf so eine Mutter, umso größer das Leid, das in einem steckt, was geheilt werden will.
Hier der zweite Einwand: Wenn ich alles Leid der Welt so in mich aufsauge (z.B. 30 000 verhungernde Kinder jeden Tag), dann geh ich ein. Ich lass das Leid der getöteten Kinder auch nicht an meine Substanz ran - aus Selbstschutz.

LG von Sansara
 
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Interessant, soweit ich das verstanden habe geht es bei diesem Thema um dass was wir bei dem Gedanken an diese Themen empfinden und warum/wieso wir so fühlen. Nun sind wir erst bei der fünftigsten Antwort und bereits dabei zu rätseln warum die Müttern das tun, etwas was wir nach dem Eröffnungspost aussdrücklich nicht tun sollen.

Warum ist das so, liegt es an der Angst unsere Gefühle wildfremden Menschen anzuverdrauen, oder weil wir einfach denken unsere Emotionen sind unsere Sache?

Bei mir ist es sicherlich beides, und zusätzlich noch die tatsache das ich mir selbst selten über meine Gefühle im klaren bin.

Zum Beispiel, wenn ich von Kindsmördern höre oder auch bei den BIldern des von einer Köderfalle in die Luft gesprengten Hundes die ich letztens sah, spüre ich gar nichts. Auch als ich von einem Nachbaren gebenden wurde seine Überfahrene Katze von der Stasse aufzulesen, hab ich nicht das geringste Gespürt. Viele meiner Freunde meinen ich sei Unterkühlt.

Doch dann wiederum kann ich extrem Aufbrausend und direkt sein.

Tja, ich weis nicht. Bin halt sehr zwecksorientiert.
 
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