Tibetischer Buddhismus

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Hallo

Ich möchte euch auf eine Webseite von Sylvia-Wetzel aufmerksam machen. Daraus folgender Abschnitt:

Alle Schulen des Buddhismus betonen, es liege ihnen das Wohl aller Lebewesen am Herzen, doch Schriften und Übungen aller Schulen zeigen eine eindeutige Vorliebe für das männliche Geschlecht. Viele Aussagen über Frauen und das Weibliche in den überlieferten und geschätzten Schriften scheinen nicht gerade geprägt von Weisheit und Liebe, sondern eher von Vorurteilen und Frauenfeindlichkeit.

Daß das bei Religionen in patriarchalen Gesellschaften so ist, überrascht kaum noch jemanden. Es wäre auch kein allzu großes Problem, wenn diese Vorurteile heutzutage als solche erkannt und reflektiert würden. Das ist leider nicht so. Auch Forscher und Lehrer aus dem Westen interessieren sich kaum für dieses Thema, geschweige denn Lehrer und Autoren aus Asien. Nach der Lektüre des kurzen Beitrags von Adelheid Herrmann-Pfandt (Privatdozentin für Religionswissenschaft an der Universität Marburg) im Jahre 1987 fühlte ich mich plötzlich auf festerem Boden.

Aus dem Text sprach eine kluge und mutige Frau, die Fragen stellen und nach eigenen Antworten suchen konnte. Kurzerhand schrieb ich ihr und schlug ein Treffen vor. Zu meiner Freude besuchte sie mich bald darauf in unserem buddhistischen Zentrum in Niederbayern und brachte ihre Magisterarbeit zum Thema Dakinis (weibliche Göttinnen) mit. (Untersuchungen zur Religionsgeschichte und Mythologie der Dakinis im indoeuropäischen Raum, unveröffentlichte phil. Magisterschrift., Univ. Bonn 1983) Seit dieser Zeit nehmen wir Anteil an unseren unterschiedlichen Wegen zur Erforschung von Rolle und Funktion des Weiblichen und der Frauen im Buddhismus und tauschen uns aus über Fragen und Forschungsergebnisse.

Das vorliegende Buch enthält nun ihre Doktorarbeit über Dakinis, die aus der Magisterarbeit entstand. Seit ihrem Erscheinen 1992 ist "Dakinis" eine Quelle der Inspiration für mich. Es ist - immer noch - das deutsche Standardwerk zum Thema Dakinis und weibliche Gottheiten im Buddhismus. Die wissenschaftliche Form des Textes ist für einige interessierte Leserinnen und Leser sicherlich eine Herausforderung. Doch lohnt sich die Mühe, denn das Buch umkreist sorgfältig alle Facetten des kraftvollen Weiblichen in den indischen und tibetischen Traditionen des tantrischen Buddhismus.

Ich möchte euch ausserdem noch auf folgende Webseiten aufmerksam machen, die ich auch demnächst hier mit einfliessen lassen möchte:

Selbstzeugnis erleuchteter Frauen aus frühbuddhistischer Zeit von Adelheit Herrmann-Pfandt

Tibet: Von Haushaltsvorsteherinnen und Mönchen Jasmine Böhm

Frauen in den Weltreligionen von Univ.Prof. Dr. Birgit HELLER

Alles Liebe. Gerrit
 
Werbung:
Ich kann das Urteilen bzw. Verurteilen von Menschen gar nicht verstehen. Ist dir der Dalai Lama persönlich bekannt, Lotusz? Wissen kannst du dir aus Büchern holen.....aus jedem ein Anderes. Weisheit bekommst du nur durch eigene Erfahrungen!
Hast du mehr Freude am Leben wenn du urteilst?
Wünsch dir inneren Frieden
Venefica
Richtet nicht und ihr werdet nicht gerichtet
 
Hallo

Aus: Selbstzeugnis erleuchteter Frauen aus frühbuddhistischer Zeit von Adelheit Herrmann-Pfandt (Achtung! dieses ist der korrekte Link auf die Webseite von Adelheit Herrmann-Pfandt (29 Seiten). Der obere Link umfasst nur die ersten 9 Seiten des Textes!)

Bereits Buddha ordnete die Nonnen den Mönchen unter, indem er sagte:

1. Frauen sind ebenso wie Männer befähigt zur buddhistischen Praxis und Erleuchtung, müssen sich allerdings, in Übereinstimmung mit der sonstigen gesellschaftlichen Hierarchie, Männern bzw. Mönchen im Orden sozial unterordnen.

