Hallo,
naja, diese Schlaflosigkeit ist verursacht durch Medikamente und von daher abgeklärt aber leider hat mir auch keiner der zuständigen Ärzte weitere Lösungswege geben können bisher.
Und zu dem was mich so beschäftigt, hmm, vielleicht kopier ich mal was einfach hier rein, was ich vor ein paar Tagen geschrieben hab?
"So ist das Leben"
Ich werde wach und da ist es sofort wieder, dieses Gefühl, alles fällt mir wieder ein, war eben noch nicht vorhanden. Es tut weh. Sofort wird mir schlecht. Ich wünsch mir wieder einzuschlafen, nur damit das aufhört. Wer schon mal eine Vollnarkose erlebt hat, weiß, welchen Zustand ich mir jetzt herbeiwünsche, einschlafen, jetzt sofort, alles ausblenden. Zu spät, ich bin wach.
Aufstehen? Wieso? Was mach ich dann? Keine Lust zu irgendwas? Wer fragt danach, ich starte einen neuen Versuch, die Dinge, die ich unbedingt erledigen muß, HEUTE zu erledigen. Das muß mir keinen Spaß machen, es sind wichtige Dinge, die ich aufschiebe, schon so lange und immer wieder, weil ich blockiert bin und mich nicht aufraffen kann, es ist anstrengend für mich und fällt mir schwer. Wozu habe ich Lust? Keine Ahnung, das ist das Problem, ich weiß nicht. Wo ist die Freude geblieben? Mein Feuer für Basteleien, wann mach ich weiter hier. Ich hab Pläne und kann sie nicht umsetzen.
Ich weiß, hört sich an wie Depression. Nein, nicht wirklich, ich bin klarer wie je zuvor. Ich spüre nur mein Defizit mehr denn je. Jeden Tag. Und nicht immer gelingt es mir es auszublenden und einfach zu funktionieren. Diese Wunde liegt offen, ist das nun ein Fluch? Viele rennen schon tot lebendig durch die Gegend und verdrängen, was sie belastet, was sie traurig macht. Ich kann das nicht mehr, sollte ich mich nicht glücklich schätzen, daß ich so viel begriffen habe und präzise weiß, wieso es mir so geht?
Ich trinke keinen Alkohol, ich nehm keine Drogen und ich nehm auch keine Antidepressiva. Das gehört zu meinem Leben und ich blende mich und das nicht aus.
Es muß einen anderen Weg geben.
Wünsch ich mir mein altes Leben vor dem Krebs zurück? Nein, denn ich hab zuviel verdrängt, was ich nicht mehr will. Es ging mir nur oberflächlich besser. Ich hatte meine Hobbies und ich hatte Freude am Leben. Aber mir fehlte etwas. Das hab ich aber nicht gespürt. Und als ich irgendetwas spürte, wußte ich noch nicht was? Ich hab es nicht begriffen und mich auf Dinge konzentriert, die mich davon ablenkten. Das ging lange, lange gut, so schien es, aber es hat mich krank gemacht, weil ich immer mehr unternehmen mußte, um es nicht zu merken. Dann hat mich der Krebs gezwungen, darauf aufmerksam zu werden.
Denn, wie gesagt, ich hab vieles verdrängt.
Das ist der Unterschied, ich spüre es nun. Und den Kampf, den ich aufgenommen habe, bin ich nicht bereit so einfach aufzugeben. Mir ist klar, daß dies der anstrengendere Weg ist, aber ich will es auch nicht anders. Es gibt kein zurück in mein altes Leben. Und ich habe in den vergangenen 3 Jahren soviel über mich gelernt, daß ich das auch nicht missen möchte.
So mach ich mich auf die Suche, nach dem, was mich erfüllt, was mich liebt und annimmt.
Und es ist doch etwas dran an meinem Blogeintrag.
Zeige jemandem Deine empfindlichste Stelle, berichte über Deine inneren Schwachpunkte und geh davon aus, daß dieses bald mit Füßen getreten wird. Es ist besser abzuwarten, ob Dir jemand ehrlich gegenübertritt oder nur davon spricht.
Auf andere zuzugehen bedeutet für mich immer auch zu zeigen wie ich bin, über mich zu erzählen. Vielleicht ist das wirklich nicht richtig. Davon bin ich immer ausgegangen.
Die Erfahrung zeigt jedoch, daß ich das überdenken sollte.
