Tiefenpsychologische Perspektive des Kannibalismus'

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PöserWolf;4346027 schrieb:
Doch kann man sich fragen wie hätte er sich entwickelt, wenn seine Familie normal gewesen wäre, seine Mutter ihn nicht als ewiges Kleinkind missbraucht hätte, möglicherweise wäre es dann nie soweit gekommen, was natürlich nur Spekulation ist .

Ich werde jetzt mal ganz privat: Ich weiss nicht ob ich 5 oder 6 war, weshalb mich dieses Thema so interessiert. Ich gehe runter in die Waschkueche, sie liegt auf der Ebene neben dem Stall. Ich sehe wie ein Mensch, ein Mann auf dem Tisch liegt, wo immer die geschlachteten Schweine sonst liegen. Ich sehe meinen alten *tyrannischen* Stiefvater mit seinem Metzgerbruder daran herumschnippeln. Ich sehe den von der Haut abgezogenen Koerper und den blutigen Kopf mit den ausgeweideten Augenhoehlen. Dieses Bild habe ich noch heute lebendig vor Augen, wenn ich daran denke. Und natuerlich habe auch ich mich mit Kannibalismus befasst, weil ich bis heute nicht weiss, ob es nur ein Alptraum war oder tatsaechlich passiert ist.

Klar, ich beging den kindlichen Fehler, die Sache zur Sprache zu bringen. Denn ich wagte zu fragen. Doch als Antwort erhielt ich nur eine spoettische Bemerkung. *Ja, das ist Onkel August*. Spaeter als mich das immer noch beschaeftigte, konnte mich nur Oma beruhigen, und mir erklaeren, was ein Alptraum ist. Doch die Tatsache, dass ich bis heute nicht weiss, was das war, laesst den Zweifel bestehen. Denn alle Beteuerungen und Erklaerungen, es war nur ein Alptraum, helfen mir in diesem Bild nicht weiter. Spaeter hatte ich auch in aelterem Alter hin und wieder Alptraeume, doch diese kann ich selbst zu ordnen. Das Bild des Mannes auf dem Schlachtertisch jedoch bleibt wie festmontiert.


Ein allgemeines Psychogramm, dass auf viele zutrifft, erklaert nicht die Handlungen oder Nichthandlungen. Es erklaert nur oder zeigt nur auf, dass ein solcher Mensch hinter einem solchen Psychogramm eine Scheisskindheit hatte. Auch, wenn sie manchmal nicht nach aussen dringt, wie bei angeblich schoenen Kinderzeiten. Ich kritisiere nicht, dass Duckface schreibt, ich kritisiere ihre Versuche, allgemeine Schubladen zu entwerfen.
 
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Meine persönliche Psychoanalyse bezieht sich spezifisch auf Armin Meiwes und bestimmte Elemente seiner Biografie, nicht auf viele.

Dein Wunsch. Ja. Nicht das Ergebnis wie es im ersten Beitrag steht. Darum geht es mir. Da passen zu viele andere Menschen auch hinein, die solche Taten nicht tun.
 
Dein Wunsch. Ja. Nicht das Ergebnis wie es im ersten Beitrag steht. Darum geht es mir. Da passen zu viele andere Menschen auch hinein, die solche Taten nicht tun.

Viele Menschen, davon gehe ich aus, die unter der Abwesenheit eines Vaters oder der destruktiven Allgewalt einer Mutter zu leiden hatten, entwickeln aber dafür andere psychiatrische Symptome - ihren genetisch bedingten Hirnanlagen entsprechend.

Ja, Armin Meiwes befasste sich in der Tat recht früh mit dem Thema des Kannibalismus. Davon mag sein Unbewusstes inspiritiert worden sein. Es schuf eine vermeintliche Konfliktbewältigungsstrategie auf dieser Basis.
 