Diese Einstellung Buddhas hatte jedoch fatale Folgen:

2. Durch ihre stärkere Bindung an die Natur und an Samsara (Samsara = Kreislauf von Tod und Wiedergeburt) sind die geistigen Fähigkeiten der Frauen geringer als Männer.

Diese Haltung hat Buddha in seinen Texten eingenommen, in denen er Frauen die Fähigkeit abspricht, ein vollkommener Buddha, also ein Weltenlehrer zu werden. Frauen haben laut Buddha somit zwar die Fähigkeit, unter Anleitung eines Lehrers Erleuchtung zu erfahren, nicht aber die, den Erleuchtungsweg, wie es jeder Buddha getan hat und tut, selbst zu finden. Solange die vollkommene Befreiung vom Leid das allgemeine Ziel und die Buddhaschaft die Ausnahme war, war dies nicht weiter schlimm für die Frauen. Erst im Mahayana, also im tibetisch-tantrischen Buddhismus, in dem die Buddhaschaft erstmalig das Ziel für alle Gläubigen wird, hat die Aussage dann zur Folge, dass eine Frau zum Mann werden müsse, bevor sie die Erleuchtung anstreben könne.

3. Durch ihre stärkere Bindung an Natur und Samsara, insbesondere durch ihre sexuelle Anziehungskraft, behindern Frauen Männer bei ihrem Streben nach Erleuchtung.

Dass Buddha die Nonnen den Mönchen unterordnete führte zum Beispiel dazu, dass auch gerade erst in den Orden aufgenommene Mönche von den Nonnen untertänig gegrüsst werden mussten. Darum bat die Stiefmutter Buddhas diese Grussordnung durch das Senioritätsprinzip (Altersabhängig) zu ersetzen. Dieses lehnte Buddha allerdings bekanntermassen unter Berufung auf die gesellschaftliche Norm ab. Damit scheiterte der Versuch, ein weniger diskriminierendes Frauenbild im Buddhismus zu schaffen und eine gleichberechtigte Ordenshierarchie zwischen den Nonnen und Mönchen zu schaffen.

Alles Liebe. Gerrit
 
Reisender schrieb:
Um einen Baum wirklich zu begreifen,muß man zum Baum werden Lotusz.
Um eine fremde Kultur zu begreifen, muß man tief in sie hinabtauchen,muß lange in ihr gelebt haben,muß selbst erfahren haben,was ihr Glück und Trauer bedeuten.Auf Grund vergangener politischer Intriegen, die es schließlich in jeder Kultur gibt,so ein vernichtentes Gesamturteil über eine alte Kultur zu fällen,halte ich für westliche Arroganz.Es gab in den letzten Jahren eine Reihe von Spiel und Dokumentarfilmen über Tibet.In den Gesichtern dieser Menschen habe ich nicht die Qualen des Unterdrückten gesehen,sonder viel inneren Frieden,viel Heiterkeit, Gelassenheit und Humor.

Um einen Berg in seiner Gesammtheit zu erkennen, muß man ihn entfernt und von allen Seiten betrachten.

MfG

Olga
 
Sei gegrüßt,




Lotusz schrieb:
Diese Einstellung Buddhas hatte jedoch fatale Folgen:

2. Durch ihre stärkere Bindung an die Natur und an Samsara (Samsara = Kreislauf von Tod und Wiedergeburt) sind die geistigen Fähigkeiten der Frauen geringer als Männer.

Diese Haltung hat Buddha in seinen Texten eingenommen, in denen er Frauen die Fähigkeit abspricht, ein vollkommener Buddha, also ein Weltenlehrer zu werden. Frauen haben laut Buddha somit zwar die Fähigkeit, unter Anleitung eines Lehrers Erleuchtung zu erfahren, nicht aber die, den Erleuchtungsweg, wie es jeder Buddha getan hat und tut, selbst zu finden. Solange die vollkommene Befreiung vom Leid das allgemeine Ziel und die Buddhaschaft die Ausnahme war, war dies nicht weiter schlimm für die Frauen. Erst im Mahayana, also im tibetisch-tantrischen Buddhismus, in dem die Buddhaschaft erstmalig das Ziel für alle Gläubigen wird, hat die Aussage dann zur Folge, dass eine Frau zum Mann werden müsse, bevor sie die Erleuchtung anstreben könne.

3. Durch ihre stärkere Bindung an Natur und Samsara, insbesondere durch ihre sexuelle Anziehungskraft, behindern Frauen Männer bei ihrem Streben nach Erleuchtung.


