Tibetischer Buddhismus

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Hallo Jimmy

JimmyVoice schrieb:
Es gibt keine Religion ohne Frauenfeindlichkeit

Da hast wahrscheinlich recht. Und wenn andere das anders sehen, dann sollte man darüber reden.

Alles Liebe. Gerrit
 
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Lotusz,die Entwicklung erfolgt auf unserem Globus nicht gleichmäßig.Als die westl. Zivilisation Tibet entdeckte,befand sich dieses Land noch völlig in feudalen Strukturen.Aberglaube,körperliche Gewalt im Strafsysthem,frauenfeindlichkeit usw.sind in dieser Entfaltungsstufe des Bewußtseins völlig normale Erscheinungen.
Ich muß Dich nicht an das europ. Mittelalter erinnern.
Tibet öffnet sich langsam der neuen Zeit,und der Dalai Lama fördert diesen Prozess nachhaltig.
Durch die ausgesprochene Exotik Tibets (Priesterkönigtum,fortwährende Reinkarnation des Staatsoberhauptes),wurde in dieses Land sicher mehr hineingeheimnist als in andere Länder.
 
Hallo :)

Ich bin eine Frau. Sehe mich als Schülerin eines Lehrers der tibetisch-tantrischen Schule. Persönlich fühle ich mich weder frauenfeindlich behandelt noch unterdrückt.

Ein Teil der Kritik ist sicher berechtigt. Nonnen leben nach wie vor benachteiligt, doch es sind auch Veränderungen sichtbar.

Ich bin nicht dafür, etwas zu verherrlichen, aber auch nicht dafür, etwas mit Gewalt zu zerreden. Es erstaunt mich, dass hier überwiegend Männer diskutieren. Wieder der patriarchalen Konditionierung zum Opfer gefallen? ;)

Es wundert mich jedoch auch nicht, dass hier kaum eine Frau mitdiskutiert. Die Diskussion dreht sich jetzt schon über mehrere Threads hinweg im Kreis und mein Erkentnisgewinn geht gegen Null. Was nützt mir all diese Argumentation, wenn ich anschliessend nur noch Knoten im Kopf habe und alles und jedes in Frage stelle? Für mich zählt das, was ich wirklich durchlebe, die Erkenntnisse, die ich daraus für mich gewinne. Was von der Lehre für mich nützlich ist und was ich wie anwende, ist immer meine Entscheidung und liegt in meiner Verantwortung.

Alles andere ist für mich zwar interessant, füttert aber eigentlich nur das, was ich durch Erkennen überwinden will.

Alles Liebe
Rita
 
hallo zusammen
da scheint es mir man kann wieder vernünftig miteinander disskutieren.:)
@irene
da hast du völlig recht was goldner angeht. wer mit sätzen wie: " ("Die Frage von Autor Goldner nach den Opfern seines Terroristenfreundes quittierte er mit jenem dämlichen Grinsen, das seine AnhängerInnen und VerehrInnen so zauberhaft an ihm finden.") herumfuchtelt der hatt wirklich persönliche probleme mit dem dalai lama und so eine kritik kann man nicht ernst nehmen.sowas ist reine diffamiereung. goldner verleugnet sogar den genozid der an tibet ausgeübt wird. also wenn das keine verleumdung ist dann weiss ich echt nich mehr weiter.
jack kornfield und sylvia wetzel nehme ich ernst. sie kennen beide seiten. lehren sogar in meinem zentrum den buddhismus. so wie ich es kenne nehmen sich hohe geistlich verwirklichte eine mudra (sexuelle gefährtin) nach ihrem gutdünken das diese frauen auch geeignet sind dafür. wie z.b. june campbell. es muss auch gesagt werden dass es wirklich nur wenige sind die die sexuellen tantrikas ausüben können weil es einen weiten vortschritt bedarf auf dem spirituellen weg um diese lehren praktizieren zu können. wenn geistliche, kinder missbrauchen ist das natürlich aufs schärfste zu missachten. da bin ich mit jedem einig. das es das gegeben hatt möchte ich auch nicht abstreiten. ich habe nicht sehr viele lehrer getroffen aber die die ich sehe und besonders wenn ich von meinem lehrer rede dann kann ich von frauenfeindlichkeit keine spuur sehen. mein lehrer unterrichtet nonnen und bildet sie auch aus bis zur ordination. aber eben wie gesagt: wenn kinder missbraucht werden hört der spass auf. die kritik das nonnen am rande lebten in tibet finde ich auch zulässig. über sowas sollte disskutiert werden und die gleichberechtigung der nonnen angestrebt werden. was ich überhaupt nicht teilen kann ist die meinung das in tibet allgemeine frauenverachtung stattfand. ich betone nochmal das frauen in tibet sehr stark sind oder waren und meistens die hosen anhatten. dies ist einfach reine tatsache.
goldner und trimondis vermischen die ansicht tibet sei immer ein kriegerisches land gewesen und bis zuletzt auch geblieben. wenn im 7 jahrundert könig songtsen gampo kriegerisch durch burma, nepal, mogolei und china zog heisst das nicht das das immer so geblieben ist in tibet. um so mehr sich der buddhismus etablierte umso weniger kriege gab es und umso mehr zerbröckelte das grossreich tibets bis es in totaler isolation hinter den bergen sein dasein pflegte. die strafen die es dort gab für verbrecher waren bestialisch und ungerecht. diese sitten kann man den tibetern sicher auch ankreiden. andere länder andere sitten. das ein verbrecher bestraft werden muss ist klar. aber wohl nicht so wie es in tibet geschah. die strafen kann man mit den arabischen vergleichen die ich auch nicht gutheissen kann.

