Tod und Freiheit

MichaelaEngel schrieb:
Der Mensch hat doch immer nur vor dem Angst, vor dem ihm Angst eingetrichtert wird.
Das Tabuthema Tod gehört eindeutig dazu.
Wenn ich an meine Eltern oder Großeltern denke, dann weiß ich genau, dass das Thema sterben bei allen eindeutig ein Tabuthema war - darüber spricht man nicht. UND PUNKT!
Ja, das kommt vor. Massenmedien, insbesondere Fernsehen und Filme, vermitteln ein Bild vom Tod, als ob er etwas Schreckliches, etwas Furchtbares sei, daß er zu betrauern und in jedem Fall möglichst zu verhindern sei.
 
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Blau schrieb:
Womöglich hast Du Angst, die Lust oder Freude, die Dir dessen Dasein bereitet, zu verlieren? Das weißt Du selbst am ehesten, wenn Du ehrlich zu Dir bist.

liebe Grüße
Vielleicht habe ich das etwas falsch ausgedrückt. Ich habe weniger angst vorm Tod als vielmehr Fassungslosigkeit, Wut, Trauer. Und zwar genau in dieser Reihenfolge.
Ich denke es geht Jedem so. Wem geht der Tod eines Angehörigen nicht nah?

Aber ich finde es wichtig darüber zu reden, auch mit Sterbenden. Leider wird mit einem Krebskranken kaum über den Tod und das Sterben gesprochen aus Angst etwas unausweichliches auszusprechen.

ich bin da etwas anders und weiss aber oft nicht wie weit ich gehen kann. Auf Arbeit habe ich eine Kollegin die sehr unheilbar krank ist. Sie verdrängt ihre Krankheit komplett anstatt sich ihr zu stellen. Mit ihr kann ich überhaupt nicht einmal über kranksein reden.

Mein Opa wollte damals über seine Beerdigung reden, aber meine Mutter wehrte ihn ab.
Vielleicht kann man nur dann den Tod annehmen, wenn man auch das Leben richtig lebt.
 
east of the sun schrieb:
Vielleicht habe ich das etwas falsch ausgedrückt. Ich habe weniger angst vorm Tod als vielmehr Fassungslosigkeit, Wut, Trauer. Und zwar genau in dieser Reihenfolge.
Also willst Du nicht, daß deine Angehörigen sterben und bist fassungslos, wütend und traurig wenn es passiert? Was macht Dich fassungslos, wütend und traurig? Der Tod der Angehörigen? Oder ist es der Verlust, den Du erleidest und bezieht sich Deine Trauer deshalb eigentlich auf Deinen persönlichen Verlust? Ich kann nur Fragen stellen, die Antworten weißt nur Du selbst.

Ich denke es geht Jedem so. Wem geht der Tod eines Angehörigen nicht nah?
Ich habe den Tod eines (nahen) Angehörigen noch nicht erlebt. Ich denke, es würde mir sehr nah gehen. Ich wäre im ersten Moment womöglich überrumpelt und würde mir vielleicht ausmalen, wie es ist, ohne diesen Angehörigen, und wahrscheinlich auch meinen eigenen Verlust betrauern. Aber mit Sicherheit kann ich es nicht sagen, es sind nur Gedanken, und die sind oftmals weit von der Sache an sich entfernt, weil sie Gedanken über die Sache sind und nicht die Sache selbst.

Aber ich finde es wichtig darüber zu reden, auch mit Sterbenden. Leider wird mit einem Krebskranken kaum über den Tod und das Sterben gesprochen aus Angst etwas unausweichliches auszusprechen.
Ich halte es für möglich, daß Sterbende mehr wegen ihrer Angehörigen leiden, als wegen der Todesangst, die sie vielleicht haben, an sich.

ich bin da etwas anders und weiss aber oft nicht wie weit ich gehen kann. Auf Arbeit habe ich eine Kollegin die sehr unheilbar krank ist. Sie verdrängt ihre Krankheit komplett anstatt sich ihr zu stellen. Mit ihr kann ich überhaupt nicht einmal über kranksein reden.
Vielleicht hat sie Angst vorm Tod, oder Angst davor, daß sich die anderen Sorgen um sie machen oder sie bedauern. Ich denke, das wird sie selbst am besten wissen.

Vielleicht kann man nur dann den Tod annehmen, wenn man auch das Leben richtig lebt.
Ob man ihn annimmt oder nicht, wenn er kommt, dann kommt er. Für mich persönlich stellt sich manchmal die Frage, ob man ihn einfach als das sieht, was er ist und irgendwann erkennt, daß Tod und Leben im Grunde dasselbe sind.

liebe Grüße
 
@ Blau
Hallo Blau,
Angst vor dem Tod zu haben, ist eher die Furcht vor dem Unergründlichen.
Der Tod ist und bleibt selbst modernster Technik und Flüge zum Mond ein immerwährendes Geheimnis.
Ich für meinen Teil finde es gut, dass man das Geheimnis "TOD" noch nicht entschlüsselt hat.
Wer weiß, auf welche Ideen die Menschen kommen würden.
LG
LilyoftheValley

@ Seelenflügel
Hallo Seelenflügel,
ich habe mir Deine Seite angesehen zum Thema "Tod".
Sie gefällt mir sehr gut, besonders der Schluß, dass wir "heimwärts gehen".
Dazu fällt mir NOVALIS ein, der sagte:
"Wo gehen wir denn hin? Immer nach Hause!"
LG
LilyoftheValley

@ east of the sun
Hallo east of the sun,
Fassungslosigkeit, Wut und Trauer zeigen genau das auf, welches man "Phasen der Trauer" oder "Trauerphasen" nennt.
Den Tod eines lieben, nahestehenden Menschen annehmen bedeutet Fassungslosigkeit, wie kann dieser Mensch nicht mehr hier sein, warum passierte mir das warum ist nichts mehr so wie es mal war.
Dann die nächste Phase "Wut". Warum hat der/die Verstorbene einfach allein gelassen. Wut vielleicht über sich selbst, es hätte vielleicht noch so viel zu sagen gegeben.
Dann erst nach diesen Prozessen auch des Annehmens kommt das eigentliche "Trauern".
Man sagt oft, die Zeit heilt alle Wunden.
Auch das die Trauer oder das Trauern eine Zeit hat und dann als abgeschlossen zu sehen ist, gibt es so nicht.
Trauer muß nicht irgendwann bewältigt worden sein.
Trauer kann 6,7,8 Jahre dauern oder aber auch ein Leben lang.
Wichtig dabei ist, seinen ganz persönlichen Weg der Trauer gehen!
Durch Trauerseminare erfährt man sehr viel, besonders über sich selbst und da spreche ich aus eigener Erfahrung.
LG
LilyoftheValley
 
@Blau: natürlich sind das eigene Verlustängste. Aber nicht nur, ich hatte auch viel Mitleid , eventuell, weil meine Grosseltern nicht gehen wollten. mein Opa hat bis zum Schluss geglaubt den Krebs besiegen zu können.
Man fühlt sich erstmal haltlos, ist wütend auf sich selbst, weil man soviele Dange nicht gesagt oder getan hat und auch auf das Leben."Warum gerade er/sie?"
Aber ich habe richtig sehr getrauert, habe mich damit beschäftigt, Bilder angesehen und geweint. Jetzt denke ich gern an sie zurück, aber ich bin nicht mehr so traurig. Manchmal vermisse ich sie, besonders meine Grossmutter, aber ich weiss dass alles seine Zeit hat.:)
Mal abgesehen davon : kämen sie heute gar nicht mehr zurecht mit allem.

@Lilly: danke für die zeilen!:)
 
Seelenfluegel schrieb:
Mein Kommentar zum Thema "Tod".

Auszug:
"Wäre es nicht schönster Wunsch, erfüllt, mit einem Lächeln im Gesicht, nach einem langen, erfüllten Leben zu sterben und zu wissen, dass man heimgeht?"

Vielleicht sind wir schon daheim, und sehen es bloß nicht?

liebe Grüße
 
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