Du bist also doch faehig, zum Teil was zu schreiben? Gut. Wenn du dich mit dem Typen auseinandergesetzt haettest, wuerdest du einige Dinge wissen:

- Haensel und Gretel, das Lieblingsmaerchen
- Schon sehr frueh mit Kannibalismus befasst
- Verlust? von Vater und Brueder (Bei Verlust wuerde er sie doch ersetzen)
- Mehrere Jahre verstreichen, bis er das Toeten hinzufuegt in seinem Phantasiebild
- Narzistisches Vorgehen, denn nur Spiegelbilder (Sympathische) kommen in Frage
- Die Mutter terrorisiert ihn, weshalb dann keine Frauen?
- Kein Davonlaufen sondern abwartendes Planen
- Eltern haben keinen Einfluss, denn ist ja nur die Mutter da

Bei diesem Fall muss gruendlich individuell vorgegangen werden, denn es ist kein gewohnlicher Fall, weder von Kannibalismus noch von der Motivation, die zur Tat fuehrte.

vorbehaltlose Zustimmung ! :thumbup:
 
PöserWolf;4346027 schrieb:
Was für ein trauriger Mensch, wenn man nichts besseres zu tun halt als den lieben langen Tag drauf zu warten andere Leute anzukacken :/
Wirklich traurig...

Im Prinzip tust du nichts anderes hie ralso bist du in guter Gesellschaft .


PöserWolf;4346027 schrieb:
Genau, da widerspreche ich dir auch nicht!
Er hatte sich schon vorher damit befasst, was sicherlich seine Phantasie anregte und dazu beigetragen hat, dass er diesen Weg gegangen ist, nur sie aussage Eltern haben keinen Einfluss auf ihn empfinde "ich" persönlich als falsch.
Ja nur die Mutter war da, was ein bedeutender Faktor war , er hatte keinen Vater .
Oftmals werden Kinder die von einer alleinerziehenden Mutter Großgezogen werden, leider als eine Art Ehemann Figur missbraucht, wo der Junge den Mann spielen muss oder die Mutter sich extrem an ihr Kind bindet was es ihm sehr schwer macht sich selbstständig zu entwickeln.

Das ist althergebrachtes Wissen längst überhohlt und widerlegt .
Weder werden Kinder von alleinerziehenden BVätern noch von Alleinerziehenden Müttern missbraucht kann vorkommen muss nicht .
Daraus jetzt eine Indikator herleiten IST Falsch .

PöserWolf;4346027 schrieb:
Aber natürlich ist das eine sehr große Plattform mit extrem vielen verschiedenen Ausgängen, nicht jeder in seiner Lage wäre so geworden, sonst wäre jeder aus schlechtem Hause ein Psychopath oder jeder aus gutem ein Schmuckstück, da kommt es natürlich auch auf das Individuum an, wie er sich daraus entwickelt.

Richtig und das gilt auch für solche Bestien .

PöserWolf;4346027 schrieb:
Aber meistens kommen diese nicht ohne Probleme aus so diesen Fängen, nur welche Schäden das angerichtet hat ist verschieden, man kann nicht behaupten dass die Mutter damit garnichts zu tun hat sondern nur sein früher faibel für dieses Thema, natürlich ist seine Mutter auch nicht das einzige Problem gewesen, das ist klar hat ja auch keiner behauptet.

Für dich nochmal es war icht die Mutter es war der weggang des Vates und der Brüder die , die Fantsien hervorrufen jemanden ganz nahe bei sich haben zu wollen .

PöserWolf;4346027 schrieb:
Doch kann man sich fragen wie hätte er sich entwickelt, wenn seine Familie normal gewesen wäre, seine Mutter ihn nicht als ewiges Kleinkind missbraucht hätte, möglicherweise wäre es dann nie soweit gekommen, was natürlich nur Spekulation ist .

Nein kann man nicht da es geügend Serientäter gibt die in normalen Verhältnissen aufwuchsen .
 
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Du weisst schon das Freud in der Psychologie längst widerlegt ist ?

Nein; und ich bestreite, dass es so ist. Manche Aspekte der Psychoanalyse mögen kontrovers diskutiert werden (z. B. der Ödipus-Komplex), andere haben sich meines Wissens jedoch auch in der modernen Psychologie etabliert, z. B. die Existenz von Abwehrmechanismen (Projektion, Rationalisierung, Kompensation etc.) und wohl auch die Vorstellung eines Unbewussten. Aber das ist hier ja auch gar nicht das Thema
 
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