@fckw
hallo fckw. ja riedl hatt sehr harsch auf die diffamierung geantwortet und wurde von goldner prompt angezeigt. in einer erstinstanz wurde riedl schuldig gesprochen weil er goldner mit einem neonazi vergleicht. beim obergericht wo er den fall weiterzog wurde er aber von allen vorwürfen goldners freigesprochen. wahre worte die du sprichst sind deine gleichungen. respect.

@jimmy voice
wohl eine traurige aber wahre wahrheit.:(

liebe grüsse
shenpen
 
hier noch ein kleiner auszug aus dem ellenlangen gerichtsprotokoll:
" Im übrigen sei "im vorliegenden Fall hervorzuheben, dass der Kläger (=Goldner) durch seine herabsetzende und provokante Schreibweise selbst die Kritik seines Buches ausgelöst hat, mit der er insbesondere von Seiten der Anhänger der buddhistischen Lehre bzw. des Dalai Lama rechnen musste." Es seien die "strittigen Äußerungen reine Werturteile, die einem Wahrheitsbeweis nicht zugänglich sind."

das diese bücher rein provokant sind und natürlich die tibet - freunde wachrütteln dürfte mehr als normal sein. ich sehe wenige tibetfanatiker aber dafür solche die sich um eine rechte sicht bemühen und der ungerechtigkeit dieser bücher entgegenwirken möchten.
lg shenpen
 
fckw schrieb:
@Lotusz:
Einmal mehr muss ich dir den Vorwurf machen, dass du mit deiner Buddha-Kritik völlig übergehst, in welcher Zeit der Mann gelebt hat. Das war vor einigen tausend Jahren. Es sollte eigentlich auch dir klar sein, dass zu jener Zeit die Gesellschaftsstrukturen ziemlich andere waren und das Geschlechterverhältnis ausschliesslich im Kontext der ganzen Situation der Gesellschaft gesehen werden muss. Wenn du Buddha verstehen willst, dann musst du dir vorstellen, in welcher Gesellschaft er gelebt hat. Dasselbe gilt für Jesus oder Konfuzius usw. Was du aber machst, ist Buddha zu kritisieren, als würde er heute irgendwo in Westeuropa leben.
fckw schrieb:
halli hallo,

die Frage dabei ist aber doch, ob Buddha seine Haltung gegenüber der Frau deshalb an die gesellschaftlichen Verhältnisse angepasst hat, weil er meinte, eine neue Sichtweise den normal Sterblichen seiner Zeit nicht zumuten zu können, oder ob er selbst nicht das Bewusstsein von der Gleichheit der Geschlechter hatte.
Im 2. Fall würde das bedeuten, dass Buddha gar nicht erleuchtet war.
Denn wenn uns die grundsätzliche Gleichheit bewusst ist und dem erleuchteten Weisen nicht, dann sind wir ja erleuchteter als Buddha selbst.

Das ist doch mal ne frohe Bozschaft, oder was? :banane:

Ok, das Buddha gewisse Dinge, die für uns selbstverstäbdlich sind, nicht kennen konnte, wie z.B. die Elektizität, ist mir schon klar.
Nur, so eine universelle Frage wie die Gleichheit der Geschlechter vor dem Herrn oder der Natur oder was auch immer, sollte den Erleuchteten doch wohl zu allen Zeiten und in allen Kulturen bekannt sein.
Denn was ist Erlechtung anderes, als die Natur des Daseins an sich erkannt zu haben, unabhängig von den vergänglichen und sich ständig verändernden kulturell bedingten Anschauungen.

MfG

namor
 
@ namor:

namor schrieb:
die Frage dabei ist aber doch, ob Buddha seine Haltung gegenüber der Frau deshalb an die gesellschaftlichen Verhältnisse angepasst hat, weil er meinte, eine neue Sichtweise den normal Sterblichen seiner Zeit nicht zumuten zu können, oder ob er selbst nicht das Bewusstsein von der Gleichheit der Geschlechter hatte.

