Tiefgründigkeit

Mystory das wollte ich dir auch nicht unterstellen - aber ich nehme es immer wieder wahr, wie das oberflächliche das schlechte und das tiefgründige das Gute ist, das seh ich so nicht.

Mh..wenn du es so warnimmst..ist es nicht dann eine teilwarheit von dir? wenn es nicht ierendwo für dich wahr wäre hättest du dazu vielleicht nichts gesagt? mh ich weiß nicht XD...

oberflächlich ist nicht schlechter als tiefgründigkeit, nur die relation in denen manche Menschen denken, sind iergendwie nicht förderlich proportuniert(?!?!) denke ich, um sich wirklich mit sich selbst zu auseinanderzusetzen...

Wenn du beides auf einer Linie darstellen willst kommt natürlich das eine vor dem anderen, um da keine Wertigkeit aufkommen zu lassen, würde ich eine Skala für die Tiefe vorschlagen und eine andere Skala für die Weite.
ich weiß gerade nicht in wiefern oberflächlichkeit etwas mit der "weite" zu tun hat, ich sehe eher die tiefgründigkeit, das erkennen des neuen levels, als weite sicht.

beispiel:

sandkörnchen / Sandkasten / Strand / Wüste

viele menschen sehen nur die wüste oder max. den Strand
das nenn ich manchmal oberflächlich, weil sie sich nicht für den sandkasten geschweigedenn die einzelnen sandkörner befassen. wenn du sagst das die oberflächlichkeit dir weite gibt dann denke ich mal du meinst die "fähigkeit" das "ganze" zu sehen, wie die "wüste" aber das ist dann auch schon wieder tiefgründig finde ich... oberflächlich mh... glaube wir haben da unterschiedliche definitionen von..

Lass uns mal tiefer einsteigen in die Betrachtung der "Tiefe" und der "Oberfläche".
Bei der Tiefe geht man an einem Punkt in die Tiefe, d.h. etwas bestimmtes wird bis ins kleinste durchleuchtet, Ursachen und Entwicklungen werden interessant. Aber in der Extremsituation können diese Tiefenbohrungen an einer Stelle auch zu einem "verbohrten" Dogmatismus führen. Zu einer Verfestigung, einer Erstarrung. Deshalb ist es wichtig, immer mal wieder in die Oberfläche zu steigen und den Blick auf den Horizont und darüber zu wagen. Die Weite gibt uns den Blick frei auf die Zusammenhänge, auf die Verzweigungen und Verbindungen zwischen den unendlich vielen Punkten, Aspekten des Lebens - diese Weite kann in der Extremsituation allerdings auch zu einer "Verflüchtigung" führen zu einer Beliebigkeit in der Anschauung in der totalen Relativierung. Es ist nichts mehr greifbar, die Grenzen verschwimmen und die Persönlichkeitsspaltung ist hier die Gefahr.


LGInti

interessant dazu fände ich mal eine skizze von dir
kannste nichtmal sowas anfertigen? egal ob am pc oder eingescannt? eine skizze mit deiner weite und tiefe, definiere oberflächlich und tiefgründigkeit, und zeichne mal für beides beispiele ein...fänd ich mal interessant zu sehen :)
 
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Hallo Kalimero!

Tief sein und Tief wollen sind sicherlich zwei Paar Schuhe. Man kann sich ehrlich für die andere Person interessieren, das ist sicherlich angeboren, wobei ich das nicht überbewerten möchte. Letztlich scheitert dieses Interesse oft auch daran, dass es ja manchmal auch Selbstverletzend sein kann, die Probleme anderer Menschen zu hören. Wer da viel eigenen Schmerz in sich trägt wird zwangsläufig etwas, sagen wir, distanzierter. Denn man darf ja nicht vergessen, dass ein anderer Mensch auch immer ein Spiegel für uns ist...

Die andere Tiefgründigkeit setzt voraus, auch selbst Tiefe zu haben, d.h. Bewusstsein für sich und damit für die andere Person. Zu sehen wo die andere Person "steht", welche Sorgen und Ängste sie hat, wo sie festhält oder sich verrennt, hinter die Maske schauen zu können ist etwas, was man sich durch den eigenen Prozess erarbeiten muss. Man kann hier bis zu einem gewissen Grad sicherlich von Erfahrungswerten sprechen, ich persönlich finde aber, dass man damit dem Wort Bewusstsein nicht ganz gerecht wird...

