Thrombose-Risiko Verhütungs-Pille

Das Problem an solchen Diskussionen ist zumeist das fehlende Berücksichtigen der genetischen Prädisposition, die man sich - zumindest bedingt, auch mal nicht ausreichend - aus der Familienanamnese herleiten kann, manchmal auch an diversen Vorerkrankungen oder Spontanbefunden wie auch weiterer, teils latenter Faktoren.
Sicherlich halten sich sowohl Mediziner als auch an Nicht-Mediziner gerichtete Informationsportale im Internet mit dieser Information eher zurück, da man sich als womögliche Risikoperson womöglich in falsche Sicherheit wägen könnte und ein "Nie" in der Medizin generell nicht existiert, da man u.a nach wie vor Fehlerwahrscheinlichkeiten nicht auf null bringen kann (abgesehen von Fehlschlüssen, die damit im Zusammenhang stehen), eine absolute Gewissheit nicht existiert.
Mit dem "Worst-Case" wird daher immer gerechnet werden müssen, daher jede Nebenwirkung, die bei mindestens einem Probanden auftritt, selbst welche, die womöglich nichts mit der Arznei zu tun haben könnten, in der Packungsbeilage gelistet.
Unter den Risikofaktoren, die häufig auch nicht so bekannt sind, ist das Tragen enger Kleidung, Abwinkelung von Beinen etc. zu sehen - die aber meist für Personen mit eben jener genetischen Prädisposition von Belang sind.
Beim genaueren Studieren der Blutgerinnung wie auch aller damit im Zusammenhang stehenden Faktoren und ihre Beeinflussung ist ersichtlich, dass sich Östrogene, allen voran Ethinylestradiol, das ja meistens eins der beiden Wirkstoffen der "Antibabypille" darstellt, sich auf die Blutgerinnung auswirken, indem sie durch eine Veränderung des HDL/LDL-Gleichgewichts im Leberstoffwechsel die Synthese von bestimmten Blutgerinnungsfaktoren fördern, letztendlich zu einer Abnahme von gerinnungshemmenden Proteine führen. Dadurch wird die Blutgerinnung (und damit das Thromboserisiko und einer etwaigen Embolie (Löslosung eines Thrombus), mit allmählich-abnehmender Tendenz während der ersten 3. Monate gefördert; dies ist natürlich dosisabhängig.
Wer jedoch genetisch nicht sonderlich disponiert zu sein scheint und auch keine blutsverwandten Familienmitglieder hatte, die über Endothelschäden (CVI, viele Krampfadern, pAVK etc.) klagt, wird vermutlich auch nach dem Konsum von drei Schachteln täglich und einer Fusion mit der Lieblingscouch eher weniger Probleme haben, während eine marathonlaufende Nichtraucherin bei genetischer Prädisposition an einer Lungenembolie versterben könnte, was sich statistisch auswirkt. Individuell also. Aber das sind auch nur Tendenzen.
Wenn man mit einem Punktesystem arbeitete und damit das Risiko ermittelte, würde einer genetisch stark disponierten Frau mit einer dies anzeigenden Familienanamnese ihr großzügiger Zigarretenkonsum nur vergleichsweise wenig Bonuspunkte verschaffen (Nachtrag: Bonuspunkte im Sinne einer erhöhten Wahrscheinlichkeit, eine Thrombose zu entwickeln)

Fazit:
Wenn sich eine Frau, welche die Pille also gut verträgt, somit zu den vielen Glücklichen gehört, sich dafür entscheidet, weil sie eben auch Lebensqualität bringt und mannigfaltig eingesetzt werden kann (gut, die off-label-Anwendung gegen eine Akne bei Minderjährigen ohne Verkehr darf durchaus kritisiert werden), dann soll sie das dürfen und sich über dieses Geschenk freuen. Es ist nicht nur Verhütungsmittel.
Wenn sie sich von Männern dazu unter Druck gesetzt fühlt, ja das gibt es auch, dann liegen die Probleme woanders.
Bei einer den Nutzen nicht überwiegenden Kontraindikation und einer - auch von Frauen erfolgenden - Abneigung gegenüber Kondomen beim Sex in stabilen Partnerschaften kann man die schönste (Neben-)Sache der Welt mit seinem Liebsten auch ohne Pariser ausüben.
Es ist natürlich schade für die, die es aus Gründen nicht so einfach können, aber wie wir wissen, ist das Leben nicht immer fair.
Es ist aber dennoch löblich und hervorzuheben, dass sich vermehrt Männer gegen einen Kanon aussprechen, der den Gebrauch der Pille für Frauen zur Pflicht macht, nur sind die wenigsten Frauen auch wirklich in einer Art gezwungen, dies zu tun.
 
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Reminder:
es gibt auch eine Zeit VOR der festen Langzeitbeziehung.
nicht nur für Männer ist das so, sondern auch für Frauen.
Dabei hab ich im Religionsunterricht (vor gefühlt 100 Jahren) immer gehört, Frauen sollen sich für DEN EINEN aufheben.
Was all die jungen Männer wohl machen würden, wenn die Mädels sich dran halten würden? :rolleyes::D
 
jo, da muß wieder die Religion herhalten, die böse. die ist der olle Spielverderber.
als wären die Eltern bei dem Thema lockerer, besonders wenns um eine Tochter geht.
Das ist ein weites Feld und würde den Thread hier sprengen.
Am Land wars allerdings schon so, dass Burschen halt flotte Draufgänger waren und Mädels Schlampen, wenn sie mehrere Sexualpartner hatten.
Das war ein gesamtgesellschaftliches Problem, aber natürlich schon sehr katholisch geprägt, zumindest in Ö.
 