Du hast es erfasst.
Das trifft nicht nur auf Buddha, sondern auf alle, die eine neue Lehre verkündeten, zu. Sie alle mussten ihre Lehre praktisch und theoretisch auf eine Art ausdrücken, die ihrer Zeit und ihrem kulturellen Umfeld angemessen war, um überhaupt verstanden zu werden.
Dies ist im Umkehrschluss der Grund dafür, dass wir heutzutage so viel entweder gar nicht oder missverstehen.
Auch Jesus sagte: "Ich hätte euch noch viel zu sagen, doch könnt ihr es jetzt noch nicht tragen".
 
namor schrieb:
die Frage dabei ist aber doch, ob Buddha seine Haltung gegenüber der Frau deshalb an die gesellschaftlichen Verhältnisse angepasst hat, weil er meinte, eine neue Sichtweise den normal Sterblichen seiner Zeit nicht zumuten zu können, oder ob er selbst nicht das Bewusstsein von der Gleichheit der Geschlechter hatte.
Im 2. Fall würde das bedeuten, dass Buddha gar nicht erleuchtet war.
Warum?
Denn wenn uns die grundsätzliche Gleichheit bewusst ist und dem erleuchteten Weisen nicht, dann sind wir ja erleuchteter als Buddha selbst.
Weder ich noch Buddha können etwas dafür, dass über die Erleuchtung standardmässig horrender Quatsch verbreitet wird. (Beispielsweise, ein Erleuchteter müsse weder fressen, noch trinken, noch scheissen, noch sei er jemals wütend. Er sei nie frauenfeindlich, habe keinen Sex, könne materialisieren und dematerialisieren. Er beherrsche eine Unmenge an paranormalen Fähigkeiten. Er finde es total in Ordnung, wenn jemand komme, und ihm eins in die Fresse reinhaue, denn für den empfinde er nichts als grenzenlose Liebe. Sowas wie Wut oder Angst kenne er gar nicht. Er meditiert nicht und nervt sich auch nicht ob dem Käse, den andere über ihn erzählen. Er kann in die Zukunft schauen, hat Zugang zu allem Wissen der Welt, kann fliegen, OOBEs bewusst induzieren, kann Tote zum Leben erwecken, über's Wasser laufen. Er hat absolut keine Bedürfnisse mehr und sein Körper funktioniert ohne sein Zutun. Darum muss er seine Höhle auch nie verlassen. Ein Erleuchteter wählt keine politische Partei - oder wenn, dann die Sozis und Grünen, er hat eigentlich überhaupt keine Interessen ausser seiner Liebe. Den ganzen Tag verbringt er damit, andere zu lieben. Darum muss er weder sein Haus putzen, noch einkaufen. Er muss auch kein Auto fahren, das macht er mittels seiner paranormalen Fähigkeiten. Ein Erleuchter lebt komplett losgelöst vom sozialen, historischen, kulturellen Kontext seiner Mitmenschen. Er hat nicht einmal einen Pimmel, der Kerl (wenn er eine Frau ist, sowieso nicht)! Er besitzt weder ein Bankkonto noch eine Visa-Karte, bezahlen tut er ja sowieso nichts und wenn dann schon gar nicht mit Geld.)

So. Ich hoffe, ich konnte klarmachen, was ein Erleuchteter ist und wie er tatsächlich funktioniert. Ist wirklich eine erstaunliche Sache, so ein Erleuchteter.
Nur, so eine universelle Frage wie die Gleichheit der Geschlechter vor dem Herrn oder der Natur oder was auch immer, sollte den Erleuchteten doch wohl zu allen Zeiten und in allen Kulturen bekannt sein.
Die universelle Gleichheit des Daseins erkennen ist etwas komplett anderes als Frauenrechtsbewegung. Ein Erleuchteter kann die Unterdrückung der Frau völlig ok finden, weil sie ebenfalls zum Ausdruck der Schöpfung gehört wie alles andere auch. Warum sollte er sie also aktiv bekämpfen?
Denn was ist Erlechtung anderes, als die Natur des Daseins an sich erkannt zu haben, unabhängig von den vergänglichen und sich ständig verändernden kulturell bedingten Anschauungen.
Es ist aber eine kulturell abhängige Ansicht, was Erleuchtung ist und wie sie sich äussert.

Deine Argumente, Namor, sind ein Schuss in die falsche Richtung...

In Tat und Wahrheit gibt es Erleuchtete, die sich benehmen wie ziemlich grosse A* (vor allem in Indien), weil es für sie nach ihrer Erleuchtung keinen Grund mehr gibt, an ihrem Charakter zu feilen.

Es gibt aber auch andere.
 
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