Damit hat Buddha den Frauen einen großen Dienst erwiesen. Er hat ihnen von Anfang an geholfen, sich nicht um einen solchen Schwachsinn zu bemühen, wie es das Streben nach Vervollkommnung ist. Er hat ihnen einfach die Fähigkeit abgesprochen. Und damit hat er bewirkt, dass Männer ihre Frauen einfach in Ruhe lassen und diese sich ihren eigenen Angelegenheiten widmen können. Welche Frau könnte so töricht sein, sich um Erleuchtung zu bemühen? Das überlässt sie lieber dem Mann. Der ist der Jäger. Und jagen muss er, auch wenn es nur Schatten sind, die er jagt.

Nur sehr wenige Frauen beschweren sich über Buddhas Aussage. Im Grunde sind sie ihm dankbar. Das hat sie entlastet und befreit vom ewigen Streben nach Perfektion. Und die Nonnen sind entweder verkorkste Frauen, Lesben oder aber haben sich einfach von den Männern abgesetzt, um einfach in Ruhe gelassen zu werden.

Buddhas Lehre war eine Geheimlehre und nur für ganz bestimmte Leute gedacht.
Es war eine Motivationshilfe für den Sucher, sein Leben JETZT der Meditation zu widmen und nicht zu warten bis zum nächsten Leben, denn da könnte er ja auch als Frau geboren werden und dann wird es ja noch viel schwieriger.

Buddha war voller Mitgefühl. Den Frauen hat er diesen Wahnsinn nicht gestattet, den Männern hat er geholfen, den Wahnsinn zu transzendieren.

Aber heute wollen die (westlichen) Frauen den Männern alles nachmachen und die Männer fühlen sich bestärkt, wenn Frauen das tun. Der Mann braucht das für sein Ego. Jetzt sollen Frauen natürlich auch zur Erleuchtung gelangen dürfen. Die Frau ist vom Wahnsinn infiziert und der Mann fühlt sich in seinem Wahn bestärkt.

Gruss, elbenohr
 
Hallo elbenohr

elbenohr schrieb:
Sei gegrüßt,

Damit hat Buddha den Frauen einen großen Dienst erwiesen. Er hat ihnen von Anfang an geholfen, sich nicht um einen solchen Schwachsinn zu bemühen, wie es das Streben nach Vervollkommnung ist. Er hat ihnen einfach die Fähigkeit abgesprochen. Und damit hat er bewirkt, dass Männer ihre Frauen einfach in Ruhe lassen und diese sich ihren eigenen Angelegenheiten widmen können. Welche Frau könnte so töricht sein, sich um Erleuchtung zu bemühen? Das überlässt sie lieber dem Mann. Der ist der Jäger. Und jagen muss er, auch wenn es nur Schatten sind, die er jagt.

Nur sehr wenige Frauen beschweren sich über Buddhas Aussage. Im Grunde sind sie ihm dankbar. Das hat sie entlastet und befreit vom ewigen Streben nach Perfektion. Und die Nonnen sind entweder verkorkste Frauen, Lesben oder aber haben sich einfach von den Männern abgesetzt, um einfach in Ruhe gelassen zu werden.

Buddhas Lehre war eine Geheimlehre und nur für ganz bestimmte Leute gedacht.
Es war eine Motivationshilfe für den Sucher, sein Leben JETZT der Meditation zu widmen und nicht zu warten bis zum nächsten Leben, denn da könnte er ja auch als Frau geboren werden und dann wird es ja noch viel schwieriger.

Buddha war voller Mitgefühl. Den Frauen hat er diesen Wahnsinn nicht gestattet, den Männern hat er geholfen, den Wahnsinn zu transzendieren.

Aber heute wollen die (westlichen) Frauen den Männern alles nachmachen und die Männer fühlen sich bestärkt, wenn Frauen das tun. Der Mann braucht das für sein Ego. Jetzt sollen Frauen natürlich auch zur Erleuchtung gelangen dürfen. Die Frau ist vom Wahnsinn infiziert und der Mann fühlt sich in seinem Wahn bestärkt.

Gruss, elbenohr

Ist das die Antwort eines Menschen, der seine Träume von Erleuchtung begraben hat? Ausserdem gibt es nicht nur eine ganze Menge Frauen, die die Frauenfeindlichkeit, die selbst bei Buddha schon vorhanden war, bis heute verurteilen.

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Hallo elbenohr



Ist das die Antwort eines Menschen, der seine Träume von Erleuchtung begraben hat? Ausserdem gibt es nicht nur eine ganze Menge Frauen, die die Frauenfeindlichkeit, die selbst bei Buddha schon vorhanden war, bis heute verurteilen.

