Hallo,
es ist ja nicht so, dass alle Patienten auf jeden Fall am Leben gehalten werden. Es ist oft genug so, dass Patienten, die nicht mehr von einer tödlichen Krankheit geheilt werden können, nur noch palliativ beahndelt werden, d.h. ihnen werden die Schmerzen so weit wie möglich genommen, bis sie sterben, was aber nicht mehr direkt verhindert wird, weil es nicht möglich ist. Die Sterbehospizen und Palliativstationen in Krankenhäusern sind gefüllt.
Die Frage ist jetzt: Wenn es möglich ist, jemanden am Leben zu erhalten, sollte das auch getan werden? Wo ist die Grenze zwischen "diesen Menschen erhalten wir am Leben" und "diesen Menschen lassen wir sterben" (vorrausgesetzt es existiert keine Patientenverfügung)? Es gibt sehr vereinzelte Fälle von langjährigen Komapatienten, die wieder aufgewacht sind und sogar ein halbwegs normales Leben wieder aufgenommen haben.
Die Entscheidung, wie behandelt wird, wird ja nicht nur von Ärzten getroffen. Wenn Du im Notfall nicht an die Geräte angeschlossen werden willst, kannst Du (zumindest in den USA ist das so) eine Patientenverfügung erstellen. Das ist ein Formular, in dem Du festlegen kannst, welche Lebenserhaltenden Maßnahmen für Dich erlaubt und welche verboten sind. Wenn Du das nicht hast, werden Deine nächsten Angehörigen gefragt. Ich weiß jetzt aber nicht, was passiert, wenn Du da keine hast, die sich dafür zuständig fühlen.
Viele Grüße
Joey