Gruß
Andreas
 
Mystory das wollte ich dir auch nicht unterstellen - aber ich nehme es immer wieder wahr, wie das oberflächliche das schlechte und das tiefgründige das Gute ist, das seh ich so nicht.

Wenn du beides auf einer Linie darstellen willst kommt natürlich das eine vor dem anderen, um da keine Wertigkeit aufkommen zu lassen, würde ich eine Skala für die Tiefe vorschlagen und eine andere Skala für die Weite.

Die Oberfläche verbinde ich mit Weite und auch mit Leichtigkeit, aber auch Leichtigkeit ist mitunter verrufen wenn man sich den Begriff "leichte Mädchen" anschaut.

Lass uns mal tiefer einsteigen in die Betrachtung der "Tiefe" und der "Oberfläche".
Bei der Tiefe geht man an einem Punkt in die Tiefe, d.h. etwas bestimmtes wird bis ins kleinste durchleuchtet, Ursachen und Entwicklungen werden interessant. Aber in der Extremsituation können diese Tiefenbohrungen an einer Stelle auch zu einem "verbohrten" Dogmatismus führen. Zu einer Verfestigung, einer Erstarrung. Deshalb ist es wichtig, immer mal wieder in die Oberfläche zu steigen und den Blick auf den Horizont und darüber zu wagen. Die Weite gibt uns den Blick frei auf die Zusammenhänge, auf die Verzweigungen und Verbindungen zwischen den unendlich vielen Punkten, Aspekten des Lebens - diese Weite kann in der Extremsituation allerdings auch zu einer "Verflüchtigung" führen zu einer Beliebigkeit in der Anschauung in der totalen Relativierung. Es ist nichts mehr greifbar, die Grenzen verschwimmen und die Persönlichkeitsspaltung ist hier die Gefahr.


LGInti


Sehr schön und weise geschrieben, es hat eine lange in mir schwelende Frage beantwortet. :kiss4:
 
morning sun
Sehr schön und weise geschrieben, es hat eine lange in mir schwelende Frage beantwortet.
das freut mich sehr - auch ich hab hier schon viel gelernt - aber nicht ich bin weise - Weisheit schwebt im Raum und manchmal bin ich offen dafür, wobei etwas was dir weise erscheint für tausend andere anders sein kann.

Mystory
glaube wir haben da unterschiedliche definitionen von..
das sieht so aus ja
interessant dazu fände ich mal eine skizze von dir
Die Tiefe ist gleichzeitig die Höhe - es ist eine vertikale Linie - die Oberfläche ist die horizontale Ebene, die sich in alle Richtungen ausbreitet, also die Weite
sandkörnchen / Sandkasten / Strand / Wüste
ich nehme mal dieses Beispiel von dir - wenn du auf einer Ebene bleibst, dann kannst du verschiedene Wüsten miteinander vergleichen und bleibst auf der Fläche, dann kannst du eine Stufe tiefer gehen und wieder auf dieser Fläche verschiedene Sandtypen miteinander vergleichen, dann kommst du zum Korn, zum Molekül, Atom, Quant das ist der Weg in die Tiefe und auf jeder Tiefeneben gibt es die Möglichkeit dies in die Breite zu tragen, was aber eine sich verändernde Qualität hat.

Das ganze ist natürlich auch auf innere Werte übertragbar, so arbeiten die Psychotherapeuten entweder mit der Weite, oder aber was häufger der Fall ist, gehen sie in die Tiefe oder die Höhe.

LGichbins
 
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du mit so einem Menschen in eine Beziehung getreten bist und dieser Punkt dir Beziehungsprobleme bereitet? Dann erzähl doch mal was davon.

Oder ist es wirklich nur eine allgemeine Interessensfrage?

