Amant
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Schnabel kürzen
Schnabelkürzen stoppen Petition - (Albert-Schweitzer-Stiftung)
Männliche Küken sexen (schreddern)
Küken u. Hennen in der Eierindustrie, Stand Nov. 2013, Peta
Zweitnutzungshuhn
Wissen aktuell
Den allermeisten Legehennen werden im Kükenalter die Schnabelspitzen abgetrennt. Der Grund: Die Haltungsbedingungen sind so schlecht, dass die Hennen sich mit ungekürzten Schnäbeln vor lauter Stress gegenseitig die Federn auspicken und sogar töten würden. Fordern auch Sie, die Haltungsbedingungen zu ändern und das qualvolle Schnabelkürzen zu beenden!
Das Schnabelkürzen bei Legeküken ist ein unnötiger und schmerzhafter Eingriff. Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, dass man Federpicken und Kannibalismus mindestens genauso gut durch Verbesserungen der Haltungsbedingungen und Reduzierungen des Stresslevels vorbeugen kann.
In Niedersachsen wird das Schnabelkürzen in den nächsten Jahren auslaufen. Ich bitte Sie hiermit, für eine einheitliche Lösung zu sorgen und das Schnabelkürzen innerhalb des KAT-Systems zum selben Zeitpunkt zu untersagen. Darüber hinaus bitte ich Sie, dafür Sorge zu tragen, dass die Halter die notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Bedingungen und zur Stressreduktion bei den Hennen umsetzen, sodass der Schnabelkürz-Ausstieg zu einer echten Erhöhung der Tierschutzstandards wird (die Hennen in Dunkelheit zu halten, kann keine Lösung sein).
Schnabelkürzen stoppen Petition - (Albert-Schweitzer-Stiftung)
Männliche Küken sexen (schreddern)
Die Eintagsküken
Die Eierindustrie unterscheidet bei Hühnern zwischen zwei verschiedenen Nutzungsarten: sogenannte „Legehennen“, bei denen weibliche Hühner auf eine hohe Legeleistung gezüchtet werden, und sogenannte „Masthühner“, bei denen männliche als auch weibliche Tiere darauf gezüchtet werden, einen möglichst ausgebildeten Brustmuskel zu entwickeln. Doch die „Legehennen“ und „Masthühner“ sind nicht die einzigen, die in der Eierindustrie leiden: Auch die kleinen Brüder der „Legehennen“, die männlichen Küken, fallen der brutalen Eierproduktion zum Opfer. Da sie weder Eier legen können noch eine rentable Brustmuskulatur ausbilden, sind sie für die Industrie „unwirtschaftlich“. Jedes Jahr werden in Deutschland für die Produktion von Eiern – auch für Bio-Eier – daher rund 50 Millionen männliche Küken in den Brütereien routinemäßig vergast oder lebendig geschreddert. Diese Zahl errechnet sich aus der Anzahl der jährlich in Deutschland gehaltenen Legehennen und der biologischen Regel, dass über einen längeren Zeitraum etwa gleich viele weibliche wie männliche Nachkommen schlüpfen.(1,4)
Auch Bio-Eier sind keine Lösung
Keine Frage: Die wenigsten Menschen finden es richtig, dass Hühner auf engstem Raum eingesperrt werden, dass ihnen die Schnäbel gekürzt werden und dass die männlichen Küken vergast werden. Doch leider beruht auch Bio-Haltung auf diesem tierquälerischen Prinzip. Erst nach der Auslieferung aus der Brüterei an die einzelnen Eierproduktionsbetriebe wird festgelegt, ob die weiblichen Küken zu „Bio-Hennen“ werden oder nicht.(5)
Beim sogenannten „Sexen“ in den Brütereien ist es gängige Praxis, dass die Küken gesichtet und sortiert werden. Während den weiblichen Tieren die Schnäbel gekürzt und sie versandfertig verpackt werden, um ihr Dasein als „Legehennen“ zu fristen, werden die männlichen Küken in Schreddern oder mit tödlichem Gas gefüllten Behältern getötet.
Eine deutsche Henne legt heute im Jahr bis zu 300 Eier!(1,4) Diese unnatürlich hohe Zahl ist insbesondere vor dem Hintergrund erschreckend, dass das Urhuhn (Bankivahuhn) nur circa 18 Eier im Jahr legt – die, wie bei jedem anderen Vogel, der Fortpflanzung dienen.(6) Falls die Henne in der modernen Eierproduktion die qualvollen Lebensbedingungen überhaupt überlebt, ist sie nach etwas über einem Jahr derart ausgemergelt, dass sie frühzeitig geschlachtet wird. Hierzu werden die Tiere brutal gepackt, in Kisten gestopft und zum Schlachthof transportiert, wo sie – oft noch bei vollem Bewusstsein – kopfüber hängend den eigenen Tod miterleben müssen.
Küken u. Hennen in der Eierindustrie, Stand Nov. 2013, Peta
Zweitnutzungshuhn
Wer glaubt, bei Bio-Hühnern sei das anders – täuscht sich. Auch die Bio-Hühner kommen in der Regel aus den großen Zuchtkonzernen. "Die Hühner, die man im Biobereich einsetzt, sind von der Genetik her genauso Hybridhühner, d.h. auf Legeleistung gezüchtete Hennen oder auf Mastleistung gezüchtete Hühner," sagt Angelika Gsellmann, vom Gut Hermannsdorf, einem großen Biobetrieb in Glonn bei München. "Und auch im Biobereich werden die männlichen Küken der Legehennenhybride am ersten Tag vergast oder geschreddert. Das Problem haben wir auch im Biobereich noch nicht gelöst."
Noch nicht. Aber Angelika Gsellmann arbeitet an der Lösung dieses Problems. Sie züchtet in einem Projekt sogenannte Zweinutzungshühner. Zweinutzungshühner können beides: Eier und Fleisch. Und es sind keine Hybrid-Hühner aus der Geflügelindustrie, sondern alte Hühnerrassen. Angelika Gsellmann zeigt einen prächtigen Hahn. "Das ist ein reinrassiger Sulmtaler Hahn, das heißt ein männliches Zweinutzungshuhn," erklärt sie. "Die Schwestern von diesem Huhn kann man hervorragend zum Eierlegen verwenden, und der wäre normalerweise schon tot. Also der wäre als Tagesküken getötet worden, bei uns eben nicht, weil die Zweinutzungshühner eben die Männchen auch gut Fleisch ansetzen. Der ist jetzt in etwa acht Wochen alt, so lange würde ein Hybridhuhn im konventionellen Bereich gar nicht leben. Bei uns hat der erst die Hälfte des Lebens hinter sich."
Wissen aktuell
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