Tipps für Trauer

Gefühle kommen und gehen, Gedanken kommen und gehen. Bestandteile von nichts als sich selbst.
Dennoch haben Gefühle und Gedanken ihre Zeiten und ihre Orte, an denen sie gelten. Und dann muss man mit ihnen umgehen. Die einfache Abstraktion, die du hier anbietest, kann dabei helfen, ist aber für sich genommen nicht ausreichend.

Im Nichts möchte aber nicht jede/r landen.
Vermeiden lässt es sich nicht. Das Nichts ist meiner Meinung nach dann am gefährlichsten, wenn man vergessen hat, dass es wartet - wobei im Alltag fraglos benachteiligt ist, wer, wenn er Geliebtes betrachtet, immer auch dessen Leiche sieht. Ich lebe seit 17 Jahren damit und muss sagen, dass ich mir jeden biographischen Fortschritt gegen den eigenen Widerstand erkämpfen muss.
 
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Vermeiden lässt es sich nicht. Das Nichts ist meiner Meinung nach dann am gefährlichsten, wenn man vergessen hat, dass es wartet - wobei im Alltag fraglos benachteiligt ist, wer, wenn er Geliebtes betrachtet, immer auch dessen Leiche sieht. Ich lebe seit 17 Jahren damit und muss sagen, dass ich mir jeden biographischen Fortschritt gegen den eigenen Widerstand erkämpfen muss.

Das klingt...sehr...hm...ich weiß nicht, mir erscheinen fast alle Begriffe unpassend. Aber vielleicht lasse ich dir einfach nur eine Umarmung da. :umarmen:Ich wünsche dir viele weitere Fortschritte, das mit dem Nichts ist ohnehin immer ein Kapitel für sich...ich weiß das selbst.
 
Es gibt so viele Blickwinkel.
Einer davon sah bei mir so aus, daß Verstorbene mich gelegentlich im Geiste besuchen. Sie sahen dann immer jünger und gesünder aus als am Ende ihres Lebens, meist auch ausgeglichen ruhig.
Ich lebte öfters in Gedanken an die Vergangenheit und meine Lieben erschienen dann in den erinnerten Szenen, das veränderte sich in Richtung mehr Wach-Sein-im-Tagtraum. Da ich keine Angst zeigte kamen sie näher und zeigten sich freundlich. Das hatte mir zur Verarbeitung von Trauer sehr geholfen. Ich konnte nicht mehr richtig trauern wenn ich sie so gesehen hatte.

Den Tipp öfters an die Verstorbenen zu denken, an schöne Situationen mit ihnen, hatte ich aus einem Buch zur Trauerbewältigung.
 
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Es gibt sicherlich eine Art von hilfreichem Trost, aber das löst ja nicht das Dilemma mit dem Verlust im täglichen Leben, den man verspürt. Wenn man die Eltern verliert, dann gibt es zum Beispiel zig Situationen im Leben, wo man sie akut vermisst und gerne tatsächlich um sich hätte, sei es mit einer Umarmung oder einem Rat.
Wenn man jemanden verliert, den man geliebt hat, einen Partner, eine Parterin, dann ist es überhaupt sehr existenziell, denn damit stirbt ja auch das was man mit demjenigen hatte, gelebt in der Gegenwart, dann gibt es keine Küsse, keine Berührungen, keine stundenlange Unterhaltungen mehr, sondern nur mehr das im Inneren, diese Form der Verbindung. Sie ist zwar wichtig, kann aber nicht den Verlust kompensieren, den man täglich bei den verschiedensten Begebenheiten empfindet.

Ich weiß aber wovon du schreibst, meine Katze hat mich auch in meinen Träumen besucht und mir gezeigt, dass sie jetzt im Paradies ist und es ihr gut geht, das hat mir sehr geholfen, allerdings kamen diese Träume erst nach Jahren und auch dann hatte ich oft noch Sehnsucht nach ihrer für mich einmaligen Präsenz, ihrer Wärme, dem Schnurren, das was sie eben für mich ausgemacht hat. Nur war es kein Schmerz mehr, sondern eher so etwas wie die Gewissheit, dass das Wegfallen ihrer Präsenz eine Lücke erzeugt, die nicht mehr zu schließen ist, weil es mit der Einzigartigkeit ihres Wesens zu tun hat. Und das ist ja auch wieder schön, niemand ist zu ersetzen. :) Aber für die Hinterbliebenen ist eben auch grausam. Alles hat zwei Seiten oder sogar noch mehr...
 
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