LGInti

Hallo Inti,

vielen Dank für deine Antwort.

die Frage kam zum Teil aus einer Begegnung heraus zum anderen Teil Interessehalber.
In dieser Begegnung hat etwas gefehlt, ich kam nicht sofort dahinter, aber dennoch recht schnell. Es war die Tiefgründigkeit. Es plätscherte an der Oberfläche vor sich hin. Daraus entstand dann meine Frage können das manche Mensche gar nicht? Hat man die Tiefgründigtkeit in die Wiege gelegt bekommen? Ist es lernbar?

LG
Kalimero
 
als kind bereits war für mich persönlich das "warum" immer sehr wichtig. (ich meine jetzt nicht die phase eines kindes, in der es erwachsene stets fragt, warum eine sache so und so ist; bevor einer darauf anspringt) es ist eine sache, die bis heute meine weise der auffassung bestimmt, was in der familie, in der ich aufgewachsen bin, nicht dermaßen vordergründig ist.
daher ist mir klar, dass es mir einfach entspricht, viel und ergründend zu denken. wenn es dir entspricht, kannst du das auch nicht wirklich ändern (natürlich bis auf fälle, wo es nichts mehr zu ergründen gibt).
es könnte auch möglich sein, dass man das erlernt, etwa durch vorbilder, wobei ich denke, dass dies in jüngeren jahren leichter sein sollte, als im erwachsenen alter. (man versucht halt nicht mehr so viel neues zu erschließen, sondern begibt sich in muster, die man häufiger beibehält)

so weit, gut gruß

mich würde auch interessieren, wie du auf diese frage gekommen bist

atman

Hallo Atman,

Vielen Dank für Deine Antwort.

das mit dem "warum" das interessiert mich jetzt.
Ich weiss nicht, ob ich es richig verstanden habe. Meinst du wenn du in einem Gespräch/Unterhaltung bist, bist du am Fragen? Also die ganzen "w" -Wörter?
Wieso? Warum? Weshalb? .... usw.

Meine Frage zur Tiefgründigkeit stammte zum Teil aus einer Begegnung heraus, wo ich merkte hier fehlt doch was?! Zum anderen aus Interesse.
Warum kann ich mit manchen Menschen in die Tiefe gehen und mit manchen nicht?

LG
Kalimero
 
Kalimero
In dieser Begegnung hat etwas gefehlt, ich kam nicht sofort dahinter, aber dennoch recht schnell. Es war die Tiefgründigkeit. Es plätscherte an der Oberfläche vor sich hin. Daraus entstand dann meine Frage können das manche Mensche gar nicht? Hat man die Tiefgründigtkeit in die Wiege gelegt bekommen? Ist es lernbar?
Ich will gar nicht immer und mit jedem Menschen Tiefgründigkeit. Aber es ist auf jeden Fall etwas das mir am Herzen liegt und das wichtige in Gesprächen ausmacht. Ich habe vor allem Interesse an Fragen, Antworten und Gesprächen, die sich nicht nur ums Wtter drehen. Aber für viele Menschen sind tiefgründige Fragen zu "persönlich" - es geht nicht nur um Meinung, sondern auch um die Frage wie ich zu meiner Meinung komme. Viele Menschen haben Angst, sich mit ihren eigenen Tiefen zu konfrontieren.

LGInti
 
Hallo Kalimero!

Tief sein und Tief wollen sind sicherlich zwei Paar Schuhe. Man kann sich ehrlich für die andere Person interessieren, das ist sicherlich angeboren, wobei ich das nicht überbewerten möchte. Letztlich scheitert dieses Interesse oft auch daran, dass es ja manchmal auch Selbstverletzend sein kann, die Probleme anderer Menschen zu hören. Wer da viel eigenen Schmerz in sich trägt wird zwangsläufig etwas, sagen wir, distanzierter. Denn man darf ja nicht vergessen, dass ein anderer Mensch auch immer ein Spiegel für uns ist...

Hallo Lightning,

vielen Dank für deine Antwort,

habe ich das so richtig verstanden?
... dann ist doch die Tiefgründigkeit eigentlich ein guter Helfer! Dann bringt mich die Teifgründigkeit nur immer mehr zu mir selbst? Durch sie kann ich mich selbst erkennen und sehen wo ich gerade stehe....
Sie hilft mir meinen eigenen Schmerz zu lösen sofern ich es ansehen möchte und mich nicht davon distanziere und weglaufe?

LG
Kalimero
 
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