..Am Land wars allerdings schon so, dass Burschen halt flotte Draufgänger waren und Mädels Schlampen, wenn sie mehrere Sexualpartner hatten.
Das war ein gesamtgesellschaftliches Problem, aber natürlich schon sehr katholisch geprägt, zumindest in Ö.


gibt es überhaupt ein Land auf der Welt, in dem das anders gesehen wird?

wenn die alle katholisch wären, dann hätten wir nur eine einzige Weltreligion.
 
Reminder:
es gibt auch eine Zeit VOR der festen Langzeitbeziehung.
nicht nur für Männer ist das so, sondern auch für Frauen.

Du hattest doch nicht etwa Sex vor der Ehe, du Unmensch. Pfui. :D

Das wäre aber auch ziemlich komisch, wenn's nicht so wäre.
Mit wem sollten sich heterosexuelle Männer, nach wie vor die überwältigende Mehrheit, auch wenn's manchmal anders ausschaut (^^), denn vergnügen?
So hoch ist der Anteil von Gefängnisinsassen mit glitschigen Händen, Homo- und Bisexuellen dann doch nicht. :D
Ändert aber nichts an der Tatsache, dass Gummis gerade bei oberflächlichen Sexualkontakten mit mehr oder minder Unbekannten selbst bei Einnahme der Pille zu empfehlen sind.
So selbstverständlich scheint das nämlich gar nicht zu sein, auch bei Frauen.

Ein paar Zitate aus dem Alltag eines Mediziners:
"Ich hätte das nie von ihm gedacht, er sah so gepflegt und gut aus" (Gonorrhoe, Akademikerin, weiblich)
"Ich hasse Kondome und hatte auch nur Sex mit 13 oder 14 Männern im letzten Jahr. Wie kann das sein? Die Infektionswahrscheinlichkeit beträgt ja bei Vaginalverkehr 1%?" (HIV, weiblich)
"Ich hatte nur einmal ungeschützten Sex mit einer Touristin von Tinder" (Syphilis, männlich)

Das sind auch nicht die witzigen Zitate.

Natürlich können auch Seitenspringer in Ehebetten zu netten Besuchern im Schritt führen, aber gesprochen hab ich ja im o.g. Beitrag von der Allgemeinheit und dann auch eher im Kontext einer Empfängnisverhütung.
Von "nur in Langzeitbeziehungen sollte man auf Gummis verzichten" hat ja keiner gesprochen, nur ist sich so gut wie jeder in solchen Beziehungen bereit, darauf zu verzichten, wenn die Pille im Spiel ist.

Dass wir fast alle gerne vögeln, selbst zu Singlezeiten, ist denke ich mittlerweile selbstverständlich.
Ich selbst als Kondomhasser hatte noch nie eine Langzeitbeziehung und lebe von Freundschaft plus, das ist ein guter Kompromiss für mich.

Dabei hab ich im Religionsunterricht (vor gefühlt 100 Jahren) immer gehört, Frauen sollen sich für DEN EINEN aufheben.
Was all die jungen Männer wohl machen würden, wenn die Mädels sich dran halten würden? :rolleyes::D

Hoffentlich kehren diese Zeiten niemals zurück. :D
Das ist ein weites Feld und würde den Thread hier sprengen.
Am Land wars allerdings schon so, dass Burschen halt flotte Draufgänger waren und Mädels Schlampen, wenn sie mehrere Sexualpartner hatten.
Das war ein gesamtgesellschaftliches Problem, aber natürlich schon sehr katholisch geprägt, zumindest in Ö.

Das ist bei jungen Leuten häufig auch noch so, relativiert sich mit dem Alter ein wenig.
Es ist aber nicht so extrem wie Feministinnen behaupten, zumindest nicht im städtischen Bereich.
Manche Männer - wie auch Frauen - lehnen Promiskuität nicht aus "Ekel" und "Kopfkinogründen" ab, sondern aufgrund einer Attestierung diverser psychischer Aberrationen, die eine Person für beziehungstechnische Themen bzw. längerfristiger Bindungen disqualifizieren soll.
Oftmals ist da aber - abgesehen davon - auch ein bisschen Neid dabei und die Incel-Bewegung fußt auf Ideen zwangszölibatärer Männer, die sich abgehängt fühlen und Frauen eine Vorliebe für Arschlöcher andichten, die es in dieser Form eher selten gibt.
Es wird halt vergessen, was einen Mann so ausmacht und dass unsere Triebe halt animalisch sind - das holt man sich nicht durch das im übertragenen Sinn stattfindende Gelecke im Zehenzwischenraum.

Zu den Incels gibt's auch eine Doku - sehr abschreckend diese "Subkultur".

Funfact: Das Wort "single" im Französischen stammt etymologisch vom "Zölibat" ab (célibataire). Ich glaub aber, dass gerade die wissen, wie man Spaß hat. :D
 
gibt es überhaupt ein Land auf der Welt, in dem das anders gesehen wird?

wenn die alle katholisch wären, dann hätten wir nur eine einzige Weltreligion.
Ja, das haben wohl alle Religionen gemeinsam, dass alles Sündhafte bei der Frau liegt.
Das haben die (scheinheiligen) Männer toll hinbekommen, dass sie ihre Teilnahme daran vollkommen ausblenden. :rolleyes:
 
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Ja, in der Tat.
Ich hatte mal Nachbarn, die bei den Zeugen Jehovas waren und die erzählten mir, dass sie beide aus diesem Grund sehr früh heirateten (jeweils andere Partner) und diese Ehen bald wieder auseinandergingen.
Sie litten sehr darunter, dass sie ihr Versprechen nicht einhalten konnten und wurden von der Glaubensgemeinschaft auch lange gemieden, weil sie jetzt ein Leben in Sünde führen.
 
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