Alles Liebe. Gerrit


Hallo Lotusz,

ich würde gerne die Träume von der Erleuchtung begraben.
Das blöde ist nur, daß man sie nicht begraben kann.
Es sind Träume. Wie sollte man Träume begraben können?
Erleuchtung ist doch da. Ich bin Erleuchtung. Was könnte man am Dasein verändern außer es es Da Sein zu lassen?

Buddha war nicht frauenfeindlich. Wie könnte Buddha frauenfeindlich sein?
Buddha hat sowohl das Frausein, als auch das Mann sein transzendiert.
Die Buddhas sind die einzigen die nicht frauenfeindlich sind.
Sie können es gar nicht sein und wenn doch, dann sind sie keine Buddhas.

Buddha war nicht frauenfeindlich, aber irgendwelche frauenfeindlichen Fanatiker in seinem Umkreis haben es ihm angedichtet. Es sind immer diejenigen, die an den Frauen kleben, die auch von den Frauen loskommen wollen. Sie wollen vom Sex loskommen. Natürlich wollen sie auch nicht als Frau wiedergeboren werden.

Ein Buddha ist nicht frauenfeindlich und ich weiß, wovon ich rede.

Viele Grüsse, elbenohr
 
Hallihallo,

mir drängt sich extrem der Verdacht auf, dass Lotusz sich niemals ernsthaft mit dem Buddhismus befasst hat, sondern ihre Meinung ausschliesslich aus "Anti - Buddha" Büchern und Websites bezieht.
Da kann natürlich keine Objektivität zustandekommen.
Wäre es nicht besser, sich erst mit beiden Seiten eingehend zu beschäftigen und sich erst dann ein Urteil zu bilden?

Ganz sicher hat es im alten Tibet Frauenunterdrückung gegeben wie in allen anderen alten Kulturen auch, doch ist dies eben auf die patriarchalische Kultur zurückzuführen und nicht auf die Religion.
 
Hallo elbenohr

elbenohr schrieb:
Hallo Lotusz,

ich würde gerne die Träume von der Erleuchtung begraben.
Das blöde ist nur, daß man sie nicht begraben kann.
Es sind Träume. Wie sollte man Träume begraben können?
Erleuchtung ist doch da. Ich bin Erleuchtung. Was könnte man am Dasein verändern außer es es Da Sein zu lassen?

Buddha war nicht frauenfeindlich. Wie könnte Buddha frauenfeindlich sein?
Buddha hat sowohl das Frausein, als auch das Mann sein transzendiert.
Die Buddhas sind die einzigen die nicht frauenfeindlich sind.
Sie können es gar nicht sein und wenn doch, dann sind sie keine Buddhas.

Buddha war nicht frauenfeindlich, aber irgendwelche frauenfeindlichen Fanatiker in seinem Umkreis haben es ihm angedichtet. Es sind immer diejenigen, die an den Frauen kleben, die auch von den Frauen loskommen wollen. Sie wollen vom Sex loskommen. Natürlich wollen sie auch nicht als Frau wiedergeboren werden.

Ein Buddha ist nicht frauenfeindlich und ich weiß, wovon ich rede.

Viele Grüsse, elbenohr

Wo sind denn alle die Erleuchteten? Bist Du etwa erleuchtet? Dann bist Du aber wahrscheinlich der einzige, der das glaubt. Ja, ja, ich weiss, wir sind alle erleuchtet. Wie kommt es allerdings, dass niemand davon etwas bemerkt?

Wenn man natürlich das Buddhasein so definiert, wie Du es machst, dann hat Buddha natürlich das Frausein und Mannsein transzendiert. Ich defieniere Erleuchtung allerdings ein klein wenig anders. Nämlich SO. Und wenn man das so betrachtet, dann kann man Buddhas Verhalten durchaus als frauenfeindlich betrachten.

Was heisst hier Buddha war nicht frauenfeindlich? Wer hat sich denn gegen die Gleichstellung von Nonnen und Mönchen ausgesprochen? Buddha hat ausserdem in einigen Sutten ganz schön über die Frauen gewettert und erst nach mehrmaligem Bitten von Ananda hat Buddha überhaupt erst der Gründung eines Nonnenordens zugestimmt. Also nix mit Frauenfreundlichkeit und Transzendenz, so wie Du sie schilderst.

@Crowley

Du erwartest doch wohl keine Antwort auf deinen Beitrag?

Alles Liebe. Gerrit
 
Werbung:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben