Tod Aber Kein Recht Auf Ruhe

Sollen Komapatienten oder Todkranke unbedingt am Leben erhalten werden?


  • Umfrageteilnehmer
    40
Würden wir die Technik nicht haben, würden wir nicht vor dem Gefühlsproblem stehen. Wir würden die Menschen wieder nur von der Seite spüren, so wie wir sie vor der Zeit der Technologie gespürt haben. Wir würden die Seelen gehen lassen, ohne Zweifel das sie ihre Reise in Ruhe antreten. Wenn es Wunder gibt dann gibt es die Wunder ohne Technik.
 
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TIGERMAUS schrieb:
Sicher aber die Medizin macht Fehler mit fatalen Ausgängen da ist ein pauschales Gesetz fehl am Platze.

LG Tigermaus
Pauschalisierte Gesetze sind eh fehl am Platze. Aktive Sterbehilfe ist z.B. sehr pauschal. Allen Komapatienten die Apperate abschalten ist sehr pauschal. Von jedem Komapatienten und Todkranken anzunehmen, sie leiden unnötig und deren Leben würde unnötig verlängert ist auch sehr pauschal. Es werden Fehler gemacht,ja. Nicht immer richten sich Ärzte an Patientenverfügungen, ja. Nur deswegen gleich pauschal alles was andere für nicht lebenswert erachten das Ende zu bringen, nein.

Die bestehenden Gesetze diesbezüglich in D sind gut, sie werden nur nicht immer richtig umgesetzt. Ein Medizinstudent hat nur 2 Studieneinheit zum Sterben. Es muss das Bewusstsein der Ärzte geschult werden. Noch immer ist der Tod eines Patienten ein Mißerfolg für die meisten Ärzte.
 
Ein Lebensrecht welches den Menschrechten der Normalbürger gleichkommt, haben Komapatienten hierzulande immer noch nicht.
Und von sozialer Gerechtigkeit und inneren Frieden kann in unserem Land erst die Rede sein, wenn Komapatienten und ihre Angehörigen eine tatsächliche Gleichstellung gegenüber anderen Menschen erfahren haben.

LG Tigermaus
 
<<Ich bin für die Befreieung der Seelen. Laßt Todgeweihte auch gehen.>>
Mindestens 90%(wenn nicht sogar mind.95%der Angehörigen wird euch aber blöd und kopfschüttelnt anschauen, wenn ihr denen erzählt die Seele müsse befreit werden.
 
ich finde nicht, dass wir das recht haben über das leben anderer zu bestimmen.
doch wenn jemand von sich selbst sagt, ich will sterben, haltet mich nicht am leben, dann finde ich es menschenunwürdig jemanden zwangsweise am leben zu lassen, nur damit ärzte oder das ego von verwandten befriedigt werden.

ich persönlich möchte nicht an maschinen angeschlossen werden, aber ich habe vorgesorgt. in österreich kann man zu lebzeiten eine willenserklärung unterschreiben, die besagt, dass ich nicht künstlich am leben erhalten werde und das die maschinen im falle eines falles abgeschaltet werden.

aber wie gesagt, das muss letztendlich jeder selbst für sich entscheiden.
 
es gibt leute, die sind nach 5 jahren plötzlich aufgewacht, und hatten absolut keine beschwerden. zum glück wurden sie von ihren angehörigen nicht so schnell aufgegeben. ich würde meine angehörigen ganz bestimmt nicht aufgeben. und wenns jahre dauert. totgeweihte sind es nur, wenn sie auch hirntot sind.
 
...aber:

Mein Bekannter liegt gerade im Wachkoma. Er ist einer meiner besten freunde, der Unfall passierte auf dem Weg zur Arbeit, das war im April letztes Jahr. In den vergangenen Wochen ist er zwar wacher geworden, aber eben noch nicht wieder voll da.

Ich habe ihn vorher immer als sehr impulsiv, jähzornig, laut, teilweise ungerecht und andererseits großzügig, freundlich, hilfsbereit erlebt. Aber ihm fehlte immer schon Geduld und innere Zufriedenheit. Ständig hat er das Schicksal herausgefordert. Und nun muss er lernen, geduldig zu sein. Aber wenn man ihn besucht, merke ich zumindest, wie er kämpft und ins Leben zurück will.

Als er den Unfall hatte, war sein Schädel gebrochen, das Bein fast ab und mehrere "kleinere" Frakturen, auch im Gesicht waren bei ihm von dem Autokontakt zurückgeblieben. Hätte ich entscheiden müssen, als ein Arzt, ihn am Leben zu lassen oder nicht,(mal vom hippokratischen Eid abgesehen) mit meinem Wissen über ihn, wie ich es eben habe, ich hätte ihn nicht sterben lassen. Dazu ist er ein zu großer Kämpfer.