Vielleicht kommen Menschen weiter, wenn sie sich oberflächlich halten. Aber ich bin eben nicht unnahbar und es ist sicher so, daß dieser Energieschwall zuviel für die ist, die ich kennenlerne. Aber das allein kann es nicht sein. Ich bin noch nicht dahintergekommen, was es ist.
Sind es Äußerlichkeiten? Sieht man mir meine Schlaflosigkeit an? Ist mein Gesicht so weit unter dem Durchschnitt, daß man eine Papiertüte drüberziehen möchte? Entspreche ich immer noch nicht der Norm? Das Raster einer rassigen Frau mit hochhackigen Stiefeln bis über die Knie, dabei nur 55 kg und mit einer Peitsche, um die sexuell unterforderten Männer zu verdreschen, kann ich nicht befriedigen.
Bin ich zu aufdringlich? Bin ich zu nett, zu verständnisvoll?
Erwarte ich einfach zu viel?
Ist es einen Versuch wert, mal jemandem die Chance zu geben, der MICH unbedingt kennenlernen will, den ICH aber nicht näher an mich heranlassen möchte. Was passiert dann? Stellt dieser dann fest, daß ich so ekelhaft bin und er sich geirrt hat, so schnell wie möglich auch das Weite sucht?
Es ist auch sicher nicht so, daß ich mir absichtlich jemanden aussuche, der von seiner Art so ist, daß er mir weh tut. Diese Theorie ist tiefenpsychologisch und behauptet, ich tue dies, weil ich es nicht anders will. Das ist nicht korrekt. Ich bin mir ganz sicher, daß ich im Grunde schon ein Gespür dafür habe, wer zu mir paßt und ich einfach diese Menschen finde.
Trotzdem, ich überdenke gerade meine Art, diejenigen, die mich wollen, und derer sind es auch nicht wenige, es gibt Zeiten, da kann ich mich vor Angeboten kaum retten...., ob ich meine schnelle Art zu entscheiden, nämlich nach meinem Gefühl zu gehen, nicht mal mit einem zweiten Blick kombiniere. Allein schon, um die Theorie von oben zu überprüfen.
Das würde aber voraussetzen, daß ich anders wär, ich bin authentisch, das ist das Problem. Ich kann mich nicht verstellen, ich kann niemanden an mich heranlassen, bei dem ich kein gutes Gefühl hab. Vom Grundsatz her ist das auch die richtige Vorgehensweise und, wie gesagt, ich könnte es gar nicht.
Aber nochmal zurück zu meiner Selbstbeobachtung.
Was ist es denn, was falsch läuft? Was signalisiere ich, was alle die Flucht ergreifen läßt, an denen mir so viel liegt?
Ich weiß, ich lerne dazu, etwas langsamer zu sein.
Aber das bin nicht ich! Ich und meine Gefühle schießen los, eigentlich empfinde ich das als gute Eigenschaft, es zeigt mein inneres Feuer. Wenn das nicht da wär, bräucht ich mich nicht auf den Weg zu machen. Ich kann es auch nicht steuern, allein das widerspricht doch einem Gefühl, das ist nicht steuerbar, das kombiniert mit meiner Ungeduld und teils impulsiven, unberechenbaren Art im Moment durch diese Hormonachterbahnen...:birgt eben die Gefahr, eine Ablehnung kaum verkraften zu können.
Ich frage mich aber, WAS es ist? Wie kann es sein, daß Interesse hochschnellt und dann ziemlich schnell ganz und gar verschwindet? Da muß doch etwas sein, was dafür verantwortlich ist.
Solche Situationen verunsichern mich, machen mich vertrauenslos, schlagen in die gleiche Kerbe, die ich ablegen will. So ist dies ein Teufelskreis. Ich hinterfrage zu viel, hab wenig Vertrauen, habe aber doch auch begreifen müssen, das das nicht ganz unberechtigt ist.
Es gibt Dinge an mir, die ich nicht ändern kann und auch nicht ändern sollte, obwohl ich unentwegt im Wandel bin, mich äußerlich und vor allem innerlich permanent verändere.
Was soll ich noch tun? Ich will auch eine Chance haben, ich will nicht signalisieren, ich ziehe mich zurück, wenn nicht alles gleich so läuft, wenn nicht alles von Anfang an perfekt und problemlos ist. Neben meiner Ungeduld bin ich nämlich auch noch mit der Eigenschaft, nicht aufzugeben, ausgestattet. Immer und immer wieder starte ich kleine Versuche, gehe freundlich, dennoch auf andere zu.