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Frater 543
Guest
Das Strafmaß hat keinen Abschreckungseffekt! (1. Semester Strafrecht)
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Wie war das, es ist unmenschlich. Ja, unsere ganze Justiz ist unmenschlich. De Philosophie unserer Gesellschaft ist unmenschlich. Bei der Todesstrafe fängt das nicht an, sondern da wird's vielen Menschen offensichtlich. Unmenschlich, weil die Verantwortung für Handlungen und Entscheidungen nicht von einem Menschen übernommen werden, sondern von abstrakten Konstrukten. Ein Beweis bringt den einen Menschen hinter Gitter. Das fehlen eines Beweises läßt einen Verbrecher die Freiheit. Die 'Fehler', die so entstehen werden als etwas unvermeidliches angesehen, da wir mit unseren Gesetzen und wissenschaftlichen Beweisen ja immer bemüht sind, das Optimum zu erreichen. Während, wenn ein Mensch aus sich heraus entscheidet, wird das als unsicher betrachtet. Da könnte ja dann jeder willkürlich handeln.
Viele glauben, unsere Kultur der Staatsgesetze und Wissenschaft sei fortgeschritten. Es sei ein System, das für (Rechts)sicherheit und Gerechtigkeit sorge. Und, wieso ist dann die Realität, die solche Systeme schaffen so grauslig? Könnte an der Basis liegen: der Philosophie.
Leut, schaut euch doch mal euer Denken genau an. Ich meine nicht nur, ob man für oder gegen Todesstrafe ist. Das führt höchstens dazu, das man die aktuelle Situation bewertet. Sondern mal frei von allem, was man als 'richtig' oder 'falsch' gelernt hat. Hinterfragt nicht nur, ob Regeln unserer Gesellschaft 'richtig' oder 'falsch' sind. Sondern fragt, ob es dieser Regel bedarf. Ob es einen tieferen Sinn ergibt, daß diese Regel existiert. Doch das ist erst der Anfang!
Dann schaut nach, ob ihr eine Regel, die ihr für richtig haltet auch so einhaltet. Wenn ja, kommt das von Herzen oder aus Angst gegen ein Tabu zu verstoßen? Wenn nicht, wieso denkt die eine Hirnhälfte die Regel mache sinn, wenn die andere es für nötig hält, sie zu brechen. Schau dir an, wieso da eine Gespaltenheit in dir vorhanden ist. Und, zwecks Heilwerdung, löse diesen Widerspruch in deinem Geist auf!
Und schau dir die Regeln an, die du nicht für richtig hältst. Hältst du diese ein, und wenn warum? Brichst du sie? Wie fühlt es sich an, sie zu brechen? Und dann schau bitte genau hin, ob du diese Regel wirklich für falsch erkennst. Übertrage das Prinzip der Regel auf andere Fragen, und schau hin, ob dieses Prinzip sich als falsch erweist.
Wenn du diese Arbeit machst, wirst du sicher erkennen, das es keine allgemein gültigen Regeln gibt. Das es Momente gibt, wo die schönste Regel manchmal einfach nur pervers wird. Und das die falscheste Regel auch mal genau das richtige ist. Du wirst sicher erkennen, das letztendlich keine Regel dem Menschen seine Entscheidung abnehmen kann. Und das nur die Verantwortung eines lebenden liebenden Wesens aus einer Regel etwas harmonisches formen kann. Die Regel allein ist kalt und unmenschlich!
Ich bin gegen die Todesstrafe.
Alles Liebe
Jan
Schön gesagt.
Ich halte Strafen an und für sich für steinzeitliches Vorgehen und lediglich den überaus primitiven Versuch, Unrecht mit einem anderen Unrecht auszugleichen, meist aus noch primitiveren, rudimentär archetypischen Rachegelüsten ohne Sinn und Zweck für die Gesellschaft und deren Entwicklung. Und die Vasallen der Justiz in allen Bereichen und Facetten sind lediglich moderne Inquisitoren ohne Ethik
Schön gesagt.
Ich halte Strafen an und für sich für steinzeitliches Vorgehen und lediglich den überaus primitiven Versuch, Unrecht mit einem anderen Unrecht auszugleichen, meist aus noch primitiveren, rudimentär archetypischen Rachegelüsten ohne Sinn und Zweck für die Gesellschaft und deren Entwicklung. Und die Vasallen der Justiz in allen Bereichen und Facetten sind lediglich moderne Inquisitoren ohne Ethik und Moral.
L.G.
Ramar
schön gesagt.
es redet sich halt um vieles leichter, wenn man nicht selbst einen lieben menschen durch ein gewaltverbrechen verloren hat...
aber keine angst, ich bin dennoch, obwohl selbst betroffen, gegen die todesstrafe.
aber so ganz ohne, als ob nichts gewesen wäre, kanns wohl auch nicht sein. ich bring mal schnell einen menschen um und alles geht zur tagesordnung über, oder wie?
obwohl: nach drei total an die grenzen der belastbarkeit gehenden prozesse - ja, auch opfer sind leidtragende, nicht nur täter! - war mir das urteil dann schon wirklich egal. und wenn er frei gegangen wäre, wärs mir egal gewesen. HAUPTSACHE ES GIBT EINMAL EIN ENDE !!!!!!!!
lg
sandy
Da stimme ich natürlich zu - nur ist das ein anderes Kapitel. Wie oben kurz angedeutet, benötigt es hiezu kein aufwendiges Strafsystem. Und wie gesagt, sind meiner Ansicht nach alle Gewalttäter Schwerkranke, psychisch erheblich angeschlagene Menschen, welche dringend einer Therapie bedürfen. (und nicht eine Strafe)Hi Ramar, es geht nicht nur um Strafe, sondern auch um den Schutz der Gesellschaft.. und ich weis einen Mörder lieber hinter Gittern als irgendwo da draussen.