Töchter ohne Mütter - wer hat Erfahrung?

Spirit66 schrieb:
Das schwerste war es, die Liebe und die Sehnsucht zuzulassen. Spüren zu lernen, wie andere lesen lernen. Liebe anzunehmen und zu vertrauen. Wie?
Langsam und stetig........mit Rückschritten und Waterloos. Aber unaufhaltsam, Schritt für Schritt. Im Grunde gibt es unendlich viele Wege dorthin und das Leben hat mir IMMER die richtigen Wegbegleiter geschickt. Alles, was ich geatn habe, ist diese als solche zu erkennen und ihre ( mitunter bittere ) Hilfe anzunehmen.
Ich kann dir also nicht sagen: tu dies, oder das.........jeder findet seinen eigenen Weg.........ich kann dir nur raten: halt die Augen offen, spür in dich hinein und konzentriere dich auf den Punkt, der am meisten schmerzt ( das ist der, der reif für eine bearbeitung ist ).Und dann koste es aus einen Schritt weiter gekommen zu sein. Sammle Kraft und genieße das, was du gefunden hat......orientiere dich neu und gehe weiter.

Naja..........ob damit überhaupt jemand etwas anfangen kann? ich hege meine Zweifel.
Ich hoffe, dir damit ein wenigstens ein bisschen geholfen zu haben. Wenn nicht, dann frag einfach noch mal nach........ich verspreche mich zu bemühen.

lg
Sirirt66

@ Spirit66 @ Snefli

Ja, ich kann das sehr gut nachvollziehen. Meine Mutter starb als ich 5 Jahre alt war. Sie war einfach nicht mehr da ...... Niemand hat mehr mit mir über meine Mutter geredet. 1 1/2 Jahre später hatte ich eine Stiefmutter. Mein Vater hat wieder geheiratet, da ein Mann mit 3 Kinder alleine nicht klarkommt. (Meine Mutter ist im Kindbett gestorben). Meine Kindheit und meine Jugend waren die Hölle (bin mit 17 Jahren ausgezogen). Aber ich habe meinen Weg gemacht und meinen Frieden mit meiner Mama, mit der ich erst vor 10 Jahren Kontakt gesucht habe. Ich habe ihr verziehen, dass sie mich verlassen hat.
Ich habe auch meiner Stiefmutter verziehen, dass sie mich ständig geschlagen hat und dass sie mir keine Liebe geben konnte. Aber das war mein Weg, den ich gehen mußte (Aufklärung habe ich in einer Rückführung erhalten). Mein Weg heute ist zu vertrauen und Liebe anzunehmen.

Ich wünsche uns allen einen wunderschönen und liebevollen Tag.
 
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Hallo Spirit66,

genau das ist der Punkt. Der Punkt, der gerade am Meisten schmerzt muß bearbeitet werden, Stück für Stück...
Das ist auch daß, was mich ein wenig mutlos macht. Ich hab es so lange verdrängt, wer weiß wie lange es dauert bis ich mir alles angeschaut habe....
Auf jeden Fall danke ich dir für deine Worte. Es tut so gut zu wissen, daß man eine von vielen ist, die das Gleiche erlebt haben.
Irgendwie heule ich in den letzten Tagen mehr als früher... :cry:
Aber es ist anders. Nun kommt alles raus, ich muß nichts mehr zurückhalten.
Ich wünsche mir auch, daß ich meinen zweiten Anteil wieder integrieren kann.
lg
Snefli
 
Hallo Raphael0022,

danke für deine Antwort, das ist ja eine heftige Geschichte!
Warum hat sie dich geschlagen? War sie überfordert?
Toll, daß du deinen Frieden machen konntest. Das stell ich mir nicht einfach vor, jemandem zu verzeihen in gerade der Situation. Das ist Größe in meinen Augen!
Deine Geschichte macht mir Mut.

lg
Snefli
 
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Hallo Snefli,

ja, sie war überfordert, sie sagte auch, nach der Heirat mit meinem Vater sei ihr Leben vorbei gewesen. Sie hatte sich einfach zuviel zugemutet, sie war damals 23 Jahre. Da bin ich ehrlich, ich hätte das auch nicht so einfach geschafft. Ich konnte sie irgendwann verstehen. Als ich dann in einer Rückführung erfahren habe, warum ich mir dieses Leben ausgesucht habe, da konnte ich ihr auch verzeihen und heute liebe ich sie und sie zeigt mir, dass sie mich liebt.
Einen Kranken bestrafst Du ja auch nicht, nur weil er etwas nicht kann. Sieh es unter dem Aspekt und es wird alles leichter.
 
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