Bevor das passierte, hab ich die Meinung vertreten, es sei unwürdig an den Maschienen angeschlossen zu sein. Aber heute denke ich da doch mindestens dreimal drüber nach. wenn die Leute wieder wach werden können, kann ich es da verantworten, sie sterben zu lassen?

Was wäre, wenn mir das passiert wäre? Ich hätte auch gekämpft, leben zu können. Das sind innerliche Prozesse, wer will sagen können, was in den Patienten vor sich geht?

Ein brisantes Thema, aber eben sehr brisant. Wessen Zeit gekommen ist, der geht auch so. Trotz Maschienen. Das hab ich selbst schon erlebt.

....Brisant.....

LG, Leprachaunees
 
Hallo Ihr Lieben,
ich möchte Euch zu diesem Thema eine persöhnliche Erfahrung mit auf den weg geben....
Aber dafür muss ich ein wenig aushohlen...

Meine Oma war und ist mein ein und alles. Als sie damsls erkrankte dachte ich es wied schon wieder gut. Ich verstand nicht das es tötliche Krankheiten giebt. Sie lag einfach immer nur im Bett. Daher taufte ich sie auf den Namen" Oma Heiabettchen". ( Da war ich 8 Jahre alt)

Als ich 16 war, musste ich mich um meine Oma kümmern. Und auf einmal erkannte ich die Machtlosigkeit und die dazu begleitende Ohnmacht, nichts dagegen tun zu können. Die Ärzte sagten damals, es wäre beser sie würde ins Krankenhaus eingewiesen. Doch sie hatte rechtzeitig klar und deutlich zu verstehen gegeben, was sie davon hällt....

Sie hatte Multiplesklerose mit Lateralsklerose - das heißt sie war schon im Endstadium.

Es war schlimm für mich eien Menschen sooooo sehr zu lieben und nichts dagegen tun zu können.

Sie konnte sich nicht mehr bewegen, geschweige denn sprechen . Denn bei dieser Krankheit verschwindet einfach alles. Man ist bei volem Bewusstsein und irgendwann besteht der Körper nur noch aus Haut und Knochen.

Zur damaligen Zeit hatten wir ein Morsezeichen.Denn das war das einzige was sie noch frei bewegen konnte....
Ein mal zwinkern bedeutete ja , zwei mal zwinkern bedeutete nein....

Eines Tages , ich hatte es super eilig. (Ich war mitlerweile 18 ) denn ich war zu spät dran, hecktik,kaum Zeit um mit meiner Oma zu sperchen. Da passierte es....

Sie griff nach meiner Haund und hielt mich fest. Und sagte zwar im Flüsterton und doch laut und deutlich "Fahr langsam - Pass auf dich auf - und vor allem, Lass dir Zeit."....

Ich war ganz schön geschockt. Denn schließlich waren ihre Stimmbänder mit einer der ersten Muskeln gewesen, die die Krankheit mit sich fort gerissen hat.

Ich versprach es ihr und bin dann los . Sage und schreibe 2 Stunden habe ich für den Weg von normalerweise 20 Minuten gebraucht. Auf dieser Strecke gab es an diesem Tag 3 tötlche Unfälle.


Wenn es meine Oma nicht gegeben hätte, womöglich , wer weiß dass schon, hätte ich mit von der Patie sein können.

Als meine Oma starb ging für mich eine Welt unter.....
In dieser Nacht hatte ich eine Vision, sie sass an meinem Bett und sprach mit mir über das Leben und den Tot...

Ich habe daraus gelernt, das jeder Mensch es verdient hat in würde und ruhe zu sterben.
Wenn jemand nicht an Maschienen angeschlossen werden will, giebt es immer noch die Patientenverfügung....

Aber Ihr habt Recht, es ist ein sehr schwieriges Thema
Liebe Grüße:zauberer1
 
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Imena schrieb:
Ich habe wirklich keine Lust am Ende jahrelang im Wachkoma oder so zu liegen...und meiner handvoll Verwandter die ich habe, noch eine Last am Bein zu sein!:(

ja eben..aber das sieht für die zurückgebliebenen meistens ganz anders aus..leider.du hättest bei der umfrage vielleicht noch eine weitere option zur verfügung stellen sollen,es gibt durchaus menschen die nicht "abgestellt" werden wollen
 
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